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1974

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Ereignisse

  • 1974: Israel-Preis an Shraga Abramson (Jüdische Studien)
  • 1974: Israel-Preis an Raphael David Levine (Exakte Wissenschaften)
  • 1974: Israel-Preis an Isaac Berenblum (Life Sciences)
  • 1974: Israel-Preis an Jedidja Admon (Musik)
  • 1974: Israel-Preis an Schmuel Hugo Bergmann (Besonderer Beitrag zu Gesellschaft und Staat)
  • 1974: Israel-Preis an Jehoschua Aluf (Besonderer Beitrag zu Gesellschaft und Staat in der Körperkultur)
  • 1974: Gründung des Schinui. „Mifleget Schinui“ („Schinui“ = „Wechsel), eine zionistische, säkulare und liberale politische Partei in Israel. Hat mittlerweile mehrere Abspaltungen und Zusammenschlüsse erlebt. 1992 vereinigte sich die Schinui mit der Mapam und der Bürgerrechts- und Friedensbewegung Ratz zu einer neuen Partei – Meretz; 1996 spaltete sich jedoch ein Knesset-Abgeordneter ab und gründete eine eigenständige Schinui. Nachdem die Schinui 1999 bei der Knesset-Wahl 6 Mandate erhalten hatte, wurde sie bei der Wahl 2003 drittstärkste Partei und verfügte über 15 (von 120) Sitzen. Der Parteivorsitzende Yosef „Tommy“ Lapid wurde daraufhin Justizminister in der Regierung von Ariel Scharon. Schinui unterstützte den Abzugsplan Scharons, auch später aus der Opposition heraus, und war treibender Motor einer recht erfolgreichen liberalen Wirtschaftspolitik. Im Dezember 2004 zerbrach die Koalition mit dem Likud an Differenzen über den Haushalt; Schinui wollte Zahlungen von umgerechnet mehreren Millionen Euro an orthodox-religiöse Organisationen nicht mittragen und stimmte in erster Lesung gegen den Haushaltsentwurf der Regierung, woraufhin Scharon die Schinui-Minister entliess. Im Januar 2006 zog sich Tommy Lapid nach Differenzen über die Knesset-Liste aus der Partei zurück, die er aufgebaut und zu beachtlichen Erfolgen geführt hatte. Er weigerte sich, die Partei ohne die Unterstützung seines langjährigen Weggefährten Avraham Poraz weiterzuführen. Poraz hatte gemeinsam mit anderen Schinui-Leuten eine neue radikalliberale und antireligiöse Partei namens „Hetz“ (HaMiflaga HaHilonit-Zionit“ – „Zionistische Säkulare Partei“, kurz „Pfeil“) gegründet. Ein schwerer Schlag für die Partei war die Gründung der Kadima, die ihr das Zentrum des israelischen Parteiensystems entriss. In Umfragen stürzte die Schinui radikal ab und schaffte bei der Wahl 2006 nicht den Wiedereinzug in die Knesset.
  • 1974: Gusch Emunim (der „Block der Getreuen“), eine jüdische ausserparlamentarische politisch-religiöse Organisation in Israel, entstand 1974 unter den Siedlern in Judäa und Samaria als rechte Abspaltung der Nationalreligiösen Partei. Geistige Väter waren Rabbi Abraham Isaak Kook (1865-1935) und sein Sohn Rabbi Zvi Yehuda HaCohen Kook (1891-1982). Die Gallionsfiguren der ersten Stunde sind u. a. der Rabbiner Moshe Levinger und Zevulun Hammer, der Mitte Januar 1998 verstarb. Gusch Emunim versteht sich als religiös-zionistische Erneuerungsbewegung, die die Gründung Israels als Teil eines Erlösungsprozesses sieht, zu dem auch die Inbesitznahme von ganz „Eretz Israel“ gehört. Die religiöse Ideologie der Bewegung fusst auf dem Messianismus, der Heiligkeit des Volkes Israel, der Heiligkeit des Landes Israel und der Heiligkeit der Tora. Ganz Israel wird dabei als „Heiliges Land“ angesehen, das, erst einmal erworben, keinesfalls zurückgegeben werden dürfe. Selbst staatliche Institutionen, wie die israelische Armee, können entsprechend dieser Ideologie angegriffen und bekämpft werden, wenn sie Land an Nichtjuden – zum Beispiel an Araber im Zusammenhang mit Friedensabkommen – abtreten bzw. zurückgeben. Gush Emunim wurde offiziell anerkannt, nachdem Menachem Begin nach den Wahlen von 1977 Ministerpräsident geworden war. Die Bewegung übte sofort Druck aus, zwölf Siedlungen auf einmal in Judäa und Samaria zu bauen. Als die Arbeiterpartei wieder an die Macht kam und im Rahmen der Friedensverhandlungen fungierte Gush Emunim als Sprecher der jüdischen Siedler in den besetzten Gebieten und protestierte prophylaktisch gegen den Abbruch von Siedlungen. Gush Emunim darf nicht mit der Kach Partei des verstorbenen Meir Kahane verwechselt werden, die zu einem bewaffneten Kampf gegen die Araber in den besetzten Gebieten und gegen den Friedensprozess aufrief. Die Kach Partei wurde durch die israelische Regierung verboten. Im Gegensatz dazu ist Gush Emunim angehalten, seine Proteste im Rahmen bestehender Gesetze vorzubringen.
