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Helmut Kohl

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Dieser Artikel behandelt den ehemaligen deutschen Bundeskanzler. Zum österreichischen Fußballschiedsrichter siehe Helmut Kohl (Schiedsrichter).
Helmut Kohl als Bundeskanzler (1989)
Helmut Kohl Signature.svg

Helmut Josef Michael Kohl (* 3. April 1930 in Ludwigshafen am Rhein; † 16. Juni 2017 ebenda) war ein deutscher Politiker der CDU. Er war von 1969 bis 1976 dritter Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und als sechster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland von 1982 bis 1998 der Amtsinhaber mit der bisher längsten Amtszeit. Von 1973 bis 1998 war er Bundesvorsitzender, danach bis 2000 Ehrenvorsitzender seiner Partei.

Als sich die Partei nach dem Verlust der Kanzlerschaft 1969 in den 1970er Jahren erstmals im Bundestag in der Oppositionsrolle befand, formte Kohl sie zu einer Mitgliederpartei um. 1976 erzielte er als Spitzenkandidat der Union aus CDU und CSU mit 48,6 Prozent der Stimmen das bis dahin zweitbeste Ergebnis bei Bundestagswahlen, konnte aber die Regierung Schmidt nicht ablösen. Anschließend gab er sein Amt als rheinland-pfälzischer Ministerpräsident auf und übernahm als Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion die Rolle des Oppositionsführers im Deutschen Bundestag.

Nach dem Zerbrechen der sozialliberalen Koalition wurde er am 1. Oktober 1982 durch ein konstruktives Misstrauensvotum gegen Helmut Schmidt zum Bundeskanzler gewählt. Kohl gestaltete den Prozess der deutschen Wiedervereinigung 1989/1990 entscheidend mit und gilt als ein Motor der europäischen Integration, die in den 1990er Jahren zur Bildung der Europäischen Union und zur Einführung des Euro führte.

Umstritten blieb er wegen seiner Rolle in der CDU-Spendenaffäre. Nach dem Ende seiner politischen Karriere war er kurzzeitig als Unternehmensberater tätig.

Herkunft, Studium und Beruf

Grab der Familie Kohl in Ludwigshafen-Friesenheim

Helmut Kohl wurde 1930 als drittes Kind des Finanzbeamten Hans Kohl (1887–1975) und dessen Frau Cäcilie (1891–1979, geborene Schnur) im Ludwigshafener Stadtteil Friesenheim geboren. Dort steht sein Geburtshaus in der Hohenzollernstraße; auf dem Friesenheimer Friedhof befindet sich das Familiengrab, in dem neben Kohls Eltern im Jahr 2001 auch seine erste Ehefrau Hannelore Kohl beigesetzt wurde.

Kohl wuchs zusammen mit seiner Schwester Hildegard (1922–2003)[1] und seinem Bruder Walter (1926–1944) in einer konservativ-katholisch geprägten Familie auf.[2] Die Geschwister verbrachten ihre Kindheit und Jugendzeit in Friesenheim. Eines der einschneidendsten Ereignisse in der Jugend Kohls war der frühe Tod seines verehrten Bruders, der Ende November 1944 als Soldat bei einem Tieffliegerangriff in Haltern (Kreis Recklinghausen) fiel.[3]

Kohl besuchte ab dem 1. April 1936 in Ludwigshafen-Friesenheim die Rupprechtschule in der Nietzschestraße und ab 1940 die Oberrealschule. Im Jahre 1944 wurde er mit 14 Jahren zum Dienst in einem Ludwigshafener Feuerlöschtrupp herangezogen. Danach kam er in der Kinderlandverschickung nach Erbach im Odenwald und später nach Berchtesgaden.[2] Dort erhielt er als Mitglied der Hitlerjugend eine vormilitärische Ausbildung.[4] Zum Einsatz als Flakhelfer kam es nicht mehr.[4][5] Von Berchtesgaden ging er ab Ende April 1945 mit drei Schulkameraden zu Fuß nach Ludwigshafen, wo er im Juni ankam.[2] Da die zuvor besuchte Oberrealschule zunächst geschlossen war, begann Kohl im August 1945 eine landwirtschaftliche Lehre.[2] Er konnte im November 1945 an die Oberrealschule zurückkehren und dort im März 1950 das Abitur ablegen.[2]

Zum Sommersemester 1950 begann er an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Rechtswissenschaft und Geschichte zu studieren. Zum Wintersemester 1951/52 wechselte er an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, an der er Geschichte und Staatswissenschaften studierte. Von 1956 bis 1958 war Kohl Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Alfred-Weber-Institut der Universität.[2] 1958 wurde er mit einer Dissertation bei Walther Peter Fuchs zum Dr. phil. promoviert.[6] Anschließend wurde er in seiner Heimatstadt Direktionsassistent bei einer Eisengießerei und 1959 Referent beim Verband der Chemischen Industrie.

Politische Karriere

Schon als Schüler trat Kohl 1946 der CDU bei und war anschließend 1947 Mitbegründer der Jungen Union in seiner Heimatstadt Ludwigshafen. Seine politischen Aktivitäten verfolgte er auch während seines Studiums. 1959 wurde er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Ludwigshafen, von 1960 bis 1969 war er Fraktionsführer der Stadtratsfraktion Ludwigshafen.

Auf Landesebene wurde er 1953 Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes der CDU in der Pfalz, 1954 stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union Rheinland-Pfalz, 1955 Mitglied des Landesvorstandes der CDU Rheinland-Pfalz und von März 1966 bis September 1974 deren Landesvorsitzender. 1959 wurde er als Abgeordneter in den rheinland-pfälzischen Landtag gewählt, in dem er ab 1963 CDU-Fraktionsvorsitzender war.

1966 wurde Kohl Mitglied des Bundesvorstandes der CDU, ab 1969 Stellvertretender Bundesvorsitzender und von 1973 bis 1998 Parteivorsitzender der CDU, länger als jeder andere Vorsitzende bisher. In dieser Zeit entwickelte sich die Volkspartei CDU von einer „Wählerpartei“ zu einer „Mitgliederpartei“ mit einem Maximum der Mitgliederzahl kurz nach der „Wende 1982“ sowie einem noch höheren Maximum nach der Vereinigung mit der Ost-CDU 1990; danach gingen die Zahlen jeweils wieder zurück.

Ein wichtiger Förderer Helmut Kohls war der Industrielle Fritz Ries.

Ministerpräsident

Helmut Kohl in Ludwigshafen (1969)

Mit seiner Wahl zum Landesvorsitzenden der CDU Rheinland-Pfalz 1966 galt Kohl auch als designierter Nachfolger Peter Altmeiers im Amt des Ministerpräsidenten. Nach der Landtagswahl am 23. April 1967 wurde Altmeier zwar noch einmal als Ministerpräsident wiedergewählt, trat jedoch zur Mitte der Legislaturperiode zurück. Am 19. Mai 1969 wurde Kohl zu seinem Nachfolger gewählt. Bei den Landtagswahlen 1971 und 1975 erzielte er zweimal die absolute Mehrheit.[7]

Kabinett Kohl I (Rheinland-Pfalz), Kabinett Kohl II (Rheinland-Pfalz), Kabinett Kohl III (Rheinland-Pfalz)

Wichtige Entscheidungen in Kohls Amtszeit waren die Gebietsreform und die Gründung der Universität Trier-Kaiserslautern (heute: Universität Trier, Technische Universität Kaiserslautern). Gleichzeitig beschleunigte sich der Strukturwandel im weitgehend noch sehr ländlich geprägten Bundesland. Im Bereich des Schulwesens wurden auf der Ebene der Grundschulen die Konfessionsschulen, an denen die CDU auf Betreiben der katholischen Kirche jahrelang festgehalten hatte, durch Gemeinschaftsschulen ersetzt, an denen Schüler aller Konfessionen gemeinsam unterrichtet werden.

1971 kandidierte Kohl für die Nachfolge Kurt Georg Kiesingers als CDU-Bundesvorsitzender. Bei dieser Wahl unterlag er Rainer Barzel, dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Oppositionsführer im Deutschen Bundestag.

Nachdem Barzel 1972 zweimal mit dem Versuch gescheitert war, Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) abzulösen (im April im Rahmen eines Misstrauensvotums sowie als Kanzlerkandidat im November 1972), trat er 1973 als CDU-Vorsitzender zurück. Kohl kandidierte 1973 erneut und wurde, diesmal ohne Gegenkandidat, gewählt.

Oppositionsführer

Kohl und Strauß auf dem CSU-Wahlparteitag 1976 in München

Bei der Bundestagswahl 1976 am 3. Oktober 1976 trat Kohl erstmals als Kanzlerkandidat seiner Partei an. Die CDU/CSU verfehlte die absolute Mehrheit mit 48,6 Prozent der Stimmen knapp und die sozialliberale Koalition behauptete sich. Das war das bis dahin zweitbeste Wahlergebnis der CDU/CSU. Kohl trat nach der Wahl als Ministerpräsident zurück und wurde als Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag in Bonn Oppositionsführer. Sein Nachfolger als Ministerpräsident wurde am 2. Dezember 1976 Bernhard Vogel.

Einige Wochen nach der Bundestagswahl versuchte die CSU am 19. November auf Betreiben ihres Vorsitzenden Franz Josef Strauß mit den Beschlüssen von Wildbad Kreuth („Kreuther Trennungsbeschluss“), die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU im Bundestag aufzukündigen, jedoch konnte Kohl mit der Gegendrohung, die CDU auf Bayern auszudehnen, die Fortführung durchsetzen. In den folgenden Jahren kam es zwischen Kohl und Strauß, ab 1978 auch bayerischer Ministerpräsident, zu heftigen Auseinandersetzungen um die Führungsrolle in der Union. Strauß sprach Kohl des Öfteren öffentlich Führungsqualitäten und die Befähigung für das Amt des Bundeskanzlers ab. 1980 verzichtete Kohl auf eine erneute eigene Kandidatur als Bundeskanzler und überließ stattdessen Strauß diese Position.

Der Verzicht auf eine eigene Kandidatur erwies sich im Nachhinein als kluger politischer Schachzug Kohls, um seinen Widersacher Strauß als Rivalen um das mächtigste Amt im Staat auszuschalten. Kohl war überzeugt, dass Strauß als Bundeskanzler für die Mehrheit der Deutschen nicht wählbar war. Dennoch unterstützte er Strauß im Bundestagswahlkampf 1980 mit großem persönlichen Engagement und demonstrierte Solidarität gegenüber der CSU. Kohls Kalkül ging auf; Strauß erzielte 1980 das bis dahin schlechteste Wahlergebnis der Union bei einer Bundestagswahl nach 1949. Er konzentrierte sich fortan auf sein Amt als bayerischer Ministerpräsident und hielt sich im weiteren mit Kritik an Kohl zurück, der in Bonn Oppositionsführer blieb.

Strauß profilierte sich weiterhin auf dem rechten Flügel der Union; Kohl dagegen versuchte durch einen gemäßigten Kurs die Mitte anzusprechen und die FDP aus der Koalition mit der SPD zu lösen. Die „geistig-moralische Wende“ war ein zu jener Zeit von Kohl in den politischen Diskurs eingeführtes Schlagwort für die Motivation eines Politikwechsels. Für politische Beobachter erwies es sich als schwierig, eine Verknüpfung dieses unscharfen Begriffs zu konkreten Entscheidungen seiner späteren Regierungszeit herzustellen. Im Zusammenhang mit den späteren Affären wurde er von Gegnern Kohls als Kampfbegriff gegen ihn gerichtet.[8]

Kohl war von 1976 bis 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er kandidierte im Bundestagswahlkreis Ludwigshafen/Frankenthal, den er 1990 und 1994 als Direktkandidat gewann; bei den übrigen Wahlen zog er über die CDU-Landesliste Rheinland-Pfalz in den Bundestag ein.

Bundeskanzler

Am 17. September 1982 zerbrach die von Bundeskanzler Helmut Schmidt geführte sozial-liberale Koalition am Streit über die künftige Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie an sicherheitspolitischer Uneinigkeit innerhalb der SPD. Anlass für den Bruch war u. a. ein Konzeptpapier der FDP zur Überwindung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, das von Otto Graf Lambsdorff ausgearbeitet worden war und neoliberale Positionen zur Reform des Arbeitsmarkts enthielt.[9] Am 20. September nahmen FDP und CDU/CSU Koalitionsgespräche auf.

Kohl wurde für das Amt des Bundeskanzlers nominiert und am 1. Oktober 1982 im Rahmen des ersten erfolgreichen konstruktiven Misstrauensvotums in der Geschichte des Bundestages gegen den amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt zum sechsten Bundeskanzler gewählt (Kabinett Kohl I). Bundesaußenminister wurde, wie bereits in der sozial-liberalen Koalition, Hans-Dietrich Genscher. Der Koalitionswechsel war innerhalb der FDP sehr umstritten.

Die ersten Jahre der Kanzlerschaft

1982–1987
Kohl im Bundestagswahlkampf 1983

Da die FDP mit einer Koalitionsaussage zugunsten der SPD in den Wahlkampf 1980 gegangen war und Kohls Kanzlerschaft nicht aus Bundestagswahlen hervorgegangen war, gab es Zweifel an der demokratischen Grundlage des Machtwechsels, obwohl ein derartiger Wechsel im Grundgesetz vorgesehen ist. Darum stellte Kohl im Bundestag die Vertrauensfrage, über die am 17. Dezember 1982 entschieden wurde. Die Mehrzahl der Abgeordneten der Regierungskoalition enthielt sich vereinbarungsgemäß der Stimme, wodurch – wie gewünscht – der Bundeskanzler keine Mehrheit erhielt und damit dem Bundespräsidenten nach Art. 68 GG die Auflösung des Parlamentes vorgeschlagen werden konnte. Nach längerem Zögern entschied sich Bundespräsident Karl Carstens im Januar 1983 für die Auflösung des Bundestags und die Ausschreibung von vorgezogenen Neuwahlen für den 6. März 1983. Gegen diese Vorgehensweise klagten einige Abgeordnete vor dem Bundesverfassungsgericht. Dieses entschied, dass die Auflösung des Bundestages verfassungsgemäß erfolgt sei.

Bei der Bundestagswahl am 6. März 1983 gewann die Koalition aus CDU/CSU und FDP mit Stimmengewinnen für die CDU/CSU (48,8 %, +4,3 Prozentpunkte) und deutlichen Stimmenverlusten für die FDP (7,0 %, −3,6 Prozentpunkte) die Mehrheit der Sitze im Bundestag. Kohl, der zwischen 1976 und 1998 sechsmal als Kanzlerkandidat antrat, erzielte sein bestes Wahlergebnis und außerdem das zweitbeste der Unionsparteien in der Geschichte der Bundesrepublik gegen den sozialdemokratischen Kanzlerkandidaten Hans-Jochen Vogel.

