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Bild (Zeitung)

Aus Jewiki
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Bild
Logo der Bildzeitung
Beschreibung deutsche Tageszeitung
Verlag Axel Springer SE, Berlin
Erstausgabe 24. Juni 1952
Erscheinungsweise montags bis samstags
Verkaufte Auflage (IVW 4/2014, Mo–Sa[1]) 2.219.871 Exemplare
Reichweite (MA 2012 II) 12,31 Mio. Leser
Chefredakteur Kai Diekmann
Weblink bild.de

Bild (in der Schreibweise des Verlags BILD, heute umgangssprachlich und früher auch offiziell Bildzeitung) ist eine deutsche, überregionale Boulevardzeitung, die werktäglich erscheint (Tageszeitung). Es ist die auflagenstärkste Zeitung Deutschlands.

Das seit dem 24. Juni 1952 im Axel-Springer-Verlag erscheinende Boulevardblatt war lange Zeit die auflagenstärkste Tageszeitung Europas. Die durchschnittliche Auflage beträgt 2.219.871 Exemplare.[2] Die Berichterstattung der BILD ist seit Jahrzehnten Gegenstand zahlreicher öffentlicher Diskussionen und Kritik.

Geschichte der Bild

Die 1950er Jahre

Das Axel-Springer-Verlagshaus in Hamburg, von 1952 bis 2008 Hauptsitz der Bild-Redaktion
Chefredakteure der Bild
Jahr Chefredakteur
1952 Rolf von Bargen
1952–1958 Rudolf Michael
1958–1960 Oskar Bezold
1960–1962 Karl-Heinz Hagen
1961–1971 Peter Boenisch
1971–1980 Günter Prinz
1981–1988 Horst Fust
1988–1989 Werner Rudi
1989–1991 Peter Bartels
1989–1992 Hans-Hermann Tiedje
1992–1997 Claus Larass
1998–2000 Udo Röbel
seit 2001 Kai Diekmann

Die erste Ausgabe der Bild-Zeitung erschien am 24. Juni 1952 mit einer Gesamtauflage von 455 000 Exemplaren. Die erste Ausgabe hatte vier Seiten und wurde kostenlos verteilt, danach kostete das Blatt 10 Pfennig. Inhaltlich gab es auf der Titel- und Rückseite ausschließlich aktuelle Fotos des Weltgeschehens im Großformat, dazu längere Bildunterschriften und drei Comic-Strips. Der Innenteil war gefüllt mit knappen Meldungen, Preisausschreiben, Horoskopen und Kurzgeschichten. Die erste Schlagzeile lautete: „Grenze bei Helmstedt wird gesichert!“

Das Vorbild des Herausgebers Axel Springer für Stil und Inhalt war die auflagenstarke Boulevardpresse in Großbritannien, die er während der britischen Besatzungszeit in Hamburg näher kennengelernt hatte. Springer sah in der Bild-Zeitung die „gedruckte Antwort auf das Fernsehen“. Zur Startmannschaft gehörten zehn Redakteure und zwei Sekretärinnen. Die Bild-Zeitung war ursprünglich eine Kaufzeitung, kann inzwischen jedoch auch abonniert werden.

Inhalt und Form waren noch weit entfernt von der heutigen Bild-Zeitung. So war der Name wörtlich zu nehmen. Oft bestanden die Artikel nur aus einem Foto mit Bildunterschrift. Laut Springer sollte der vordere Teil politisch sein, während die Rückseite zumeist Klatschgeschichten über Prominente lieferte. Das Konzept war, eine schnell lesbare Zeitung zu schaffen, die gleichzeitig Leser an sich binden konnte.

Die Zeitung hieß zunächst 10-Pfennig-Bild-Zeitung oder auch Groschenblatt und wurde aus dem Bauchladen von Straßenhändlern verkauft, die einen weißen langen Regenmantel trugen, dazu eine weiße Mütze mit hochgezogener Front, auf der der Name der Zeitung stand. Bis Oktober 1952 war Rolf von Bargen verantwortlich für den Inhalt. Am 1. November 1952 wurde Rudolf Michael Chefredakteur. Am 11. Dezember 1952 erschien die erste Anzeige in der Bild-Zeitung, Werbung für Chlorodont-Zahnpasta.

Unter Chefredakteur Rudolf Michael druckte die Bild-Zeitung weniger Bilder und mehr Text, der verbale Blickfang, die Schlagzeile, wurde eingeführt. Inhaltlich bot die Bild-Zeitung weiterhin sogenannte Human-Interest-Themen und wenig Politik. Nachdem die Auflage bis Ende 1952 auf 200 000 Exemplare täglich gefallen war und der Bild-Zeitung schon das finanzielle Aus drohte, stieg die Auflage bis März 1953 stark an und übersprang die Eine-Million-Marke. Am 11. April 1953 erschien erstmals die Regionalausgabe Bild-Hamburg.

Von 1955 bis 1970 hatte Bild ein Maskottchen. Lilli, ein blondes, langbeiniges Mädchen aus der Feder des Karikaturisten Reinhard Beuthin, für die 1955 eine Puppe kreiert wurde. Die 30 Zentimeter große Bild-Lilli war Vorbild für die amerikanische Barbie-Puppe. Lilli wurde in Deutschland so populär, dass 1958 ein Film über sie gedreht wurde Lilli – ein Mädchen aus der Großstadt. Die Hauptrolle wurde in einem Wettbewerb in der Bild-Zeitung besetzt. Die Gewinnerin war die dänische Schauspielerin Ann Smyrner.

1956 lag die Auflage bei 2,5 Millionen Exemplaren. Die Bild am Sonntag, der erste Bild-Ableger, erschien erstmals. Am 14. Oktober 1957 wurde die Regionalausgabe Bild-Berlin eröffnet. Am 25. Mai 1959 legte Axel Springer den Grundstein für das Verlags- und Druckereigebäude in der Kochstraße in Berlin. Als Rudolf Michael 1958 die Chefredaktion aus Altersgründen niederlegte, betrug die verkaufte Auflage über drei Millionen Exemplare. Bild war die auflagenstärkste Tageszeitung Europas geworden.

Die 1960er Jahre

In den 1960er Jahren spiegelte Bild die Atmosphäre der Wirtschaftswunderzeit wider. Axel Springer verteidigte sein Konzept, „die Masse, nicht der Intellektuelle“ sei seine Zielgruppe. Unter dem konservativen Chefredakteur Karl-Heinz Hagen wurde Politik wichtiger. Die Zeitung vertrat einen strikten Antikommunismus und trat vehement gegen die Deutsche Teilung ein. Unter dem im Vergleich zu Hagen liberaleren und damals erst 34-jährigen Chefredakteur Peter Boenisch kam es ab 1962 zu einer ruckartigen Kursveränderung. Politik trat stark in den Hintergrund und leichtere Themen, wie Filmstars, Prominente und Sport, wurden wichtiger. Im Januar 1962 entstammten 26 Seite-1-Schlagzeilen diesen Bereichen und nur zwei der Politik. Wenn politisch berichtet wurde, dann rückten die Innenpolitik und die deutsch-deutschen Beziehungen in den Mittelpunkt. Bild beteiligte sich an der Ansteckeraktion „Macht das Tor auf“ und berichtete ausführlich über die Fluchtbewegung aus der DDR. Nach dem Mauerbau am 13. August lautete die Schlagzeile „Der Osten handelt – was tut der Westen? Der Westen tut NICHTS!“ Zur Zeit des Mauerbaus 1961 titelte Bild wochenlang mit der Grafik eines Stacheldrahts als Umrandung.

Die wachsende Marktmacht des Verlages beunruhigte Ende der 1960er Jahre viele Beobachter.[3] 1964 erörterte das Wirtschaftsmagazin Capital die Marktanteile des Springer-Konzerns in einem detaillierten Bericht unter dem Gesichtspunkt der Pressekonzentration. Ab Mai 1966 wurden die Konzentrationserscheinungen im Pressewesen in der westdeutschen Medienpolitik zu einem zentralen Thema und stießen im darauf folgenden Frühjahr auch in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkmedien auf größere Resonanz. Verschiedene westdeutsche Verleger unter der maßgeblichen Federführung des Spiegel-Herausgebers Rudolf Augstein beurteilten den Springer-Konzern in der Öffentlichkeit als eine bedrohliche publizistische Monopolmacht, was in einer Dissertation zum Thema von Melchert kritisch als strategische „Anti-Springer-Kampagne“ bezeichnet wird. Medien in der DDR verwendeten die Kritik im Kalten Krieg, um ein Meinungsmonopol der Bild-Zeitung in Westdeutschland abzuzeichnen.[4][5]

Von der Bundesregierung wurde als Reaktion auf die Diskussion eine Pressekommission unter dem Vorsitz des Präsidenten des Bundeskartellamts eingesetzt, um die Konzentration zu untersuchen. Die Kommission kam zu dem Urteil, dass durch den expansiven Springer Konzern die Pressevielfalt und Pressefreiheit bedroht seien.[6] Zu diesem Zeitpunkt gehörten zum Springer-Konzern (Jahresumsatz knapp eine Milliarde Mark) 19 Zeitungen und Zeitschriften mit einer Gesamtauflage von 17,5 Millionen.[7] Als Hauptgefährdung wurde dabei die Machtstellung weniger im Zeitschriftenbereich, jedoch im Zeitungssektor gesehenen. Der Axel-Springer-Verlag stieß nach dem Urteil 1968 fünf seiner Zeitschriften ab.[8]

1965 stieg der Preis der Bild-Zeitung von 10 auf 15 Pfennig an. Die 13-jährige Geschichte als Groschenblatt war damit beendet.

