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Kanton Bern

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Kanton Bern
Canton de Berne
Wappen
Wappen
Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft
Kürzel/Kontrollschild: BE
Amtssprache: Deutsch (86 %),
Französisch (11 %)
Hauptort: Bern
Beitritt zum Bund: 1353
Fläche: 5'959,24 km²
Website: www.be.ch
Bevölkerung
Einwohner: 992'363[1] (31. Dezember 2013)
Dichte: 164 Einw. pro km²
Ausländeranteil: 13,5 %[2] (August 2012)
Arbeitslosenquote: 2,2 %[3] (November 2012)
Lage des Kantons in der Schweiz
Lage des Kantons in der Schweiz
Karte des Kantons
Karte des Kantons
Gemeinden des Kantons
Gemeinden des Kantons
46.87.6

Bern (französisch Berne, italienisch Berna, rätoromanisch Berna, berndeutsch Bärn [ˈpæ̞rn]) ist ein Kanton im Westen der Schweiz. Der Hauptort ist Bern.

Der Kanton Bern ist flächenmässig (nach Graubünden) und bevölkerungsmässig (nach Zürich) jeweils der zweitgrösste Kanton der Schweiz. Die bernischen Landes- und Amtssprachen sind Deutsch (Bevölkerungsanteil: 86 Prozent) und Französisch (11 Prozent). Französisch wird primär im Berner Jura und in der Agglomeration Biel gesprochen, wobei die Agglomeration Biel einen zweisprachigen Status besitzt. Ende 2012 zählte der Kanton Bern 992'363 Einwohner.

Geographie

Der Kanton Bern hat die grösste Nord-Süd-Ausdehnung aller Kantone. Er erstreckt sich vom Jura über das Mittelland bis in die Alpen und hat damit als einziger Kanton neben der Waadt Anteil an allen drei Grossregionen der Schweiz. Im Norden grenzt er an die Kantone Jura, Solothurn und Aargau, im Westen an die Kantone Neuenburg, Waadt und Freiburg, im Osten an die Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden und Uri und im Süden an den Kanton Wallis.

Auf Karten mit kleinem Massstab entsteht der Eindruck, dass der Kanton Bern bei La Ferrière an Frankreich grenzt und somit ein Grenzkanton ist. Detaillierte Karten zeigen jedoch, dass Gemeinde- und Landesgrenze einige hundert Meter voneinander entfernt sind. Bern ist somit seit dem Verlust des Laufentals 1994 ein Binnenkanton. Heute bestehen noch die beiden Exklaven Münchenwiler und Clavaleyres. Die Gemeinde Schelten ist mit dem Kanton nur über einen Punkt verbunden. Steinhof ist eine Enklave des Kantons Solothurn, Wallenbuch eine Enklave des Kantons Freiburg.

Der französischsprachige Berner Jura gehört zum Faltenjura. Traditionelle Hauptstadt ist Moutier, der Sitz des Regierungsstatthalters befindet sich in Courtelary.

Südlich davon erstreckt sich zwischen dem Bielersee, Murtensee und der Stadt Bern im Aaretal das Berner Seeland, das durch die Juragewässerkorrektion von Sumpfland zum Gemüsegarten der Schweiz wurde.

Im Nordosten der Stadt Bern liegt die Region Oberaargau (die nicht zum Kanton Aargau gehört).

Östlich der Stadt Bern liegt das zu den Voralpen gehörende Emmental, aus dem der berühmte Emmentaler kommt, das im Osten vom Bergland des Napf abgeschlossen wird.

Im Süden des Kantons liegt das Berner Oberland, im Osten mit dem Haslital, Brienzersee, Thunersee und dem Jungfraugebiet, im Westen mit den Regionen Saanenland, Simmental, Frutigland (Adelboden) und Lötschberg.

Bevölkerung

Sprachen

Die Hauptsprache der Bevölkerung ist zu 86 Prozent Deutsch, 11 Prozent Französisch, 3 Prozent Italienisch und 3 Prozent Englisch sowie zu je rund ein bis zwei Prozent Portugiesisch, Serbisch und Kroatisch, Albanisch, Spanisch oder Türkisch.[4]

