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Fritz Bauer

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Fritz Bauer (Begriffsklärung) aufgeführt.
Fritz Bauer
Datei:Bauer Fritz Studentk HD Uniarchiv.jpg
Fritz Bauer als Heidelberger Student 1921

Fritz Bauer (geb. 16. Juli 1903 in Stuttgart; gest. 1. Juli 1968 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Jurist. Mit seinem Namen und Wirken als Generalstaatsanwalt in Hessen verbinden sich die Entführung Adolf Eichmanns nach Israel, die positive Neubewertung der Widerstandskämpfer des 20. Juli und die Frankfurter Auschwitzprozesse.

Leben und Wirken

Fritz Bauer wurde als Sohn jüdischer Eltern geboren, verstand sich selbst aber als bekennender Atheist. Er studierte nach dem Besuch des Stuttgarter Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums Rechtswissenschaft in Heidelberg, München und Tübingen. Während seiner Studienzeit engagierte er sich in einer liberalen jüdischen Studentenverbindung, vor allem in politischen Debatten.[1][2] Nach seiner Promotion („Die rechtliche Struktur der Truste“)[3] zum Dr. jur. bei Karl Geiler, dem späteren ersten Ministerpräsidenten Hessens nach dem Zweiten Weltkrieg (Amtszeit von Oktober 1945 bis Dezember 1946), wurde Bauer 1928 Gerichtsassessor beim Amtsgericht Stuttgart und bereits zwei Jahre später jüngster Amtsrichter in der Weimarer Republik.

Politische Aktivitäten und Haft während der Zeit des Nationalsozialismus

Von früh an war Bauer politisch aktiv. Er war Mitgründer des Republikanischen Richterbundes in Württemberg. Bereits 1920 trat er der SPD bei und übernahm 1931 den Vorsitz der Ortsgruppe Stuttgart des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold.[4] Im Zusammenhang mit Planungen zu einem gegen die Machtübergabe an die Nationalsozialisten gerichteten Generalstreik wurde Bauer am 23. März 1933 festgenommen, acht Monate im KZ Heuberg und im Ulmer Garnisonsarresthaus inhaftiert und Ende 1933 wieder aus der Haft entlassen. Die württembergischen NS-Machthaber veröffentlichten in mehreren Zeitungen ein angeblich von acht Sozialdemokraten unterzeichnetes „Treuebekenntnis“. Unter den aufgeführten Unterzeichnern ist ein „Fritz Hauer“. Ein Sozialdemokrat namens Fritz Hauer ist unbekannt, ebenso wenig ein Insasse des Garnisonsarresthauses mit diesem Namen. Die Geschichtsforschung nimmt deshalb an, dass es sich bei der Veröffentlichung des „Treuebekenntnisses“ um einen Druck- bzw. Setzfehler handelt und der vorgebliche Unterzeichner der Häftling Fritz Bauer ist. Die Praxis der Haftentlassung aus den frühen KZ war, dass SS-, SA- und andere Stellen den zur Entlassung vorgesehenen Häftlingen eine Loyalitätserklärung – einen Revers – abpressten. Im Falle Fritz Bauers und seiner mitinhaftierten Genossen liegt deshalb die Annahme nahe, dass ihnen als Voraussetzung für ihre Entlassung eine Erklärung abverlangt wurde, deren Wortlaut selbstredend nicht bekannt ist. Die Nazis machten aus dem Vorgang zu propagandistischen Zwecken ein „Treuebekenntnis einstiger Sozialdemokraten“, um ihre politischen Gegner zu entehren. Aus dem Staatsdienst wurde er auf der Basis des Gesetzes über die Wiederherstellung des Berufsbeamtentums entlassen.[5]

1936 emigrierte er nach Dänemark. Die dänischen Behörden entzogen ihm im April 1940 nach der deutschen Besetzung die Aufenthaltsbewilligung und internierten ihn für drei Monate in einem Lager. Zu seinem Schutz heiratete er im Juni 1943 formal die dänische Kindergärtnerin Anna Maria geb. Petersen.[5] Im Oktober 1943, als die Nazis mit der Deportation der dänischen Juden in das KZ Theresienstadt begannen, tauchte er unter und floh mit Unterstützung einheimischer Helfer nach Schweden. Dort arbeitete er als Archivgehilfe und gründete mit Willy Brandt und anderen die Zeitschrift Sozialistische Tribüne.