Seit Ende 1966 häuften sich die kritischen Kommentare der sogenannten Springerpresse gegenüber der protestierenden Studentenschaft. Diese zunehmend verbal-aggressiven Anfeindungen führten bei den Studenten zu einer stark emotionalen Unterfütterung ihrer theoretisch abgeleiteten Verurteilung des vermeintlichen Meinungsführers Springer. Gleichzeitig erhielt Springer während dieser Jahre immer wieder die Zustimmung von Politikern.[9]

Für die APO wurden Bild und der Springer-Verlag zum Feindbild. Die Kampagne „Enteignet Springer!“ wurde initiiert und offen die Zerschlagung des Konzerns verlangt.[10] Am 6. Oktober 1967 kam es zu einer Vereinbarung zu einer gemeinsamen APO-Kampagne gegen Springer zwischen Vertretern verschiedener Studentenverbände (LSD, SHB, SDS), den ASten verschiedener Universitäten, der Kampagne für Abrüstung (KfA) des Republikanischen Clubs (RC) und des Publikationsorgans Berliner Extra-Dienst.[11]

Am 2. Juni 1967 wurde der Student Benno Ohnesorg in Berlin durch einen Polizisten erschossen. Dieses Ereignis ließ den Konflikt zwischen Springerverlag und Studenten eskalieren. Der Vorfall wurde vertuscht und die Studenten wurden in der Bild-Zeitung nicht nur eindeutig als die Aggressoren dargestellt, sondern darüber hinaus mehrmals in polemischer Weise in die Nähe terroristischer Vereinigungen gerückt oder mit den Nationalsozialisten gleichgesetzt. Bild berichtete lediglich, es habe einen Toten gegeben und lenkte den Gewaltvorwurf auf die Demonstranten. In ihrem Kommentar vom 3. Juni 1967 hieß es: „Studenten drohen: Wir schießen zurück“ sowie „Hier hören der Spaß und der Kompromiss und die demokratische Toleranz auf. Wir haben etwas gegen SA-Methoden.“[12]

Bild-Kritiker Günter Grass initiierte 1967 die Aktion „Wir arbeiten nicht für Springer-Zeitungen“

1967 formulierte Axel Springer vier Leitlinien des Verlags, die nach der Wiedervereinigung Deutschland angepasst und nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 in den USA erweitert wurden.[13] Bis heute muss jeder Angestellte diese Zusatzvereinbarung zum Arbeitsvertrag unterzeichnen. Am 1. April 1968 erschien die Regionalausgabe Bild München zum ersten Mal. Nach der Mondlandung erschien am 21. Juli 1969 das erste Farbfoto in Bild. Die Zeitung druckte aus diesem Anlass unter das Logo den Schriftzug „Mond-Zeitung“.

Am 11. April 1968 wurde der Studentenführer Rudi Dutschke von Josef Bachmann in Berlin angeschossen. Viele gaben der Bild-Zeitung und ihrer Berichterstattung über Dutschke und die Studentenbewegung eine Mitschuld an dem Attentat. „Bild schoss mit!“, hieß es. Es folgten schwere Unruhen in West-Berlin und anderen Städten. Demonstranten versuchten das Springer-Haus in Berlin zu stürmen und setzten Bild-LKW in Brand. Die Hamburger Druckerei wurde belagert, um die Auslieferung von „Bild“ zu verhindern, die Bild-Redaktion in München wurde von Studenten verwüstet.

Viele namhafte linke deutsche Intellektuelle wandten sich 1967 öffentlich gegen die Zeitungen des Axel-Springer-Verlages und damit vor allem gegen die Bild. Bedeutende ehemalige Mitglieder der Schriftsteller-Gruppe Gruppe 47 um Günter Grass, Peter Rühmkorf und Klaus Staeck, begründeten die Anti-Bild-Kampagne mit der Unterschriftenaktion „Wir arbeiten nicht für Springer-Zeitungen“. Die Schriftsteller befürchteten eine „Einschränkung und Verletzung der Meinungsfreiheit“ und eine „Gefährdung der Grundlagen der parlamentarischen Demokratie in Deutschland“ durch die Marktmacht des Konzerns. Weitere Unterzeichner waren Heinrich Böll, Jürgen Habermas sowie Gewerkschafter und Politiker.

Intellektuelle wie Theodor Adorno, Heinrich Böll, Ludwig von Friedeburg, Eugen Kogon, Golo Mann oder Alexander Mitscherlich unterzeichneten nach dem Dutschke-Attentat eine „Erklärung zum Mordanschlag“ in der sie eine öffentliche Diskussion über die Marktmacht Springers fordern.[14]

Im Jahr 2006 gab Günter Grass nach Jahrzehnten zu verstehen, von dem Boykott abrücken zu wollen, wenn sich der Springer-Konzern für die verletzende Art entschuldige, mit der die Zeitungen des Konzerns das Werk von Heinrich Böll begleitet hätten. 2006 traf sich Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner mehrfach mit Günter Grass und kündigte an „im Hinblick auf 1968 für den Axel-Springer-Verlag eine selbstkritische Revision zu führen.“ Auszüge des Streitgesprächs, das der Publizist Manfred Bissinger moderierte, wurden im Juni 2006 im Spiegel abgedruckt. Das Gespräch soll im Steidl-Verlag unter dem Titel Die Springer-Kontroverse als Taschenbuch herausgegeben werden.

Die 1970er Jahre

Seit 1978 sammelt Bild Spendengelder unter dem Slogan „Ein Herz für Kinder

Durch die eskalierte Auseinandersetzung mit der Studentenbewegung 1968 und vielen Intellektuellen befand sich Bild in den 1970ern im Zentrum der Kritik. Die öffentlichen Auseinandersetzungen führten zu einem Auflagenrückgang um eine Million Exemplare. Am 6. August 1971 übernahm Günter Prinz die Chefredaktion der Bild-Zeitung. Mit seinem Stil, einem „Mix aus Sex, Facts und Fiction, aus Politik, Verbrechen und Verbrauchertipps“ schaffte er es in verhältnismäßig kurzer Zeit, die Auflage wieder auf über vier Millionen zu steigern.[15]

Prinz ist Erfinder von Ein Herz für Kinder, einer Spenden- und Hilfsaktion, mit der die Bild bis 2006 über 25 Millionen Euro sammelte. Zeitweise klebte Ende der 1970er Jahre auf jedem zweiten westdeutschen Pkw ein Aufkleber mit dem roten Herzen. Nach eigenen Angaben wurden 80 Millionen Stück verteilt.[15]

Prinz entwickelte auch die Aktion Bild kämpft für Sie. Innerhalb von zwei Jahren erhielt die Redaktion zwei Millionen Zuschriften mit der Bitte um Unterstützung. In den 1970er Jahren entstanden in den Ballungsgebieten 15 weitere Regionalausgaben. 1961 hatten 80 Prozent aller Leser die zentral produzierte Bundesausgabe erhalten. 1977 waren es nur noch zehn Prozent.

Am 19. Mai 1972 verübten Ulrike Meinhof und andere Terroristen der Rote Armee Fraktion einen Bombenanschlag auf das Verlagshaus der Axel Springer AG in Hamburg. Es gab 38 Verletzte. In zwei Privathäusern von Axel Springer kam es im selben Jahr zu Brandanschlägen. Daraufhin wurden die Sicherheitsvorkehrungen in allen Bild-Redaktionen verstärkt.

1974 analysierte der Soziologe Horst Holzer die Bild-Leserschaft[16] Die Leser setzen sich demnach wie folgt zusammen:

  • 34 Prozent Facharbeiter
  • 23 Prozent sonstige Arbeiter
  • 23 Prozent sonstige Beamte und Angestellte
  • 10 Prozent Inhaber und Leiter von Unternehmen, Angehörige freier Berufe, selbstständige Gewerbetreibende
  • 4 Prozent leitende Beamte und Angestellte
  • 3 Prozent Angehörige der landwirtschaftlichen Berufe
  • 3 Prozent Sonstige

Heinrich Böll spielte in seiner 1974 erschienenen Erzählung Die verlorene Ehre der Katharina Blum, in der er die Gnadenlosigkeit des Boulevardjournalismus anprangert, auf Bild an. In seinem Vorwort schrieb er: „Personen und Handlung dieser Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der ‚Bild‘-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich.“

Im Mai 1977 erschien im Rowohlt Taschenbuch Verlag "Schlagzeile - Ein «Bild-Reporter» berichtet" des ehemaligen Bild-Mitarbeiters Hans Schultes-Willekes, in dem er anhand von Fallbeispielen detailliert den Arbeitsalltag in der Redaktion des Boulevardblattes schildert.

Bild-Kritiker Günter Wallraff arbeitete 1977 verdeckt bei Bild Hannover

Ebenfalls im Frühjahr 1977 arbeitete der Schriftsteller und investigative Journalist Günter Wallraff dreieinhalb Monate lang unerkannt unter dem Pseudonym Hans Esser als Lokalreporter für die Bild-Zeitung in Hannover. Er veröffentlichte danach die Anti-Bild-Trilogie Der Aufmacher, Zeugen der Anklage und Das „Bild“-Handbuch, in der er der Bild schwere journalistische Versäumnisse nachwies. Die Wallraff-Enthüllungen wurden zu einem der größten Presseskandale der Bundesrepublik. Der WDR produzierte 1980 dazu einen Bericht, der allerdings vom WDR mit einem Sperrvermerk versehen wurde. Dieser Film wurde erst im August 2010 freigegeben.[17]

Nach Wallraffs Recherchen bei Bild sprach der Deutsche Presserat 1977 sechs Rügen gegen Bild aus, die auf Wallraffs Buch basierten. Wallraff selbst wurde „für seine unzulässige verdeckte Recherche“ einmal gerügt.[18] Die Verhandlungen über die Rügen im Fall Wallraff stürzten den Deutschen Presserat 1977 in eine tiefe Krise, die faktisch zu einer siebenjährigen Handlungsunfähigkeit des Gremiums führte. Erst Ende 1985 konnte die Krise mit einer Reihe von gemeinsamen Selbstverpflichtungen aller Verlage gelöst werden. Enthalten ist die Verpflichtung, Rügen und Stellungnahmen des Presserates im eigenen Blatt zu veröffentlichen.

Noch bevor Wallraff sein Buch veröffentlichte, ging der Verlag in die Offensive und griff ihn scharf an. In der Serie „Wallraff log…“ wurden vermeintliche Begebenheiten aus seiner Tätigkeit in der Bildredaktion berichtet. So seien etwa als Folge seiner falschen Berichterstattung einer Frau die Kinder weggenommen worden, außerdem wurde er unter anderem als Gewohnheitstrinker dargestellt, der bereits morgens gläserweise Whisky konsumiert habe. Seiner Aussage nach wurde seine Mutter von Nachbarn daraufhin regelmäßig mitleidig angesprochen, was sie für einen missratenen Sohn habe. In der 1977 erschienenen Auflage von Der Aufmacher stellte Wallraff beispielsweise auf den Seiten 33 bis 35 die Behauptungen der Zeitung über seine angeblichen Fehler ebenso dar wie die Gegendarstellung der davon betroffenen Personen. Damit wurde erkennbar, dass die Bild-Serie weniger der Aufklärung ihrer Leser als der Verunglimpfung Wallraffs als „Störenfried“ galt.

Der Springerverlag strengte mehrere Prozesse gegen Wallraff an, so dass dieser einige Passagen aus seinem Buch bei den nächsten Auflagen weglassen musste. Dies betraf vor allem zitierte Dialoge mit einzelnen Bild-Mitarbeitern, die sich auf ihr Persönlichkeitsrecht beriefen. Die Prozesse dauerten bis 1984. Der Bundesgerichtshof entschied zu Gunsten Wallraffs.[19] Dagegen legte der Springer-Konzern eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht ein. In seinem Grundsatzurteil vom 25. Januar 1984 rügte dieses lediglich die teils wörtliche Schilderung einer Redaktionskonferenz und entschied ansonsten zugunsten Wallraffs.[20] 1979 stieg die Druckauflage der Bild-Zeitung auf 5.792.400 Exemplaren an.

