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1972

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Ereignisse

  • 1972: Nobelpreis für Physik an: Leon Cooper
  • 1972: Nobelpreis für Chemie an: Christian B. Anfinsen
  • 1972: Nobelpreis für Chemie an: William Howard Stein
  • 1972: Nobelpreis für Medizin an: Gerald M. Edelman
  • 1972: Wirtschafts-Nobelpreis an: Kenneth Arrow
  • 1972: Israel-Preis an David Ayalon (Geisteswissenschaften)
  • 1972: Israel-Preis an Jocheved Bat-Miriam (Literatur)
  • 1972: Israel-Preis an David Ginsburg (Exakte Wissenschaften)
  • 1972: Israel-Preis an Leo Sachs (Bio-Wissenschaften)
  • 1972: Israel-Preis an Yaakov Rechter (Architektur)
  • 1972: Israel-Preis an Avraham Herzfeld (Besonderer Beitrag zu Gesellschaft und Staat)
  • 1972: Der ägyptische Präsident Sadat erklärte, da man dem Frieden keinen Schritt näher kam, dass ein Krieg unausweichlich und er selbst bereit sei, in einer entscheidenden Kraftprobe mit Israel eine Million Soldaten zu opfern.
  • 1972: Das Hebrew Union College ordiniert die erste Rabbinerin
  • 1972: Gründung der Siedlung Beka'ot im Westjordanland/Jordantal (ca. 150 Einwohner im Jahr 2004)
  • 1972: Gründung von Netzarim, Siedlung und Kibbuz in der Mitte des Gazastreifens; durch seine isolierte Lage ausserhalb der jüdischen Siedlungsblöcke im Gazastreifen war der Ort nur mit gepanzerten Fahrzeugen über eine einzige Strasse erreichbar; bis zur Räumung im August 2005 lebten dort 60 Familien, über 400 Menschen; die Siedlung und die nahe Strassenkreuzung waren häufiger Schauplatz blutiger Zusammenstösse; besondere Aufmerksamkeit erregte ein Zwischenfall, bei dem im Oktober 2000 an einer Kreuzung ein zwölfjähriger palästinensischer Junge vor laufender Kamera erschossen wurde (s. 27.11.2000)
  • 1972: Gründung der Siedlung Har Gilo im Westjordanland (Region Gusch Etzion, ca. 370 Einwohner im Jahr 2004)
  • 1972: Gründung von Massuah (Massuah Institute bzw. Archiv zur Information über den Holocaust) im Kibbutz Tel Yitzhak durch ehemalige Mitglieder der Jugendbewegungen Ha-No’ar ha-Tsiyyoni bzw. Akiva
  • 1972: Jakob Teitel (Yaakov Teitel) in Florida, USA, geboren, am 7. Oktober 2009 in Jerusalem verhafteter jüdischer Terrorist, Extremist und Attentäter, der, offenbar vom Hass auf Araber, Linke, Homosexuelle und christliche Missionare getrieben, eine Anzahl Anschläge beging, von denen er nach seiner Festnahme einige, die teilweise schon länger zurückliegen, gestanden hat; sein Geständnis umfasst auch den Anschlag auf das Tel Aviver Homozentrum, bei dem Anfang August 2009 zwei junge Menschen starben; Jakob Teitel ist der Sohn von Mordehai (Mark) und Devorah (Dianne) Teitel, ultra-orthodoxer Juden aus Amerika; der Vater war Zahnarzt und Vietnam-Veteran, die Mutter medizinische Angestellte; in den 1980er-Jahren zog die Familie um nach Norfolk, Virginia, später erwarb Jakob Teitel einen bachelor-Grad in Psychologie; in den 1990er-Jahren reiste er regelmässig nach Israel und nahm teil an der Siedlerbewegung der West-Bank; im August 1997 wurde er vom israelischen Inlandsgeheimdienst Shin