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Express (deutsche Zeitung)

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Express
Schriftzug der Zeitung
Beschreibung Tageszeitung
Verlag M. DuMont Schauberg
Erstausgabe 29. Februar 1964
Erscheinungsweise täglich
Verkaufte Auflage (IVW 4/2014, Mo–Sa) 145.127 Exemplare
Reichweite (MA 2017 II) 0,42 Mio. Leser
Chefredakteur Constantin Blaß
Herausgeber Alfred Neven DuMont†, Christian DuMont Schütte, Isabella Neven DuMont
Weblink express.de
ZDB 740466-9
Typischer Verkauf per Automat

Der Express (Verlagsschreibweise: EXPRESS) ist eine regionale Boulevardzeitung mit Sitz in Köln, die täglich im Verlag M. DuMont Schauberg erscheint. In den Regionen Köln, Düsseldorf und Bonn erscheint sie mit jeweils eigenem Lokalteil; sie ist aber auch im weiteren Umland (Aachen, Mönchengladbach, Duisburg) ohne eigenen Lokalteil erhältlich. Die verkaufte Auflage beträgt 145.127 Exemplare, ein Minus von 54,8 Prozent seit 1998.[1]

Geschichte

Die Idee zu einer verlagseigenen Boulevardzeitung hatte Alfred Neven DuMont, der Gründungsherausgeber. Er las im Dezember 1963 im eigenen Kölner Stadt-Anzeiger, dass der Springer-Verlag und die Rheinische Post im Februar 1964 in Düsseldorf und Köln eine gemeinsame Boulevardzeitung, den „Mittag“, auf den Markt bringen wollten. Dieses Vorhaben war der Anlass für eine verlagseigene Boulevardzeitung. Ziel waren im Gründerjahr 30.000 verkaufte Exemplare, bereits 1965 kamen 100.000 Exemplare mit steigender Tendenz auf den Markt.

Die erste Ausgabe des EXPRESS erschien als Frei-Exemplar am 29. Februar 1964 und berichtete mit der Schlagzeile „Freiflug in den Tod“ über den Flugzeugabsturz bei Innsbruck, bei dem auch der Kölner Walter Hausmann ums Leben kam. Ab 2. März 1964 begann sein regulärer Vertrieb mit einer Startauflage von 30.000 Exemplaren. Im Oktober 1965 kam der Bonner EXPRESS hinzu, im Oktober 1967 folgte „Düsseldorf EXPRESS“, nachdem am 20. September 1967 das verlustbringende Boulevardblatt „Mittag“ eingestellt wurde und 285.000 Leser hinterließ. Am 1. Juli 1973 erschien die erste Ausgabe des „Sonntag Express“. Seit November 1999 ist DuMonts Neffe dritten Grades, Christian DuMont Schütte, Mitherausgeber. Diese Funktion hatte auch Alfred Neven DuMonts Sohn Konstantin Neven DuMont inne, der allerdings im November 2010 nach familiären Streitigkeiten abberufen wurde.

Der direkte Konkurrent Bild hat in Köln eine verkaufte Auflage von 17436 Exemplaren gegenüber 63373 der EXPRESS-Hauptausgabe Köln/Bonn (2012), die Gesamtausgabe des EXPRESS brachte es auf 349776 Exemplare. Damit ist der EXPRESS Marktführer unter den Tageszeitungen und Boulevardzeitungen in Köln.[2] Diese Marktführer-Position geriet in Gefahr, als ab 13. Dezember 1999 im Rahmen des Kölner Zeitungskriegs die unentgeltliche und anzeigenfinanzierte Tageszeitung 20 Minuten mit einer Auflage von 150.000 Exemplaren in Köln erschien. Sowohl das Oberlandesgericht Köln (Urteil vom 1. Mai 2001) als auch der Bundesgerichtshof (Urteil vom 20. November 2003) wiesen die Klage des DuMont-Verlages gegen „20 Minuten“ ab, weil auch kostenlose Pendlerzeitungen wie „20 Minuten“ wie etablierte Tageszeitungen durch das Grundrecht der Pressefreiheit geschützt seien und dieses Vorrang vor dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb habe, solange keine existenzbedrohenden Auswirkungen nachgewiesen würden.[3]

Vertrieb

Der Vertrieb des Express und seiner Sonntagsausgabe erfolgt zum großen Teil über den Einzelverkauf im Zeitungshandel und durch verlagseigene Zeitungsautomaten. Im Unterschied zur Bild am Sonntag wird die Sonntagsausgabe auch über Zeitungsautomaten vertrieben. Anders als viele andere Boulevardzeitungen kann der Express auch abonniert werden, wobei die Zustellung nur innerhalb des Verbreitungsgebietes der Zeitungsgruppe Köln durch Zeitungsboten geschieht.