  • 1974: Gründung einer vatikanischen Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum
  • 1974: Georg-Büchner-Preis an Hermann Kesten
  • 1974: Nicole Krauss in New York geboren. US-amerikanische Romanautorin, lebt mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Jonathan Safran Foer, in New York. Ihre Grosseltern waren Juden, denen es – im Gegensatz zu anderen Familienangehörigen – noch rechtzeitig gelang, Europa zu verlassen. Nicole Krauss studierte u. a. Englische Literatur an der Stanford University und an der Universität in Oxford. Bereits während ihres Studiums publizierte sie Artikel in englischen Literaturzeitschriften. In ihrem Roman „Die Geschichte der Liebe“, 2005, griff sie ihren eigenen familiären Hintergrund auf.
  • 1974: Naomi Alderman in London geboren, britische Schriftstellerin, ihr literarisches Debüt hatte sie im Jahr 2006 mit ihrem dann in viele Sprachen übersetzten Roman "Disobedience" (deutsch unter dem Titel "Ungehorsam") über eine lesbisch gewordene Rabbinertochter ("Ronit Krushka") aus dem Norden Londons; Naomi Aldermans Vater Geoffrey Alderman (geb. 1944 in Middlesex, England) ist ein bekannter Professor für britisch-jüdische Geschichte des 19. und 20. Jhdts.
  • seit 1974: Syrien sorgt für Ruhe auf dem Golan – abgeschreckt durch die Anwesenheit internationaler Friedenstruppen in Artilleriereichweite von Damaskus. Gleichzeitig ist Syrien zum Zufluchtsort zahlloser terroristischer Gruppen geworden, die Israel vom Libanon und von anderen Ländern aus mit Anschlägen überziehen. Zu diesen Gruppen gehören die Demokratische Front für die Befreiung Palästinas (DFLP), die Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP), die Hisbollah und die Volksfront für die Befreiung Palästinas-Generalkommando (PFLP-GC). Zusätzlich hat Syrien Hunderttausende Soldaten – etwa 75 Prozent seiner gesamten Heeresmacht - an der israelischen Front bei den Golanhöhen stationiert.
  • 18.1.1974: Truppenentflechtungsabkommen mit Ägypten (von Henry Kissinger verhandelt, der zwischen Jerusalem und den arabischen Hauptstädten hin- und herreiste/“Pendeldiplomatie“)
  • 6.2.1974: Geiselnahme in der japanischen Botschaft Kuwait
  • 8.3.1974: Der syrische Präsident Hafez Assad in Radio Damaskus: „Palästina ist nicht nur Teil unserer arabischen Heimat, sondern grundlegender Bestandteil des südlichen Syrien.“
  • 11. April 1974: Israel. Golda Meir tritt als Premierministerin zurück, ihr Nachfolger wird Jitzchak Rabin.
