Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Zollikofen

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zollikofen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton BernKanton Bern Bern (BE)
Verwaltungskreis: Bern-Mittellandw
BFS-Nr.: 0361i1f3f4
Postleitzahl: 3052 Zollikofen
UN/LOCODE: CH ZLK
Koordinaten: (601393 / 205438)46.9999957.456952557Koordinaten: 47° 0′ 0″ N, 7° 27′ 25″ O; CH1903: (601393 / 205438)
Höhe: 557 m ü. M.
Höhenbereich: 485–595 m ü. M.[1]
Fläche: 5,39 km²[2]
Einwohner: i10'041 (31. Dezember 2013)[3]
Einwohnerdichte: 1863 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
23,5 % (31. Dezember 2020)[4]
Gemeindepräsident: Daniel Bichsel (SVP)
Website: www.zollikofen.ch

Schloss Reichenbach

Lage der Gemeinde

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

w

Zollikofen ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Bern-Mittelland des Kantons Bern in der Schweiz.

Geographie

Zollikofen liegt ungefähr fünf Kilometer nördlich von Bern. Angrenzende Gemeinden sind: im Norden Münchenbuchsee, im Süden die Stadt Bern (mit der Aare als Grenze), im Südosten Ittigen, im Westen Kirchlindach und im Südwesten Bremgarten bei Bern.

  • Höchster Punkt der Gemeinde: 594 m ü. M. (im Meielenwald)
  • Tiefster Punkt der Gemeinde: 490 m ü. M. (bei Reichenbach an der Aare)

Bis zu seiner Trockenlegung um 1947/1948 gab es in Zollikofen einen See, den Aegelsee.[5]

Name

Der Name stammt von Zollinghofen – «die Höfe der Ingen des Zollo», erstmals erwähnt im Jahr 942. Die alemannische Sippe des Zollo mit seinen Nachkommen (Ingen) liess sich hier im 5. Jahrhundert nieder.[6]

Geschichte

In der letzten Eiszeit, die vor ungefähr 14'000 Jahren zu Ende ging, lag über Zollikofen eine über 350 Meter mächtige Eismasse. Die Landschaft im Raume Zollikofen ist wesentlich von den Eiszeiten geprägt worden.

Die mittelalterliche Burg Reichenbach ist höchstwahrscheinlich aus einem römischen Flusskastell entstanden, das mit dem Castrum auf der Engehalbinsel in Verbindung stand.

Die Herrschaft Reichenbach mit ihren Marchen, Waldungen, Gewässern und bewohnten Örtlichkeiten wurde zu Beginn des 14. Jh. von Rudolf von Erlach, dem Sieger von Laupen, gegründet. Es folgten etliche Besitzerwechsel. Sie bestand bis 1830 und ist mit der heutigen Einwohnergemeinde Zollikofen identisch.

Beat Fischer, der Begründer des schweizerischen Post- und Botenwesens (Fischersche Post)[7] baute 1688 an der Stelle der früheren Burg das Schloss Reichenbach in italienischem Barockstil.[8]

Als die Franzosen nach dem letzten Gefecht im Grauholz 1798 in Bern einzogen, änderte auch die Herrschaft Reichenbach. Die herrschaftlichen Rechte fielen dahin, und die neue politische Körperschaft nannte sich Zollikofen. Im Jahre 1811 löste sich Zollikofen von der Herrschaft Reichenbach und wurde eine selbständige Ortsgemeinde mit rund 500 Einwohnern. Der erste Gemeinderat wurde vom Oberamtmann des Amtsbezirkes, heute Regierungsstatthalter, eingesetzt. Die Fischersche Post wurde nach der Gründung der Eidgenossenschaft verstaatlicht und in die PTT integriert.