Trotz des jahrelangen christdemokratischen Widerstands gegen die Ostpolitik der sozialliberalen Regierung setzte die Regierung Kohl die Außen- und Deutschlandpolitik der vorangegangenen Regierung Schmidt in den wesentlichen Zügen fort. Zur Verhinderung einer Zahlungsunfähigkeit erhielt die DDR-Regierung durch Vermittlung des CSU-Vorsitzenden Strauß einen Milliardenkredit. Als Gegenleistung beseitigte die DDR-Regierung ab 1984 nach und nach die Selbstschussanlagen an der innerdeutschen Grenze und erteilte in großzügigerer Weise Ausreisegenehmigungen für Übersiedler aus der DDR in die Bundesrepublik. Im Gegensatz zu seinen späteren Gegenkandidaten Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder sah Kohl während der gesamten Zeit vor 1989 eine mögliche Deutsche Wiedervereinigung als wichtiges politisches Ziel an; dementsprechend lehnte er auch, anders als Lafontaine, die Anerkennung einer eigenständigen DDR-Staatsbürgerschaft neben der Deutschen Staatsangehörigkeit konsequent ab.

Problemfördernd erwies sich die westdeutsche Auffassung des besonderen Charakters der innerdeutschen Grenze, als Mitte der 1980er Jahre in stark zunehmendem Maße Asylsuchende aus Afrika und Südasien über Ost-Berlin unkontrolliert nach West-Berlin einreisten; erst nach zahlreichen Initiativen der Regierung als auch der SPD-Opposition leistete die DDR einen Beitrag zur Eindämmung des Zustroms.[10]

In der Sozialpolitik wurden ab 1986 erstmals Kindererziehungszeiten bei der Berechnung des gesetzlichen Rentenanspruchs eingeführt.

In den ersten Jahren seiner Amtszeit setzte Kohl den noch unter der Regierung Schmidt gefassten NATO-Doppelbeschluss durch, der die Aufstellung neuer Atomwaffen in Westeuropa vorsah als Druckmittel, um die Sowjetunion zu Verhandlungen zur Begrenzung der atomaren Rüstung zu bewegen. Der Doppelbeschluss traf auf scharfen Widerstand insbesondere der Friedensbewegung. In der Kießling-Affäre 1983, in der Ermittlungspannen und strukturelle Probleme des Militärischen Abschirmdiensts der Bundeswehr deutlich wurden, stützte Kohl den in die Kritik geratenen Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner.

Wichtige Umweltpolitische Entscheidungen waren die Einführung des obligatorischen Abgaskatalysators für PKW und der Rauchgasentschwefelung für alle Kohlekraftwerke. Wenige Wochen nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl berief Kohl im Juni 1986 erstmals einen Bundesumweltminister in sein Kabinett. In der Amtszeit Kohls wurden erstmals keine neuen Kernkraftwerke in Deutschland geplant, in Planung befindliche jedoch fertiggestellt und in Betrieb genommen.

Die Bundesrepublik Deutschland vereinbarte als eines der fünf ersten Staaten das Schengener Übereinkommen von 1985 über den Abbau der Grenzkontrollen in der EU.

Gedenkplatte vor dem Beinhaus von Douaumont in Erinnerung an das Treffen zwischen François Mitterrand und Helmut Kohl im Jahr 1984

Die Ausländerpolitik war durch die Diskussion darüber gekennzeichnet, ob die Bundesrepublik ein Einwanderungsland sei. Die Zahl ausländischer Bürger stieg besonders durch den Familiennachzug an. Die Regierung versuchte dem durch die Umsetzung von Maßnahmen zur Rückkehrförderung entgegenzuwirken, die schon von der sozialliberalen Vorgängerregierung beschlossen worden waren.[11]

In Israel sprach er am 24. Januar 1984 vor der Knesset über die ihm zuteilgewordene „Gnade der späten Geburt“, der Satz selbst stammte von Günter Gaus.[12]

Am 22. September 1984 trafen sich Kohl und der französische Staatspräsident François Mitterrand am Ort der Schlacht um Verdun, um gemeinsam der Toten der beiden Weltkriege zu gedenken. Das Foto ihres minutenlangen Händedrucks wurde ein Symbol der deutsch-französischen Aussöhnung. Kohl und Mitterrand wurde in den folgenden Jahren ein besonders enges Vertrauensverhältnis nachgesagt. Sie brachten gemeinsame Projekte wie die Deutsch-Französische Brigade, das Eurokorps und den Fernsehsender Arte auf den Weg. Auch Fortschritte der europäischen Einigung wie der Vertrag von Maastricht (1992) und die Einführung des Euro (1999) wurden wesentlich der engen deutsch-französischen Zusammenarbeit zugeschrieben.

Am 5. Mai 1985 legte Kohl gemeinsam mit US-Präsident Ronald Reagan in Bitburg einen Kranz auf dem dortigen Soldatenfriedhof nieder. Dies wurde in Teilen der deutschen und amerikanischen Öffentlichkeit heftig diskutiert, weil dort auch Angehörige der Waffen-SS beerdigt sind.

Im Zuge der Flick-Affäre um verdeckte Parteispenden des Flick-Konzerns wurde bekannt, dass Kohl zwischen 1974 und 1980 für die CDU 565.000 DM erhalten hatte. Im Untersuchungsausschuss des Bundestags und des Mainzer Landtags sagte er die Unwahrheit in Bezug auf seine Kenntnis des Zwecks einer Staatsbürgerlichen Vereinigung als Spendenbeschaffungsanlage und entging nach einer Anzeige von Otto Schily nur knapp einem Strafverfahren wegen uneidlicher Falschaussage.[13][14] CDU-Generalsekretär Heiner Geißler verteidigte ihn in einer Fernsehsendung mit dem berühmt gewordenen Kommentar, Kohl habe wohl einen „Blackout“ gehabt; seit dieser Zeit galt das Verhältnis beider Politiker zueinander als getrübt.[15]

1987 – 1989
Honecker in Bonn (1987)

Bei der Bundestagswahl 1987 verlor die CDU/CSU Stimmanteile (- 4,5 %); dennoch behielt die Regierungskoalition die Mehrheit und Kohl wurde im Amt bestätigt (Kabinett Kohl III). Gegenkandidat der SPD war der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau.

Nach jahrelangen Verhandlungen konnte 1987 erstmals ein Besuch eines DDR-Staatsoberhaupts in Westdeutschland realisiert werden. Erich Honecker, Staatsratsvorsitzender und Generalsekretär des ZK der SED, besuchte die Bundesrepublik vom 7. bis 11. September 1987 und traf mit Kohl in Bonn zusammen.[16] Dabei sprach er eine Einladung zum Besuch der DDR an Kohl aus, der aber in Honeckers Amtszeit nicht mehr erfolgte.


Kohl unternahm als erster deutscher Bundeskanzler eine Privatreise in die DDR. Im Mai 1988 besuchte er spontan und ohne Begleitschutz für drei Tage mit seiner Frau und dem Sohn Peter einige Städte. Später bezeichnete er diese Reise als eine der bewegendsten seines Lebens.[17]

Nach einer Serie schlechter Landtagswahlergebnisse formierte sich auf dem CDU-Parteitag in Bremen im September 1989 eine innerparteiliche Opposition um Lothar Späth, Rita Süssmuth und Heiner Geißler, der auf dem Parteitag als CDU-Generalsekretär abgelöst wurde. Kohl behielt die Oberhand und wurde mit dem schlechtesten Wahlergebnis aller bisherigen Parteitage zum Bundesvorsitzenden wiedergewählt.

Kanzler der Einheit

Modrow, Krack, Momper, Kohl und Genscher bei der Öffnung des Brandenburger Tores am 22. Dezember 1989
Hannelore und Helmut Kohl am 3. Oktober 1990 vor dem Reichstag

Als sich der Zusammenbruch der DDR abzeichnete und die Berliner Mauer am 9. November 1989 gefallen war, legte Kohl ohne vorherige Absprache mit dem Koalitionspartner und den westlichen Bündnispartnern am 28. November 1989 im Deutschen Bundestag das überraschende Zehn-Punkte-Programm zur Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas vor. Es fand weltweite Beachtung.

