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Kanton Bern
Kanton Bern Canton de Berne | |
---|---|
Wappen | |
Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft | |
Kürzel/Kontrollschild: | BE |
Amtssprache: | Deutsch (86 %), Französisch (11 %) |
Hauptort: | Bern |
Beitritt zum Bund: | 1353 |
Fläche: | 5'959,24 km² |
Website: | www.be.ch |
Bevölkerung | |
Einwohner: | 992'363[1] (31. Dezember 2013) |
Dichte: | 164 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: | 13,5 %[2] (August 2012) |
Arbeitslosenquote: | 2,2 %[3] (November 2012) |
Lage des Kantons in der Schweiz | |
Karte des Kantons | |
Gemeinden des Kantons | |
Bern (französisch Berne, italienisch Berna, rätoromanisch Berna, berndeutsch Bärn [ˈpæ̞rn]) ist ein Kanton im Westen der Schweiz. Der Hauptort ist Bern.
Der Kanton Bern ist flächenmässig (nach Graubünden) und bevölkerungsmässig (nach Zürich) jeweils der zweitgrösste Kanton der Schweiz. Die bernischen Landes- und Amtssprachen sind Deutsch (Bevölkerungsanteil: 86 Prozent) und Französisch (11 Prozent). Französisch wird primär im Berner Jura und in der Agglomeration Biel gesprochen, wobei die Agglomeration Biel einen zweisprachigen Status besitzt. Ende 2012 zählte der Kanton Bern 992'363 Einwohner.
Geographie
- Höchste Erhebung: Finsteraarhorn (4'274 m ü. M.)
- Tiefster Punkt: Die Aare bei Wynau (401,5 m ü. M.)
Der Kanton Bern hat die grösste Nord-Süd-Ausdehnung aller Kantone. Er erstreckt sich vom Jura über das Mittelland bis in die Alpen und hat damit als einziger Kanton neben der Waadt Anteil an allen drei Grossregionen der Schweiz. Im Norden grenzt er an die Kantone Jura, Solothurn und Aargau, im Westen an die Kantone Neuenburg, Waadt und Freiburg, im Osten an die Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden und Uri und im Süden an den Kanton Wallis.
Auf Karten mit kleinem Massstab entsteht der Eindruck, dass der Kanton Bern bei La Ferrière an Frankreich grenzt und somit ein Grenzkanton ist. Detaillierte Karten zeigen jedoch, dass Gemeinde- und Landesgrenze einige hundert Meter voneinander entfernt sind. Bern ist somit seit dem Verlust des Laufentals 1994 ein Binnenkanton. Heute bestehen noch die beiden Exklaven Münchenwiler und Clavaleyres. Die Gemeinde Schelten ist mit dem Kanton nur über einen Punkt verbunden. Steinhof ist eine Enklave des Kantons Solothurn, Wallenbuch eine Enklave des Kantons Freiburg.
Der französischsprachige Berner Jura gehört zum Faltenjura. Traditionelle Hauptstadt ist Moutier, der Sitz des Regierungsstatthalters befindet sich in Courtelary.
Südlich davon erstreckt sich zwischen dem Bielersee, Murtensee und der Stadt Bern im Aaretal das Berner Seeland, das durch die Juragewässerkorrektion von Sumpfland zum Gemüsegarten der Schweiz wurde.
Im Nordosten der Stadt Bern liegt die Region Oberaargau (die nicht zum Kanton Aargau gehört).
Östlich der Stadt Bern liegt das zu den Voralpen gehörende Emmental, aus dem der berühmte Emmentaler kommt, das im Osten vom Bergland des Napf abgeschlossen wird.
Im Süden des Kantons liegt das Berner Oberland, im Osten mit dem Haslital, Brienzersee, Thunersee und dem Jungfraugebiet, im Westen mit den Regionen Saanenland, Simmental, Frutigland (Adelboden) und Lötschberg.
Bevölkerung
Sprachen
Die Hauptsprache der Bevölkerung ist zu 86 Prozent Deutsch, 11 Prozent Französisch, 3 Prozent Italienisch und 3 Prozent Englisch sowie zu je rund ein bis zwei Prozent Portugiesisch, Serbisch und Kroatisch, Albanisch, Spanisch oder Türkisch.[4]
Die kantonalen Landes- und Amtssprachen sind Deutsch und Französisch. Für die Amtssprachen gilt das Territorialitätsprinzip, d. h., sie richten sich nach dem Gebiet. Für den Verkehr mit den kantonalen Behörden gilt im Berner Jura das Französische, in der Verwaltungsregion Seeland und im Verwaltungskreis Biel/Bienne das Deutsche und das Französische, und im übrigen Kanton das Deutsche. Auf Gemeindeebene gilt als Amtssprache im Berner Jura das Französische, für die Gemeinden Biel und Leubringen gelten beide Sprachen und für alle anderen Gemeinden gilt das Deutsche. An die für den ganzen Kanton zuständigen Behörden können sich alle in beiden Landessprachen wenden, und amtliche Texte, die den ganzen Kanton betreffen, liegen in beiden Sprachen vor.[5]
Religionen – Konfessionen
- Reformiert: 642'297
- Katholisch: 153'357
- Christkatholisch: 1'064
- Jüdisch: 807
- Andere: 48'451
- Konfessionslos: 74'162
(Die Zahlen stammen aus der Volkszählung im Jahr 2000.)[6]
Daneben gibt es im Kanton Bern vergleichsweise viele Mitglieder protestantischer Freikirchen, besonders im Emmental und im Berner Oberland, wo sich trotz intensiver staatlicher Verfolgung noch mennonitische Gemeinden halten konnten. Nach der Reformation des Kantons Bern im Jahr 1528 fasste ab 1799 auch die katholische Kirche wieder Fuss im Kanton.
Politik

Die geltende Kantonsverfassung von 1993[7] umschreibt den Kanton Bern in Art. 1 als freiheitlichen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat. Sie baute gegenüber der früheren Verfassung von 1893 insbesondere die Grundrechte, die Volksrechte und die Gemeindeautonomie aus.[8] Nach Art. 2 der Verfassung versteht sich der Kanton auch als Mittler zwischen der deutschsprachigen und der französischsprachigen Schweiz. Der zweisprachige Kanton hat mit allen Kantonen der Romandie ausser Genf gemeinsame Grenzen und ist Mitglied vieler Organisationen der Zusammenarbeit der französischsprachigen Kantone.[9]
Legislative
Der 160-köpfige Grosse Rat ist das Parlament des Kantons. Zwölf Sitze sind für den Berner Jura garantiert und drei Sitze für die französischsprachige Minderheit des zweisprachigen Amtsbezirks Biel/Bienne. Er wird vom Volk für eine Amtsdauer von jeweils vier Jahren gewählt.
Das Volk nimmt auch über Volksabstimmungen direkten Anteil an der Gesetzgebung. Das obligatorische Referendum gilt bei Verfassungsänderungen, das fakultative Referendum, das von mindestens 10'000 Stimmberechtigten unterstützt werden muss, bei Gesetzesänderungen, wobei das Referendum mit einem Volksvorschlag verbunden werden kann. Sodann kommt dem Volk das Recht der Volksinitiative zu, die von mindestens 15'000 Stimmberechtigten unterstützt werden muss. Mindestens 30'000 Stimmberechtigte können ausserdem verlangen, dass darüber abgestimmt werde, ob der Grossen Rat vor Ablauf der ordentlichen Amtsdauer abberufen werden solle.[10]
Die Parteienzusammensetzung ist:
Partei | Sitze 2006 |
Wähleranteil 2006 |
Sitze 2010 |
Wähleranteil 2010 |
Sitzverteilung 2010 |
---|---|---|---|---|---|
Schweizerische Volkspartei (SVP) | 47 | 27,42 % | 44 | 26,62 % | |
Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) | 42 | 24,03 % | 35 | 18,86 % | |
Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) | – | – | 25 | 16,3 % | |
FDP.Die Liberalen (FDP) | 26 | 16,4 % | 17 | 10,34 % | |
Grüne Partei der Schweiz (GPS) | 19 | 12,9 % | 16 | 10,1 % | |
Evangelische Volkspartei der Schweiz (EVP) | 13 | 7,34 % | 10 | 5,9 % | |
Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) | 6 | 4,78 % | 5 | 4,4 % | |
Grünliberale Partei (glp) | – | – | 4 | 4,07 % | |
Parti Socialiste Autonome (PSA)1 | 3 | 1,29 % | 3 | 1,04 % | |
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) | 1 | 1,76 % | 1 | 1,16 % | |
Schweizer Demokraten (SD) | 1 | 2,19 % | 0 | 0,41 % | |
Entente Jurassienne (Entente)2 | 1 | 0,33 % | 0 | 0,24 % | |
Auto-Partei/Freiheits-Partei der Schweiz (FPS) | 1 | 0,45 % | – | – |
1 Sozialdemokraten, die sich für eine Vereinigung des Berner Juras mit dem Kanton Jura aussprechen. Die PSA ist Teil der SP Kanton Jura.[11]
2 Wahlbündnis von Christdemokraten und Liberalen, die sich für eine Vereinigung des Berner Juras mit dem Kanton Jura aussprechen. Der 2006 gewählte Grossrat Christian Vaquin gehörte der CVP an.[12]
Der Berner Grosse Rat trifft sich nicht wöchentlich, wie bei einigen anderen Kantonsparlamenten üblich, sondern fünfmal pro Jahr zu einer zweiwöchigen Session.
Exekutive
Die Exekutive ist der siebenköpfige Regierungsrat (Conseil exécutif; 3 SP, 1 SVP, 1 FDP, 1 BDP, 1 Grüne), der vom Volk ebenfalls auf vier Jahre gewählt wird. Mindestens 30'000 Stimmberechtigte können dessen Abberufung schon vor Ablauf dieser Periode beantragen, worüber dann eine Volksabstimmung anzuordnen ist (Art. 57 KV).[10] Das Regierungspräsidium wechselt wie auf Bundesebene und in den anderen Kantonen üblich jährlich im Turnus. Dem französischsprachigen Berner Jura ist ein Sitz in der Regierung garantiert (Art. 84 KV).
Seit dem 1. Juni 2010 gehören der Regierung folgende Personen an (Wahlen vom 28. März 2010):
Regierungsrat | Partei | Direktion |
---|---|---|
Christoph Neuhaus, Regierungspräsident | SVP | Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion |
Barbara Egger-Jenzer, Regierungsvizepräsidentin | SP | Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion |
Andreas Rickenbacher | SP | Volkswirtschaftsdirektion |
Bernhard Pulver | GPS | Erziehungsdirektion |
Hans-Jürg Käser | FDP | Polizei- und Militärdirektion |
Beatrice Simon | BDP | Finanzdirektion |
Philippe Perrenoud | SP | Gesundheits- und Fürsorgedirektion (Berner-Jura-Sitz) |
Staatsschreiber ist Christoph Auer, (Staatskanzlei, Stabschef mit beratender Stimme)
Judikative
Oberstes kantonales Gericht ist das Obergericht; ihm untergeordnet sind die Regionalgerichte, die Schlichtungsbehörden, die Jugendgerichte, das Wirtschaftsstrafgericht und die Zwangsmassnahmengerichte. Im Bereich des Verwaltungs- und Staatsrechts ist das Verwaltungsgericht die oberste kantonale richterliche Behörde.
Parteiensystem
Der Kanton Bern ist ein traditionell bürgerlicher Kanton, wobei die SVP eine dominierende Rolle spielt. Dennoch wurde 2006 eine linke Mehrheit in den Regierungsrat gewählt und 2010 bestätigt. Im Juni 2008 hat sich der liberale SVP-Flügel der ehemaligen Bürger- und Gewerbepartei zur BDP abgespaltet. Die evangelischen Parteien EVP (Mitte) und EDU (rechts) sind im reformiert geprägten Bern sehr stark, während die (als katholisch wahrgenommene) Bundesratspartei CVP im Kanton Bern eine Kleinpartei ist. Der Kanton Bern hat eines der fragmentiertesten Parteiensysteme der Schweiz.
Wirtschaft
Wirtschaftsstandort und -struktur
Der Kanton Bern erstreckt sich vom Jura bis zu den Alpen. Aufgrund seiner Grösse und landschaftlichen Vielfalt hat er eine vielfältige Branchenstruktur. Im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt stark vertretene Branchen sind die öffentliche Verwaltung, die Landwirtschaft, die Nachrichtenübermittlung (Post, Telekomm, Fernmeldewesen), der Tourismus sowie das Gesundheits- und Sozialwesen. Letzteres war 2008 mit 71'100 Beschäftigten der bedeutendste Wirtschaftszweig.
Der Kanton Bern ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort und mit seiner Zweisprachigkeit zudem ein Brückenkanton zwischen der deutsch- und der französischsprachigen Schweiz. Im Kanton Bern gibt es zahlreiche, international tätige und starke Unternehmen, vor allem aus der Präzisionsindustrie und der Uhrenindustrie sowie der Medizinaltechnik. Industriemaschinen und Uhren machen 44,9 Prozent der Warenexporte des Kantons Bern aus. Hauptexportdestinationen sind mit 54,4 Prozent die EU-Länder. (Zahlen 2010)
Über 15'000 Arbeitsplätze in der Energie- und Umwelttechnik machen den Kanton Bern zu einem aufstrebenden Cleantech-Standort. Mit der Wirtschaftsstrategie 2025 will die Politik Cleantech gezielt fördern und ausbauen.[13]
Clusterorganisationen
Mit seiner Clusterpolitik ermöglicht der Kanton Bern die bessere Vernetzung von Unternehmen untereinander und fördert damit den Wissens- und Technologietransfer. Cluster spielen als Kompetenznetzwerke eine Schlüsselrolle in der wirtschaftlichen Entwicklung. Sie wachsen durchschnittlich stärker als die Gesamtwirtschaft des Kantons Bern. In den Clustern arbeiteten 32,8 Prozent der Beschäftigten des Kantons Bern (2008). Unternehmen treffen sich regelmässig in folgenden Kompetenznetzwerken:
- Medical Cluster
- Präzisionscluster
- ICT Cluster
- Consultingcluster
- Energie- und Umwelttechnik
- Design
Tourismus
Der Kanton Bern ist einer der drei grossen Tourismuskantone der Schweiz. Sechs grosse Regionen prägen den Kanton Bern: das Berner Oberland mit seiner imposanten Berg- und Seenlandschaft, das hügelige Emmental mit den stattlichen, blumengeschmückten Bauernhöfen, der Oberaargau mit seinen Feldern und Wäldern, die Region Bern-Mittelland mit dem UNESCO Welterbe – der Altstadt von Bern, die Seen und Gemüsefelder des Seelands und der französischsprachige Berner Jura mit dem Regionalpark Chasseral. Bekannte Tourismusdestinationen sind: Bern – UNESCO Weltkulturerbe, Jungfrau Aletsch-Bietschorn -UNESCO Naturerbe, Gstaad, Grindelwald, Interlaken, Adelboden. Im Berner Oberland ist der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig.
Seit Juni 2011 sind zudem die Pfahlbauten am Bielersee Teil des UNESCO-Welterbes.
Bildung und Forschung
Das breite Bildungsangebot des Kantons Bern umfasst Volksschule, Mittelschule, Berufsbildung und Hochschule.
Volksschule
Das Angebot umfasst Kindergärten, Primarschulen und Sekundarschulen der Stufe 1. Die internationale Schule Bern ist eine von CIS (Council of International Schools) und NEASC (New England Association of Schools and Colleges) anerkannte Tagesschule, an der Kinder und Jugendliche in Englisch nach einem internationalen Lehrplan unterrichtet werden.