Ab 1918 begannen die politischen Parteien ihre staatsbürgerlichen Aufgaben verstärkt wahrzunehmen. Bis 1976 waren im Gemeinderat ausschliesslich SVP, SP und FDP vertreten. Während von 1918 bis 1947 die SP den Gemeinderat mit fünf von neun Sitzen dominierte, stellen seit 1948 die bürgerlichen Parteien SVP und FDP in der Regel mit fünf bis sechs Sitzen die Mehrheit. 1939 wurde die Kirche Zollikofen fertiggestellt. Zuvor gehörte Zollikofen zur Kirchgemeinde Bremgarten-Zollikofen. Die starke Bevölkerungszunahme machte eine eigene Kirche notwendig.

1964 wurde in Zollikofen der Grosse Gemeinderat (Parlament) mit 40 Sitzen eingeführt. Drei Jahre vor der Eidgenossenschaft beschlossen 1968 die Stimmbürger, das Stimm- und Wahlrecht solle fortan auch den Frauen zustehen. Ende 1990 zählte Zollikofen 6277 Stimmberechtigte. Im Jahre 2000 zählte Zollikofen rund 9500 Einwohner. Der Gemeinderat besteht seit 2005 nicht mehr aus neun, sondern aus sieben Mitgliedern. Der 10'000ste Einwohner wurde am 20. März 2008 begrüsst.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung[9]
Jahr 1850 1860 1870 1880 1888 1900 1910 1920 1930 1941 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2015
Einwohner 1045 1062 1181 1298 1286 1609 1914 2223 2376 2653 3453 6237 9069 8717 9242 9437 9831 10217

Politik

9
7
2
4
2
4
1
11
11 
zur Vorlage
Von 40 Sitzen entfallen auf:

Der Grosse Gemeinderat ist die Legislative Zollikofens. Er umfasst 40 Mitglieder und wird alle vier Jahre mittels einer Proporzwahl gewählt. Die links stehende Grafik zeigt die Sitzverteilung des Grossen Gemeinderates nach der Wahl vom 29. November 2020.[10]

Der Gemeinderat ist die Exekutive Zollikofens, er zählt sieben Mitglieder. Mit Ausnahme des Gemeindepräsidenten arbeiten die Gemeinderäte nebenamtlich. Die Stimmberechtigten von Zollikofen haben in der Abstimmung am 23. November 1997[11] der Umwandlung des Gemeindepräsidiums zum Vollamt zugestimmt. Erster vollamtlicher Gemeindepräsident wurde am 1. Januar 2001 Stefan Funk, welcher bis Ende 2012 im Amt war. Seit 2013 hat Daniel Bichsel (SVP) das Gemeindepräsidium inne. Der Gemeinderat wird alle vier Jahre im Proporzsystem gewählt (gleichzeitig wie der Grosse Gemeinderat), der Gemeindepräsident wird dagegen im Majorzverfahren gewählt.[12] Die Zusammensetzung des Gemeinderats ist wie folgt: SVP 3 Sitze, SP 2 Sitze, GFL und Vereinte Mitte (BDP-glp-EVP) je einen Sitz.

Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahlen 2019 betrugen: SVP 23,8 %, SP 19,2 %, GPS 13,8 %, FDP 11,2 %, glp 11,1 %, BDP 8,5 %, EVP 4,2 %, CVP 2,7 %, EDU (inkl. DM) 2,0 %, Piraten 0,8 %, andere 2,7 %.[13]

Wirtschaft

Mit 10'041 Einwohnern und knapp 7700 Arbeitsplätzen ist Zollikofen ein wirtschaftliches Zentrum vor den Toren Berns und gehört zu den steuergünstigen Gemeinden im Kanton.

Auch wenn in der Gemeinde nur noch wenige Landwirte aktiv sind, dominiert die Natur mit Hügeln, Wiesen, Wäldern, Bächen und der Aare das Landschaftsbild. Zollikofen trägt das Label «Energiestadt».

Regierungsschwerpunkt des Gemeinderates ist die Förderung Zollikofens als gleichzeitigen Wohnorts und Arbeitsplatzes. In Zollikofen bestehen Tagesschul- und Krippenplätze.