Die 1980er Jahre

Seit 1994 verleiht die Bild Leipzig den Bild-Osgar

1982 übersprang Bild bei der täglichen Auflage die Fünf-Millionen-Marke, konnte sie jedoch nicht stabilisieren. 1985 starb Axel Springer. Dessen Berater und Sicherheitschef, der ehemalige Pressesprecher im NS-Außenministerium Paul Karl Schmidt alias Paul Carell schrieb am 13. Dezember 1981 zum Russland-Feldzug „wie es wirklich war“ und noch sechs Jahre nach dem Tod des Verlegers am 5. Februar 1991 zum 20. Tag der Bodenoffensive im Golfkrieg in Bild.[21] Vor seinem Tod hatten 24 Jahre hindurch zwei Männer Bild geleitet: Boenisch und Prinz. Nun wechselten die Chefredakteure häufiger. Zwischen 1989 und 1991 gab es sogar ein Doppelgespann aus zwei gleichberechtigten Chefredakteuren.

Die 1990er Jahre

Der Bild-Gründer verpflichtete seine Erben, seinen Nachlass bis zum Jahre 2015 nicht zu verkaufen. Heute wird sein Erbe überwiegend von seiner fünften Ehefrau Friede Springer verwaltet. Bis 1990 entstanden neun weitere Regionalredaktionen in Westdeutschland. Anfang 1990 gründete Bild in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Magdeburg, Halle und Mecklenburg-Vorpommern neue lokale Redaktionen. Die Auflage lag 1990 bei 4,5 Millionen Exemplaren und blieb bis 1998 konstant. Trotz des neuen Marktes in den fünf neuen Ländern der ehemaligen DDR konnte Bild die Auflage nicht steigern.

Seit 1994 wird der Bild-Osgar jährlich von der Leipziger Bild verliehen. Ausgezeichnet werden Menschen, die sich um Frieden, Freiheit und die Deutsche Einheit verdient gemacht haben. Der Preis ist eine Porzellanfigur aus der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin. Bis einschließlich 2006 wurden 74 Preisträger gekürt.

Im Web ist Bild seit 1996 unter der Marke Bild online vertreten und ist in den Anfangsjahren die Reichweitenstärkste deutsche Zeitungspräsenz im Web. Axel Springer bringt die Bild online Inhalte in unterschiedlichen Partnerschaften mit AOL und später der WAZ-Gruppe (Go on)[22] ein. Unter Udo Röbel startete dann 1999 die Arbeit am anspruchsvollen Relaunch im Projekt Z[23][24]. Hier entstand auch die neue Marke Bild.de. Erst 2001 geht dann Bild.T-Online.de in einen Joint Venture mit der Deutschen Telekom[25], nach anfänglichen Bedenken des Bundeskartellamts[26]. Vorher war bereits das ZDF eine ähnliche Partnerschaft mit T-Online eingegangen. Das heutige Internet-Format ist seit dem Rückkauf der Telekom-Anteile (37 %) durch Axel Springer ab 2008 unter Bild.de erreichbar.

Die Rechtschreibreform von 1996 wurde von Bild zeitweise abgelehnt. Nachdem die Reform 1999 zunächst übernommen worden war, entschied man sich 2004 für eine an die traditionelle Rechtschreibung angelehnte sogenannte „Hausorthographie“. Diese wurde im August 2005 noch einmal erweitert. Zugleich wurde eine öffentlichkeitswirksame Kampagne gegen die von Bild als „Schlechtschreibreform“ kritisierte Reform gestartet. Im Jahr 2006 gab Bild jedoch wie der Spiegel und der Stern den Widerstand gegen die Reform auf.[27] Am 7. März 2006 gab der Springer-Konzern bekannt, den Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 2. März für die reformierte Rechtschreibung entsprechend der Vorschläge des Rats für deutsche Rechtschreibung für alle Erzeugnisse zu übernehmen, jedoch in Fällen von mehreren zulässigen Schreibweisen weitgehend die klassische Form anzuwenden.

Die 2000er Jahre

Seit 1. Januar 2001 Chefredakteur: Kai Diekmann

Nach 1998 wurde Bild von dem allgemeinen wirtschaftlichen Rückgang der Zeitungsbranche Ende der 1990er erfasst. Durch das aufstrebende Internet als neue journalistische Konkurrenz und die allgemein abnehmende Nachfrage nach Print-Anzeigen verlor Bild zwischen 1998 und 2006 eine Million Leser.[28] Bis heute ist dieser Trend nicht gebrochen. Zusätzliche Belastung war die aufwendige Erweiterung des neuen Springer-Hauptsitzes in Berlin nach der Wiedervereinigung, der etwa 400 Millionen Euro kostete und der Umzug der Redaktionen von Bild und Bild am Sonntag von Hamburg nach Berlin, der im März 2008 endgültig abgeschlossen sein sollte. Zum 1. Januar 2001, die Auflage lag bei 4,36 Millionen Exemplaren, wurde Kai Diekmann zum Chefredakteur sowie zum Herausgeber von Bild und Bild am Sonntag berufen. 2005 war sie auf Platz sechs der größten Tageszeitungen der Welt.[29]

Seit 2006 druckt Bild eingesendete Fotos im Rahmen der Bild-Leserreporter-Initiative.[30] Insbesondere die Honorierung der Beiträge mit bis zu 500 Euro führt immer wieder zu heftiger Kritik.[31][32] Der Zeitung wurde vorgeworfen, nicht oder mangelhaft auf rechtliche Belange hingewiesen zu haben.[33] Bei Verkehrsunfällen und anderen Notfalleinsätzen kam es zu Störungen durch selbst ernannte Leserreporter.[34] Im Dezember 2008 wurde von Lidl und Bild in einer Gemeinschaftsaktion Videokameras für Bild-Leserreporter angepriesen.[35] Diese Aktion führte zu kontroversen Diskussionen in den Medien.[36]

Am 11. Juni 2006 führte Bild eine Korrekturspalte an einem festen Ort, auf der Seite 2, ein, in der Falschmeldungen berichtigt und vorherige Darstellungen relativiert werden sollen. Diese stellt einen freiwilligen redaktionellen Widerruf dar und ist nicht mit einer Gegendarstellung zu verwechseln, zu der die Zeitung im Einzelfall verurteilt werden kann. Eine falsche Angabe unter einem Aktfoto der Wetter-Moderatorin Andrea Kempter auf der Bild-Titelseite vom 10. Juni 2006 wurde zum Anlass genommen, diese Korrekturspalte einzuführen. Im Text wurde die als „rassige Schönheit“ beschriebene Dame als Sat.1-Wetterfee bezeichnet. Tatsächlich war sie jedoch nicht bei Sat.1 tätig, sondern Wetter-Ansagerin des Nachrichtensenders N24. Bei US-amerikanischen Zeitungen waren solche Spalten seit Jahrzehnten etabliert.[37]

2007 stieg der Springer-Verlag mit dem Markentarif BildMobil in das Mobilfunkgeschäft ein.[38] 2008 erließ das Amtsgericht Osnabrück Strafbefehl gegen zwei Bild-Reporter, da diese im November 2007 im Rahmen aufdringlicher Reportage aus Sensationsgier einen Autofahrer im Straßenverkehr verfolgten, ausbremsten und ihn zum Anhalten nötigten, um unerlaubt Fotos von ihm zu schießen. Sie vermuteten hinter dem Autofahrer einen wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu Sozialarbeit verurteilten Mann, der seine Strafe in einem Kindergarten verbüßte.[39]

Am 16. Mai 2007 verabschiedete der Vorstand des Axel-Springer-Verlages den Beschluss, dass die Redaktion der Bild-Zeitung und der Bild am Sonntag nach Berlin umgesiedelt werden soll. In Hamburg verbleibt lediglich eine Lokalredaktion. Am 24. Mai 2007 schränkte der Vorstand den Beschluss dahin gehend ein, dass ab März 2008 etwa 500 Mitarbeiter aus den Redaktionen nach Berlin ziehen und die Bereiche Vertrieb, Logistik sowie Teile der Herstellung in Hamburg verbleiben sollen.[40] Für den Standort Hamburg wurde mit dem Betriebsrat eine am 30. Juni 2013 auslaufende fünfjährige Standortgarantie vereinbart.

Die 2010er Jahre

Im Oktober 2010 wurde ein ehemaliger BILD-Journalist vom Amtsgericht München zu einer Geldstrafe wegen Nötigung und Verletzung der Intimsphäre verurteilt. Er soll den Kabarettist Ottfried Fischer mit Hilfe heimlich gedrehter Sexvideos zu einem ausführlichen Interview über seine Parkinson-Erkrankung gedrängt haben.[41]

Im Februar 2011 plante das Verteidigungsministerium mit Blick auf die Aussetzung der Wehrpflicht eine große Anzeigenkampagne, die exklusiv in BILD und BamS geschaltet wird.[42][43][44]

Im Januar 2012 überholte die britische The Sun erstmals die weiterhin sinkende Auflage der Bild und löste sie als auflagenstärkste Zeitung Europas ab.[45]

Am 9. März 2012 gab die Bild bekannt, dass sie die „Seite-1-Mieze“ nach fast 28 Jahren und rund 5000 Nackt-Models von der Titelseite abschaffen und zukünftig nur noch im Innenteil zeigen würde.[46][47]

Protestaufkleber gegen die Bild-Zustellung an einem Briefkasten
Der rote Infopost-Umschlag

Am 23. Juni 2012 verteilte die „Bild“-Zeitung anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens in alle deutschen Haushalte eine Sonderausgabe.[48] In ihrer Anzeigenpreisliste nannte „Bild“ hierfür einen Anzeigenpreis von 4 Mio. Euro für eine ganze Seite. Gegen die Gratisverteilung hatte sich ab 11. April 2012 Widerstand formiert. Das Aktionsbündnis „Alle gegen Bild“[49] ermöglichte einen juristisch wirksamen Online-Widerspruch gegen die Verteilung in den eigenen Briefkasten.[50] Innerhalb von zwölf Tagen machten über 200 000 Bürger davon Gebrauch.[51] „Bild“ kündigte an, diese Widersprüche bei der Verteilung an 41 Millionen Haushalte zu berücksichtigen. Dies wurde dadurch realisiert, indem jedem Haushalt, der widersprochen hatte, durch den Springer-Verlag ein großer roter Infopost-Umschlag zugesandt wurde. Die Postboten hatten die Anweisung, diesen Haushalten auf keinen Fall eine Bild-Zeitung zuzustellen.