Berufsbildung
Zur Berufsbildung zählt die Lehre sowie die Ausbildung an einer Berufsfachschule[14] oder an einer Handelsmittelschule. Es gibt fünf Handelsmittelschulen im Kanton: Wirtschaftsmittelschule Bern, Handelsmittelschule Gymnasium Alpenstrasse Biel, Wirtschaftsmittelschule Thun-Schadau, Ecole Superieure de Commerce La Neuveville und ceff Commerce Saint-Imier.[15]
Mittelschule
Das Angebot umfasst Ausbildungsgänge an einer Fachmittelschule oder an einem Gymnasium. Es gibt zwölf Gymnasien im Kanton, aufgeteilt nach Regionen:
- Region Bern-Mittelland: Gymnasium Kirchenfeld, Gymnasium Neufeld, Gymnasium Köniz-Lerbermatt, Gymnasium Hofwil, Freies Gymnasium Bern, Gymnasium NMS, Gymnasium Muristalden, Gymnasium Feusi
- Region Biel-Seeland: Seeland-Gymnasium Biel, Gymnasium Alpenstrasse Biel, Gymnase français de Bienne
- Region Emmental-Oberaargau: Gymnasium Burgdorf, Gymnasium Oberaargau (Langenthal)
- Region Thun-Oberland: Gymnasium Thun-Schadau, Gymnasium Seefeld, Gymnasium Interlaken
Hochschule
Der Kanton Bern unterhält vier Hochschulen:
- Universität Bern
- Berner Fachhochschule
- Pädagogische Hochschule Bern (PHBern)
- Haute École Pédagogique BEJUNE (HEPBejune)
Die Universität Bern fördert mittels Forschung die wissenschaftlichen Erkenntnisse ihrer Absolventinnen und Absolventen. In den Fachhochschulen entsteht Wissen in angewandter Forschung und Entwicklung. Der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wird auch auf politischer Ebene gefördert und von der Wirtschaftsförderung aktiv unterstützt
Verkehr
Der Kanton Bern liegt an den Bahnverkehrsachsen Zürich–Freiburg–Lausanne–Genf (Ost/West) und Basel–Lötschberg–Simplon–Italien (Nord/Süd), die sich in der Stadt Bern kreuzen. Seit Dezember 2007 verbindet der neue Lötschberg-Basistunnel das Wallis und Italien mit dem Kanton Bern. Die Fahrzeit verringert sich durchschnittlich um eine Stunde. Im Norden quert die Jurafusslinie (Zürich–Biel/Bienne–Neuenburg–Lausanne) das Kantonsgebiet.
Im Südosten verläuft die Schmalspurbahn Luzern–Brünigpass–Interlaken der Zentralbahn, die BLS betreibt die Normalspurstrecke zwischen Thun, Interlaken, Spiez und Zweisimmen. In Zweisimmen beginnt die Schmalspurbahn der MOB nach der Lenk, Gstaad und Montreux. Die drei Strecken Luzern-Interlaken-Zweisimmen-Montreux werden zusammen als Golden Pass in Konkurrenz zum Glacier-Express vermarktet. Weitere Täler sind durch diverse Schmalspurbahnen erschlossen: Berner Oberland-Bahnen, Wengernalpbahn, Meiringen-Innertkirchen-Bahn.
Bekannte Bergbahnen im Kanton sind u. a. die Jungfraubahn, die Brienz-Rothorn-Bahn, die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren und die Schynige Platte-Bahn.
Neben der Bahn spielt das Postauto eine grosse Rolle, einmal bei der Erschliessung der Seitentäler, dann aber auch für die berühmten touristischen Linien über Grimselpass, Sustenpass oder Grosse Scheidegg. Die steilste Postauto-Strecke Europas führt von Reichenbach im Kandertal nach der Griesalp.
Die A1 St. Gallen–Genf führt durch das Mittelland und die Stadt Bern. In nord-südlicher Richtung führt die Autobahn A6 bis nach Meiringen östlich des Brienzersees. Von dort starten die Passrouten Brünig (nach Luzern), Susten (nach Uri) und Grimsel (nach dem Wallis, Graubünden und dem Tessin). Bei Spiez zweigt die Lötschbergroute ab, die mittels Autoverlad durch den Lötschbergtunnel mit dem Wallis und via Simplonpass mit Italien verbindet.