Die dänische Fremdenpolizei verdächtigte Bauer, mit männlichen Prostituierten Umgang zu haben, was in einer Ausstellung des Fritz-Bauer-Instituts thematisiert wurde, die erstmals 2014 im Jüdischen Museum in Frankfurt am Main zu sehen war.[6] Seitdem wird Bauer als Homosexueller kategorisiert, obwohl er sich weder zu Lebzeiten dazu bekannt hat noch eindeutige Belege hierfür vorliegen.[7]

Tätigkeit als Generalstaatsanwalt in der Bundesrepublik Deutschland der 1950er und 1960er Jahre

1949 kehrte Bauer nach Deutschland zurück, wurde Landgerichtsdirektor am Landgericht Braunschweig und 1950 Generalstaatsanwalt beim Oberlandesgericht der Stadt. 1956 wurde er auf Initiative des Ministerpräsidenten Georg-August Zinn in das Amt des hessischen Generalstaatsanwalts mit Sitz in Frankfurt am Main berufen, das er bis zu seinem Tod 1968 innehatte.

Einer seiner ersten Fälle als Generalstaatsanwalt in Braunschweig machte ihn auch außerhalb Deutschlands bekannt: 1952 war er der Ankläger im sogenannten Remer-Prozess. Bauer prägte dabei den Satz: „Ein Unrechtsstaat, der täglich Zehntausende Morde begeht, berechtigt jedermann zur Notwehr.“[8] Infolge dieses Prozesses wurden die Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 rehabilitiert und ihr Versuch, Hitler zu töten, legitimiert. Das Gericht schloss sich Bauers Auffassung in seinem Plädoyer an, der NS-Staat sei „kein Rechtsstaat, sondern ein Unrechtsstaat“ gewesen.[9]

Im Jahr 1957 informierte Fritz Bauer den Leiter der Israel-Mission in Köln, und damit den israelischen Geheimdienst Mossad über den Wohnort Adolf Eichmanns in Argentinien, nachdem er dies von dem in Argentinien lebenden ehemaligen KZ-Häftling Lothar Hermann erfahren hatte.[10] Bauer misstraute der deutschen Justiz und Polizei – er befürchtete, man werde Eichmann von dort aus warnen – und wandte sich früh direkt an Israel. Diese Mitteilung war der entscheidende Anstoß für Eichmanns Ergreifung 1960.[11] Zum Hintergrund dieses Vorgangs gehört, dass Bauers Antrag, die deutsche Bundesregierung möge sich um die Auslieferung Eichmanns in die Bundesrepublik bemühen, von der Regierung sofort abgelehnt worden war.[12]

1959 erreichte Bauer, dass der Bundesgerichtshof die „Untersuchung und Entscheidung“ in der Strafsache gegen Auschwitz-Täter dem Landgericht Frankfurt am Main übertrug. Auf Weisung Bauers leitete die dortige Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen vormalige Angehörige und Führer der SS-Wachmannschaft des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz ein. Der erste Auschwitzprozess in Westdeutschland, die „Strafsache gegen Mulka u. a.“, wurde schließlich im Dezember 1963 gegen 22 Angeklagte vor dem Landgericht Frankfurt eröffnet.

Innerhalb der bundesdeutschen Nachkriegsjustiz war Bauer wegen seines Engagements umstritten, hatten doch die meisten damaligen Juristen in der Zeit zuvor schon der NS-Diktatur gedient. Er selbst soll einmal gesagt haben: „In der Justiz lebe ich wie im Exil.“[13] Medien zitierten ihn ebenfalls mit dem Satz: „Wenn ich mein [Dienst-]Zimmer verlasse, betrete ich feindliches Ausland.“[14]

Im August 1959 erhielt Fritz Bauer von Willy Rudolf Foerster Informationen über die Hinrichtung von Gefangenen auf deutschen Blockadebrechern während des Zweiten Weltkrieges. Diese seien in Japan „mit Gewalt“ auf deutsche Schiffe gebracht und auf der Fahrt „ohne Gerichtsurteil kaltblütig ermordet“ worden.[15] Zudem berichtete er Bauer von „unwahren Zeugenaussagen“ ehemaliger deutscher Diplomaten vor Gericht. Diese hätten zum Ziel gehabt, eine „ernsthafte und eingehende Untersuchung“ seines eigenen Falls zu verhindern.[16] Foerster hatte zusammen mit dem Jüdischen Hilfskomitee in Tokio einer beträchtlichen Anzahl von Juden zur Flucht nach Japan verholfen und sie in seinem Unternehmen beschäftigt. Hierfür war er 1943 verhaftet und gefoltert worden.[17]