Im Mai 2013 wurde bekannt, dass der Springer-Verlag wegen des starken Auflagenrückgangs der vergangenen Jahre einen Stellenabbau bei der Bild plane. Von 170 bis 200 Stellen war die Rede.[52]

Auflage und Leserschaft

Leserstruktur nach Schulausbildung
Leserstruktur nach Geschlecht

Die Zeitung erscheint montags bis samstags in einer Bundesausgabe und in 27 Regional- und Stadtausgaben, unterschiedlich in Umfang und Inhalt. Sonntags erscheint das Schwesterblatt Bild am Sonntag. Innerhalb Deutschlands kostet eine Ausgabe 0,60 €, 0,70 € bzw. 0,80 €.

Bild wird an über 100.000 Verkaufsständen in 44 Ländern verkauft.[53] Sie ist ursprünglich eine Kaufzeitung, kann aber mittlerweile auch abonniert werden. Dennoch wird sie auch heute noch wie die ersten Vertreter der Gattung Boulevardzeitung auf der Straße (Boulevard) angeboten. Die früher üblichen mobilen Zeitungsverkäufer wurden durch Automaten ergänzt und teilweise ersetzt.

Die Bild hat in den vergangenen Jahren stark an Auflage verloren. Seit dem zweiten Quartal 2013 wird die Auflage nur noch gemeinsam mit der Berliner B.Z. ausgewiesen. Mit Addition der B.Z.-Verkäufe ist die verkaufte Auflage der Bild seit 1998 um 49,7 Prozent gesunken.[54] Dies entspricht einem Rückgang von 2.189.349 Exemplaren. Der praktisch kontinuierliche Abwärtstrend fiel dabei stärker aus als bei fast allen anderen Boulevardzeitungen, überregionalen Tageszeitungen sowie Sonntags- und Wochenzeitungen.[55]

Entwicklung der verkauften Auflage[56]


Bild erreicht etwa 17,9 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren, das sind etwa 11,63 Millionen Menschen.[53] Davon sind etwa 4,30 Millionen Frauen und 7,33 Millionen Männer.[57] Somit sind 63 Prozent der Leser Männer, 43 Prozent der Leser haben einen Hauptschulabschluss mit Lehre, 35 Prozent die mittlere Reife und 4 Prozent die Hochschulreife. 7 Prozent der Leser sind Selbstständige, 34 Prozent sind Angestellte oder Beamte und 37 Prozent sind Facharbeiter. Die Zielgruppe ist demnach – auch nach den Leitlinien des Gründers Axel Springer – nicht die Schicht der Führungskräfte oder der Gebildeten und Intellektuellen, sondern die Schicht der Arbeits- und Konsumbevölkerung.[58] Es gab und gibt das Klischee eines Bild-Lesers.

Laut Springer-Verlag dauert es durchschnittlich 45 Minuten, eine Bild-Ausgabe zu lesen.[57]

Eigenen Angaben zufolge war Bild im Jahr 2011 mit 2.455 Zitaten die meistzitierte Tageszeitung in Deutschland.

Format und Layout

Bild verwendet seit Beginn das nordische Format (400 × 570 mm). Die Schlagzeile steht dabei stets über dem Bruch. Das Layout von Bild wird bestimmt durch die hart gegeneinander geschnittenen Farben Schwarz, Weiß, Gelb und Rot. Seit Einführung von DTP-Programmen wurde die Bild-Zeitung in den ersten Jahren mit Atex erstellt, das in den 1990er Jahren von QuarkXPress sowie vorübergehend von InDesign abgelöst wurde (Stand 2013). Die Grundschriften sind Neuzeit Grotesk für den Fließtext und Helvetica Inserat, Block und Escrow als Schriften für die Überschriften. Bei Kampagnen zu bestimmten Ereignissen, wie beispielsweise dem Mauerbau, den Fußballweltmeisterschaften, nach den Terroranschlägen am 11. September 2001, nach dem Mauerfall oder dem Flugverbot aufgrund von Vulkanasche wurde die Bild-Marke für kurze Zeit umgestaltet.

Das Blatt wird in Ahrensburg, Hannover, Berlin, Leipzig, Essen-Kettwig, Neu-Isenburg, Esslingen am Neckar, München, Kassel und Syke gedruckt. In Kiel, Madrid, Palma, Las Palmas, Vitrolles, Mailand, Izmir, Warna und Antalya werden spezielle Auslandsexemplare gedruckt.

Inhalt und Stil

Bitte Belege für diesen Artikel bzw. den nachfolgenden Abschnitt nachreichen!

Das Boulevardblatt druckt vor allem Artikel, die grammatisch und inhaltlich extrem verkürzt sind. Wenn nicht menschliche Belange an sich das Thema sind, werden abstrakte Ereignisse personifiziert und stark zugespitzt. Typisch ist unter anderem die direkte Ansprache des Lesers, zum Beispiel durch das gemeinschaftsbildende „wir“. So verkündete Bild 2005 die Wahl des aus Deutschland stammenden katholischen Kirchenoberhaupts Benedikt XVI. auf der Titelseite mit der Überschrift „Wir sind Papst!

Innerhalb der Polizei- und Gerichtsberichterstattung werden die Leser durch das Erzeugen von Emotionen (z.B. Entsetzen, Abscheu) unmittelbar angesprochen. Schwerverbrecher werden z.B. „Bestie“ genannt; Verbrechen „abscheulich“. Der Deutsche Presserat urteilte 2005, dass so die „Bild“-Zeitung Angeklagte vor-verurteilten und gegen den Grundsatz In dubio pro reo verstößt.[59] Wegen des Rechtes am eigenen Bild werden häufig einzelne Beteiligte auf Bildern durch Balken unkenntlich gemacht, andere Fotos mit denselben, erkennbaren Personen werden aber dennoch gedruckt.

Bild arbeitet bevorzugt mit Schlagwörtern und Metaphern. Schlagwörter kommen unter anderem durch Komposition mit Bindestrich zustande, oft auch unter Verzicht auf Adjektive wie bei „Schamlos-Prinz“ statt „schamloser Prinz“. Dabei werden auch ungewöhnliche Kombinationen gebildet wie „Sonnenbrand-Hitze“, „Kostenlos-Parkplätze“, „Maulkorb-Urteil“ oder „Brutalo-Schläger“. Andere Schlagwörter sind Neologismen wie „Blitzeis“ oder „Ramba-Zamba“. Einige davon sind in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen. Oft kommen Ausrufe, Imperative, besonders hohe oder niedrige Zahlen zur Anwendung. Schlagzeilen werden durch Ellipsen so weit reduziert, dass sie aus möglichst wenigen Wörtern bestehen. Auf abgeleitete und flektierte Formen wird zugunsten von Schlagworteffekten verzichtet, wie bei „Krabbe doch Doping?“ statt „Krabbe doch gedopt?“ Durch den Gebrauch von Superlativen wird versucht, eine Meldung interessanter zu gestalten. Beispiele sind „Hamburgs dümmster …“, „Berlins faulster …“, „Deutschlands verlogenster…“. Oft werden Personen mit einer Aktion oder einem Subjekt textlich verbunden wie „Messeropa“, „Axtmann“ oder „Vergewaltigungsmädchen“, wobei dieser Stil häufig bei Artikeln auftaucht, die eine Fortsetzung darstellen.

Die Redaktion arbeitet außerdem häufig mit dem Mittel der Verballhornung von Namen bekannter Persönlichkeiten. So wurde die britische Sängerin Amy Winehouse in unterschiedlichen Zusammenhängen schon als „Amy Weinhouse“ und „Amy Müllhouse“ bezeichnet. In anderen Fällen vergibt Bild Spitznamen an Prominente (z. B. „Dr. Tod“ für den umstrittenen Hamburger Ex-Senator Roger Kusch sowie den Anatomen Gunther von Hagens). Schlagzeilen werden mit Emotionen verbunden, um beim Leser ein bestimmtes Gefühl hervorzurufen wie „Benzin-/Strom-/Preis-/Grand-Prix-Wut“, es wird in Großbuchstaben ein Gefühl von Entsetzen erzeugt wie bei „KREBS-ANGST wegen Handystrahlung“ oder Fragen gestellt wie „Muss unsere arme Erde sterben?“ oder „Sterben die Deutschen?“ Es werden reißerische Schlagzeilen wie „Komet rast auf die Erde zu!“ geschrieben, was im Artikel dann wieder relativiert wird.

Ein Schwerpunkt innerhalb der Bild-Zeitung ist der Sportteil, der im Vergleich zu anderen deutschen Tageszeitungen überdurchschnittlich umfangreich ist. So ist etwa ein Viertel der ca. 1.000 fest angestellten Bild-Redakteure Sportreporter. Zu jeder Lokalredaktion gibt es auch eine davon unabhängige lokale Sportredaktion, die über Sportereignisse aus den Regionen berichtet. Über 50 Prozent der Leser geben an, die Zeitung auch oder nur wegen des Sportteils zu kaufen. Überregional wird über die Fußball-Bundesliga berichtet.

2006 forderte die Zeitung ihre Leser unter dem Projektnamen „BILD-Leserreporter 1414“ auf, „Schnappschüsse“ aktueller Geschehnisse einzuschicken. Der Spiegel vermutete in den Einsendern abschätzig „Hobby-Knipser, Pseudo-Journalisten, Unfall-Gaffer und Feierabend-Spanner“, die FAZ fürchtete eine „flächendeckende Paparazzisierung der Gesellschaft“. Bis zum Jahr 2010 gingen in der Redaktion 685.595[60] Bilder ein, von denen 13.514 (ca. 2%) in das Blatt aufgenommen und mit je 50 (regional) oder 250 (bundesweit) Euro vergütet wurden. Die Zeitung zahlte für die Fotos insgesamt 2,3 Millionen Euro. Durch Gewinnspiele wie Super Bingo und gezielte Werbung mit sogenannten Volks-Produkten wird versucht, Leser enger an die Zeitung zu binden. Bild.de, die Website der Zeitung, bewirbt in Aktionen Volks-Produkte und schaltet hierfür Anzeigen in Bild und Bild am Sonntag.[61] Gelegentlich fehlt die Abgrenzung zwischen redaktionellem Inhalt und einer Anzeige, was häufig Anlass zur Kritik bietet.[62] In der „Bild“-Zeitung finden sich häufig Sonder-, Anzeigen-Sonder- und Verlags-Sonderveröffentlichungen mit wenig journalistischem Charakter.

