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Ittigen

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Ittigen
Wappen von Ittigen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton BernKanton Bern Bern (BE)
Verwaltungskreis: Bern-Mittellandw
BFS-Nr.: 0362i1f3f4
Postleitzahl: 3048 Worblaufen
3063 Ittigen
Koordinaten: (603084 / 202968)46.9777727.479169526Koordinaten: 46° 58′ 40″ N, 7° 28′ 45″ O; CH1903: (603084 / 202968)
Höhe: 526 m ü. M.
Höhenbereich: 487–688 m ü. M.[1]
Fläche: 4,20 km²[2]
Einwohner: i11'067 (31. Dezember 2013)[3]
Einwohnerdichte: 2635 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
26,7 % (31. Dezember 2020)[4]
Gemeindepräsident: Marco Rupp (BVI –
Bürgervereinigung Ittigen)
Website: www.ittigen.ch
Ittigen, Talgut

Ittigen, Talgut

Lage der Gemeinde
BielerseeGerzensee (Gewässer)MoosseeMoosseeMurtenseeNeuenburgerseeThunerseeWohlenseeClavaleyresMünchenwilerKanton FreiburgKanton NeuenburgKanton SolothurnKanton FreiburgKanton WaadtVerwaltungskreis Berner JuraVerwaltungskreis Biel/BienneVerwaltungskreis EmmentalVerwaltungskreis Frutigen-NiedersimmentalVerwaltungskreis Interlaken-OberhasliVerwaltungskreis OberaargauVerwaltungskreis Obersimmental-SaanenVerwaltungskreis SeelandVerwaltungskreis ThunAllmendingen bei BernArni BEBäriswilBelpBernBiglenBolligenBowilBremgarten bei BernBrenzikofenDeisswil bei MünchenbuchseeDiemerswilFerenbalmFerenbalmFraubrunnenFrauenkappelenFreimettigenGerzensee BEGrosshöchstettenGuggisbergGurbrüHäutligenHerbligenIffwilIttigenJabergJegenstorfJegenstorfKaufdorfKehrsatzKiesenKirchdorf BEKirchlindachKönizKonolfingenKriechenwilLandiswilLaupenLinden BEMattstettenMeikirchMirchelMoosseedorfMühlebergMünchenbuchseeMünsingenMuri bei BernNeueneggNiederhünigenNiedermuhlernOberbalmOberdiessbachOberhünigenOberthal BEOppligenOstermundigenRiggisbergRubigenRüeggisbergRüeggisbergRümligenRüscheggSchwarzenburg BEStettlenThurnenToffenUrtenen-SchönbühlVechigenWald BEWalkringenWichtrachWiggiswilWileroltigenWohlen bei BernWorbZäziwilZollikofenZuzwil BEKarte von Ittigen
Über dieses Bild
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Ittigen (berndeutsch Ittige [ˈɪtːɪɡɘ]) ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Bern-Mittelland des Kantons Bern in der Schweiz.

Geographie

Die Gemeinde Ittigen liegt nordöstlich direkt neben der Stadt Bern im unteren Worblental. Die anderen Nachbargemeinden sind Münchenbuchsee, Moosseedorf, Bolligen, Ostermundigen und Zollikofen. Durch die Gemeinde hindurch fliesst die Worble, welche im Ortsteil Worblaufen in die Aare mündet. Die Autobahn A1 durchquert die Gemeinde im Norden und Westen, die Autobahnraststätte Grauholz liegt im Gemeindegebiet.

Höchster Punkt der Gemeinde ist der Mannenberg mit 688 m ü. M. Tiefster Punkt ist die Aare in Worblaufen mit 493 m ü. M.

Geschichte

Die erste Erwähnung des Ortsteils Worblaufen datiert aus dem Jahr 1180, der Name Ittigen wurde 1380 erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter waren besonders die Papiermühlen und die Pulverstampfe bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt, was sich bis heute im Gemeindewappen widerspiegelt.

Ittigen ist erst seit der Abspaltung von Bolligen im Jahre 1983 eine selbstständige Gemeinde, vorher war sie zusammen mit Ostermundigen und Bolligen lediglich eine sogenannte Viertelsgemeinde der Gemeinde Bolligen.

Der Name der Gemeinde geht möglicherweise auf die Sippe des Ito zurück.

Einwohnerentwicklung

Vorlage:Bevölkerungsentwicklung

Politik

Gemeindepräsident ist seit 2015 Marco Rupp (BVI – Bürgervereinigung Ittigen), Stand 2024.[6]

Die Wähleranteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahlen 2019 betrugen: SVP 22,2 %, SP 16,1 %, FDP 14,6 %, GPS 12,9 %, glp 11,3 %, BDP 9,4 %, EVP 5,0 %, CVP 3,2 %, EDU (inkl. DM) 1,6 %.[7] Bei den Nationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile: SVP 22,9 %, SP 20,7 %, FDP 11,2 %, GPS 10,0 %, glp 13,6 %, Die Mitte 11,2 %, EVP 4,8 %, EDU 2,1 %, übrige 3,4 %.[8]

Partnergemeinden

Zwischen Ittigen und Dobrusch (Belarus) bestand von 1990 bis 2020 eine Gemeindepartnerschaft mit Fokus auf humanitäre Hilfe für die durch den Reaktorunfall in Tschernobyl stark betroffene Region.

Wirtschaft und Unternehmen

In Ittigen befinden sich verschiedene Bundesämter des UVEK, nämlich das ARE, das ASTRA, das BAFU, das BAV, das BAZL und das BFE. Im Ortsteil Worblaufen liegen die Hauptsitze der Swisscom und des Regionalverkehrs Bern–Solothurn (RBS).

In Worblaufen wurde 1619 eine Pulvermühle beidseits der Worble betrieben. Das in Eidgenössische Kriegspulverfabrik Worblaufen umbenannte Werk produzierte als einziges Rohzelluloid in der Schweiz. 1919 wurde der Betrieb vom Bund nach Wimmis verlegt und das Werk zur Zelluloidherstellung 1923 der neu gegründeten Firma Worbla verkauft. Die Worbla AG wurde 1973 zur Gurit-Worbla AG und Teil der Gurit-Heberlein-Gruppe. Ab 2000 wurde das Werk auf die Veredelung transparenter Kunststoffoberflächen für den optischen Bereich umstrukturiert.

In Worblaufen stand eine der ersten Papiermühlen auf dem Gebiet der Alten Eidgenossenschaft. 1664/1665 gelangte die Papiermühle in Worblaufen in den Besitz der Berner Obrigkeit, welche wiederum private Unternehmer belehnte. Das staatliche Monopol fiel 1833. 1859–1861 wurde der Betrieb aufgrund des grossen Konkurrenzdrucks auf die industrielle Fabrikationsweise umgestellt. Dies konnte jedoch den Konkurs der Papiermühle 1888 nicht verhindern.[9]

Seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert wurde die Wasserkraft des ehemaligen Worblenkanals auch für die Herstellung von Schmiedeeisen und daraus gefertigten Gebrauchsgütern genutzt. Die Hammerwerke und mechanische Werkstätte R. Müller AG knüpfte seit der Mitte des 19. Jahrhunderts an diese Tradition an. Unter Rudolf Müller (1828–1900)[10], der den Betrieb 1844 erbte und 1850 übernahm, sowie unter seinen Söhnen und Enkeln wurden die Werke laufend modernisiert und 1944 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.[11] Die R. Müller AG produzierte vielfältige Werkzeuge und Schmiedestücke, die u. a. für den Bau von Postkutschen, Eisenbahn und Automobilen genutzt wurden. Im letzten Jahrzehnt vor ihrer Schliessung 2014 hatte sich die R. Müller AG auf die Produktion von Schmiedestücken und nahtlos gewalzten Ringen spezialisiert.[10]

Worbla AG – Stufenbau von 1925

Die neuen Züge des Regionalverkehrs Bern–Solothurn RBS erhielten 2018 in einer öffentlichen Abstimmung den Namen «Worbla» in Anlehnung an Worblaufen, Worble und die ehemalige Worbla AG.[12]

Wasserversorgung

Ittigen ist beim Wasserverbund Region Bern angeschlossen.[13]

Sehenswürdigkeiten

  • In Ittigen sind mehrere ehemalige Landsitze von Berner Patriziern erhalten, darunter das Neuhausgut mit dem Hochstudhaus, das Thalgut und das Altikofengut mit dem Archiv der Gosteli-Stiftung zur Geschichte der schweizerischen Frauenbewegung.
  • Im Ortsteil «Worblaufen» befinden sich im Hauptsitz der Swisscom zahlreiche zeitgenössische Kunstwerke.[14]

Persönlichkeiten

  • Marthe Gosteli (1917–2017), Frauenrechtlerin und Archivarin in Worblaufen
  • Roland Luder (* 1964), Journalist und Fernsehmoderator
  • Rudolf Müller (1899–1986), Bildhauer, Keramiker, Unternehmer, Redaktor und Autor
  • Thomas Röthlisberger (* 1954), Zahnarzt und Schriftsteller
  • Hans Zulliger (1893–1965), Kinderpsychoanalytiker, Autor und Primarschullehrer in Ittigen von 1912 bis 1959

Literatur

  • Hans Gugger: Ittigen, eine junge Gemeinde mit alter Geschichte. Gemeinde Ittigen 1998, ISBN 3-7272-9277-6.

Weblinks

 Commons: Ittigen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Statistik Schweiz – STAT-TAB: Ständige und Nichtständige Wohnbevölkerung nach Region, Geschlecht, Nationalität und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Regionalporträts Gemeinden. Eingabe Ittigen; Bundesamt für Statistik, abgerufen am 14. September 2019
  6. Gemeinderat. Website der Gemeinde Ittigen.
  7. Wahlen und Abstimmungen. Kanton Bern, abgerufen am 24. November 2019.
  8. Wahlen und Abstimmungen. BFS, abgerufen am 27. Oktober 2023.
  9. Anne-Marie Dubler: Worblaufen im Historischen Lexikon der Schweiz
  10. 10,0 10,1 Anne-Marie Dubler: Müller (BE) im Historischen Lexikon der Schweiz
  11. Christian Lerch: 100 Jahre Hammerwerke Müller Worblaufen 1844–1944. AG Buchdruckerei B. Fischer, Münsingen 1944, S. 88 (Festschrift).
  12. Der Name Worbla. Regionalverkehr Bern–Solothurn.
  13. Organisation. Wasserverbund Region Bern AG, abgerufen am 5. März 2023.
  14. Esther Maria Jungo, Hans-Peter von Ah: Der Hauptsitz der Swisscom in Worblaufen bei Bern (= Schweizerische Kunstführer. Nr. 660). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 2000, ISBN 3-85782-660-6.
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