Am 18. Mai 1990 wurde der Staatsvertrag über die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion mit der DDR unterzeichnet, in dem Kohl aus politischen Erwägungen gegen den Widerstand des Bundesbankpräsidenten Karl Otto Pöhl einen – finanzwirtschaftlich unrealistischen – Umtauschkurs von Mark der DDR in Deutsche Mark von 1:1 bei Löhnen, Gehältern, Mieten und Renten durchsetzte. Dies erwies sich später als starke Belastung für die Betriebe der neuen Bundesländer. In diesem Zusammenhang prägte Kohl die Metapher der „blühenden Landschaften“ für den erwarteten wirtschaftlichen Aufschwung Ostdeutschlands.

Mit Hans-Dietrich Genscher und Lothar de Maizière erreichte Kohl in den sogenannten Zwei-plus-Vier-Gesprächen die Zustimmung der Vier Mächte zur Wiedervereinigung Deutschlands und die Einbindung des wiedervereinigten Deutschlands in die NATO. Am 12. September 1990 wurde in Moskau der Zwei-plus-Vier-Vertrag unterzeichnet; die maßgeblichen Politiker der vier Großmächte waren damals Gorbatschow, Margaret Thatcher, George H. W. Bush und François Mitterrand.

Obwohl die Frage der deutschen Ostgrenze im Zwei-plus-Vier-Vertrag abschließend geregelt war, sah Kohl die Wichtigkeit der deutsch-polnischen Aussöhnung. Noch im November schloss er für das vereinigte Deutschland mit Polen den Deutsch-polnischen Grenzvertrag ab, der die Gültigkeit der Oder-Neiße-Grenze bilateral festschrieb. 1991 folgte der Deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag.

Bei der Entscheidung über den sogenannten Hauptstadtbeschluss am 20. Juni 1991 stimmte Kohl für den Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin. Er veranlasste den Bau des neuen Bundeskanzleramts, den erst sein Nachfolger Gerhard Schröder beziehen konnte.

Kanzler des wiedervereinigten Deutschlands

1990 – 1994
Ernennung Kohls zum ersten gesamtdeutschen Bundeskanzler durch Bundespräsident Richard von Weizsäcker (1991)

Bei der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl 1990 erzielte die Regierungskoalition eine klare Mehrheit, wobei die CDU/CSU in Westdeutschland das gleiche Ergebnis wie 1987 erreichte. Spitzenkandidat der SPD war der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine. Am 17. Januar 1991 wählte der Deutsche Bundestag Kohl zum vierten Mal zum Bundeskanzler (Kabinett Kohl IV).

Innerparteilich wurde die Position Helmut Kohls durch die Wiedervereinigung gestärkt. Nachdem auf dem sogenannten Vereinigungspartei Anfang Oktober 1990 der bisherige Vorsitzende der CDU der DDR, Lothar de Maizière, zu Kohls alleinigem Stellvertreter gewählt worden war, trat dieser bereits im Folgejahr nach Vorwürfen über eine angebliche Tätigkeit für die Staatssicherheit zurück. Damit kehrte die CDU zu ihrer früheren Führungsstruktur mit mehreren gleichberechtigten Stellvertretenden Parteivorsitzenden zurück.

Als Folge des Vereinigungsprozesses stieg die Arbeitslosigkeit von 2,6 Millionen (Arbeitslosenquote 7,3 %) im Jahr 1991 auf über 3,6 Millionen in den Jahren 1994 bis 2007 an, mit einem Höchstwert von 4,4 Millionen (12,7 %) im Jahr 1997.[18] Vor diesem Hintergrund wurde Helmut Kohl 1991 in Halle von Demonstranten mit Eiern beworfen und sorgte die Anmerkung Kohls über einen „kollektiven Freizeitpark“ 1993 für einigen Unmut:[19]

Die Regierung Kohl erkannte als erster Staat der Europäischen Gemeinschaft im Dezember 1991 die staatliche Unabhängigkeit Sloweniens und Kroatiens an.

1994 – 1998

Nach der knapp gewonnenen Bundestagswahl 1994, die für die CDU/CSU Verluste brachte (- 2,4 %), wurde Kohl erneut zum Bundeskanzler gewählt (Kabinett Kohl V); diesmal setzte er sich gegen den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten und SPD-Parteivorsitzenden Rudolf Scharping durch.

Kohls langjähriger Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm setzte 1995 die gesetzliche Pflegeversicherung in Deutschland durch, der ebenso die Rentenangleichung ehemaliger DDR-Bürger nach 1990 in die Wege leitete. Mit der Kopplung der Rentenentwicklung an die Netto- statt wie vorher an die Bruttolohnentwicklung begann die finanzielle Konsolidierung der gesetzliche Rentenversicherung.

Um die Kostenprobleme der Gesetzliche Krankenversicherung zu bewältigen setzte die Regierung Kohl 1993 unter Federführung des Bundesgesundheitsministers Horst Seehofer das Gesundheitsstrukturgesetz durch mit erheblichen Einschnitten im Leistungsspektrum. Nach einem folgenreichen Skandal über den Einsatz HIV-verseuchter Blutpräparate löste die Regierung 1994 das damalige Bundesgesundheitsamt auf.

Unterzeichnung des Abkommens von Dayton

Innenpolitisch wurden die letzten Jahre der Regierung Kohl vielfach als Periode der Stagnation angesehen, die nicht nur eine Folge des SPD-dominierten Bundesrats und der damit eingeschränkten Handlungsfähigkeit der Bundesregierung war. Das Schlagwort „Reformstau“ (Wort des Jahres 1997) und die sogenannte „Ruck-Rede“ von Bundespräsident Roman Herzog aus dem gleichen Jahre kennzeichneten die Situation, in der der bisherigen Regierung nicht mehr der Willen und die Fähigkeit zu notwendigen Reformen zugetraut wurde.[20]

Langjährige Manipulationen in der Arbeitsvermittlung und schwere Struktumängel bei der damaligen Bundesanstalt für Arbeit, die erst 2002 vom Bundesrechnungshof aufgedeckt wurden, führten zur Auflösung und Umgestaltung der Behörde und gaben den Anstoß zum späteren Hartz-Konzept.

Außenpolitische Bedeutung erhielt das Schengener Abkommen, das am 26. März 1995 in Kraft trat. Helmut Kohl war 1995 einer der Mitunterzeichner des Abkommens von Dayton, dass den Bosnienkrieg der jugoslawischen Nachfolgestaaten Kroatien, Bosnien-Hercegowina und Serbien beendete.

Rolle bei der Einführung des Euro

François Mitterrand verknüpfte Frankreichs Zustimmung zur deutschen Wiedervereinigung mit Kohls Zustimmung zur „Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion“, d. h. zur Einführung des Euro.[21] Kohl stimmte zu, ohne vorher mit Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer darüber gesprochen zu haben.[22] Man schuf, wie im Delors-Bericht vorgeschlagen, in drei Schritten die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion:

Am 2. Mai 1998 beschlossen Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel die Einführung des Euro.[23] Kohl war bewusst, dass er gegen den Willen einer breiten Bevölkerungsmehrheit handelte.[24] In einem Interview vom März 2002, das erst 2013 bekannt wurde, sagte Kohl: „In einem Fall war ich wie ein Diktator, siehe Euro.“ Ihm sei klar gewesen, dass das Durchsetzen des Euro Wählerstimmen kosten werde.[25]

Im Zuge der Eurokrise wurden Kohl schwere, persönlich zu verantwortende Versäumnisse bei der Einführung des Euro vorgeworfen. So sagten 2012 sein langjähriger Parteifreund, der frühere sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf, und der Historiker und Kohl-Biograf Hans-Peter Schwarz Kohl sei der Zeitplan letztlich wichtiger gewesen als die Stabilität.[26] Beispielsweise verzichtete Kohl auf dem EU-Gipfel von Dublin im Dezember 1996 – nach massivem französischem Druck – auf die eigentlich vorgesehene Festschreibung „automatischer“ Strafen bei Überschreiten der zulässigen Staatsverschuldung.[27]

Der Machtverlust

Bei der Bundestagswahl 1998 trat die SPD mit dem damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder als Kanzlerkandidat an. Die CDU/CSU verlor die Wahl mit dem schlechtesten Ergebnis nach 1949 ( - 6,3 %). Nach der konstituierenden Sitzung des neuen Bundestages am 26. Oktober 1998, mit der Kohls Amt nach Art. 69 Absatz 2 des Grundgesetzes endete, wurde am folgenden Tag Gerhard Schröder zum Bundeskanzler einer rot-grünen Koalition gewählt.

