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Amitzur Schapira

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Amitzur Schapira (geb. 9. Juli 1932 in Tel Aviv; gest. 6. September 1972 in Fürstenfeldbruck) war ein israelischer Leichtathletik-Trainer, der bei der Geiselnahme von München durch palästinensische Terroristen ermordet wurde.

In den 1950er Jahren war Schapira einer der besten Kurzstreckenläufer seines Landes. