Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Brienz-Rothorn-Bahn

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Brienz-Rothorn-Bahn

Logo Brienz-Rothorn-Bahn

Brienzer rothorn bahn.jpeg
Bergstation Rothorn Kulm der BRB

Fahrplanfeld:475
Streckenlänge:7,6 km
Spurweite:800 mm (Schmalspur)
Maximale Neigung: 250 
Minimaler Radius:80 m
Zahnstangensystem:Abt
Brienz–Rothorn
Kopfbahnhof – Streckenanfang
0,0 Brienz BRB 566 m ü. M.
Strecke – geradeaus
Zentralbahn nach Interlaken und Meiringen
Brücke (groß)
Wellenbergbrücke
Tunnel
Tunnel Schwarzfluh (18 m)
Bahnhof ohne Personenverkehr
2,1 Geldried 1'019 m ü. M.
Tunnel
Tunnel Erd (119 m)
Tunnel
Tunnel Fluh (3 Fenster); (290 m)
Bahnhof, Station
3,6 Planalp 1'341 m ü. M.
Tunnel
Tunnel Chüemaad (133 m)
Bahnhof ohne Personenverkehr
5,7 Oberstaffel 1'819 m ü. M.
Tunnel
Tunnel Schonegg I (37 m)
Tunnel
Tunnel Schonegg II (133 m)
Kopfbahnhof – Streckenende
7,6 Rothorn Kulm 2'244 m ü. M.

Die Brienz-Rothorn-Bahn (BRB) ist eine Zahnradbahn (System Abt) in der Schweiz, die nur im Sommer, jährlich von Anfang Mai bis Ende Oktober, von Brienz auf das Brienzer Rothorn fährt.

Geschichte

Die Bahn wurde nach zwei Jahren Bauzeit 1892 eröffnet, kam aber schon bald in finanzielle Schwierigkeiten. Schuld waren unter anderem die 1893 eröffnete Schynige Platte-Bahn und die 1898 eröffnete Jungfraubahn sowie der Erste Weltkrieg. 1914 wurde daher der Betrieb eingestellt und die Bahn stillgelegt. Die Bahn erhielt im September 1916 vom Bund die Bewilligung, die Bahnanlagen abzubrechen. Weil die Bahnverwaltung aber die Abbruchkosten hätte vorschiessen müssen, unterblieb der Rückbau trotz des kriegsbedingten Materialmangels.[1]

1931 wagten Geldgeber die Wiedereröffnung der Strecke, da die Gleisanlagen trotz der langen Betriebspause noch in gutem Zustand waren. Später entschied man sich bewusst, die Strecke nicht zu elektrifizieren, was sie zu einer besonderen Attraktion machte: Die Brienz-Rothorn-Bahn ist heute neben der Dampfbahn Furka-Bergstrecke die einzige planmässig mit Dampftraktion verkehrende Eisenbahn der Schweiz.

Seit einigen Jahren werden die Gleisanlagen erneuert. Dabei kommen Schienen und Zahnstangen mit grösserem Profil zum Einsatz. Die normalen Bahnschwellen werden durch neue Schwellen im Y-Format ersetzt.

Streckenführung

Wellenbergbrücke
Schwarzfluhtunnel

Die Länge der Strecke beträgt 7,6 km, und die Bahn überwindet mit bis zu 25 % Steigung 1678 Höhenmeter. Die Fahrzeit beträgt dabei rund eine Stunde. Die Strecke der BRB beginnt in Brienz, auf 566 m ü. M., gleich gegenüber dem Bahnhof der Zentralbahn. Nach dem Überqueren der «Wellenbergbrücke» geht die Strecke durch den Burgerwald (ein Laubwald) hinauf zum «Schwarzefluetunnel», welcher 18 m lang ist. Kurz darauf erreicht die Bahn die Kreuzungsstelle Geldried (1019 m ü.M.).

Nach der Kreuzungsstelle geht es weiter durch den «Härdtunnel» mit 119 Metern Länge. Der Name dieses Tunnels besagt, dass der Tunnel nicht in den Felsen gehauen wurde, sondern zu grossen Teilen durch «Härd», also Erde, führt. Nach dem «Härdtunnel» geht es noch eine kurze Strecke durch den Wald, bevor man die «Fluhtunnels» erreicht. Diese haben zusammen eine Länge von 290 m, sind aber durch zwei grosse Aussichtsfenster unterbrochen, welche einen schönen Blick auf Brienz und den Brienzersee freigeben.

Bahnübergang bei Geldried

Nach dem «Fluhtunnel» kommt man in einen Tannenwald, welcher bis zur Station Planalp auf 1341 m ü.M. reicht. Hier tanken alle Dampflokomotiven Wasser für die Weiterfahrt auf den Gipfel. Von Planalp aus geht es weiter über Alpweiden hinauf zum Alpstafel «Mittlesten». Zu Beginn des Bahnbetriebes war hier eine feste Eisenbrücke erstellt worden, diese wurde jedoch schon bald im Winter durch eine Lawine weggerissen. Daraufhin wurde eine im Herbst demontierbare Brücke gebaut, die jeden Frühling wieder aufgebaut werden musste. Erst in den achtziger Jahren wurde diese im Unterhalt aufwendige Konstruktion durch einen Erddamm ersetzt.