Verkehr

Zollikofen ist durch den öffentlichen Verkehr (S-Bahn, RBS und Postauto) erschlossen; der für die Feinverteilung zuständige Ortsbus fährt im Viertelstundentakt. Auch das Postauto auf der Linie Bern – Kirchlindach – Zollikofen, das die Industriezone und die Blindenschule bedient, fährt zu den Hauptverkehrszeiten im Viertelstundentakt. Auf dem Gemeindegebiet von Zollikofen befinden sich die Bahn-Haltestellen Unterzollikofen, Steinibach und Oberzollikofen. Der wichtigste Verkehrsknotenpunkt, der Bahnhof Zollikofen, befindet sich auf der Gemeindegrenze und liegt teilweise auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Münchenbuchsee. Der Bahnhof beherbergt die Billettverkaufsstelle und einen Kiosk. Er ist Halteort für Züge der BLS AG (BLS) und des Regionalverkehrs Bern-Solothurn (RBS). Ab hier fährt auch der RBS-Bus Richtung Büren an der Aare, Münchenbuchsee Hüslimoos und Ittigen.

In Schönbühl liegt der Anschluss an die Autobahnen A1 und A6 Richtung Biel/Bienne. Im Wankdorf liegt der Anschluss an die Autobahn A6 Richtung Thun.

Schulen

In Zollikofen bestehen eine Primarstufe inklusive Kindergarten, Sekundarstufe I sowie eine Tagesschule. Daneben existieren folgende spezialisierte Ausbildungsstätten:

Sehenswürdigkeiten

Bilder

Wappen

Im oberen Teil des Wappens von Zollikofen befinden sich zwei Löwen mit je einem gebogenen Gerbermesser, unten in einem Weissfeld befinden sich neun Buchsblätter. Die beiden Löwen entstammen den Wappen der bernischen Vennergesellschaften Ober-Gerwern und Mittellöwen, welche von 1409 an die Verwaltung des Landgerichtes Zollikofen in Händen hatten. Der untere Teil des Wappens stellt das ehemalige Landgerichtswappen dar.

Persönlichkeiten

Weblinks

 Commons: Zollikofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Statistik Schweiz – STAT-TAB: Ständige und Nichtständige Wohnbevölkerung nach Region, Geschlecht, Nationalität und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Postkarte vom Aegelsee in Zollikofen. Abgerufen am 25. Juli 2020.
  6. Zollikofen Online: Geschichte. Abgerufen am 8. Oktober 2017.
  7. Bernhard Junger, Peter Sterchi und Hugo Weibel: Zollikofen – Eine Dorfchronik. Verlag Paul Haupt, Bern 1991, ISBN 3-258-04423-6, S. 19–24
  8. Bernhard Junger, Peter Sterchi und Hugo Weibel: Zollikofen – Eine Dorfchronik. Verlag Paul Haupt, Bern 1991, ISBN 3-258-04423-6, S. 34
  9. Mitarbeiter: Gemeindesuche. Bevölkerung. In: Offizielle Webpräsenz BFS. Bundesamt für Statistik BFS, 2015, abgerufen am 30. August 2017 (Eingabe Zollikofen).
  10. Gemeindewahlen, Ergebnisse Grosser Gemeinderat. Gemeinde Zollikofen, 29. November 2020, abgerufen am 29. November 2010.
  11. Abstimmungsinformation über Vollamtsentschädigung vom 21. September 2005 (PDF; 42 kB)
  12. Gemeinderat – Informationen. In: zollikofen.ch. Abgerufen am 30. November 2020.
  13. Wahlen und Abstimmungen. Abgerufen am 24. November 2019.
  14. Serge Brignoni auf ticinarte.ch
  15. Manuela Kahn-Rossi: Serge Brignoni in Sikart
  16. Serge Brignoni (Memento vom 10. Oktober 2011 im Internet Archive)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zollikofen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.