Bet verhaftet, weil er verdächtigt wurde, Isa Machmara, einen Palästinenser, in der Nähe der Siedlung Carmel erschossen zu haben; während der Verhöre sagte er, er sei exakt deswegen nach Israel gekommen, um Anschläge auf Palästinenser zu verüben als Rache für deren Selbstmordanschläge; Teitel wird auch verantwortlich gemacht für den ebenfalls 1997 verübten Mord an einem palästinensischen Taxifahrer in Ost-Jerusalem; nach seiner Entlassung aus der Haft kehrte er in die USA zurück; sechs Jahre nach dem Mord wurde der Fall (Hebron case 97/1626) geschlossen, ohne dass man den Mörder gefunden hatte; in den USA besuchte Jakob Teitel Computerkurse und wurde auch in diesem Bereich beruflich tätig; 1999 ging er wieder nach Israel und liess sich in der Siedlung Shvut Rachel im Norden der West Bank nieder, die offizielle Einwanderung wurde im Dezember 2000 vollzogen; ein Jahr später kam die Familie Jakob Teitels nach: Seine Eltern und seine jüngere Schwester wanderten ebenfalls in Israel ein und liessen sich in der ultra-orthodoxen Stadt Beitar Illit nieder; 2002 lernte er Rivka Pepperman kennen, eine Tanzlehrerin aus Manchester, im Jahr 2003 heirateten die beiden; der Ehe entstammen bisher vier Kinder; in Shvut Rachel wurden er und seine Familie als Aussenseiter betrachtet, er selbst wirkte introvertiert, lernte kaum Hebräisch, die Familie und er selbst verliessen nur selten die Wohnung; die örtliche Synagoge hat er nie regelmässig besucht; am 25. September 2008 wurde auf den bekannten Politikwissenschaftler und Israel-Preisträger, Professor Zeev Sternhell ein Attentat verübt, an dem Jakob Teitel offensichtlich beteiligt war; Teitel hinterliess zusammen mit der Rohrbombe am Hauseingang des linken Intellektuellen Sternhell einen Zettel, auf dem für die Ermordung von Friedensaktivisten ein Kopfgeld von 200 000 Schekel (rund 36 000 Euro) ausgesetzt wurde; laut Teitel sei der Staat Israel u. a. schuld an der "Befreiung Hunderter Palästinenser", Israel hätte deren Rückkehr ermöglicht und gefördert, damit sie "unseren Kindern Leid zufügen", und hätte ihnen "künstliche Befruchtung eröffnet", die ursächlich dafür sei, dass "25 000 jüdische Babys jedes Jahr ermordet würden"; Anfang 2009 explodierte eine Paketbombe in den Händen eines 15-jährigen Jungen, der in der benachbarten Siedlung Ariel lebt und bis heute mit den Folgen des Attentats zu kämpfen hat; sein "Vergehen" war, dass er den messianischen Juden angehört, die glauben, dass Jesus der Messias ist; in Verhören mit den Untersuchungsbeamten erklärte Teitel ohne Reue: "Ich würde es wieder tun"; Anfang August 2009 wurden bei einem Angriff auf ein Jugendzentrum für Schwule und Lesben in der Nachmani-Strasse in Tel Aviv zwei Menschen getötet und zehn weitere verletzt; Jakob Teitel war am Anschlag beteiligt, offensichtlich aber nicht die Person, die die Schüsse abgab, obwohl er behauptet, selbst geschossen zu haben, wogegen aber viele Indizien sprechen