Bauer hielt 1960 vor Vertretern von Jugendverbänden das Referat Die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns. Der Vorschlag des rheinland-pfälzischen Landesjugendrings, den Text Oberstufengymnasien und Berufsschulen als Broschüre zur Verfügung zu stellen, wurde vom Kultusministerium des Bundeslandes abgelehnt. Die Ablehnung wurde 1962 vom jungen CDU-Abgeordneten Helmut Kohl „nassforsch“ begründet: Der zeitliche Abstand vom Nationalsozialismus sei zu gering, um sich darüber ein abschließendes Urteil bilden zu können.[18] Der Text, in dem Bauer Argumente dafür brachte, dass der NS-Staat kein Betriebsunfall der Geschichte war, erschien erst 1965 im Buchhandel. Die von Bauer begonnenen Ermittlungen gegen mutmaßliche Schreibtischtäter der „Euthanasie“ wurden später eingestellt.

Fritz Bauers Werk galt dem Aufbau einer demokratischen Justiz, der konsequenten strafrechtlichen Verfolgung nationalsozialistischen Unrechts und der Reform des Straf- und Strafvollzugsrechts. Die Frankfurter Auschwitzprozesse (1963–1981) wären ohne Bauers hartnäckigen Einsatz wohl nicht zustande gekommen. Die Tatbeteiligten wurden größtenteils nur zu wenigen Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord verurteilt, auch lehnten breite Schichten der Gesellschaft die Verfahren ab. Dennoch besteht das Verdienst Bauers darin, durch die von ihm angestrengten Prozesse ab Mitte der 1960er Jahre die öffentliche Auseinandersetzung mit der Holocaust-Thematik eingeleitet zu haben. Von seinen Schriften gilt das 1957 erschienene Buch Das Verbrechen und die Gesellschaft als Hauptwerk. Darin zweifelt er die Annahme der Willensfreiheit als Grundlage des geltenden Schuldstrafrechts an und plädiert stattdessen anknüpfend an die Lehren von Franz von Liszt und Gustav Radbruch für ein „Kriminalrecht, das – unter Verzicht auf Strafe – ausschließlich Maßnahmen resozialisierenden und sichernden Charakters kennt.“[19]

Tod

Gedenktafel am letzten Wohnhaus in Frankfurt am Main

Bauer wurde am 1. Juli 1968 tot in der Badewanne seiner Wohnung in Frankfurt aufgefunden. Bei der von dem Frankfurter Gerichtsmediziner Joachim Gerchow vorgenommenen Leichenöffnung wurden eine Herzvorschädigung, eine schwere akute Bronchitis sowie die Einnahme eines Schlafmittels festgestellt. Es ergaben sich keinerlei Hinweise auf ein Fremdverschulden.[20] So vermutete Gerchow in seinem abschließenden Gutachten und späteren Äußerungen einen Suizid. Darauf hinweisende Verhaltensweisen Bauers vor seinem Tod fehlen indes. Bauer wurde auf seinen Wunsch entgegen jüdischer Tradition eingeäschert. Die Anweisung von Bauers Stellvertreter, eine gerichtliche Leichenöffnung zu beantragen, missachtete die dafür zuständige Frankfurter Staatsanwaltschaft aus heute unerkennbarem Grund und gab die Leiche sogleich – auch zur Feuerbestattung – frei. Eine Verwaltungssektion[21] fand statt, weil Angehörige Bauers in Skandinavien zustimmten, worum sich Bauers Stellvertreter bemüht hatte.[22]

Fritz Bauers Urne wurde auf dem Friedhof Örgryte gamla kyrkogård in Göteborg beigesetzt.

Zitate von Fritz Bauer

„Ein Unrechtsstaat wie das Dritte Reich ist überhaupt nicht hochverratsfähig.“

– Plädoyer im Remer-Prozess 1952[23]

„Ich glaube, es ist eine traurige Wahrheit, dass wir unserem Affenzustand noch recht nahe sind. Und dass die Zivilisation nur eine sehr dünne Decke ist, die sehr schnell abblättert.“

– Tonaufnahme von Fritz Bauer in Frankfurter Ausstellung "Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht (2014)"[24]

Würdigungen und Benennungen

Auf Initiative Bauers angebrachter Artikel 1, Satz 1 Grundgesetz am Gebäude der Frankfurter Staatsanwaltschaft
Infotafel am Gedenkstein für Fritz Bauer vor dem OLG in Frankfurt am Main

1961 gründete Bauer zusammen mit Gerhard Szczesny die Bürgerrechtsorganisation Humanistische Union. Nach seinem Tod stiftete die Humanistische Union den nach ihm benannten ein- oder zweijährlich vergebenen Fritz-Bauer-Preis.