Die kantonalen Landes- und Amtssprachen sind Deutsch und Französisch. Für die Amtssprachen gilt das Territorialitätsprinzip, d. h., sie richten sich nach dem Gebiet. Für den Verkehr mit den kantonalen Behörden gilt im Berner Jura das Französische, in der Verwaltungsregion Seeland und im Verwaltungskreis Biel/Bienne das Deutsche und das Französische, und im übrigen Kanton das Deutsche. Auf Gemeindeebene gilt als Amtssprache im Berner Jura das Französische, für die Gemeinden Biel und Leubringen gelten beide Sprachen und für alle anderen Gemeinden gilt das Deutsche. An die für den ganzen Kanton zuständigen Behörden können sich alle in beiden Landessprachen wenden, und amtliche Texte, die den ganzen Kanton betreffen, liegen in beiden Sprachen vor.[5]

Religionen – Konfessionen

  • Reformiert: 642'297
  • Katholisch: 153'357
  • Christkatholisch: 1'064
  • Jüdisch: 807
  • Andere: 48'451
  • Konfessionslos: 74'162

(Die Zahlen stammen aus der Volkszählung im Jahr 2000.)[6]

Daneben gibt es im Kanton Bern vergleichsweise viele Mitglieder protestantischer Freikirchen, besonders im Emmental und im Berner Oberland, wo sich trotz intensiver staatlicher Verfolgung noch mennonitische Gemeinden halten konnten. Nach der Reformation des Kantons Bern im Jahr 1528 fasste ab 1799 auch die katholische Kirche wieder Fuss im Kanton.

Politik

Berner Rathaus mit Kirche St. Peter und Paul
Session des Grossen Rates im Berner Rathaus
Der Grosse Rat von Bern 1735

Die geltende Kantonsverfassung von 1993[7] umschreibt den Kanton Bern in Art. 1 als freiheitlichen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat. Sie baute gegenüber der früheren Verfassung von 1893 insbesondere die Grundrechte, die Volksrechte und die Gemeindeautonomie aus.[8] Nach Art. 2 der Verfassung versteht sich der Kanton auch als Mittler zwischen der deutschsprachigen und der französischsprachigen Schweiz. Der zweisprachige Kanton hat mit allen Kantonen der Romandie ausser Genf gemeinsame Grenzen und ist Mitglied vieler Organisationen der Zusammenarbeit der französischsprachigen Kantone.[9]

Legislative

Hauptartikel: Grosser Rat (Bern)

Der 160-köpfige Grosse Rat ist das Parlament des Kantons. Zwölf Sitze sind für den Berner Jura garantiert und drei Sitze für die französischsprachige Minderheit des zweisprachigen Amtsbezirks Biel/Bienne. Er wird vom Volk für eine Amtsdauer von jeweils vier Jahren gewählt.

Das Volk nimmt auch über Volksabstimmungen direkten Anteil an der Gesetzgebung. Das obligatorische Referendum gilt bei Verfassungsänderungen, das fakultative Referendum, das von mindestens 10'000 Stimmberechtigten unterstützt werden muss, bei Gesetzesänderungen, wobei das Referendum mit einem Volksvorschlag verbunden werden kann. Sodann kommt dem Volk das Recht der Volksinitiative zu, die von mindestens 15'000 Stimmberechtigten unterstützt werden muss. Mindestens 30'000 Stimmberechtigte können ausserdem verlangen, dass darüber abgestimmt werde, ob der Grossen Rat vor Ablauf der ordentlichen Amtsdauer abberufen werden solle.[10]

Die Parteienzusammensetzung ist:

Partei Sitze
2006
Wähleranteil
2006
Sitze
2010
Wähleranteil
2010
Sitzverteilung 2010
Schweizerische Volkspartei (SVP) 47 27,42 % 44 26,62 %
Sitzverteilung des Grossen Rats 2010
Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) 42 24,03 % 35 18,86 %
Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) 25 16,3 %
FDP.Die Liberalen (FDP) 26 16,4 % 17 10,34 %
Grüne Partei der Schweiz (GPS) 19 12,9 % 16 10,1 %
Evangelische Volkspartei der Schweiz (EVP) 13 7,34 % 10 5,9 %
Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) 6 4,78 % 5 4,4 %
Grünliberale Partei (glp) 4 4,07 %
Parti Socialiste Autonome (PSA)1 3 1,29 % 3 1,04 %
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) 1 1,76 % 1 1,16 %
Schweizer Demokraten (SD) 1 2,19 % 0 0,41 %
Entente Jurassienne (Entente)2 1 0,33 % 0 0,24 %
Auto-Partei/Freiheits-Partei der Schweiz (FPS) 1 0,45 %

1 Sozialdemokraten, die sich für eine Vereinigung des Berner Juras mit dem Kanton Jura aussprechen. Die PSA ist Teil der SP Kanton Jura.[11]

2 Wahlbündnis von Christdemokraten und Liberalen, die sich für eine Vereinigung des Berner Juras mit dem Kanton Jura aussprechen. Der 2006 gewählte Grossrat Christian Vaquin gehörte der CVP an.[12]

Der Berner Grosse Rat trifft sich nicht wöchentlich, wie bei einigen anderen Kantonsparlamenten üblich, sondern fünfmal pro Jahr zu einer zweiwöchigen Session.