Am 17. Oktober 1998 wurde Kohl als erster deutscher Regierungschef anlässlich seines Dienstendes mit einem Großen Zapfenstreich vor dem Speyerer Dom geehrt.[28] Bei der Bundestagswahl 2002 bewarb sich Kohl nicht mehr um ein Bundestagsmandat.

Die Zeit nach der Kanzlerschaft

Parteispendenaffäre

In der CDU-Spendenaffäre nach der verlorenen Bundestagswahl 1998 verschwieg Kohl die Herkunft eines Betrags in Höhe von 2,1 Millionen DM, obwohl er gemäß dem Parteiengesetz, das er als Bundeskanzler selbst unterzeichnet hatte, und der darin verankerten Publikationspflicht zur Auskunft verpflichtet war. Bis zu seinem Tod nahm Kohl keine Stellung zu diesem Thema. Seine Argumentation, er habe das Geld von Spendern erhalten, denen er sein Ehrenwort gegeben habe, ihre Namen zu verschweigen, steht im Gegensatz zur geltenden Rechtslage und stieß seinerzeit auf heftige öffentliche Kritik. Um die der CDU durch die anschließende Sperrung der Wahlkampfkostenerstattung entstandenen finanziellen Einbußen wiedergutzumachen, organisierte er eine Spendensammelaktion, bei der 6 Millionen Deutsche Mark resultierten. Die größten Spender waren Leo Kirch mit einer Million DM und Erich Schumann mit 800.000 DM.[29][30][31]

Ein vom Bundestag eingesetzter Untersuchungsausschuss befasste sich von Dezember 1999 bis Juni 2002 mit der CDU-Spendenaffäre. Die Arbeit des Ausschusses wurde von heftigen parteipolitischen Auseinandersetzungen begleitet. Am 18. Januar 2000 musste Kohl wegen seiner Rolle in der Finanzaffäre auf den Ehrenvorsitz der CDU verzichten. Wegen des Verdachts der Untreue zum Nachteil seiner Partei eröffnete die Bonner Staatsanwaltschaft 2000 ein Ermittlungsverfahren gegen Kohl, das 2001 gegen Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 300.000 DM wegen geringer Schuld gemäß § 153a StPO eingestellt wurde.

Umstrittener Kirch-Beratervertrag

Im Rahmen von Presseveröffentlichungen zum Insolvenzverfahren des Medienkonzerns Kirch-Gruppe wurde im Jahr 2003 bekannt, dass Kohl zu den Politikern zählte, die Leo Kirch durch umstrittene Beratungsverträge an sein Unternehmen gebunden hatte. Kohl hatte nach seiner Kanzlerschaft drei Jahre lang jeweils 600.000 DM erhalten. Seine Leistung sollte dabei „Beratung zu aktuellen sowie strategischen politischen Entwicklungen in Deutschland und Europa“ sein. Eine Mindestleistung war laut Medienberichten nicht festgeschrieben worden.[32] Kritiker wie Hans Herbert von Arnim wiesen darauf hin, Kirchs Medien- und Fernsehimperium habe während der Kanzlerschaft Kohls von einer besonders Kirch-freundlichen Medienpolitik profitiert. Hans-Christian Ströbele, damals Obmann der Grünen im Parteispenden-Untersuchungsausschuss des Bundestags, meinte dazu, der Beratervertrag lege einen „dringenden Verdacht der nachträglichen Bezahlung von Regierungshandeln“ beziehungsweise Vorteilsannahme nahe.[32]

Kohl hatte sich während seiner Amtszeit mehrmals für Leo Kirch eingesetzt, 1995 beim Telekom-Aufsichtsrat für die Verwendung von Kirchs d-box und 1997 bei der EU-Kommission für die Erlaubnis der Zusammenarbeit der Kirch-Gruppe mit Bertelsmann im Pay-TV-Bereich.[33][34] Das Bekanntwerden dieser Vorgänge, die erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Medienlandschaft, insbesondere auf das für Kirch wichtige Privatfernsehen, hatten, führte parteiübergreifend zu erheblichen Irritationen und Verdachtsäußerungen, hatte jedoch für Kohl und die ebenfalls beschuldigten ehemaligen Post- und Fernmeldeminister Christian Schwarz-Schilling und Wolfgang Bötsch letztlich keine Konsequenzen.[35]

Angebliche Daten- und Aktenbeseitigung

Das Verschwinden von Akten und Computerdateien aus dem Bundeskanzleramt zu politisch sensiblen Themen, u. a. auch der CDU-Spendenaffäre, am Ende der letzten Amtszeit Kohls wurde zum Gegenstand eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses unter Burkhard Hirsch (FDP).[36][37] Der Chef des Kanzleramts Frank-Walter Steinmeier stellte Strafanzeige gegen führende Mitarbeiter des Kanzleramts aus der Ära Kohl. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben jedoch keinen für eine Anklage hinreichenden Tatverdacht. Laut dem zuständigen Staatsanwalt wurden Datenbestände des Kanzleramts gelöscht, und sechs Aktenbände, die die sogenannte Leuna-Affäre betrafen, waren ebenso verschwunden wie einzelne Dokumente über Rüstungs- und Flugzeuggeschäfte und den Verkauf von bundeseigenen Eisenbahnerwohnungen.[36] Für diese Vorgänge prägten Kritiker Kohls die ironische Bezeichnung „Bundeslöschtage“.

Später stellte sich heraus, dass die sechs „Leuna-Ordner“ sowie Akten zu weiteren Privatisierungen als Kopien in mehreren Ministerien vorhanden waren.[38] Bei einem Ortstermin im Kanzleramt konnte die Staatsanwaltschaft teilweise Einsicht in die Unterlagen nehmen.[39] Ein Gutachten der Fraunhofer-Gesellschaft aus dem Jahr 2002 kam zu dem Ergebnis, dass sich eine systematische Löschung von Daten im Zusammenhang mit dem Regierungswechsel 1998 nicht belegen lasse.[40]

Um die beabsichtigte Veröffentlichung von Kohls Stasi-Unterlagen kam es in den Jahren 2000 bis 2004 zu einer umfangreichen verwaltungsgerichtlichen Auseinandersetzung (Fall Kohl). Im Ergebnis musste er die Veröffentlichung sensibler Informationen nicht dulden.