Das 1995 in Frankfurt gegründete Fritz Bauer Institut, eine Stiftung des bürgerlichen Rechts, das sich mit der Geschichte und Wirkung der Shoah befasst, ist ebenfalls nach ihm benannt worden.

Die Justizvollzugsanstalt Darmstadt ist nach Bauer ergänzend mit Fritz-Bauer-Haus benannt worden.[25]

Bauer wird auf dem Wandmosaik von Stephan Huber Frankfurter Treppe / XX. Jahrhundert gewürdigt.

Im neuen Frankfurter Stadtteil Riedberg wurde 2011 ihm zu Ehren die Fritz-Bauer-Straße im Quartier Altkönigblick benannt.[26]

Seit 2012 trägt der große Veranstaltungssaal des Amtsgerichts Stuttgart die Bezeichnung Fritz-Bauer-Saal.[27] Im April 2012 wurde beschlossen, am Landgericht in der Stadtmitte Braunschweigs einen Fritz-Bauer-Platz zu benennen.[28] Die Ausstellung Generalstaatsanwalt Fritz Bauer und der Prozess um den 20. Juli (16. Juli bis 28. September 2012 im Landgericht Braunschweig) wurde vom Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte in Kooperation mit der Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig erstellt.[29]

Der Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz hat den „Fritz Bauer Studienpreis für Menschenrechte und juristische Zeitgeschichte“ 2014 für juristische Doktorarbeiten, die sich mit Fritz Bauer, seinem Werk oder seinen Lebensthemen befassen, gestiftet.[30]

Am 12. Mai 2016 wurde vor dem Gebäude des Oberlandesgerichtes Frankfurt am Main, Zeil 42, ein Gedenkstein für Fritz Bauer aufgestellt: ein 4,5 Tonnen schwerer Naturstein, der wie ein Eisberg aus dem Boden ragt. Die Künstlerin Tamara Grcic greift damit ein Zitat Bauers auf: „Sie müssen wissen, es gibt einen Eisberg und wir sehen einen kleinen Teil und den größeren sehen wir nicht“.[31]

In Sankt Augustin heißt die städtische Gesamtschule aufgrund eines Beschlusses des Stadtrates vom 10. Mai 2017 seit dem 1. August 2017 „Fritz-Bauer-Gesamtschule“.[32]

Da das Bundesfinanzministerium mit Schreiben vom 23. Oktober 2016 (GZ: V B 6 - PM 2012/15/10003 Dok: 2016/1045560) den Vorschlag des Braunschweiger Fritz-Bauer-Freundeskreises abgelehnt hatte, 2018 zum 50. Todestag eine Sonderbriefmarke herauszugeben, hat Klaus Staeck 2017 ein Portraitbild kreiert, mit dessen Verwendung jeder bei der Deutschen Post (individuelle) Fritz-Bauer-Briefmarken bestellen kann.[33]