Öffentliche Meinung und Kritik

„Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zulässt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun.“

Auf den ersten Blick enthält die Bild-Zeitung leichte Unterhaltung, Klatsch- und Skandalberichte.[64] Sie vermittelt dabei eine Weltsicht, die dramatisiert sowie auf Sensation fixiert dargestellt wird und im Rahmen wenig objektiver Berichterstattung von der Wirklichkeit abweicht (Fiktionalisierung).[65] Gleichzeitig ist die Bild-Zeitung wegen ihrer als polemisch empfundenen Art, dem Hang zur Vereinfachung und ihrer Sensationslust häufig der Kritik ausgesetzt. Kritik am Blatt, die es seit den 1960er Jahren gibt, nahm die Bild-Zeitung bisher nicht zum Anlass, die Art ihrer Berichterstattung zu ändern.[66] Die Bild-Zeitung ist mit einem beträchtlichen Negativ-Image behaftet.

Dem Chefredakteur der Zeitung, Kai Diekmann, scheint durchaus bewusst zu sein, dass seine Zeitung immer wieder „schändliche Verfehlungen“ begeht. Er unterhielt mit dem NDR-Medienmagazin Zapp einen regelmäßigen Briefwechsel, in dem er derartige „Sünden“ als Themen für die Sendung vorschlägt.[67]

Als unverantwortliche Stimmungsmache kritisierte der Paritätische Wohlfahrtsverband die Berichterstattung der BILD über vermeintlich zunehmende „Trickserein“ durch Hartz-IV-Bezieher.[68]

Der Bild-Leser als Klischee

Das Ergebnis des polarisierenden Stils des Blattes zeigt sich darin, dass es einigen Lesern unangenehm ist, mit ihrer Lektüre gesehen zu werden oder sich zur Bild-Zeitung zu „bekennen“, während andere sehr offen damit umgehen. Auf das gelegentliche Klischee vom Bild-Leser als Prolet wird auch in zwei zeitweise per einstweiliger Verfügung untersagten Werbespots der taz angespielt.[69][70][71] Die Axel Springer AG ließ die Ausstrahlung der beiden Kino-Spots untersagen. Der Verlag argumentierte, dass es sich dabei um eine „Rufausbeutung“ zu Lasten der Bild-Zeitung handele.

Das Oberlandesgericht Hamburg erklärte im Jahr 2007, im taz-Spot würden Bild-Leser als „dumm und begriffsstutzig“ dargestellt. Aus Sicht der Richter erweckte der Spot die Vorstellung, die Leser seien nicht in der Lage, die anspruchsvolle taz zu verstehen. Zwar sei der Spot „witzig“ und „künstlerisch anspruchsvoll“, trotz eines „nicht unerheblichen Wahrheitskerns“ hielten sie den Spot dennoch für „unangemessen“.[70]

In der Revisionsverhandlung vor dem Bundesgerichtshof hat dieser in seinem Urteil[72] vom 1. Oktober 2009 die Entscheidungen der Vorinstanzen aufgehoben und die Klage der Bildzeitung abgewiesen.[73] Die taz darf die beiden preisgekrönten Werbespots somit wieder einsetzen.

Wahrnehmung durch die Medienwelt

Einer modernen Legende zufolge soll sich die Bild-Zeitung nach einem Gerichtsurteil nicht länger „Zeitung“ nennen dürfen. In Deutschland gibt es jedoch kein Gesetz, welches vorschreibt, wann eine Veröffentlichung als „Zeitung“ verkauft werden darf. Die Bild-Zeitung verzichtete einfach mit der Zeit auf einen Artikel (die) und das Attribut „Zeitung“ aus Marketing-Gründen. Das Blatt wirbt auf Werbeaufklebern an Kiosk-Eingängen mit dem Spruch „Hier gibt’s BILD“.

Das Bildblog deckt seit Juni 2004 Fehler des Blattes auf.

Dem Blatt werden von Kritikern zahlreiche Eingriffe in die Privat- und Intimsphäre vorgeworfen, um so Personen mit diesen oft zweifelhaften Erkenntnissen zu Interviews zu drängen.[74][75][76] Prominent ist das Beispiel Charlotte Roche, die ihr Privatleben erfolgreich gegenüber Bild vor Gericht verteidigte. Sie und ihre Angehörigen sind jedoch weiterhin Veröffentlichungen der Bildzeitung über ihr Privatleben und Verstößen gegen das Allgemeine Persönlichkeitsrecht ausgesetzt.[77] In diesem wie in vielen Fällen wird das Privatleben selbst dann recherchiert, wenn die Betroffenen dies ausdrücklich nicht wünschen oder ihr Privatleben zu schützen versuchen.[78] Dazu erklärte Springer-Chef Matthias Döpfner 2006: „Für die Bild-Zeitung gilt das Prinzip: Wer mit ihr im Aufzug nach oben fährt, der fährt auch mit ihr im Aufzug nach unten. Diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen.“[79] Dies kann in Einzelfällen bis hin zu potenzieller Lebensgefahr für den Betroffenen führen.[80]

Im Internet etablierte sich ab 2004 das medienkritische Watchblog Bildblog, welches bis Anfang 2009 fast ausschließlich über den Bild-Journalismus berichtete. Mit etwa 50.000 Seitenaufrufen am Tag ist es das meistgelesene Weblog Deutschlands, es wurde mehrfach ausgezeichnet.[81]

Implizite Wahlwerbung für die Unionsparteien

Eine Studie des Kommunikationswissenschaftlers Frank Brettschneider und der Politikwissenschaftlerin Bettina Wagner zur Berichterstattung über die Bundestagswahl 2002 belegt eine implizite Wahlwerbung für die Unionsparteien und Edmund Stoiber, obwohl sich die Bild-Zeitung als „überparteilich“ bezeichnet und eine explizite Wahlempfehlung der Financial Times Deutschland verurteilte. Über die SPD und Gerhard Schröder berichtete die Zeitung häufiger und negativer, ließ Unions-Politiker häufiger kommentieren und stellte die Themen der Unionsparteien in den Mittelpunkt ihrer Berichterstattung.[82] Auch bei der Bundestagswahl 2005 machte die Zeitung implizite Wahlwerbung für die Unionsparteien und Angela Merkel.[83]

Studie der Otto-Brenner-Stiftung

Die Publizisten und Kommunikationswissenschaftler Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz untersuchten 2011 im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung die Darstellung der Bildzeitung zur Griechenland- und Eurokrise 2010 und kamen zum Schluss, dass es sich bei der Bild nicht um eine Zeitung handele. Zwar bediene sich die Bild des journalistischen Handwerks, „aber nur wenn es den eigenen Zwecken nützt.“[84] Die Studie fand Beachtung in überregionalen, deutschen Medien.[85]

Studie der Gesellschaft Public Relations Agenturen

Unter Beteiligung von TNS Emnid untersuchte die Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA) das Vertrauen der Befragten in Printmedien. Der im April 2012 veröffentlichten Studie zufolge vertrauen dabei in die Bild-Zeitung 30 % der Befragten. Der Präsident der GPRA kommentierte das Ergebnis mit Blick auf die Wulff-Affäre: „Die Selbstwahrnehmung der BILD-Zeitung unterscheidet sich deutlich von der Realität. Sie besitzt keineswegs eine auf Vertrauen basierende Legitimation, über Moral und Gerechtigkeit in unserem Land zu urteilen.“[86]

Presserat und Bild

Die vom Deutschen Presserat gerügten Printmedien (1986-2008)

Der Bild-Redaktion werden nicht selten die vorschnelle Verurteilung von Verdächtigen, die Missachtung von Persönlichkeitsrechten und mangelnde Beachtung der journalistischen Sorgfaltspflicht nachgewiesen. Berichterstattung dieser Form verstößt gegen den Pressekodex des Deutschen Presserats, zu dessen Einhaltung sich Verlag und Redaktion selbst verpflichten. Der Springer-Verlag formulierte im August 2003 eigene journalistische Leitlinien, die das Verständnis der publizistischen Grundsätze des Pressekodex konkretisieren sollen.[87][88]

Bis zum Jahr 1986 gab es keine verbindlichen Richtlinien zum Abdruck von Rügen durch den Presserat. Zwischen 1977 und 1986 weigerte sich die Bild-Zeitung in einigen Fällen, Rügen und Stellungnahmen des Deutschen Presserates abzudrucken. Als 1981 der Express den Abdruck einer Rüge verweigerte, stellte der Presserat seine Arbeit ein, bis 1985 die Verlage eine Selbstverpflichtung zum Abdruck der Rügen abgaben, der sich auch die Bild-Zeitung anschloss.

Seit Beginn der Statistik im Jahr 1986 ist die Bild-Zeitung die am meisten gerügte Zeitung mit 109 Rügen.[89]

Im Juni 2008 missbilligte der Presserat erneut Berichte der Bild. In einem Fall sei die gesamte Berichterstattung „unangemessen sensationell“ dargestellt gewesen, das Opfer wurde durch die Schreibweise „zum Objekt, zu einem bloßen Mittel herabgewürdigt“ worden und es sei über einen „körperlich oder seelisch leidenden Menschen in einer über das öffentliche Interesse und das Informationsinteresse der Leser hinausreichenden Art und Weise“ veröffentlicht worden. Der Presserat missbilligte die Verstöße gegen Ziffer 11 (Sensationsberichterstattung) des Pressekodex. Des Weiteren missbilligte der Presserat das Interview im Fall von Marco Weiss und erkannte eine Verletzung von Richtlinie 13.3. (Straftaten Jugendlicher) sowie einen Verstoß gegen Ziffer 4 (Grenzen der Recherche) des Pressekodex. Eine Missbilligung durch den Presserat ist für die missbilligte Zeitung folgenlos.[90] Als Verstoß gegen die Menschenwürde und unangemessen sensationell rügte der Presserat 2009 die Zeitung wegen ihrer Berichterstattung über den Tod von Michael Jackson. Eine Rüge sprach der Presserat auch gegenüber dem Online-Portal Bild.de aus.

Der Presserat empfiehlt, öffentliche Rügen „als Ausdruck fairer Berichterstattung“ abzudrucken.