  • 17.2.1972: Moishe Arye Friedman in Brooklyn, New York, geboren, US-amerikanischer, in Österreich lebender antizionistischer Aktivist, Holocaustleugner und Rabbinerhochstapler, der sich als "Oberrabbiner" einer „Antizionistischen Orthodoxen Jüdischen Gemeinde Wiens“ bezeichnet; Friedman, der kein Rabbinerdiplom besitzt, unternahm mehrfach den Versuch, in Wien eine offiziell anerkannte Gemeinde einzurichten; seine „Antizionistische Orthodoxe Jüdische Gemeinde Wiens“ hat aber ausschliesslich ihn selbst zum Mitglied und wird weder vom Staat noch von der jüdischen Gemeinschaft Österreichs anerkannt; er hat Hausverbot in allen Synagogen der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde (IKG); 2003 unterstützte Friedman den CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann nach dessen als antisemitisch kritisierten Rede zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2003; im Juli 2004 veranstaltete er in Wien eine „internationale, antizionistische Rabbinerkonferenz“, an der auch Hohmann als Redner teilnahm; das Landesgericht Wien bestätigte im April 2005 eine Entscheidung des Bezirksgerichtes Innere Stadt Wien, wonach sich Moishe Arye Friedman im Jahr 2000 rechtswidrig in den Besitz des jüdischen Bethauses in der Lorbeergasse 9 gesetzt hatte; 2002 wurden dort zwei wertvolle Torarollen entwendet, die bei einer ersten Durchsuchung der Wohnung Friedmans nicht aufgefunden wurden; bei einer zweiten Hausdurchsuchung im November 2007 stellte die Polizei sie in Friedmans Wohnung sicher; im Dezember 2006 nahm Friedman an einer von der iranischen Regierung organisierten, weltweit umstrittenen "Holocaust-Konferenz" in Teheran teil, auf der er bezugnehmend auf den Holocaust behauptete, „dass die Drahtzieher hinter den Kulissen sowie einige Kriegsverbrecher selbst Zionisten gewesen sind“ und die Zahl der ermordeten Juden leugnete; der Vorstand der Wiener IKG beschloss am 12. Januar 2007 einstimmig, Friedman auszuschliessen; in der Erklärung wurden vor allem sein „grob schädigendes Verhalten, insbesondere seine Kontakte zu geschichtsrevisionistischen, antisemitischen Kreisen, und einschlägige Äusserungen“ hervorgehoben; bei einem Besuch in Polen im März 2007 wurde Friedman von Yehuda Meshi-Zahav, Mitbegründer der israelischen ZAKA-Organisation, sowie zwei weiteren Personen zusammengeschlagen; im Februar 2007 wurde bekannt, dass gegen Friedman Anzeige wegen „schweren Betrugs“ erstattet worden war, weil er angeblich Hotelrechnungen und Saalmiete für die Bar Mitzwa seines Sohnes nicht bezahlt hatte; im September 2007 wurde Friedman „im Zweifel“ vom Vorwurf der „betrügerischen Absicht“ freigesprochen, das weitere Verfahren wurd vom Bezirksgericht Leopoldstadt geklärt; ausserdem lagen Strafanzeigen gegen Friedman vor, weil er die Wohnungsmiete und das Schulgeld für seine Kinder seit langem schuldig war – die Schadenssumme belief sich den Anzeigen zufolge auf über 100.000 Euro; ein Privatkonkurs Friedmans scheiterte im August 2007, weil sich niemand fand, der die Kosten dafür übernehmen konnte oder wollte
  • 17. April 1972: Simon de Rothschild, 5. Baron Rothschild, in Kanada geboren, war CEO der Canadian Northern Railway
  • 27. April 1972: Ein Misstrauensvotum der CDU gegen Kanzler Brandt scheitert im Bundestag