  • 11. April 1974: Israel. Arabischer Terroranschlag auf die israelische Grenzstadt Kirjat Schmoneh, 18 Tote. - Drei Terroristen hatten unbemerkt die libanesisch-israelische Grenze passieren können: der 20jährige Munir Mughrabi, der 21jährige Ahmed el-Sheikh Mahmoud und der 27jährige Yassin Mozani. Sie gehörten der "Volksfront zur Befreiung Palästinas/Hauptkommando" an, einer extremistischen Splittergruppe der Guerillaorganisationen. Kurz vor 8 Uhr morgens, am 11. April, wurden sie beim Eingang eines Wohnhauses entdeckt. Es kam zum Feuerwechsel mit der Polizei, die Terroristen drangen ins Haus ein und erschossen fünf Personen. Sie rannten zum nächsten Gebäude, durchkämmten alle 17 Wohnungen und schossen wahllos Menschen nieder, die ihnen begegneten. 90 Minuten lang mordeten sie: Männer, Frauen und acht Kinder. Israelische Soldaten erhielten den Befehl, das Haus zu beschiessen. Gegen 10 Uhr erschütterte eine Explosion die kleine Stadt: Die Terroristen hatten sich selbst in die Luft gesprengt. So forderte der Anschlag 21 Tote. Keine 24 Std. später begannen die Vergeltungsaktionen der israelischen Truppen. In sechs libanesischen Dörfern zerstörten sie die Häuser von (angeblichen?) Kollaborateuren der Mörder von Kirjat Schmoneh.
  • 25.4.1974: Ende der über 40-jährigen Dikatur in Portugal durch Putsch des Militärs
  • 15.5.1974: Walter Scheel (FDP) Bundespräsident der BRD
  • 15. Mai 1974: Israel. Ma’alot-Massaker: Besetzung einer Schule und Geiselnahme aller Anwesenden durch DFLP-Terroristen ("Demokratische Front zur Befreiung Palästinas") im nordisraelischen Ma'alot, bei der 21 Schüler ums Leben kamen; Beginn des Terrorismus durch Selbstmordattentäter, der Israel zu einem völligen Umdenken gegenüber den bisherigen Verteidigungsmassnahmen zwang
  • 16.5.1974: Helmut Schmidt (SPD) Bundeskanzler der BRD nach Brandts Rücktritt
  • 19.5.1974: Valéry Giscard d’Estaing französischer Staatspräsident
  • 31.5.1974: Truppenentflechtungsabkommen mit Syrien (ebenfalls von Kissinger ausgehandelt): Israel gibt Gebiete an Syrien zurück, die es in den Kriegen von 1967 und 1973 erobert hatte.
  • 8.8.1974: Rücktritt Nixons nach dem Watergate-Skandal; Nachfolger: Gerald Ford (38. US-Präsident, Amtszeit 9.8.1974-20.1.1977)
  • 12.9.1974: in Äthiopien wird Kaiser Haile Selassie vom Militär gestürzt
  • 13.11.1974: Erstmals Rede Yassir Arafats vor der UNO-Vollversammlung in New York. Arafat erscheint mit Pistolenhalfter an der Hüfte. In seiner Rede sagte er, er trage das Gewehr des Freiheitskämpfers und einen Ölzweig in der Hand (die Waffe hatte er vor Betreten der Halle abgelegt).
  • 19. November 1974: Bet Sche’an. Drei arabische Attentäter der Demokratische Front zur Befreiung Palästinas dringen von Jordanien kommend als Arbeiter verkleidet in ein vierstöckiges Wohnhaus ein. Bei dem Anschlag wurden die vier israelische Zivilisten Mazal Edry, Jean Pierre Alimi, Zohar Bibas und Yehuda Bibas getötet sowie mehr als 20, meist Kinder, die sich durch einen Sprung aus dem Fenster in Sicherheit bringen wollten, verletzt. Die Attentäter wurden nach dreistündiger Belagerung des Hauses bei einer Befreiungsaktion getötet, woraufhin Dorfbewohner ins Haus stürmten, die Leichen der Terroristen aus dem Fenster warfen und anschliessend auf der Strasse verbrannten.
  • 22. November 1974: Palästinenser entführen ein britisches Flugzeug nach Dubai und verlangen die Freilassung von Häftlingen aus Ägypten.