Konsequenzen der Berichterstattung

Verlagshaus in Berlin, seit März 2008 neuer Hauptsitz der Bild-Redaktion
Hamburgs ehemaliger Bürgermeister Ole von Beustder Liebling der Bild-Zeitung[91][92] – posiert am Tag der Deutschen Einheit 2008 in der Speicherstadt mit der Zeitung

1964 nahm Bild erstmals direkt Einfluss auf ein bereits beschlossenes Bundesgesetz. Im Juli 1964 gab Postminister Richard Stücklen eine Erhöhung der Fernsprechgebühren bekannt. Bild berichtete: „Alles lassen wir uns nicht gefallen!“ und „Holt den Bundestag aus dem Urlaub!“ In der extra einberufenen Sitzung des Parlaments während der Sommerpause wurde die Preiserhöhung teilweise zurückgenommen.[93]

1978 wurde die Bild-Zeitung zu 50.000 DM Schmerzensgeld verurteilt, nachdem sie in ihrer Berichterstattung über den Mord an dem Chef der Dresdner Bank, Jürgen Ponto, die Studentin Eleonore Poensgen als „Terroristen-Mädchen“ diffamiert hatte, obwohl gegen sie strafrechtlich nichts vorlag. Das Urteil erregte großes Aufsehen, weil der Fall große Ähnlichkeit mit der fiktiven Geschichte aus dem Roman Die verlorene Ehre der Katharina Blum von Heinrich Böll aus dem Jahr 1974 hatte.

1999 bezeichnete Bild Günter Wallraff als „Stasi-Spitzel“ und „inoffiziellen Mitarbeiter der Staatssicherheit der DDR“, woraufhin Wallraff Bild auf Unterlassung verklagte. In dem folgenden Prozess legte die Bild-Redaktion Stasi-Akten vor, die zwar offenlegten, dass Wallraff als inoffizieller Mitarbeiter der Stasi geführt wurde, jedoch ohne sein Wissen. Der Bundesgerichtshof entschied nach drei Jahren in letzter Instanz, dass Bild Wallraff nicht als „Stasi-Spitzel“ oder „IM“ bezeichnen darf.[94] Seit 1999 hat Bild nicht über Günter Wallraff berichtet. Der Enthüllungsjournalist Wallraff hatte 1977 verdeckt als Redakteur für die Bild gearbeitet, um über die Zustände der dortigen Berichterstattung zu berichten.[17]

Im November 2000 berichtete Bild über die vermeintliche Ermordung eines kleinen Jungen im sächsischen Sebnitz durch Neonazis. Über einen Mann wurde in Bild unter Nennung des Namens berichtet, dass dieser „unter Mordverdacht verhaftet“ wurde. Fünf Tage nach dieser Schlagzeile wurde klar, dass der vermeintliche Täter unschuldig war. Bild entschuldigte sich nicht, allerdings durfte der Ort Sebnitz in verschiedenen Springer-Zeitungen kostenlose Anzeigen schalten.

Im Januar 2001 fragte Bild in einer Schlagzeile „Was machte Minister Trittin auf dieser Gewalt-Demo?“ Es wurde ein Foto von Jürgen Trittin auf einer Demonstration in Göttingen veröffentlicht. Bild druckte das Foto jedoch in Schwarz-Weiß, schlecht gerastert und an den Rändern stark abgeschnitten ab und macht mit einmontierten Hinweisen auf einen Bolzenschneider, der eigentlich ein Handschuh war, sowie auf einen Schlagstock, in Wirklichkeit ein Tau, aufmerksam.[95] Chefredakteur Kai Diekmann entschuldigte sich erst nach heftigen Diskussionen bei Trittin.

Im Jahr 2002 kam es zur „Bonusmeilen-Affäre“, bei der Bild zusammen mit dem Bund der Steuerzahler herausfand, dass einige Politiker mit ihren dienstlich angesammelten Bonusmeilen Privatreisen unternahmen. Dies führte unter anderem zu den Rücktritten von Gregor Gysi und Cem Özdemir. Es wurde kritisiert, dass Bild die Informationen Stück für Stück veröffentlichte und auffallend viele Politiker aus den Fraktionen von SPD und Grünen von der Berichterstattung betroffen waren.

2003 verneinte das Berliner Landgericht einen Anspruch Kai Diekmanns auf Schadensersatz, nachdem dieser die tageszeitung (taz) verklagt hatte, als taz-Autor Gerhard Henschel am 8. Mai 2002 auf der Satire-Seite Die Wahrheit als Parodie auf die Berichterstattung in der Bild behauptete, Diekmann habe sich in Miami seinen Penis mit Leichenteilen vergeblich operativ verlängern lassen wollen. Als Begründung wurde seitens des Gerichts angeführt, dass Diekmann als Chefredakteur der Bild „bewusst seinen wirtschaftlichen Vorteil aus der Persönlichkeitsrechtsverletzung anderer sucht“ und daher „weniger schwer durch die Verletzung seines eigenen Persönlichkeitsrechtes belastet wird“. Er müsse „davon ausgehen, dass diejenigen Maßstäbe, die er anderen gegenüber anlegt, auch für ihn selbst von Belang sind“.[96] Einer Berufung dagegen wurde vom Kammergericht keine Aussicht auf Erfolg gegeben, beide Seiten zogen daraufhin ihre Berufung zurück.[97]

Im August 2003 berichtete Bild, dass ein „Florida-Rolf“ betitelter Mann mit der monatlich aus Deutschland überwiesenen Sozialhilfe in Miami Beach ein Appartement in unmittelbarer Strandnähe finanzierte.[98] Die Höhe der Gesamtleistung, einschließlich Kosten der Unterkunft, die er vom Sozialamt monatlich erhielt, belief sich tatsächlich auf 1900 Euro pro Monat. Infolge der öffentlichen Aufmerksamkeit, die durch die Berichterstattung der Bild geweckt worden war, verabschiedete die Bundesregierung innerhalb kürzester Zeit auf Betreiben der Bundessozialministerin Ulla Schmidt eine Verschärfung der Richtlinien zur Zahlung von Sozialhilfe ins Ausland und entzog dem Mann die Leistungen, der daraufhin nach Deutschland zurückkehrte und Altersrente beantragte.[99]

Im März 2004 belegte der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) die Bild-Zeitung mit einem Interview-Boykott, weil sie seiner Ansicht nach die Arbeit seiner Regierung einseitig negativ darstellte. Einem KNA-Bericht zufolge missachtete die Bild als einzige Zeitung die Sperrfrist über das Schreiben Über die Zusammenarbeit von Mann und Frau der katholischen Glaubenskongregation des Vatikans vom 31. Juli 2004.[100]

Besonderes Aufsehen erregte 2004 ein Urteil des Berliner Kammergerichtes, das Bild die Verbreitung von Nacktfotos der Schauspielerin Sibel Kekilli untersagte. Kekilli war zur Berlinale mit dem Deutschen Filmpreis in Gold geehrt worden, die Begründung der Jury war ihre „Eindringliche Darstellung im Film Gegen die Wand“. Bild druckte daraufhin ein Foto aus einem ihrer früheren Pornofilme mit der Bildüberschrift „Eindringliche Darstellung“. In der Urteilsbegründung heißt es, Bild habe eine „Kampagne“ geführt, in der Kekilli „in höhnischer Weise herabgesetzt und verächtlich“ gemacht worden sei. Ein derartiger Eingriff in die Würde des Menschen sei durch die Pressefreiheit nicht mehr gedeckt. Die Rüge des Presserates veröffentlichte Bild erst nach 15 Monaten auf Seite 4 in einem Vierzeiler.[101]

Am 19. Mai 2007 bezeichnete das Blatt den Deutsch-Libanesen Khaled al-Masri unter der Schlagzeile „Warum lassen wir uns von so einem terrorisieren?“ als „Islamisten“, „durchgeknallten Schläger“, „Querulanten“, „Brandstifter“ und möglichen „Lügner“ sowie als „Irrer“. Hierfür wurde Bild vom Deutschen Presserat aufgrund „Verletzung des Persönlichkeitsrechts“ gerügt, da Masri zu diesem Zeitpunkt noch für keine Straftat rechtskräftig verurteilt war und somit die Unschuldsvermutung galt. Als Antwort schrieb das Blatt im November „Irre! Presserat rügt Bild wegen dieses Brandstifters“. Der Geschäftsführer des Deutschen Presserates Lutz Tillmanns zeigte sich verblüfft, in welcher Form die Zeitung die öffentlich ausgesprochene Rüge dargestellt hat, zu der das Blatt nach Ziffer 16 des Pressekodex verpflichtet ist. Weiter schrieb die Zeitung: „Wir stehen zu unserer Darstellung. Wir werden unsere Berichterstattung nicht weichspülen – so wenig wie bei Hasspredigern, Nazis oder sonstigem durchgeknallten Gesindel“. Masris Anwalt Manfred R. Gnjdic kündigte daraufhin Strafanzeige wegen Beleidigung und übler Nachrede an.[102]

Mitte des Jahres 2008 sorgte die Bild-Zeitung für einen Skandal im Vereinigten Königreich. Die Bild-Zeitung druckte einen Ratgeber, wie für deutsche Urlauber der Kontakt mit britischen Touristen zu vermeiden sei, und lehnte sich in der offenkundig rassistischen, verkürzten Berichterstattung an Stereotypen an, zum Beispiel mit der Anrede „Liebe Tommies“ in einem der Artikel oder mit einem Schaukasten, in dem der britische Tourist mit einem „knallroten Gesicht, wabbelig-weichem Bierbauch, kurzen, raspeligen Haaren“ beschrieben wurde.[103] Dies fand in mehreren britischen Medien, unter anderem der BBC und der Independent Wiedergabe.

Am 11. Juni 2008 wurde der Axel-Springer-Verlag vom Landgericht München I zu Schadensersatz in Höhe von 50.000 € zuzüglich Arztkosten verurteilt, weil in unzulässiger und beleidigender Weise über die Ehefrau eines wegen Mordes Verhafteten in der Bild berichtet wurde.[104]

Am 28. Juli 2009 wurde der Axel-Springer-Verlag in einem von der Buchautorin und ehemaligen „Tagesschau“-Moderatorin Eva Herman angestrengten Berufungsverfahren vom Oberlandesgericht Köln zu Schadensersatz in Höhe von 25.000 € verurteilt. Außerdem muss der Verlag die gemachten Aussagen Hermans bei einer Pressekonferenz 2007 in Berlin richtigstellen. Das Medienhaus hatte behauptet, Herman habe „den Nationalsozialismus in Teilen gutgeheißen“. Zudem seien durch einen Bericht im „Hamburger Abendblatt“ ihre Persönlichkeitsrechte massiv verletzt worden. Auch ihre berufliche und private Existenz seien erheblich beeinträchtigt worden. Weiter befanden die Richter, dass der Axel-Springer-Verlag nicht allein für die weiteren beruflichen und privaten Auswirkungen Frau Hermans verantwortlich gemacht werden kann (Az.: OLG Köln 15 U 37/09).