Politisches Engagement

Kohl und Boris Jelzin auf der Frankfurter Buchmesse 2000

Im Wahlkampf zu den Parlamentswahlen in Italien 2006 unterstützte Kohl ausdrücklich seinen Freund, den Herausforderer und ehemaligen EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi, für die Kandidatur des Mitte-links-Bündnisses L’Unione. Politischer Gegner war die Forza Italia des damaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, die in der Europäische Volkspartei (EVP) mit der CDU zusammenarbeitet. Kohl erklärte anlässlich eines Besuchs in Rom: „Ich möchte, dass mein Aufenthalt hier als Unterstützung für Prodi verstanden wird, der ein großer Europäer ist.“[41]

Im Juli 2009 legte Kohl seine Ämter in der von seiner verstorbenen Frau gegründeten Hannelore-Kohl-Stiftung nieder; er begründete dies mit einer Übernahme der Stiftung durch Personen, „die in keiner Beziehung zu seiner verstorbenen Frau standen“.[42]

Anlässlich der Feiern zum 20. Jahrestag des Mauerfalls traf sich Kohl am 31. Oktober 2009 im Berliner Friedrichstadt-Palast noch einmal mit seinen damaligen Verhandlungspartnern, dem früheren sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow und dem damaligen US-Präsidenten George Bush senior. Die drei Staatsmänner erinnerten an die dramatischen Tage von damals.[43]

Am 25. März 2011 schrieb Kohl in einem Gastbeitrag in der Zeitung Bild einen Artikel, in dem er vor einem zu schnellen Atomausstieg nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima warnt.[44]

Helmut Kohl (2012)

Kohl engagierte sich für die Aufarbeitung der SED-Diktatur. 1996 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern und Förderern des Bürgerbüros Berlin, eines Vereins zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur, an dessen Gründung neben Bürgerrechtlern wie Bärbel Bohley und Jürgen Fuchs auch Persönlichkeiten wie Ignatz Bubis beteiligt waren. Seit 2003 war er zudem Gründungsmitglied des Fördervereins der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Er war Mitglied der Atlantik-Brücke.

Kohl saß von 1999 bis 2000 im internationalen Beirat der Credit Suisse.[45][46] Das zeitweise Ruhen der Mitgliedschaft wurde in den Medien in unmittelbaren Zusammenhang mit der Spendenaffäre gestellt.[47][48] Im Jahr 1999 gründete Kohl in Ludwigshafen die Politik- und Strategieberatung P&S. Größter Kunde war zunächst KirchMedia.[49]

Privatleben

Ehen

Helmut Kohl mit Familie in Leipzig (1975)
Helmut Kohl mit seiner zweiten Ehefrau Maike Kohl-Richter (2009)

1960 heiratete Kohl die Fremdsprachensekretärin Hannelore Renner (1933–2001), die er seit 1948 kannte. Aus der Ehe gingen die beiden Söhne Walter (* 1963) und Peter (* 1965) hervor. In den folgenden Jahrzehnten war Kohl stets darauf bedacht, ein heiles Familienleben zu inszenieren.[50] Seit Beginn der 1970er-Jahre verbrachte die Familie Kohl ihren vierwöchigen Sommerurlaub stets in demselben Haus in St. Gilgen am Wolfgangsee, Österreich.[51] Sommerinterviews aus den Ferien und gestellte Pressebilder einer anscheinend intakten Familie gehörten zum Programm.[51] Kohls Sohn Walter korrigierte in einem Buch später dieses Bild.[50] Hannelore Kohl nahm sich am 5. Juli 2001 im Alter von 68 Jahren das Leben,[50] nachdem sie zuvor jahrelang zurückgezogen gelebt hatte; sie soll unter einer sogenannten Lichtallergie gelitten haben.

Am 8. Mai 2008 heirateten er und Maike Richter (* 1964) in der Kapelle einer Reha-Klinik in Heidelberg im engsten Freundeskreis.[52] Die beiden Söhne Walter und Peter waren nicht eingeladen.[53] Trauzeugen waren der Medienunternehmer Leo Kirch und der Bild-Chefredakteur Kai Diekmann. Maike Richter hatte Kohl im Kanzleramt kennengelernt, wo die promovierte Volkswirtin von 1994 bis 1998 als Beamtin in der Wirtschaftsabteilung arbeitete. Sie lebte von 2005 bis zu seinem Tod mit Helmut Kohl in einer festen Beziehung.

Memoiren

Am 4. März 2004 stellte Kohl den ersten Teil seiner Memoiren unter dem Titel Erinnerungen, 1930–1982 vor. Der zweite Teil über die Regierungsjahre bis 1990 erschien am 3. November 2005, der dritte Teil über die Jahre bis 1994 am 16. November 2007, ein abschließender vierter Band ist geplant.

Klagen

Helmut Kohl führte einen Rechtsstreit mit dem Auftragsschreiber an seinen Memoiren, Heribert Schwan. Bei diesem Streit ging es um die Rechte an den Tonbändern, auf denen Arbeitsgespräche aus dem Jahr 2001 festgehalten sind. Die Veröffentlichung der Zitate stellt nach Auffassung des Oberlandesgerichts Köln einen Vertrauensbruch dar, die Tonbänder seien an Kohl herauszugeben.[54] Die vom Oberlandesgericht zugelassene Revision wies der Bundesgerichtshof zurück.[55]

Im November 2015 reichten Kohls Anwälte in diesem Zusammenhang eine Schadensersatzklage in Höhe von 5 Millionen Euro gegen die Autoren Schwan und Tilman Jens und den Verlag wegen „entstandenem immateriellen Schaden“ ein. Die Zitate hätten nicht nur „partei- und regierungsschädigende Auswirkungen“, sondern auch dem politischen Lebenswerk Kohls sowie seiner Freundschaft zu langjährigen Weggefährten geschadet.[56] Das Buch enthielt Aussagen aus den Arbeitsgesprächen Kohls mit Schwan mit abwertenden Bemerkungen über bekannte Persönlichkeiten, unter anderem Angela Merkel, Christian Wulff und Richard von Weizsäcker. Am 27. April 2017 urteilte das Landgericht Köln in erster Instanz, das Buch Vermächtnis: Die Kohl-Protokolle habe das Persönlichkeitsrecht von Helmut Kohl schwer verletzt. Kohl wurde u. a. eine Entschädigung von einer Million Euro zugesprochen, die höchste Summe für eine Persönlichkeitsrechtsverletzung in der deutschen Rechtsgeschichte.[57] Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Anwälte der Beklagten hatten angekündigt, Rechtsmittel gegen die Entscheidung einzulegen, falls der Klage stattgegeben werde.[58]

Letzte Jahre

Kohl musste sich ab 2007 mehreren Operationen unterziehen.[59][60][61] Nach einem Schädel-Hirn-Trauma im Februar 2008 konnte er kaum noch sprechen.[62][63] Bei öffentlichen Auftritten benutzte er einen Rollstuhl.

Im Juli 2013 waren Helmut Kohl und Guido Westerwelle Zeugen bei der Verpartnerung von Kohls Anwalt Stephan Holthoff-Pförtner und Klaus Sälzer, die am Tegernsee stattfand.[64][65]

Tod und Begräbnis

Blumen und Plakate vor seinem Haus in Ludwigshafen-Oggersheim
Grab von Helmut Kohl auf dem Alten Friedhof in Speyer

Kohl bewohnte seit 1971 ein Haus im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim und seit 1999 eine Wohnung in Berlin-Schmargendorf. Er starb am 16. Juni 2017 im Alter von 87 Jahren in seinem Oggersheimer Haus.