Veröffentlichungen von Fritz Bauer

  • Die Kriegsverbrecher vor Gericht. Nachwort: Hans Felix Pfenninger. Reihe: Neue Internationale Bibliothek, 3. Europa, Zürich 1945.
  • Das Verbrechen und die Gesellschaft. Ernst Reinhardt, München 1957.
  • Wurzeln nazistischen Denkens und Handelns. Hg. Hessische Landesbank, Frankfurt o. J. (um 1960).
  • Die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns. Mainz 1961, 31 S.
  • Die Wurzeln faschistischen und nationalsozialistischen Handelns. EVA, Frankfurt 1965, 77 S.
  • Widerstandsrecht und Widerstandspflicht des Staatsbürgers. Frankfurt 1962.
  • Sexualität und Verbrechen. Beiträge zur Strafrechtsreform. Hgg. Fritz Bauer, Hans Bürger-Prinz, Hans Giese, Herbert Jäger. Fischer TB, Frankfurt 1963.
  • Die neue Gewalt. Die Notwendigkeit der Einführung eines Kontrollorgans in der Bundesrepublik Deutschland. Verlag der Zeitschrift Ruf und Echo, München 1964, 24 S.
  • Widerstand gegen die Staatsgewalt. Dokumente der Jahrtausende. Zusammenst. & Komm. F. B. – Fischer TB, Frankfurt 1965.
  • Auf der Suche nach dem Recht. Mit 20 Fotos und 7 Zeichnungen. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1966.
  • Die Reformbedürftigkeit der Strafrechtsreform. Sonderreihe „Aus gestern und heute“, 20. Dokumentationen und zeitgeschichtliche Beiträge. München o. J. (1966), 23 S.
  • Alternativen zum politischen Strafrecht. Vortrag vom 6. März 1968 bei der Hochschulwoche für staatswissenschaftliche Fortbildung in Bad Nauheim. Bad Homburg v. d. H., Dr. Max Gehlen, Berlin 1968, 15 S.
  • Vom kommenden Strafrecht. Vorwort Herbert Jäger. C. F. Müller, Karlsruhe 1969, 85 S.
  • Die Humanität der Rechtsordnung. Ausgewählte Schriften. Hrsg. Joachim Perels und Irmtrud Wojak, Campus, Frankfurt 1998, ISBN 3-593-35841-7.
  • Nach den Wurzeln des Bösen fragen. Auszüge aus dem Wortlaut eines Vortrags, den Bauer am 5. Februar 1964 in der Frankfurter Universität gehalten hatte. In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen, Heft 4/2015, S. 120 ff. online

Fritz Bauer in Kulturproduktion, Film und Literatur

Fritz Bauer in der Literatur

Der Filmregisseur und Schriftsteller Alexander Kluge lässt Bauer in seinem Abschied von gestern (1966) ein Plädoyer für die Humanisierung der Justiz halten. 2013 hat er ihm ein Buch gewidmet: 48 Geschichten für Fritz Bauer. Gerahmt werden diese Geschichten eingangs durch eine Erzählung, die über Bauers Beerdigung berichtet, sowie abschließend durch einen Widmungstext.[34]

Fritz Bauer in der Musik

RECHT KOMMT (K.O. in KA) des deutschen Satirikers Jan Böhmermann (unter dem Pseudonym POL1Z1STENS0HN) feat. Justice.

Ausstellung über Fritz Bauer

Fritz Bauer – Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht Jüdisches Museum Frankfurt, Frankfurt am Main, April bis September 2014, auch:

Filme über Fritz Bauer

Sekundärliteratur

Weblinks

 Commons: Fritz Bauer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Ronen Steinke: Fritz Bauer. Oder Auschwitz vor Gericht. München 2013, S. 56–65
  2. David Rüschenschmidt: Fritz Bauer (1903 – 1968). In: Manfred Blänkner, Axel Bernd Kunze: Rote Fahnen, Bunte Bänder. Korporierte Sozialdemokraten von Lassalle bis heute. Mit einem Vorwort von Erhard Eppler, Bonn 2016, S. 65–73
  3. Ronen Steinke: Fritz Bauer. Oder Auschwitz vor Gericht. München 2013, S. 71
  4. Ronen Steinke: Fritz Bauer. Oder Auschwitz vor Gericht. München 2013, S. 88 f.
  5. 5,0 5,1 Rudolf Walther: Erinnerung an einen Unvergessenen. Neues Deutschland, 26. Juli 2014, S. 17
  6. Frankfurter Allgemeine Zeitung über die Ausstellung im jüdischen Museum Frankfurt, „Was wir von Fritz Bauer lernen können“. Abgerufen am 9. Oktober 2015
  7. Siehe dazu kritisch Erardo Cristoforo Rautenberg: Die Auseinandersetzung des Generalstaatsanwalts Dr. Fritz Bauer mit dem NS-Unrecht., S. 2
    Jan Feddersen: Die Denunziation. In: taz.de, 8. Oktober 2015
    Ronen Steinke: „Fritz Bauers Lebensumstände lassen die Vermutung – nicht mehr als das – als möglich erscheinen, dass es eine homosexuelle Grundorientierung Fritz Bauers gab, die seinerzeit nicht gelebt werden konnte, wollte er seine politische Existenz nicht aufs Spiel setzen.“ in: Neue Justiz 2014, S. 515
  8. Erardo Cristoforo Rautenberg: Zu Haus unter Feinden. In: Wochenzeitung Die Zeit, Hamburg, Nr. 47, 13. November 2014, S. 17
  9. Urteil des Braunschweiger Landgerichts im März 1952, zitiert nach: Lenz, Friedrich (1953): Der ekle Wurm der deutschen Zwietracht: politische Problem rund um den 20. Juli, 1944. Selbstverlag. Die Anklageschrift und das Plädoyer Bauers sind abgedruckt in: Monika Nöhre (Hrsg.): Zerstörte Rechtskultur. Vorträge im Berliner Kammergericht. Berlin 2013, S. 45 ff.
  10. Eichmann vor Gericht, Fritz Bauer Archiv
  11. Zum Hintergrund gehört, dass sowohl die CIA als auch der Bundesnachrichtendienst bereits 1958 die Tarnidentität Eichmanns aufgedeckt hatten und seinen genauen Aufenthaltsort kannten, siehe Scott Shane: C.I.A. Knew Where Eichmann Was Hiding, Documents Show.
  12. Irmtrud Wojak: Fritz Bauer 1903–1968. Eine Biographie. München 2009, S. 302
  13. Rudolf Wassermann: Fritz Bauer (1903–1968). In: Peter Glotz und Wolfgang R. Langenbucher (Hrsg.): Vorbilder für Deutsche. Korrektur einer Heldengalerie. München, Zürich 1974, S. 296
  14. Feindliches Ausland. In: Der Spiegel, 31. Juli 1995
  15. Clemens Jochem: Der Fall Foerster: Die deutsch-japanische Maschinenfabrik in Tokio und das Jüdische Hilfskomitee Hentrich und Hentrich, Berlin 2017, S. 71 f., ISBN 978-3-95565-225-8.
  16. Jochem: Der Fall Foerster, Berlin 2017, S. 168.
  17. Jochem: Der Fall Foerster, Berlin 2017, S. 181 ff.
  18. Conrad Taler (alias Kurt Nelhiebel): Asche auf vereisten Wegen. Eine Chronik des Grauens. Berichte vom Auschwitz-Prozess. Köln 2003, S. 139
  19. Fritz Bauer: Das Verbrechen und die Gesellschaft, S. 252, siehe dazu Erardo Cristoforo Rautenberg: Fritz Bauer: Das Verbrechen und die Gesellschaft. Neue Justiz, 2016, S. 316 ff.
  20. Irmtrud Wojak: Fritz Bauer 1903 – 1968. Eine Biographie. München 2009, S. 30, sowie Dieter Schenk, siehe Lit., 2012 und 2014
  21. Einer Verwaltungssektion zugeführt werden sollten alle unklaren oder gewaltsamen Todesfälle, an deren weiterer Aufklärung die Staatsanwaltschaft kein Interesse hat. Burkhard Madea u. a.: Verwaltungssektionen: Dringende Notwendigkeit auf aerzteblatt.de, abgerufen am 28. April 2017
  22. Erardo Cristoforo Rautenberg: Die Auseinandersetzung des Generalstaatsanwalts Dr. Fritz Bauer mit dem NS-Unrecht. S. 16.
  23. zitiert nach: Süddeutsche Zeitung Nr. 245 vom 24. Oktober 2015, S. 57
  24. zitiert nach: Welt.de https://www.welt.de/regionales/frankfurt/article126771697/Erinnerung-an-NS-Anklaeger-Fritz-Bauer.html
  25. Justizvollzugsanstalt Darmstadt, abgerufen am 28. April 2017
  26. Straße Nr. 8515 für Fritz Bauer auf fr-online.de, abgerufen am 26. Februar 2016.
  27. Pressemitteilung des Justizministeriums Baden-Württemberg vom 13. Februar 2012.