  • 8. Mai 1972: Zwanzig Minuten nach dem Start in Wien wird das Flugzeug mit der Flugnummer 571 der belgischen Fluglinie Sabena auf dem Weg nach Tel Aviv entführt. Vier Terroristen, zwei Männer und zwei Frauen der Terrorgruppe Schwarzer September, waren an Bord und drangen ins Cockpit ein. Die Terroristen wollten mit der Entführung die Freilassung von 315 palästinensischen Gefangenen erpressen, die in israelischen Gefängnissen einsaßen. Die ruhige und professionelle Reaktion des britischen Kapitäns Reginald Levy, der die Passagiere nach eigener Aussage über Lautsprecher an seiner Konversation mit den Terroristen mit Themen „von Navigation bis hin zu Sex“ teilhaben ließ, wurde legendär. Dem Flugkapitän gelang es, ein Hilferufsignal abzusetzen, das Verteidigungsminister Moshe Dayan erreichte. Dieser begann unverzüglich Verhandlungen mit den Terroristen, plante jedoch gleichzeitig den Einsatz der Eliteeinheit „Sayeret Matkal“, der den Tarnnamen „Operation Isotope“ trug. Als die Maschine schließlich in Lod landete, gingen 16 Kämpfer der Einheit als Monteure verkleidet an Bord, nachdem es ihnen gelungen war, die Entführer zu überzeugen, dass das Flugzeug dringend repariert werden müsse. Die Operation wurde von dem späteren Ministerpräsidenten bzw. Verteidigungsminister Ehud Barak geleitet, auch der Ministerpräsident Binyamin Netanyahu war Teil des Kommandos. Innerhalb von zehn Minuten gelang es dem Kommando, das Flugzeug zu erstürmen. Die beiden männlichen Terroristen wurden dabei getötet, die beiden weiblichen festgenommen. Drei Passagiere wurden verletzt, eine Frau erlag später ihren Verletzungen. Die beiden festgenommenen Entführerinnen wurden später zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt, jedoch 1982 bei einem Gefangenenaustausch nach dem Libanonkrieg freigelassen.
  • 30. Mai 1972: Takeshi Okudaira, Yasuyuki Yasuda und Kozo Okamoto – Mitglieder der Japanischen Roten Armee, die von der palästinensischen Terrororganisation Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) angeheuert worden waren – verüben einen Terroranschlag am israelischen Flughafen von Lod (Tel Aviv). Die Terroristen warfen Handgranaten und schossen um sich, wobei sie 24 Personen (8 Israelis und 16 ausländische Touristen) töteten und über 70 verwundeten. Okudaira und Yasuda wurden während des Anschlags getötet, Okamoto hingegen wurde festgenommen und zu drei Mal lebenslänglich verurteilt. Nach nur 13 Jahren im Gefängnis wurde er jedoch im Mai 1985 im Zuge des Jibril-Abkommens freigelassen, als Israel 1’150 palästinensische Gefangene, darunter terroristische Mörder, für drei israelische Soldaten austauschte, die von der Terrororganisation PFLP als Geiseln genommen worden waren. Kozo Okamoto zählte zu einer kleinen terroristischen Gruppe, die sich Nihon Sekigun, Japanische Rote Armee, nannte und mit einem Schlag weltweites Aufsehen erregte. Die Gruppe inszenierte mit dem Attentat den ersten Selbstmordanschlag des modernen Terrorismus und die drei Japaner wurden mit dem Massaker zum Vorbild für Palästinenser, Araber und Dschihadisten in der ganzen Welt.