Auflage

Der Express gehört zu den deutschen Tageszeitungen mit den größten Auflagenverlusten der vergangenen Jahre. Die verkaufte Auflage ist seit 1998 um 54,8 Prozent gesunken.[4] Sie beträgt gegenwärtig 145.127 Exemplare.[5] Das entspricht einem Rückgang von 175.867 Stück. Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 14 Prozent.

Entwicklung der verkauften Auflage[6]


Neben der Gesamtausgabe werden noch die Auflagen der Ausgaben Köln/Bonn (111.365 Exemplare[7]) und Düsseldorf (31.463 Exemplare[8]) gesondert ausgewiesen.

Häufig haben die Titelseiten der verschiedenen regionalen Ausgaben unterschiedliche Schlagzeilen, die sich auf den jeweiligen Lokalteil beziehen. In den Schlagzeilen und Bildunterschriften der Lokalteile wird häufig auf den lokalen Dialekt (Kölsch) zurückgegriffen. Der regionale Charakter der Zeitung zeigt sich auch in der Veröffentlichung von (bisweilen ebenfalls „op kölsch“ formulierten) Todesanzeigen.

Unternehmensgruppe

Die Unternehmensgruppe gibt ebenfalls den Sonntag Express und die Tageszeitungen Kölnische Rundschau, Kölner Stadt-Anzeiger und Mitteldeutsche Zeitung heraus (von 2006 bis 2013 auch die Frankfurter Rundschau). Der Versuch des DuMont-Verlages, in Sachsen-Anhalt und Sachsen mit Hauptsitz in Halle (Saale) und Lokalteilen in Leipzig, Magdeburg, Erfurt und Gera ebenfalls eine Boulevardzeitung zu etablieren, wurde 1995 bei steigender Auflage beendet. Nur wenige Wochen nach Einstellung des Mitteldeutschen Express stellte der Axel-Springer-Verlag die ebenfalls in Halle (Saale) verlegte Abonnement-Zeitung Hallesches Tageblatt ein. Das südliche Sachsen-Anhalt hat heute nur noch die Boulevard-Zeitung Bild und die Abonnement-Zeitung Mitteldeutsche Zeitung.

Der Express erschien 1990 nach dem Mauerfall zunächst mit der Kölner Ausgabe in Halle (Saale); dies war auch der Zeitpunkt des Auflagehöhepunktes mit über 450.000 verkauften Exemplaren. Später erschien er unter dem Titel Neue Presse – Express (1990 bis 1992) gemeinsam verlegt mit der Verlagsgesellschaft Madsack und mit Lokalausgaben in Leipzig, Magdeburg, Erfurt und Gera. Nach einer Entscheidung des Kartellamtes erschien er zwangsgetrennt von der Verlagsgesellschaft Madsack in alleiniger Verantwortung der DuMont-Gruppe als Mitteldeutscher Express (1992 bis 1995) mit den Lokalteilen Halle (Saale), Leipzig und Magdeburg. Als Herausgeber fungierte Alfred Neven DuMont.

Journalistenpreise

Den Sonderpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung beim Deutschen Lokaljournalistenpreis erhielten im Jahr 2000 die Express-Reporter Robert Baumanns und Jens Hartmann für die Rubrik SoKo EXPRESS. Hierbei wird zwischen Bürgern und Behörden bzw. Firmen vermittelt.[9] Der Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco) zeichnete 2009 den mobilen Auftritt von express.de gemeinsam mit der Frankfurter Rundschau, der Kölnischen Rundschau, der Mitteldeutschen Zeitung und dem Kölner Stadt-Anzeiger aus.[10] Der Kausa Medienpreis zeichnete im Jahr 2011 den Express-Volontär Mehmet Ata mit dem Sonderpreis aus. Ata zeigte sich verantwortlich für die Serie Wenn die Fremde zur Heimat wird, anlässlich des vor 50 Jahren abgeschlossenen Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei.[11] Beim Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung wurde der Express 2013 für die Serie Sarah und Sarah – die Schülerpraktikanten ausgezeichnet, die sich dem Thema Inklusion widmete.[12]

Weblinks

 Commons: Express (Zeitung) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Express (deutsche Zeitung) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.