Am 1. Juli 2017 wurde Kohl als erste Persönlichkeit in der Geschichte der EU mit einem Trauerakt der EU geehrt, den EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker als „Staatsakt“ bezeichnete. Neben Juncker sprachen bei der Zeremonie im Europäischen Parlament in Straßburg dessen Präsident Antonio Tajani, der EU-Ratspräsident Donald Tusk, Bundeskanzlerin Angela Merkel, der französische Präsident Emmanuel Macron, der frühere US-Präsident Bill Clinton sowie der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew. Über seine Heimatstadt Ludwigshafen gelangte Kohls Sarg zur Totenmesse in den Speyerer Dom. Nach einem großen militärischen Ehrengeleit vor der Kathedrale wurde Kohl auf dem Friedhof des Domkapitels im engsten Familien- und Freundeskreis beigesetzt.[66]

Eine Ehrung Kohls durch einen Staatsakt in Deutschland, wie ihn alle seine verstorbenen Amtsvorgänger erhielten, lehnte seine Witwe ab. Stattdessen fand am 22. Juni eine Würdigung des Deutschen Bundestags statt, bei der Bundestagspräsident Norbert Lammert sprach.[67][68] Am Tag der Trauerfeier waren die beiden Söhne Kohls weder in Straßburg noch im Dom zu Speyer zugegen.[69]

Öffentliche Rezeption

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Die nach dem Altkanzler benannte
Helmut-Kohl-Rose, eine Teehybride

Mediale Darstellung

Die mediale Darstellung Kohls wirkte oft stark polarisierend; auch Nebensächlichkeiten wurde eine erhebliche politische Bedeutung zugemessen. Beispielhaft dafür war die Panne des NDR am Silvestertag 1986, als statt der Neujahrsansprache des Bundeskanzlers für das Jahr 1987 diejenige des Vorjahres gesendet wurde. Weniger die Ursache der Panne als vielmehr die große Ähnlichkeit beider Texte wurden in der Öffentlichkeit in teilweise Kohl verletzender Weise thematisiert. Die Vermutung, besonders von ihm nahestehenden Politikern geäußert, dass es sich möglicherweise um ein „absichtliches Versehen“ gehandelt haben könnte, wurden vom NDR dementiert und konnten im weiteren weder bestätigt noch widerlegt werden.[83]

Parodie und öffentliche Wahrnehmung

Helmut Kohl war häufig Gegenstand von politischem und auch unpolitischem Humor. Eine der nachhaltigsten satirischen Darstellungen des Kanzlers entstammt dem deutschen Satiremagazin Titanic, das den Kopf des Kanzlers birnenförmig inklusive Stängel karikierte[84] – „Birne“ wurde ähnlich wie beim französischen Bürgerkönig Louis Philippe ein Schmähwort wie ein karikaturistisches Symbol für Helmut Kohl.

Themen der Parodie waren die Fremdsprachenkenntnisse Kohls, sein Englisch, seine Adipositas, seine Volkstümlichkeit, die Herkunft aus einer kleinen Region sowie die Vorliebe für den Pfälzer Saumagen. Kohl-Imitatoren wie der Parodist Stephan Wald machten ihn mit Pfälzer Sprachfärbung nach.

Der junge Ministerpräsident Kohl war von der bundesdeutschen Presse noch wohlwollend-neugierig aufgenommen worden. Er reformierte das als rückständig geltende Rheinland-Pfalz und griff die Parteioberen an. Als er jedoch selbst auf die Bundesebene strebte, wurde er mit anderen Maßstäben gemessen. Man fragte sich, ob er einen großen Industriestaat wie die Bundesrepublik führen könne. Kohl fehlte es nicht nur an handfesten Kenntnissen in der Außen- und Wirtschaftspolitik, sondern auch an Charisma. Außerdem wurde er in Norddeutschland kulturell nicht akzeptiert.[85]

Spielfilm

Schriften

  • Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945. Dissertation, Universität Heidelberg 1958.
  • Hausputz hinter den Fassaden. Praktikable Reformen in Deutschland. Fromm, Osnabrück 1971, ISBN 3-7729-5015-9.
  • Zwischen Ideologie und Pragmatismus. Aspekte und Ansichten zu Grundfragen der Politik. Verlag Bonn Aktuell, Stuttgart 1973, ISBN 3-87959-014-1.
  • (Hrsg.): Konrad Adenauer 1876/1976. Belser, Stuttgart 1976, ISBN 3-7630-1163-3.
  • (Hrsg.): Der neue Realismus. Außenpolitik nach Iran und Afghanistan. Erb, Düsseldorf 1980, ISBN 3-88458-017-5.
  • (Hrsg.): Die CDU. Porträt einer Volkspartei. Rüber, Schwieberdingen 1981, ISBN 3-922622-02-X.
  • Der Weg zur Wende. Von der Wohlfahrtsgesellschaft zur Leistungsgemeinschaft. Herausgegeben von Dietrich Heissler. Husum-Druck- und Verlags-Gesellschaft, Husum 1983, ISBN 3-88042-190-0.
  • Reden und Berichte der Bundesregierung. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Bonn (zahlreiche Einzelveröffentlichungen).
  • Deutschlands Zukunft in Europa. Reden und Beiträge des Bundeskanzlers. Herausgegeben von Heinrich Seewald. Busse Seewald, Herford 1990, ISBN 3-512-00979-4.
  • Die deutsche Einheit. Reden und Gespräche. Mit einem Vorwort von Michail Gorbatschow. Lübbe, Bergisch Gladbach 1992, ISBN 3-7857-0665-0.
  • Der Kurs der CDU. Reden und Beiträge des Bundesvorsitzenden 1973–1993. Hrsg. von Peter Hintze und Gerd Langguth. DVA, Stuttgart 1993, ISBN 3-421-06659-0.
  • „Ich wollte Deutschlands Einheit.“ Dargestellt von Kai Diekmann und Ralf Georg Reuth. Propyläen, Berlin 1996, ISBN 3-549-05597-8; Ullstein, Berlin 2010, ISBN 978-3-548-37349-2.
  • Mein Tagebuch 1998–2000. Droemer Knaur, München 2000, ISBN 3-426-27241-5.
  • Erinnerungen. 1930–1982. Droemer Knaur, München 2004, ISBN 3-426-27218-0.
  • Erinnerungen. 1982–1990. Droemer Knaur, München 2005, ISBN 3-426-27320-9.
  • Erinnerungen. 1990–1994. Droemer Knaur, München 2007, ISBN 978-3-426-27408-8.
  • Vom Mauerfall zur Wiedervereinigung. Meine Erinnerungen. Knaur-Taschenbuch-Verlag, München 2009, ISBN 978-3-426-78336-8.
  • Berichte zur Lage 1989–1998. Der Kanzler und Parteivorsitzende im Bundesvorstand der CDU Deutschlands. Bearbeitet von Günter Buchstab und Hans-Otto Kleinmann, Droste Verlag, Düsseldorf 2012, ISBN 978-3-7700-1915-1.
  • Aus Sorge um Europa: Ein Appell. Droemer Knaur, München 2014, ISBN 978-3-426-27663-1.
  • Vom Mauerfall zur Wiedervereinigung. Meine Erinnerungen. Droemer Knaur, München 2014, ISBN 978-3-426-27655-6. Gekürzte und überarbeitete Fassung.

Quellen

  • Günter Buchstab (Bearb.): Kohl: „Wir haben alle Chancen“. Die Protokolle des CDU-Bundesvorstands 1973–1976 (= Forschungen und Quellen zur Zeitgeschichte. Bd. 67). 2 Bde., Droste, Düsseldorf 2015, ISBN 978-3-7700-1920-5.

Literatur

Filmische Dokumentation:

  • Die Kohl-Rolle – Eine öffentliche Biographie. Sechsstündige Dokumentation von Anja Reschke aus 25 Jahren Helmut Kohl.