  • 18.-28. Juni 1972: 28. Zionistischer Weltkongress
  • 1. August 1972: Vadim Milov im Föderationskreis Ural geboren, Schweizer Schach-Grossmeister; bis 1992 hat Milov für die Sowjetunion und Russland gespielt, ohne grosse Erfolge zu erzielen; das änderte sich im darauf folgenden Jahr, als er Auswahlspieler für Israel und Internationaler Meister wurde; im Jahr 1994 wurde er Grossmeister und spielte für Israel bei der Schacholympiade in Moskau, später für die Schweiz in Istanbul (2000); insgesamt erzielte er bei Schacholympiaden 12½ Punkte in 21 Partien; dreimal hat er im K.-o.-System um die FIDE-Schachweltmeisterschaft gespielt (Groningen 1997, Las Vegas 1999, Moskau 2001; in vielen internationalen Turnieren war Milov Sieger oder teilte sich den ersten Platz; im Schnellschach war er beim Corsica Masters in Bastia 2005 sehr erfolgreich und siegte gegen Arkadij Naiditsch, Judit Polgár und Zoltán Almási; im Finale besiegte er Viswanathan Anand; seine aktuelle Elo-Zahl beträgt 2644; damit liegt er auf Platz eins der Schweizer Rangliste und auf Platz 98 der Weltrangliste (Stand: März 2010); seine bisher höchste Elo-Zahl von 2705 erreichte er im Juli 2008
  • 4. August 1972: König Faisal von Saudi-Arabien äussert in einem Interview eine abenteuerliche Verleumdung: „Israel hegt seit uralten Zeiten böse Absichten. Sein Ziel ist die Ausrottung aller anderen Religionen … Die Juden erachten die anderen Religionen als der ihrigen unterlegen und andere Menschen als minderwertig. Und was das Motiv der Rache angeht: Sie haben einen bestimmten Tag, an dem sie das Blut von Nicht-Juden in ihren Brotteig einkneten und dieses Brot dann essen. Vor zwei Jahren, ich hielt mich gerade zu einem Besuch in Paris auf, entdeckte die Polizei die Leichen von fünf Kindern. Sie hatten keinen Tropfen Blut mehr im Leib, und es stellte sich heraus, dass sie von Juden umgebracht worden waren, die ihr Blut nahmen und mit dem Brot mischten, das sie an diesem Tag assen. Das zeigt Ihnen, wie weit sie in ihrem Hass und ihrer Boshaftigkeit gegen nicht-jüdische Völker gehen“ („Al-Mussawar“, 4.8.1972).
  • 05.09.1972: Elf israelische Sportler (David Mark Berger, Ze’ev Friedman, Joseph Gottfreund, Eliezer Halfin, Joseph Romano, André Spitzer, Amitsur Schapira, Kahat Schor, Mark Slavin, Jaakov Springer und Moshe Weinberg) werden durch palästinensische Terroristen (Terrorgruppe "Schwarzer September") während der Olympischen Spiele in München ermordet: Acht Araber hatten nachts im Olympischen Dorf die unbewachte Unterkunft der Israelis überfallen, zwei Israelis (Weinberg und Romano) erschossen und neun weitere als Geiseln genommen; alle Geiseln, fünf Terroristen und ein vollkommen unbeteiligter deutscher Polizeibeamter sterben später auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck, als die Polizei die gefesselt zu zwei Bundeswehrhubschraubern gebrachten Israelis mit einem gescheiterten und völlig unzulänglichen Befreiungsversuch zu retten versucht; drei der acht Entführer überlebten zunächst; später, d. h. im Verlauf der nächsten 20 Jahre, wurden durch Mossad-Leute zwei der überlebenden und mindestens 12 weitere am Attentat bzw. an der Unterhaltung der terroristischen Strukturen beteiligte Palästinenser im Auftrag von Golda Meir von der eigens gebildeten Sondereinheit Caesarea/Mission „Operation Zorn Gottes“ unter anfänglicher Leitung des späteren Premierministers Ehud Barak getötet (im April 1973 tötete eine Kommando-Einheit unter Leitung Baraks drei prominente Vertreter der PLO in ihren Betten in Beirut); bei den häufig mittels Bomben durchgeführten Anschlägen kamen nicht nur Zielpersonen, sondern auch Begleiter und Passanten zu Tode; die gezielte irrtümliche Liquidierung eines Unschuldigen, des marokkanischen Kellners Ahmed Bouchiki, der im Juli 1973 in Norwegen vor den Augen seiner schwangeren Frau auf offener Strasse mit 14 Schüssen äusserst brutal niedergestreckt worden war, wurde als "Lillehammer-Affäre" bekannt. - Die Olympischen Spiele selbst wurden nach einem Tag der Trauer fortgesetzt - ein Beschluss, der nicht nur Zustimmung erntete. Der damalige Präsident des Olympischen Sportbundes Willi Daume begründete die Entscheidung folgendermassen: "Es ist schon so viel gemordet worden - wir wollten den Terroristen nicht erlauben, auch noch die Spiele zu ermorden."