In drei weiteren Berufungsverfahren seitens des Axel-Springer-Verlages oder Frau Hermans musste das OLG Köln kein Urteil mehr fällen, da im Vorfeld der Verhandlungen die Berufungen zurückgezogen worden waren. Demnach dürfen Bild und Bild.de Frau Herman nicht mehr als „dumme Kuh“ betiteln. Der Bild-Kolumnist Franz Josef Wagner hatte sich in seiner Kolumne Post von Wagner dieser Aussage aus der Johannes-B.-Kerner-Show bedient und sie dazu missbraucht, Frau Herman zu beleidigen. Dafür wurde Frau Herman vom Landesgericht in zweiter Instanz eine Entschädigung von 10.000 € zuerkannt. (Pressemitteilung OLG Köln v. 28. Juli 2009)

Ableger

Um den hohen Bekanntheitsgrad der Marke Bild kommerziell zu nutzen, veröffentlicht der Verlag weitere Publikationen, die den Namen Bild tragen. Diese werden jeweils von einer eigenständigen Redaktion erstellt und sollen andere Lesergruppen erreichen.

Ableger der „Bild“
Logo Zeitungstitel Erscheinung Auflage[105] Reichweite (in Mio.)[106]
Logo Bild am Sonntag
(kurz BamS)
seit 1956 1.072.479 10,07
Logo Bild der Frau seit 1983 666.526 6,44
Logo Bildwoche seit 1983 82.452 1,05
Logo Auto Bild seit 1986 346.459 2,72
Logo Sport Bild seit 1988 296.588 4,32
Logo Computer Bild seit 1996 215.815 3,12
Logo Computer Bild Spiele seit 1999 21.695 2,15
Logo Auto Bild Motorsport* 2001–2009 1,03
Logo Autobild Sportscars
(vormals Auto Bild Test & Tuning)
seit 2002 39.260 k.A.
Logo Autobild allrad seit 2002 53.383 k.A.
Logo Audio Video Foto Bild seit 2003 29.553 0,8
  Gesundheits Bild** 2003–2007 280.000 k.A.
Logo Reise Bild*** 2003–2006 200.000 k.A.
Logo Tier Bild*** 2002–2006 300.000 k.A.
Logo Bild.de (Webseite)
(von 2001 bis 2007 Bild.T-Online.de)
seit 1996 0,557 % der Globalen Internetuser[107]

*Ursprünglich erschien Auto Bild Motorsport als eigenständiges Magazin. Seit Mai 2009 gibt es ein neues Heftkonzept: „Auto Bild Motorsport wird als eigenständiges Produkt und »Heft im Heft- Konzeption« in AUTO BILD beigeheftet.“ Das Supplement erscheint mit 35 Ausgaben pro Jahr und insbesondere während der deutschen Motorsportsaison (April bis Oktober) wöchentlich.

** Die Gesundheits Bild wurde 2007 eingestellt. Sie soll nur noch viermal im Jahr als Tiefdruck-Beilage zur „Bild am Sonntag“ erscheinen.[108]

*** Tier Bild und Reise Bild wurden 2006 wegen Erfolglosigkeit eingestellt.[109]

Außerdem gibt es die Bild-Bestseller-Bibliothek (2004–2005), die Bild-Comic-Bibliothek (2005) und die Bild-Natur-Bibliothek. Es handelt sich dabei um gemeinsame Projekte mit dem Weltbild-Verlag, in dem Belletristik-Bestseller, eine Bibel, bekannte Comic-Reihen wie Asterix oder Donald Duck neu verlegt wurden. Seit 2006 gibt es die Bild-Erotik-Bibliothek, ein gemeinsames Projekt der Axel Springer AG mit der Verlagsgruppe Random House. Mit der Geschichte der O wurde hierbei ein Einzelwerk verlegt, das bereits seit Jahrzehnten indiziert war.

In anderen Ländern

Die Boulevard-Blätter Kronen Zeitung in Österreich und BLICK in der Schweiz entsprechen in ihrer Art und Leserschaft weitgehend der deutschen „Bild“. Seit 2003 gibt das Tochterunternehmen Axel Springer Polska die Boulevardzeitung Fakt heraus.

Literatur

  • Jürgen Alberts: Massenpresse als Ideologiefabrik. Am Beispiel „Bild“. Athenäum Verlag, Frankfurt am Main 1972, ISBN 3-8072-4059-4.
  • Frank Berger, Peter Nied und S.-M. Veit (Hrsg.): Wenn Bild lügt – kämpft dagegen. Neue Untersuchungen, Fallbeispiele und Gegenaktionen (Vorwort von Günter Wallraff). Klartext-Verlag, 3. Auflage Essen 1984, ISBN 3-88474-401-1.
  • Heinrich Böll: Bild – Bonn – Boenisch. Lamuv Verlag, Bornheim-Merten 1984, ISBN 3-88977-008-8.
  • Hartmut Büscher: Emotionalität in Schlagzeilen der Boulevardpresse. Theoretische und empirische Studien zum emotionalen Wirkungspotential von Schlagzeilen der BILD-Zeitung im Assoziationsbereich „Tod“. Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-631-50039-4.
  • Gerhard Henschel: Gossenreport – Betriebsgeheimnisse der Bild-Zeitung. Edition Tiamat, Berlin 2006, ISBN 3-89320-101-7.
  • Tina Heppenstiel: Textgestaltung in der "Bild"-Zeitung. Textaufbau, Wortschatz, Satzbau und Darstellungsformen. Akademikerverlag AV, Saarbrücken 2012, ISBN 978-3-639-40494-4.
  • Urs Jaeggi: Macht und Herrschaft in der BRD; Neufassung unter Kapital und Arbeit in der Bundesrepublik. Frankfurt am Main 1973, ISBN 3-436-01685-3.
  • Bernd Jansen (Hrsg.): Imperium Springer. Macht und Manipulation. Köln 1968.
  • Gudrun Kruip: Das „Welt“-„Bild“ des Axel Springer Verlags: Journalismus zwischen westlichen Werten und deutschen Denktraditionen. Oldenbourg Verlag, 1999, ISBN 978-3-486-56343-6.
  • Martina Minzberg: BILD-Zeitung und Persönlichkeitsschutz. Nomos Verlag, 1999, ISBN 978-3-7890-5949-0.
  • Ekkehart Mittelberg: Wortschatz und Syntax der Bildzeitung. Marburg 1967.
  • Barbara Sandig: Bildzeitungstexte – Zur sprachlichen Gestaltung. In: Annamaria Rucktäschel (Hrsg.): Sprache und Gesellschaft. München 1987, ISBN 3-7705-0639-1.
  • Hans Schulte-Willekes: Schlagzeile - Ein «Bild»-Reporter berichtet. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1977.
  • Günter Wallraff: Der Aufmacher. Der Mann, der bei Bild Hans Esser war. 1977, ISBN 3-462-02663-1.
  • Günter Wallraff: Zeugen der Anklage: Die „Bild“-beschreibung wird fortgesetzt. ISBN 3-462-01540-0.
  • Günter Wallraff: Bild-Störung. Das Bild-Handbuch bis zum Bildausfall. Konkret Literatur Verlag, Hamburg 1981. ISBN 3-462-01676-8.
  • Günter Wallraff: Enthüllungen. ISBN 3-88243-219-5.

Film

  • Der Preis der Wahrheit. Ein Reporter im Kampf gegen die Medienmafia. Basierend auf einem Buch von Günter Wallraff. Buch und Regie Bobby Roth. 1989. Die amerikanisch-französische Koproduktion lief im Kino unter dem Titel The Man Inside – Tödliche Nachrichten mit Jürgen Prochnow in der Hauptrolle als Günter Wallraff und Peter Coyote als Henry Tobel.
  • Günter Wallraff – Der Mann, der bei „Bild“ Hans Esser war. Film von Jörg Gfröner. Duisburg: Atlas-Film 1982.

Weblinks

 Commons: Bild (Zeitung) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Berichte und Kritik bezüglich Bild