  28. Bekanntmachung von Straßenbenennungen: Fritz-Bauer-Platz auf braunschweig.de, abgerufen am 29. August 2012.
  29. Ausstellungsankündigung des Landgerichts Braunschweig, abgerufen am 29. August 2012.
  30. Fritz-Bauer-Studienpreis des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz, abgerufen am 28. April 2017
  31. Oliver Teutsch: Denkmal für Fritz Bauer – Ein Eisberg auf der Zeil für Fritz Bauer. In: Frankfurter Rundschau, 13. Mai 2016
  32. Kölner Stadt-Anzeiger, Ausgabe vom 22. August 2017, S. 31; http://www.fritz-bauer-gesamtschule.de/, abgerufen am 28. September 2017
  33. http://www.gsta.brandenburg.de/sixcms/detail.php?gsid=bb1.c.534568.de&template=seite_gsbb_info, abgerufen am 7. Oktober 2017
  34. Alexander Kluge: „Wer ein Wort des Trostes spricht, ist ein Verräter“. 48 Geschichten für Fritz Bauer. Suhrkamp, Berlin 2013, S. 6–9 und 113
  35. Heidelberger Ausstellung würdigt Nazi-Jäger Fritz Bauer. (Memento vom 27. Februar 2015 im Internet Archive) auf ka-news.de
  36. Sonderausstellung Fritz Bauer (Link nicht mehr abrufbar) auf mhmbw.de, abgerufen am 28. April 2017
  37. Sonderausstellungen - Jüdisches Museum Westfalen. In: Jüdisches Museum Westfalen. (http://www.jmw-dorsten.de/ausstellungen/sonderausstellungen/).
  38. https://museen.nuernberg.de/dokuzentrum/kalender-details/ausstellung-fritz-bauer-1432
  39. Alexander Kluge: Abschied von gestern. Protokoll. in: Enno Patalas (Hrsg.): Cinemathek. Ausgewählte Filmtexte. Bd. 17, Verlag Filmkritik, Frankfurt am Main 1967, S. 71–74
  40. Prädikat: „Besonders wertvoll“, Titel „Dokumentarfilm des Monats Januar 2011“ verliehen durch die FBW, Website zum Film: Fritz Bauer – Tod auf Raten. abgerufen am 28. April 2017
  41. Der wiederholten Behauptung im Film, Bauers Tod sei geheimnisumwittert ist entgegengehalten worden, dass Ziok dadurch den falschen Unterton einer mörderischen Verschwörung gegen Bauer hineingebracht habe. Dazu hat der brandenburgische Generalstaatsanwalt Rautenberg bemerkt: „Auch hat Ziok nicht ignorieren können, dass wegen der zahlreichen Fritz Bauer gegenüber ausgesprochenen Morddrohungen nicht wenige von seiner Ermordung überzeugt sind. Zwar haben sich dafür keine Anhaltspunkte ergeben, doch lässt sich dies andererseits auch nicht mit völliger Sicherheit ausschließen. Dieser Befund ist angesichts des Umstandes, dass eine Vielzahl von Personen ein Tatmotiv gehabt haben könnten – und einige darunter auch gewusst haben dürften, wie man einen Mord verschleiert, nicht geeignet, die Zweifler endgültig verstummen zu lassen.“
  42. Anja Seeliger: Berlinale Der Ungeehrte. Rezension auf perlentaucher.de, abgerufen am 28. April 2017
  43. Ann Claire Richter: Ein mutiger Kämpfer gegen das Verdrängen. in Braunschweiger Zeitung, abgerufen am 28. April 2017 (PDF; 601 kB)
  44. Video ZDF History: Mörder unter uns – Fritz Bauers Kampf (29. Januar 2014, 23:25 Uhr, 44:19 Min.) in der ZDFmediathek, abgerufen am 29. Januar 2014
  45. Trailer Im Labyrinth des Schweigens. auf upig.de, abgerufen am 28. April 2017
  46. Paul Katzenberger: Held in Robe, Rezension 31. Juli 2015, sueddeutsche.de, abgerufen am 28. April 2017
  47. Minutiöse Erwägung kriminalistischer, gerichtsmedizinischer und psychologischer Faktoren, mit dem Ergebnis, dass der Tod Bauers ungewollt und medizinisch bedingt gewesen sei. Demgegenüber ist der brandenburgische Generalstaatsanwalt Rautenberg bei seiner Erörterung der Todesumstände (Lit. 2015, S. 179–185 bzw. S. 15–21) nun zu dem Ergebnis gekommen, dass weder ein Suizid noch ein verdeckter Mord mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden kann, weil sich die Frankfurter Ermittlungsbehörden gar nicht um eine umfassende Aufklärung der Todesumstände bemüht hätten und dies im Nachhinein nicht mehr möglich sei.
  48. Claudia Moisel: Rezension Fritz Bauer 1903–1968. Eine Biographie. auf hsozkult.de, abgerufen am 28. April 2017
  49. Fritz Bauer 1903–1968. Eine Biographie. Rezensionsüberblick auf perlentaucher.de, abgerufen am 28. April 2017
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