  • 10. September 1972: Brüssel. Ein Angestellter der israelischen Botschaft angegriffen und verletzt. Fatah/“Schwarzer September“ übernahm die Verantwortung für die Attacke.
  • 19. September 1972: London. Landwirtschaftsberater/Botschaftsattaché Ami Shechori durch eine an ihn gesandte Briefbombe getötet. Die Terrorgruppe „Schwarzer September“ übernahm die Verantwortung für das Attentat.
  • 17. November 1972: König Faisal von Saudi-Arabien im Beirut Daily Star: „Alle Länder sollten am Krieg gegen die Zionisten teilnehmen, die nur dazu da sind, alles, was Menschen aufgebaut haben, zu zerstören.“
  • 14. Dezember 1972: Willy Brandt erneut Bundeskanzler der BRD
  • 19.12.1972: Micha Lewinsky geboren, Schweizer Drehbuchautor und Regisseur; er ist der Sohn von Charles Lewinsky; Filme: "Weihnachten", 2002; "Little Girl Blue", 2004; "Sternenberg", 2004; "Lago Mio", 2005; "Herr Goldstein", 2005; "Der Freund", 2008; "Die Standesbeamtin", 2009
  • 28. Dezember 1972: Bangkok, Thailand. Israelische Botschaft von vier Terroristen überwältigt und besetzt. Sechs Botschaftsangestellte als Geisel genommen, 19 Stunden später freigelassen.
  • 1972-1973: Das ganze Jahr 1972 und einen Grossteil des Jahres 1973 drohte Sadat weiter mit Krieg, falls die Vereinigten Staaten Israel nicht zwingen würden, die arabische Auslegung von Resolution 242 anzunehmen. Gleichzeitig startete er eine diplomatische Offensive in mehreren europäischen und afrikanischen Staaten und warb um Unterstützung für seine Sache. Die Sowjetunion sollte Druck auf die USA ausüben und Ägypten noch mehr Waffen liefern. Die Sowjetunion lehnte ab, da sie an der Aufrechterhaltung des Anscheins der politischen Entspannung mit den Vereinigten Staaten mehr interessiert war als an einer Konfrontation im Nahen Osten. Sadats Reaktion bestand in der für alle Welt völlig überraschend kommenden Ausweisung von 20 000 sowjetischen Beratern aus Ägypten. Eine erneute Kriegsdrohung Sadats, die er schon mehrfach ausgesprochen hatte, wurde nicht mehr ernst genommen. Der von den USA vermittelte Waffenstillstand hielt inzwischen schon jahrelang an, und der amerikanische Aussenminister Kissinger hatte bei den Vereinten Nationen den Anstoss zu einem neuen Dialog für den Frieden gegeben. Kaum jemand glaubte, dass es jetzt noch zu einem neuen Krieg kommen würde. Doch Sadats Kommentar zu Kissingers Initiative gipfelte in den Worten: „Die Vereinigten Staaten stehen noch immer unter zionistischem Druck. Sie sehen durch die Brille des Zionismus und sind völlig blind für alles, was nicht den Wünschen Israels entspricht. Wir werden das nicht hinnehmen.“
  • 1972-1976: Hermann Kesten Präsident des PEN-Clubs der Bundesrepublik Deutschland, danach Ehrenpräsident

Bücher

  • M. A. Tenenblatt, The Babylonian Talmud in its Historical Development: Its Origin and Arrangement, Tel Aviv 1972 (hebräisch)
  • Archive of the New Dictionary of Rabbinical Literature, Ramat Gan I., 1972 (II., 1974)
  • I. B. Gottlieb, Language Understanding in Sifre Deuteronomy: A Study of Language Consciousness in Rabbinic Exegesis, New York 1972
  • Walter Laqueur, A History of Zionism, New York 1972