Weblinks

 Commons: Helmut Kohl – Sammlung von Bildern

Anmerkungen

  1. Helmut Kohls Schwester ist tot. netzeitung.de. 29. September 2003. Archiviert vom Original am 15. Oktober 2011. Abgerufen am 12. Dezember 2011.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Würdigung: 80. Geburtstag Helmut Kohl. Konrad Adenauer Stiftung. 2010. Abgerufen am 12. Dezember 2011.
  3. Walter Kohl und die große Abrechnung mit dem Vater. Welt Online. 24. Januar 2011. Abgerufen am 12. Dezember 2011.
  4. 4,0 4,1 Helmut Kohl: Erinnerungen. 1930–1982. Droemer Knaur, München 2004, ISBN 3-426-27218-0, S. 38–39.
  5. Helmut Kohl – Jugendjahre und erste politische Erfahrungen 1930–1959. Konrad-Adenauer-Stiftung, Abgerufen am 20. August 2012.
  6. Dissertation: Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945.
  7. Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz 1969–1976 Konrad–Adenauer–Stiftung.
  8. Olivier D'Antonio: Der Zeitgeist und Helmut Kohls geistig-moralische Wende. publikative.org. 7. August 2012. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  9. Manfred Görtemaker: Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Von der Gründung bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1999, S. 592–596; Henning Köhler: Deutschland auf dem Weg zu sich selbst. Eine Jahrhundertgeschichte. Hohenheim-Verlag, Stuttgart 2002, S. 628–632.
  10. Jochen Staadt: Nach drüben. In: FAZ.net 18. Dezember 1015 online
  11. Angebliche Äußerungen Kohls gegenüber Margaret Thatcher (1982), die Zahl der Türken in Deutschland um 50 Prozent reduzieren zu wollen, tauchten 2013 in der Presse auf: Helmut Kohls Sohn kritisiert die Äußerungen seines Vaters. In: Zeit Online, August 2013. Sohn Peter Kohl, der mit einer Türkin verheiratet ist, kritisierte diese Aussage, ordnete sie aber in den historischen Kontext ein.
  12. Helmut Kohl trifft in Israel ein und spricht von der „Gnade der späten Geburt“. DeutschlandRadio. 24. Januar 2004. Archiviert vom Original am 19. August 2009. Abgerufen am 27. Januar 2012.
  13. Weiß ich nicht mehr. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1986 (online).
  14. Kohl: Waren die Fragen zu schwierig?. In: Der Spiegel. Nr. 18, 1986 (online).
  15. Kurz und verletzend. Der Spiegel. 3. März 1986. Abgerufen am 4. Februar 2013.
  16. Honecker in Bonn – 07. bis 11. September 1987. Die DDR im WWW. Abgerufen am 27. Januar 2012.
  17. Jan Schönfelder, Rainer Erices: Westbesuch. Die geheime DDR-Reise von Helmut Kohl. Bussert & Stadeler, Quedlinburg 2006.
  18. Registrierte Arbeitslose, Arbeitslosenquote (nach Gebietsstand) bei destatis.de (Statistisches Bundesamt)
  19. Unwort – Überfremdung, kollektiver Freizeitpark, ethnische Säuberung – gibt es eine böse Sprache?. In: Der Spiegel. Nr. 7, 1994 (online).
  20. Sven Böll: Kohl und Schröder. In: Süddeutsche Zeitung.de 17. Mai 2010 online Abgerufen 26. Juni 2017.
  21. Mitterrand forderte Euro als Gegenleistung für die Einheit. Spiegel Online, 25. September 2010; abgerufen am 10. Juli 2011.
  22. Weg ohne Wiederkehr. – Hinter der Fassade ihrer deutsch-französischen Freundschaft haben Helmut Kohl und François Mitterrand erbittert um Einheit und Euro gerungen, wie jetzt neue Dokumente aus dem Kanzleramt zeigen. War die Aufgabe der D-Mark der Preis für die Wiedervereinigung?. In: Der Spiegel. Nr. 10, 1998 (online).
  23. Euro. hdg.de
  24. Jens Peter Paul: Bilanz einer gescheiterten Kommunikation. Fallstudien zur deutschen Entstehungsgeschichte des Euro und ihrer demokratietheoretischen Qualität. Dissertation, 2007. (PDF; 6,3 MB; 344 S.)
  25. "Bei der Euro-Einführung war ich ein Diktator". merkur.de.
  26. Biedenkopf wirft Kohl Mitschuld an Euro-Krise vor. Zeit Online, 2. September 2012.
  27. Hans-Peter Schwarz: Helmut Kohl. Eine politische Biographie. Deutsche Verlagsanstalt, München 2012, ISBN 978-3-421-04458-7, Teil V, Abschnitt Euro-Fighter.
  28. Musik zum Zapfenstreich: Mit Tränen und Trompeten. In: Spiegel Online, abgerufen am 25. März 2016.
  29. Helmut Kohl: Neues Verfahren wegen Steuerhinterziehung? In: Der Spiegel
  30. Kohls Scheck-Pott. In: Focus.
  31. Nach Äußerungen von Wolfgang Schäuble ist es unklar, in wie weit das Geld tatsächlich von Spendern stammte oder Schwarzgeld auf Konten der CDU aus den Zeiten der Flick-Affäre war. (Quelle: Heribert Prantl: CDU-Affäre: Muss der Kohl-Spendenskandal neu geschrieben werden? In: Süddeutsche Zeitung, 18. August 2015).
  32. 32,0 32,1 ARD veröffentlicht Kohls Beratervertrag bei Kirch. In: FAZ, 31. Juli 2007.
  33. Ein Freund und Gönner Helmut Kohls. In: Berliner Zeitung, 15. November 2001.
  34. Nicht akzeptabel. In: Der Spiegel. Nr. 52, 1997 (online).
  35. Marcel Rosenbach, Christoph Schult: Wie geschmiert. In: Der Spiegel. Nr. 17, 2003 (online).
  36. 36,0 36,1 Daten gelöscht, Verfahren eingestellt. In: Die Zeit, Nr. 9/2004.
  37. Burkhard Hirsch: Bericht über Ermittlungen des Bundeskanzleramts zu ausgewählten Sachbereichen. In: Die Zeit, Nr. 19/2001/, S. 5–10.
  38. „Bundeslöschtage“ sind eine Legende. Berliner Morgenpost. 4. Oktober 2003. Abgerufen am 25. Januar 2013.
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  44. Warum wir die Kern-Energie (noch) brauchen. Bild. 25. März 2011. Abgerufen am 31. Januar 2012.
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  78. Kohl auf Kleinformat: Merkel enthüllt Sonderbriefmarke. n24.de. 27. September 2012. Abgerufen am 28. Mai 2015.
  79. Kohl Ehrenbürger seines Urlaubsortes am Wolfgangsee. Hamburger Abendblatt, 2. August 1985, archiviert vom Original am 18. Juli 2012; abgerufen am 1. Februar 2012.
  80. Dissidenten, Philosophen und Silvio Berlusconi. Spiegel Online. 8. Oktober 2009. Abgerufen am 31. Januar 2012.
  81. Kein Nobelpreis für Kohl. Spiegel Online. 21. April 2007. Abgerufen am 31. Januar 2012.
  82. Gorbatschow schlägt Kohl vor. Focus Online. 12. Juni 2007. Abgerufen am 31. Januar 2012.
  83. Der vertauschte Kohl. Spiegel Online 30. Dezember 2011. Abgerufen 29. Juni 2017.
  84. vgl. z. B. Helmut Kohl, Kuchenkanzler. einestages; abgerufen am 8. Oktober 2014.
  85. Hans Peter Schwarz: Helmut Kohl. Eine politische Biographie. DVA, Munich 2012, S. 209, S. 215-217.
Vorlage:Navigationsleiste Ministerpräsidenten von Rheinland-PfalzVorlage:Navigationsleiste Landesvorsitzende der CDU Rheinland-PfalzVorlage:Navigationsleiste CDU-Fraktionsvorsitzende im Rheinland-Pfälzischen Landtag
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