Geschichte
Bern verbündete sich 1353 mit den Waldstätten Uri, Schwyz und Unterwalden. Dieses und andere ältere Bündnisse führten im 15. Jahrhundert zu der Eidgenossenschaft.Bern gehörte damit zu den Acht Alten Orten.
Städte und Orte
Gemeinden mit mehr als 10'000 Einwohnern per 31. Dezember 2013:
Ort | Einwohner |
---|---|
Bern | 128'848 |
Biel/Bienne | 53'031 |
Thun | 42'929 |
Köniz | 39'794 |
Ostermundigen | 16'185 |
Burgdorf | 15'907 |
Steffisburg | 15'585 |
Langenthal | 15'291 |
Lyss | 14'200 |
Muri bei Bern | 12'901 |
Spiez | 12'577 |
Münsingen | 11'651 |
Worb | 11'370 |
Ittigen | 11'067 |
Belp | 11'346 |
Verwaltungsregionen und -kreise
Der Kanton Bern ist seit 1. Januar 2010 in zehn Verwaltungskreise und fünf Verwaltungsregionen gegliedert.
Verwaltungsregion | Verwaltungskreis | BFS-Nr. Verwaltungskreis |
---|---|---|
Berner Jura | Berner Jura | 0241 |
Bern-Mittelland | Bern-Mittelland | 0246 |
Emmental-Oberaargau | Emmental | 0245 |
Oberaargau | 0244 | |
Oberland | Frutigen-Niedersimmental | 0249 |
Interlaken-Oberhasli | 0250 | |
Obersimmental-Saanen | 0248 | |
Thun | 0247 | |
Seeland | Biel/Bienne | 0242 |
Seeland | 0243 |
Siehe auch: Verwaltungskreise des Kantons Bern
Frühere Einteilungen
Seine erste Einteilung erfuhr der Kanton Bern während der französischen Besetzung. Damals wurde der Kanton in 30 Amtsbezirke eingeteilt. 1979 schlossen sich die Bezirke Delémont, Porrentruy und Franches-Montagnes zum neuen Kanton Jura zusammen. Infolgedessen schloss sich der nicht mehr an den restlichen Kanton Bern angrenzende Bezirk Laufen 1994 dem Kanton Basel-Landschaft an. Fortan bestand der Kanton aus 26 Amtsbezirken. Am 24. September 2006 hat das Stimmvolk die «Reform der dezentralen kantonalen Verwaltung» angenommen, die die 26 Amtsbezirke auf den 1. Januar 2010 durch fünf Verwaltungsregionen und zehn Verwaltungskreise ersetzt:
- Bildung des Verwaltungskreises Berner Jura aus den aufgelösten Bezirken Courtelary, Moutier und La Neuveville
- Bildung des Verwaltungskreises Biel/Bienne aus
- Bildung des Verwaltungskreises Seeland aus:
- dem Bezirk Erlach
- dem Bezirk Büren an der Aare ohne die Gemeinden Lengnau, Meinisberg und Pieterlen
- dem Bezirk Aarberg ohne die Gemeinde Meikirch
- den Gemeinden Bangerten und Ruppoldsried des Bezirks Fraubrunnen
- den Gemeinden Bühl, Epsach, Hagneck, Hermrigen, Jens, Merzligen, Studen, Täuffelen, Walperswil und Worben des Bezirks Nidau
- Bildung des Verwaltungskreises Oberaargau aus:
- den Bezirken Aarwangen und Wangen
- den Gemeinden Eriswil, Huttwil, Walterswil und Wyssachen des Bezirks Trachselwald
- Bildung des Verwaltungskreises Bern-Mittelland aus:
- den Bezirken Bern, Konolfingen, Laupen und Schwarzenburg
- dem Bezirk Fraubrunnen bis auf die Gemeinden Bangerten, Bätterkinden, Ruppoldsried, Utzenstorf, Wiler bei Utzenstorf und Zielebach
- der Gemeinde Bäriswil des Bezirks Burgdorf
- der Gemeinde Meikirch des Bezirks Aarberg
- dem Bezirk Seftigen bis auf die Gemeinden Burgistein, Gurzelen, Kienersrüti, Seftigen, Uttigen und Wattenwil