Exekutive

Die Exekutive ist der siebenköpfige Regierungsrat (Conseil exécutif; 3 SP, 1 SVP, 1 FDP, 1 BDP, 1 Grüne), der vom Volk ebenfalls auf vier Jahre gewählt wird. Mindestens 30'000 Stimmberechtigte können dessen Abberufung schon vor Ablauf dieser Periode beantragen, worüber dann eine Volksabstimmung anzuordnen ist (Art. 57 KV).[10] Das Regierungspräsidium wechselt wie auf Bundesebene und in den anderen Kantonen üblich jährlich im Turnus. Dem französischsprachigen Berner Jura ist ein Sitz in der Regierung garantiert (Art. 84 KV).

Seit dem 1. Juni 2010 gehören der Regierung folgende Personen an (Wahlen vom 28. März 2010):

Regierungsrat Partei Direktion
Christoph Neuhaus, Regierungspräsident SVP Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion
Barbara Egger-Jenzer, Regierungsvizepräsidentin SP Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion
Andreas Rickenbacher SP Volkswirtschaftsdirektion
Bernhard Pulver GPS Erziehungsdirektion
Hans-Jürg Käser FDP Polizei- und Militärdirektion
Beatrice Simon BDP Finanzdirektion
Philippe Perrenoud SP Gesundheits- und Fürsorgedirektion (Berner-Jura-Sitz)

Staatsschreiber ist Christoph Auer, (Staatskanzlei, Stabschef mit beratender Stimme)

Judikative

Oberstes kantonales Gericht ist das Obergericht; ihm untergeordnet sind die Regionalgerichte, die Schlichtungsbehörden, die Jugendgerichte, das Wirtschaftsstrafgericht und die Zwangsmassnahmengerichte. Im Bereich des Verwaltungs- und Staatsrechts ist das Verwaltungsgericht die oberste kantonale richterliche Behörde.

Parteiensystem

Der Kanton Bern ist ein traditionell bürgerlicher Kanton, wobei die SVP eine dominierende Rolle spielt. Dennoch wurde 2006 eine linke Mehrheit in den Regierungsrat gewählt und 2010 bestätigt. Im Juni 2008 hat sich der liberale SVP-Flügel der ehemaligen Bürger- und Gewerbepartei zur BDP abgespaltet. Die evangelischen Parteien EVP (Mitte) und EDU (rechts) sind im reformiert geprägten Bern sehr stark, während die (als katholisch wahrgenommene) Bundesratspartei CVP im Kanton Bern eine Kleinpartei ist. Der Kanton Bern hat eines der fragmentiertesten Parteiensysteme der Schweiz.

Wirtschaft

Wirtschaftsstandort und -struktur

Der Kanton Bern erstreckt sich vom Jura bis zu den Alpen. Aufgrund seiner Grösse und landschaftlichen Vielfalt hat er eine vielfältige Branchenstruktur. Im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt stark vertretene Branchen sind die öffentliche Verwaltung, die Landwirtschaft, die Nachrichtenübermittlung (Post, Telekomm, Fernmeldewesen), der Tourismus sowie das Gesundheits- und Sozialwesen. Letzteres war 2008 mit 71'100 Beschäftigten der bedeutendste Wirtschaftszweig.

Der Kanton Bern ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort und mit seiner Zweisprachigkeit zudem ein Brückenkanton zwischen der deutsch- und der französischsprachigen Schweiz. Im Kanton Bern gibt es zahlreiche, international tätige und starke Unternehmen, vor allem aus der Präzisionsindustrie und der Uhrenindustrie sowie der Medizinaltechnik. Industriemaschinen und Uhren machen 44,9 Prozent der Warenexporte des Kantons Bern aus. Hauptexportdestinationen sind mit 54,4 Prozent die EU-Länder. (Zahlen 2010)

Über 15'000 Arbeitsplätze in der Energie- und Umwelttechnik machen den Kanton Bern zu einem aufstrebenden Cleantech-Standort. Mit der Wirtschaftsstrategie 2025 will die Politik Cleantech gezielt fördern und ausbauen.[13]