Anmerkungen

  1. Auflage wird gemeinsam mit der B.Z. ausgewiesen
  2. Auflage wird gemeinsam mit der B.Z. ausgewiesen, laut IVW, viertes Quartal 2014, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
  3. „Die Springer’sche Machtballung ist zu einem zentralen Problem der Republik geworden“, befand der Historiker Golo Mann. Rudolf Augstein schrieb im Spiegel: „Kein einzelner Mann in Deutschland hat vor Hitler und nach Hitler soviel Macht kumuliert, Bismarck und die beiden Kanzler ausgenommen.“ Zitiert aus: Claus Jacobi: Springer wird 50. In: Springer-Internetpräsenz. Archiviert vom Original am Februar 2007; abgerufen im Jahr 2002.
  4. Kain, Florian: Das Privatfernsehen, der Axel-Springer-Verlag und die deutsche Presse: die medienpolitische Debatte in den sechziger Jahren. Münster / Hamburg 2003
  5. Melchert Florian: Meinungsfreiheit in Gefahr? Die medienpolitische Debatte in der Bundesrepublik vom Fernsehstreit bis zur Anti-Springer-Kampagne (1961–1969). Bochum, Univ., Diss., 2003
  6. „Die Pressefreiheit ist bedroht“. In: Die Zeit, Nr. 22/1968, 31. Mai 1968, abgerufen am 17. Januar 2012.
  7. Weißer Wal. In: Der Spiegel. Nr. 22, 1968 (online).
  8. Spiegel-Interview mit dem Vorsitzenden der Bonner Presse-Kommission Dr. Eberhard Günther. In: Der Spiegel. Nr. 27, 1968 (online).
  9. So hatte beispielsweise die SPD anlässlich des 55. Geburtstages des Verlegers in einem öffentlichen Telegramm in der Welt seine „verlegerische Arbeit“ gewürdigt und ihm gedankt, dass er „Initiativen zur Förderung des Ansehens und der Interessen des deutschen Volkes im In- und Ausland“ entwickelt habe. Außerdem erhielt Axel Springer im Juni 1967 öffentlich bezeugte Anerkennung von höchster nationaler und lokaler Ebene, indem er vom damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke im Beisein des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Albertz für ‚besondere Verdienste um Staat und Volk‘ mit dem ‚Großen Verdienstkreuz mit Stern‘ ausgezeichnet wurde. Aus: Bernd Jansen, Arno Klönne (Hrsg.): Imperium Springer: Macht und Manipulation. Pahl-Rugenstein, Köln 1968.
  10. Dr. Sigrid Baringhorst, ENTEIGNET – SPRINGER – KAMPAGNE (PDF; 4,7 MB) 2006
  11. Arbeitspapiere der Universität Siegen (PDF; 4,7 MB)
  12. Kai Herrmann: Die Polizeischlacht von Berlin. In: Die Zeit, Nr. 23/1967
  13. Axel-Springer-Verlag: Unternehmensgrundsätze. In: Springer-Internetpräsenz. Abgerufen am 17. Januar 2012.
  14. In der Erklärung heißt es: „Zum zweitenmal innerhalb eines Jahres hat blutige Gewalt die Studenten getroffen. (…) Das Bündnis von bedenkenlosem Konsumjournalismus und wiederauflebender nationalistischer Ideologie, das die demokratisch engagierten Studenten und Intellektuellen seit Jahren als ‚Linksmob‘, ‚Eiterbeule‘, ‚Akademische Gammler‘, ‚Pöbel‘, ‚geistige Halbstarke‘, ‚Neurotiker‘, ‚Schreier‘ und ‚Schwätzer‘ verunglimpft, droht das Selbstverständnis der Deutschen in einer Welt der friedlichen Verständigung (…) zu zerstören. (…) Die Unterzeichneten fordern darum, endlich in die öffentliche Diskussion über den Springer-Konzern, seine politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen und seine Praktiken der publizistischen Manipulation einzutreten.“ Zitiert nach Heinz Grossmann, Oskar Negt: Die Auferstehung der Gewalt. Springerblockade und politische Reaktion in der Bundesrepublik. Frankfurt 1968, S. 30 f.
  15. 15,0 15,1 Claus Jacobi: Springer wird 50. In: Springer-Internetpräsenz. Archiviert vom Original am Februar 2007; abgerufen im Jahr 2002.
  16. Horst Holzer: Politik in Massenmedien. Zum Antagonismus von Presse- und Gewerbefreiheit; in: R. Zoll (Hrsg.): Manipulation der Meinungsbildung; Opladen: Verlag Opladen, 1974³; S. 92 ff.
  17. 17,0 17,1 WDR hebt Sperre für Wallraff-Film auf. In: Spiegel Online, 7. August 2010
    Wallraff undercover bei BILD (Memento vom 14. August 2010 im Internet Archive), Zapp (NDR) am 11. August 2010
    Die Günter Wallraff Nacht: Informationen aus dem Hinterland: BILD (Teil 1) (YouTube)
  18. Der Deutsche Presserat: Vorbild für die Medienselbstkontrolle in Europa (PDF; 107 kB) 2006
  19. Urteil vom 20. Januar 1981 archive.org
  20. Grundsatzurteil vom 25. Januar 1984 (Memento vom 22. Juli 2006 im Internet Archive)
  21. Christian Plöger: Von Ribbentrop zu Springer. Zu Leben und Wirken von Paul Karl Schmidt alias Paul Carell. Marburg 2009 (zugl.: Münster, Univ. Diss. 2009), S. 467.
  22. Springer gibt Go on auf. In Spiegel, 17. November 1997
  23. Fit for Springer In Berliner Zeitung, 27. Oktober 2010
  24. Vignette-Projekt gerät Bild.de zum Debakel In: Computerwoche 5. November 2001
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  27. „Bild“ schreibt Rechtschreibung wieder ohne Schl. Unter: Bildblog.de, abgerufen am 29. Mai 2008
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  29. World Association of Newspapers, World’s 100 Largest Newspapers, 2005
  30. Unter deutschen Dächern – Leserreporter. In: FAZ, 20. November 2006
  31. Rudolf Stumberger: Die neue Zerhackstückelung der Welt. In: Telepolis, 3. Januar 2007
  32. Vorsicht, Paparazzi! In: Tagesspiegel
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  36. NDR Zapp vom 3. Dezember 2008: Umstritten – Lidl verkauft Kameras für „Bild“-Leserreporter (Memento vom 18. Januar 2009 im Internet Archive)
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  39. Strafbefehl gegen Bild-Reporter erlassen. Unter Bildblog.de sowie im „Meller Kreisblatt“
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  51. Alle gegen BILD: 200.000 gegen BILD
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  61. Holger Schmidt: Unsere Online-Redakteure sind eher Produkt-Manager. In: FAZ, 2004.
  62. Kommerzielles Bild-Blog
  63. Max Goldt: Mein Nachbar und der Zynismus. In: Der Krapfen auf dem Sims. Alexander Fest Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-8286-0156-1, Seite 14.
  64. Ekkehart Mittelberg, Wortschatz und Syntax der Bild-Zeitung, Elwert 1967.
  65. Stefan Schirmer: Die Titelseiten-Aufmacher der BILD-Zeitung im Wandel. Fischer (Reinhard) 2001 und Cornelia Voss, Textgestaltung und Verfahren der Emotionalisierung in der Bild-Zeitung. Europäischer Verlag der Wissenschaften, 1999, ISBN 3-631-35179-8.
  66. „WamS“-Kommentarchef attackiert „Bild“-Chefredakteur. In: Spiegel Online, 2007.
  67. Kai Diekmanns Briefwechsel mit Zapp (Memento vom 5. August 2010 im Internet Archive): Zapp (NDR) veröffentlicht den vollständigen Briefwechsel, den Diekmann seit April 2010 mit dem Magazin unterhält (veröffentlicht am 28. Juli 2010).
  68. http://www.der-paritaetische.de/pressebereich/artikel/news/hartz-iv-missbrauch-sinkt-paritaetischer-wohlfahrtsverband-wirft-bild-zeitung-unverantwortliche-stim/
  69. Helmut Kerscher: Kalle, gib Kunstfreiheit. Bundesgerichtshof: „Bild“ muss „taz“-Humor aushalten. In: Süddeutsche Zeitung. 2. Oktober 2009, abgerufen am 17. Januar 2012.
  70. 70,0 70,1 Christian Rath: Man darf über „Bild“-Leser lachen. taz gewinnt vor Gericht. In: die tageszeitung. 1. Oktober 2009, abgerufen am 17. Januar 2012.
  71. YouTube-Video: Taz Werbung
  72. Az.: I ZR 134/07
  73. BGH-Urteil, abgerufen am 3. Oktober 2009.
  74. Artikel über den ausgeübten Druck von der „Bild“ gegenüber Prominenten in: Frankfurter Rundschau online, abgerufen am 28. Mai 2008
  75. „Bild“ schockiert über „Bild“-Methoden. Unter: Bildblog.de, abgerufen am 29. Mai 2008.
  76. „Bild“ rächt sich am Bundestagspräsidenten. Unter: Bildblog.de, abgerufen am 29. Mai 2008.
  77. Griff ins Persönlichkeitsrechtsverletzungsarchiv. Unter: Bildblog.de
  78. „Wer sein Privatleben privat lebt, bleibt privat.“ Unter: Bildblog.de, 18. März 2008.
  79. Manfred Bissinger: Wir Deutschen sind unberechenbar. In: Der Spiegel. Nr. 25, 2006, S. 156 (online).
  80. „Bild“ dokumentiert die eigene Skrupellosigkeit. Unter: Bildblog.de, abgerufen am 29. Mai 2008.
  81. Mediendaten des Bildblogs
  82. Frank Brettschneider, Bettina Wagner: „And the winner should be …“ Explizite und implizite Wahlempfehlungen in der Bild-Zeitung und der Sun. In: Barbara Pfetsch, Silke Adam: Massenmedien als politische Akteure, 2007, ISBN 978-3-531-15473-2, S. 225–244
  83. Bettina Wagner: „Bild – unabhängig • überparteilich“. In: Oskar Niedermayer et al.: Die Bundestagswahl 2005: Analysen des Wahlkampfes und der Wahlergebnisse, 2005, ISBN 3-531-15350-1, S. 145–170.
  84. Otto-Brenner-Stiftung: Drucksache „BILD“ – Die Ergebnisse der Studie im Überblick (PDF; 237 kB), S. 2.
  85. Otto-Brenner-Stiftung: Reaktionen zur Studie, abgerufen 24. Juni 2011.
  86. GPRA-Vertrauensindex Q1/2012: 81 Prozent der Deutschen vertrauen den regionalen Tageszeitungen – BILD-Zeitung im Vertrauensranking weit abgeschlagen. Gesellschaft Public Relations Agenturen, 2. April 2012, abgerufen am 3. April 2012.
  87. PDF-Dokument: Journalistische Leitlinien. In: Springer-Internetpräsenz. Archiviert vom Original am Juli 2006; abgerufen Format invalid.
  88. Achim Baum: Pressefreiheit durch Selbstkontrolle in Aus Politik und Zeitgeschichte, 2006
  89. Webseite des Deutschen Presserates, Chronik der Rügen, 2007
    Presserats-Rügen für "Bild" zwischen von 2002 bis 2007, Auflistung des Bildblog
  90. Presserat missbilligt „Bild“-Berichte. Unter: Bildblog.de (Juni 2008)
  91. Ole ist der Liebling der "Bild"-Zeitung
  92. Hamburgs heimliche Wahlhelfer – Die Springer-Presse auf Kampagnen-Kurs, Panorama in der ARD, 26. Februar 2004. (Beitrag als Video)
  93. Museumsmagazin, Fünfzig Jahre „Bild“-Zeitung, 2002, archive.org
  94. WDR-Text über Pressekonferenz zu Stasivorwürfen, 2003
  95. Konstantin von Hammerstein: "Bild" sieht falsch. Kampagne gegen Trittin. In: Spiegel Online. Spiegel-Verlag, 30. Januar 2001, abgerufen am 4. Januar 2013.
  96. Auszug aus dem Urteil des Landgerichts Berlin zum Penis-Prozess. In: taz, 18. Januar 2003
  97. Penis-Prozess nicht verlängert. In: taz, 3. Mai 2003
  98. So schön lebt Sozialhilfe-Empfänger Rolf J. in Florida
  99. Albrecht Brühl, Florida-Rolf, Viagra-Kalle und Yacht-Hans, 2004
  100. Die Kirchenseite, Das Vatikanpapier und die Bild-Zeitung, 2004
  101. Deutscher Presserat, Pressemitteilung des Presserates, 2004
  102. Diekmanns Irrfahrten. „Bild“ und Presserat. In: Süddeutsche Zeitung. 30. November 2007, archiviert vom Original am Januar 2008; abgerufen Format invalid.
    dito: Diekmanns Irrfahrten. „Bild“ und Presserat. In: Süddeutsche Zeitung. 30. November 2007, abgerufen am 20. Januar 2013.
    siehe auch: Dieckmanns Irrfahrten. Suchergebnis (mit Ausriss). In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 17. Januar 2012.
  103. Scheiß-rassistische Engländer. Unter: Bildblog.de, 3. Juni 2008
  104. Gericht: „Springer verhöhnt Bild-Opfer. Unter: Bildblog.de
  105. IVW 4/2014
  106. MA 2010 I
  107. Bild.de Site Info
  108. New Business Infodienst, Springer-Titel ‚Gesundheits Bild‘ verschwindet vom Kiosk, 2007
  109. Medienmagazin DWDL.de, Axel Springer stellt „Tier Bild“ und „Reise Bild“ ein, 2006
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