- Bildung des Verwaltungskreises Emmental aus:
- den Gemeinden Bätterkinden, Utzenstorf, Wiler bei Utzenstorf und Zielebach des Bezirks Fraubrunnen
- dem Bezirk Burgdorf ohne die Gemeinde Bäriswil
- dem Bezirk Trachselwald ohne die Gemeinden Eriswil, Huttwil, Walterswil und Wyssachen
- dem Bezirk Signau
- Bildung des Verwaltungskreises Thun aus:
- dem Bezirk Thun
- den Gemeinden Burgistein, Gurzelen, Kienersrüti, Seftigen, Uttigen und Wattenwil des Bezirks Seftigen
- den Gemeinden Niederstocken, Oberstocken und Reutigen des Bezirks Niedersimmental
- Bildung des Verwaltungskreises Frutigen-Niedersimmental aus:
- dem Bezirk Frutigen
- dem Bezirk Niedersimmental ohne die Gemeinden Niederstöcken, Oberstöcken und Reutigen
- Bildung des Verwaltungskreises Obersimmental-Saanen aus den Bezirken Obersimmental und Saanen
- Bildung des Verwaltungskreises Interlaken-Oberhasli aus den Bezirken Interlaken und Oberhasli
Siehe auch
Portal:Bern – Überblick über vorhandene Artikel zum Thema «Bern»
Literatur
- Kurt Nuspliger, Jana Mäder: Bernisches Staatsrecht und Grundzüge des Verfassungsrechts der Kantone, Stämpfli, 4. Aufl. 2012, ISBN 978-3-7272-1554-4
Einzelnachweise
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeit, Geschlecht und Kantonen, 2009 (XLS). Bundesamt für Statistik (BFS).
- ↑ Bestand der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung nach Wohnkanton und Ausländergruppe Ende August 2012 (PDF; 11 kB). Bundesamt für Migration (BFM). Abgerufen am 16. Dezember 2012.
- ↑ Die Lage auf dem Arbeitsmarkt – November 2012 (PDF). Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). Vom 6. Dezember 2012. Abgerufen am 16. Dezember 2012.
- ↑ Bundesamt für Statistik, Ständige Wohnbevölkerung ab 15 Jahren nach Hauptsprache, 2010
- ↑ Nuspliger/Mäder, S. 81 f.
- ↑ Wohnbevölkerung nach ausgewählten Merkmalen und Nationalität sowie Geschlecht (Eidgenössische Volkszählung 2000) (XLS-Datei, 93 kB), Bundesamt für Statistik (BFS)
- ↑ Verfassung des Kantons Bern, Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft (admin.ch)
- ↑ Nuspliger/Mäder, S. 68.
- ↑ Nuspliger/Mäder, S. 70f.
- ↑ 10,0 10,1 Art. 57 Berner Kantonsverfassung
- ↑ http://www.psju.ch/2008//index.php?option=com_content&task=view&id=13&Itemid=29
- ↑ http://www.gr.be.ch/gr/de/index/mitglieder/mitglieder/suche/mitglied.mid-5a1bfb4ab9f04883ab145673be4d5abd.html
- ↑ Medienmitteilung Kanton Bern, 30. Juni 2011, Zahlen aus «Bericht zur Wirtschaftslage», Ausgabe 2011: www.be.ch/wirtschaftsdaten
- ↑ http://www.erz.be.ch/erz/de/index/berufsbildung/grundbildung/die_berufsfachschulen.html
- ↑ http://www.erz.be.ch/erz/de/index/berufsbildung/grundbildung/handelsmittelschulen.html
Weblinks
- Offizielle Website des Kantons Bern
- Offizielle Website von Bern Tourismus
- Offizielle Statistik
- Digibern – Digitalisierte Publikationen zu Bern von der Universitätsbibliothek Bern
- Bern (Kanton) im Historischen Lexikon der Schweiz
- Links zum Thema Kanton Bern im Wikipedia:de:Open Directory Project
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