Clusterorganisationen

Mit seiner Clusterpolitik ermöglicht der Kanton Bern die bessere Vernetzung von Unternehmen untereinander und fördert damit den Wissens- und Technologietransfer. Cluster spielen als Kompetenznetzwerke eine Schlüsselrolle in der wirtschaftlichen Entwicklung. Sie wachsen durchschnittlich stärker als die Gesamtwirtschaft des Kantons Bern. In den Clustern arbeiteten 32,8 Prozent der Beschäftigten des Kantons Bern (2008). Unternehmen treffen sich regelmässig in folgenden Kompetenznetzwerken:

  • Medical Cluster
  • Präzisionscluster
  • ICT Cluster
  • Consultingcluster
  • Energie- und Umwelttechnik
  • Design

Tourismus

Der Kanton Bern ist einer der drei grossen Tourismuskantone der Schweiz. Sechs grosse Regionen prägen den Kanton Bern: das Berner Oberland mit seiner imposanten Berg- und Seenlandschaft, das hügelige Emmental mit den stattlichen, blumengeschmückten Bauernhöfen, der Oberaargau mit seinen Feldern und Wäldern, die Region Bern-Mittelland mit dem UNESCO Welterbe – der Altstadt von Bern, die Seen und Gemüsefelder des Seelands und der französischsprachige Berner Jura mit dem Regionalpark Chasseral. Bekannte Tourismusdestinationen sind: Bern – UNESCO Weltkulturerbe, Jungfrau Aletsch-Bietschorn -UNESCO Naturerbe, Gstaad, Grindelwald, Interlaken, Adelboden. Im Berner Oberland ist der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig.

Seit Juni 2011 sind zudem die Pfahlbauten am Bielersee Teil des UNESCO-Welterbes.

Bildung und Forschung

Das breite Bildungsangebot des Kantons Bern umfasst Volksschule, Mittelschule, Berufsbildung und Hochschule.

Volksschule

Das Angebot umfasst Kindergärten, Primarschulen und Sekundarschulen der Stufe 1. Die internationale Schule Bern ist eine von CIS (Council of International Schools) und NEASC (New England Association of Schools and Colleges) anerkannte Tagesschule, an der Kinder und Jugendliche in Englisch nach einem internationalen Lehrplan unterrichtet werden.

Berufsbildung

Zur Berufsbildung zählt die Lehre sowie die Ausbildung an einer Berufsfachschule[14] oder an einer Handelsmittelschule. Es gibt fünf Handelsmittelschulen im Kanton: Wirtschaftsmittelschule Bern, Handelsmittelschule Gymnasium Alpenstrasse Biel, Wirtschaftsmittelschule Thun-Schadau, Ecole Superieure de Commerce La Neuveville und ceff Commerce Saint-Imier.[15]

Mittelschule

Das Angebot umfasst Ausbildungsgänge an einer Fachmittelschule oder an einem Gymnasium. Es gibt zwölf Gymnasien im Kanton, aufgeteilt nach Regionen:

  • Region Bern-Mittelland: Gymnasium Kirchenfeld, Gymnasium Neufeld, Gymnasium Köniz-Lerbermatt, Gymnasium Hofwil, Freies Gymnasium Bern, Gymnasium NMS, Gymnasium Muristalden, Gymnasium Feusi
  • Region Biel-Seeland: Seeland-Gymnasium Biel, Gymnasium Alpenstrasse Biel, Gymnase français de Bienne
  • Region Emmental-Oberaargau: Gymnasium Burgdorf, Gymnasium Oberaargau (Langenthal)
  • Region Thun-Oberland: Gymnasium Thun-Schadau, Gymnasium Seefeld, Gymnasium Interlaken

Hochschule

Der Kanton Bern unterhält vier Hochschulen:

Die Universität Bern fördert mittels Forschung die wissenschaftlichen Erkenntnisse ihrer Absolventinnen und Absolventen. In den Fachhochschulen entsteht Wissen in angewandter Forschung und Entwicklung. Der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wird auch auf politischer Ebene gefördert und von der Wirtschaftsförderung aktiv unterstützt

Verkehr

Der Kanton Bern liegt an den Bahnverkehrsachsen ZürichFreiburgLausanneGenf (Ost/West) und BaselLötschbergSimplonItalien (Nord/Süd), die sich in der Stadt Bern kreuzen. Seit Dezember 2007 verbindet der neue Lötschberg-Basistunnel das Wallis und Italien mit dem Kanton Bern. Die Fahrzeit verringert sich durchschnittlich um eine Stunde. Im Norden quert die Jurafusslinie (Zürich–Biel/BienneNeuenburg–Lausanne) das Kantonsgebiet.

Im Südosten verläuft die Schmalspurbahn LuzernBrünigpassInterlaken der Zentralbahn, die BLS betreibt die Normalspurstrecke zwischen Thun, Interlaken, Spiez und Zweisimmen. In Zweisimmen beginnt die Schmalspurbahn der MOB nach der Lenk, Gstaad und Montreux. Die drei Strecken Luzern-Interlaken-Zweisimmen-Montreux werden zusammen als Golden Pass in Konkurrenz zum Glacier-Express vermarktet. Weitere Täler sind durch diverse Schmalspurbahnen erschlossen: Berner Oberland-Bahnen, Wengernalpbahn, Meiringen-Innertkirchen-Bahn.

Bekannte Bergbahnen im Kanton sind u. a. die Jungfraubahn, die Brienz-Rothorn-Bahn, die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren und die Schynige Platte-Bahn.

Neben der Bahn spielt das Postauto eine grosse Rolle, einmal bei der Erschliessung der Seitentäler, dann aber auch für die berühmten touristischen Linien über Grimselpass, Sustenpass oder Grosse Scheidegg. Die steilste Postauto-Strecke Europas führt von Reichenbach im Kandertal nach der Griesalp.

Die A1 St. GallenGenf führt durch das Mittelland und die Stadt Bern. In nord-südlicher Richtung führt die Autobahn A6 bis nach Meiringen östlich des Brienzersees. Von dort starten die Passrouten Brünig (nach Luzern), Susten (nach Uri) und Grimsel (nach dem Wallis, Graubünden und dem Tessin). Bei Spiez zweigt die Lötschbergroute ab, die mittels Autoverlad durch den Lötschbergtunnel mit dem Wallis und via Simplonpass mit Italien verbindet.

Geschichte

Bern verbündete sich 1353 mit den Waldstätten Uri, Schwyz und Unterwalden. Dieses und andere ältere Bündnisse führten im 15. Jahrhundert zu der Eidgenossenschaft.Bern gehörte damit zu den Acht Alten Orten.

Städte und Orte

Hauptartikel: Gemeinden des Kantons Bern
Städte und Orte des Kantons Bern

Gemeinden mit mehr als 10'000 Einwohnern per 31. Dezember 2013:

Ort Einwohner
Bern 128'848
Biel/Bienne 53'031
Thun 42'929
Köniz 39'794
Ostermundigen 16'185
Burgdorf 15'907
Steffisburg 15'585
Langenthal 15'291
Lyss 14'200
Muri bei Bern 12'901
Spiez 12'577
Münsingen 11'651
Worb 11'370
Ittigen 11'067
Belp 11'346

Verwaltungsregionen und -kreise

Der Kanton Bern ist seit 1. Januar 2010 in zehn Verwaltungskreise und fünf Verwaltungsregionen gegliedert.

Verwaltungsregionen/-kreise des Kantons Bern seit 2010
Verwaltungsregion Verwaltungskreis BFS-Nr. Verwaltungskreis
Berner Jura Berner Jura 0241
Bern-Mittelland Bern-Mittelland 0246
Emmental-Oberaargau Emmental 0245
Oberaargau 0244
Oberland Frutigen-Niedersimmental 0249
Interlaken-Oberhasli 0250
Obersimmental-Saanen 0248
Thun 0247
Seeland Biel/Bienne 0242
Seeland 0243

Siehe auch: Verwaltungskreise des Kantons Bern

Frühere Einteilungen

Seine erste Einteilung erfuhr der Kanton Bern während der französischen Besetzung. Damals wurde der Kanton in 30 Amtsbezirke eingeteilt. 1979 schlossen sich die Bezirke Delémont, Porrentruy und Franches-Montagnes zum neuen Kanton Jura zusammen. Infolgedessen schloss sich der nicht mehr an den restlichen Kanton Bern angrenzende Bezirk Laufen 1994 dem Kanton Basel-Landschaft an. Fortan bestand der Kanton aus 26 Amtsbezirken. Am 24. September 2006 hat das Stimmvolk die «Reform der dezentralen kantonalen Verwaltung» angenommen, die die 26 Amtsbezirke auf den 1. Januar 2010 durch fünf Verwaltungsregionen und zehn Verwaltungskreise ersetzt:

Siehe auch

 Portal:Bern – Überblick über vorhandene Artikel zum Thema «Bern»

Literatur

Einzelnachweise

Weblinks

 Wikisource: Kanton Bern – Quellen und Volltexte
 Commons: Kanton Bern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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