  • 1974-1977: Premierminister Israel: Yitzhak Rabin

Bücher

  • B. Z. Wacholder, Eupolemos. A Study of Judaeo-Greek Literature, Cincinnati 1974
  • J. H. Collins, The Sibylline Oracles of Egyptian Judaism, Missoula 1974
  • O. Betz-K. Haacker-M. Hengel (Hrsg.), Josephus-Studien (Festschrift O. Michel), Göttingen 1974
  • H. Brody-J. Schirmann (Hrsg.), Solomon ibn Gabirol. Secular Poems, Jerusalem 1974 (hebr.)
  • katholische "Einheitsübersetzung" der Bibel, Stuttgart 1974
  • Who's Who in Jewish History after the period of the Old Testament, London 1974
  • J. Heinemann, Aggadah and its Development, Jerusalem 1974 (hebräisch)
  • J. Dan, The Hebrew Story in the Middle Ages, Jerusalem 1974 (hebräisch)
  • S. Rosenblatt, The Interpretation of the Bible in the Tosefta, Philadelphia 1974
  • S. Abramson, Injanot be-sifrut ha-Geonim, Jerusalem 1974
  • S. Lieberman, Texts and Studies, New York 1974
  • Der Nister, Di Mischpoche Maschber, Moskau 1974
  • N. Alterman, Regaim, 2 Bände, Tel Aviv 1974
  • L. Yudkin, Escape into Siege. A Survey of Israeli Literature of Today, London-Boston 1974
  • Salomo A. Birnbaum, Die jiddische Sprache, 1974
  • H. Dinse, Die Entwicklung des jiddischen Schrifttums im deutschen Sprachgebiet, Stuttgart 1974
  • E. Markisch, Le Long retour, Paris 1974 (über ihren Mann P. Markisch)
  • Stefan Lehr, Antisemitismus – religiöse Motive im sozialen Vorurteil, 1974 [wichtige, grundlegende Studie]
  • Paul Arnsberg, Neunhundert Jahre "Muttergemeinde in Israel" Frankfurt am Main, 1074-1974. Chronik der Rabbiner, Frankfurt/M. 1974
  • Zur Geschichte der Juden in Celle. Festschrift zur Wiederherstellung der Synagoge, Celle 1974
  • Helga Krohn, Die Juden in Hamburg. Die politische, soziale und kulturelle Entwicklung einer jüdischen Grossstadtgemeinde nach der Emanzipation 1848-1918, Hamburg 1974
  • Leopold Löw, Zur Geschichte der Juden in Fürth, Hildesheim und New York 1974
  • Lilli Zapf, Die Tübinger Juden. Eine Dokumentation, Tübingen 1974
  • Anna Drabek, Wolfgang Häusler, Kurt Schubert, Karl Stuhlpfarrer, Nikolaus Vielmetti, Das österreichische Judentum: Voraussetzungen und Geschichte, Wien/München 1974
  • Hugo Gold, Gedenkbuch der untergegangenen Judengemeinden Mährens, Tel Aviv 1974
  • Monika Richarz, Der Eintritt der Juden in die akademischen Berufe. Jüdische Studenten und Akademiker in Deutschland 1678-1848, Tübingen 1974
  • Desmond Stewart, Theodor Herzl. Artist and Politician, London 1974
  • G. Scholem, Kabbalah, Jerusalem 1974 (Sammelwerk)
  • G. Shaked (Hrsg.), Bialik. Critical Essays on His Work, Jerusalem 1974 (hebr.)
  • S. Abramson, Injanot be-sifrut ha-Geonim, Jerusalem 1974
  • J.-H. Niggemeyer, Beschwörungsformeln aus dem "Buch der Geheimnisse", Köln 1974 [zu sefer raziel bzw. ha-razim]
  • Yehoshua Porath, The Emergence of the Palestinian Arab National Movement, 1919-1929, London, New York 1974
  • A. B. Hyman, The Sources of the Yalkut Shimeoni, 2 Bände, Jerusalem 1974-1975 (hebr.)
  • G. Fohrer, Die Propheten des Alten Testaments, Gütersloh 1974-1976 (6 Bände)
  • S. Safrai, M. Stern (Hrsg.), The Jewish People in the First Century, 2 Bände, Assen/Amsterdam 1974-1976
  • J. Neusner, A History of the Mishnaic Law of Purities, 22 Bände, Leiden 1974-1977
  • J. Dan, The Hebrew Story in the Middle Ages, Jerusalem 1974 (hebr.)

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