Nach der Überquerung des Dammes kommt man auf «Chüemad», wo die Fahrt in die 40 Meter lange «Chüemadgalerie» mit direkt anschliessendem 92 Meter langen «Chüemadtunnel» weitergeht. Kurz darauf erreicht man die Kreuzungsstelle Oberstafel (1819 m ü.M.). Von hier aus geht die Bahnstrecke in einer langen Linkskurve dem Berg entlang hinauf zur 100 Meter langen «Schonegggalerie». Danach folgen die beiden «Schoneggtunnels» mit 37 und 133 Metern Länge. Kurz nach dem verlassen des letzten Tunnels erreicht die Bahn auf 2244 m ü.M. die Endstation Rothorn Kulm.

Lokomotiven

Die Lokomotiven der BRB sind mit eins beginnend nummeriert.

Ölgefeuerte Dampflok H 2/3 Nr. 14
Dampflok H 2/3 Nr. 3 auf dem Werkareal der Firma Steck in Bowil
Nr. Antrieb Baujahr Hersteller Besonderes
1(I) Dampf, kohlebefeuert 1891 SLM H 2/3, 1940: schadhafter Kessel, 1961: Ersatzteilspender, Abbruch
1(II) Dampf, kohlebefeuert 1891 SLM H 2/3, ex Zahnradbahn Glion–Rochers-de-Naye (GN) 4, ex Monte Generoso-Bahn (MG) 7, nicht in Betrieb, sauber verräumt in BRB-Remise
2 Dampf, kohlebefeuert 1891 SLM H 2/3, Triebfahrzeug des Dampfwürstlibummlers und des exklusiven "Salon Rouge". Im Winter 2010/2011 Hauptrevision (R3) an der Maschine
3 Dampf, kohlebefeuert 1892 SLM H 2/3, nicht in Betrieb, sauber und sicher im Aussenlager verräumt
4 Dampf, kohlebefeuert 1892 SLM H 2/3, nicht in Betrieb, sauber verräumt in BRB-Remise
5 Dampf, kohlebefeuert 1891 SLM H 2/3, in Betrieb (Stand Juni 2012)
6 Dampf, kohlebefeuert 1933 SLM H 2/3
7 Dampf, kohlebefeuert 1936 SLM H 2/3, zurzeit nicht in Betrieb, Einsatz zusammen mit Nr. 6 geplant
8 dieselhydrostatisch 1973 Eigenbau BRB Hm 2/2, 1995 an die Montreux-Glion-Rochers-de-Naye-Bahn (MGN) Bahn verkauft. Dort als Hm 2/2 4 in Betrieb
9 dieselhydrostatisch 1975 Steck/MTU hauptsächlich für Materialtransporte, BRB-Traktionsanteil im Jahre 1991: 70 % / 2009: 11.55 %
10 dieselhydrostatisch 1975 Steck/MTU hauptsächlich für Materialtransporte, BRB-Traktionsanteil im Jahre 1991: 70 % / 2009: 11.55 %
11 dieselhydrostatisch 1987 Steck/MTU hauptsächlich für Materialtransporte, BRB-Traktionsanteil im Jahre 1991: 70 % / 2009: 11.55 %
12 Dampf, ölbefeuert 1992 SLM H 2/3
13 Unglückszahl, daher hat keine Lok diese Nummer erhalten
14 Dampf, ölbefeuert 1996 SLM H 2/3
15 Dampf, ölbefeuert 1996 SLM H 2/3
16 Dampf, ölbefeuert 1992 SLM H 2/3, 2005 von der Montreux-Glion-Rochers-de-Naye-Bahn (MGN) Bahn gekauft

Die Hauptlast des Verkehrs wird mit den ölbefeuerten Dampflokomotiven abgewickelt, da diese im Betrieb am wirtschaftlichsten sind. Bei den kohlebefeuerten Lokomotiven wird neben dem Lokführer ein Heizer benötigt, bei den ölbefeuerten Lokomotiven erübrigt sich dieser.

Die moderne Dampftechnik mittels Ölbefeuerung wurde von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) entwickelt und wird heute von der Dampflokomotiv- und Maschinenfabrik DLM weiterentwickelt und gebaut. Die Technik ermöglicht den Einsatz von Steuerwagen. Die Kessel sind isoliert und können mit zusätzlichem elektrischen Vorheizgerät unbeaufsichtigt auf 10 bar Kesseldruck vorbereitet werden. Die Maschinen sind damit in 10 Min. einsatzbereit

Bilder (Auswahl)

Literatur

  • Claude Jeanmaire: Mit Kohle, Dampf und Schaufelrädern. Verlag für Eisenbahn- und Strassenbahnliteratur, Basel 1971, ISBN 3-85649-009-7 (formal falsche ISBN)

Einzelnachweise

  1. Eisenbahn Amateur 01/1977 Seite 32

Weblinks

 Commons: Brienz-Rothorn-Bahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Brienz-Rothorn-Bahn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.