  • Henriette Hannah Bodenheimer, Die Zionisten und das kaiserliche Deutschland, Bensberg 1972
  • A. Kleinewefers, Das Problem der Erzählung bei Richard Beer-Hofmann, Hildesheim 1972
  • L. B. Foltin, Franz Werfel, Stuttgart 1972
  • W. Dietrich, Prophetie und Geschichte. Eine redaktionsgeschichtliche Untersuchung zum deuteronomistischen Geschichtswerk, Göttingen 1972
  • H. Schulte, Die Entstehung der Geschichtsschreibung im Alten Israel, Berlin 1972
  • J. A. Sanders, Torah and Canon, Philadelphia 1972
  • T. Willi, Die Chronik als Auslegung, Göttingen 1972
  • H. Schüngel-Straumann, Gottesbild und Kultkritik vorexilischer Propheten, Stuttgart 1972
  • Klaus H. S. Schulte, Dokumentation zur Geschichte der Juden am linken Niederrhein seit dem 17. Jahrhundert, Düsseldorf 1972
  • Samuel Echt, Die Geschichte der Juden in Danzig, Leer (Ostfriesland), 1972
  • D. Sternberger, Heinrich Heine und die Abschaffung der Sünde, Hamburg 1972
  • G. Grimm, Karl Wolfskehl. Die Hiob-Dichtung, Bonn 1972
  • Bernhard Brilling, Die jüdischen Gemeinden Mittelschlesiens: Entstehung und Geschichte, Stuttgart 1972
  • I. A. Hellwing, Der konfessionelle Antisemitismus im 19. Jahrhundert in Österreich, Wien 1972 (zu Rohling / Deckert)
  • Eli Rothschild, Meilensteine. Vom Wege des Kartells Jüdischer Verbindungen (K. J. V.) in der zionistischen Bewegung, Tel Aviv 1972
  • P. Schäfer, Die Vorstellung vom heiligen Geist in der rabbinischen Literatur, München 1972
  • S. A. Singer, Medieval Jewish Mysticism: The Book of the Pious, Northbrook 1972 (engl. Übersetzung)
  • William M. Johnston, The Austrian Mind. An Intellectual and Social History 1848-1938, Berkeley/Los Angeles/London 1972
  • Zvi Gitelman, Jewish Nationality and Soviet Politics, Princeton 1972
  • Sol Liptzin, A History of Yiddish Literature, New York 1972
  • Henry J. Tobias, The Jewish Bund in Russia. From its Origins to 1905, Stanford 1972
  • Ben-Zion Dinur et al., The History of the Hagana, Tel Aviv 1972 (hebräisch)
  • David Lloyd Georg, The Truth about the Peace Treaties, New York 1972
  • Johann Maier, Geschichte der jüdischen Religion. Von der Zeit Alexander des Grossen bis zur Aufklärung, mit einem Ausblick auf das 19./20. Jahrhundert, Berlin/New York, de Gruyter, 1972
  • A. Diez-Macho, El Targum. Introducciòn a las traducciones aramaicas de la Biblia, Barcelona 1972
  • B. Grossfeld, A Bibliography of Targum Literature, Cincinnati-New York 1972
  • Midrasch Haggadol on the Pentateuch: Deuteronomium, hrsg. S. Fisch, Jerusalem 1972
  • Who's Who in World Jewry, 2 Bde. (1972 und 1978)
  • L. Goldberg, Ketabim, 4 Bände, Merchabia-Tel Aviv, 1972–1973
  • K. Kahana (Hrsg.), Schebiit [pal. Talm.], 2 Bände, Jerusalem 1972–1973
  • Martin Buber: Briefwechsel aus sieben Jahrzehnten, 3 Bde., hrsg. und eingeleitet von Grete Schaeder, Heidelberg 1972–1975
  • A History of Jewish Literature, 12 Bände, Cleveland 1972–1978 (Original von Israel Zinberg in Jiddisch, Wilna 1929-1937, in Hebräisch: Toldot Sifrut Yisrael ..., 2. erw. Aufl. 1959 ff.)

1972 in Wikipedia


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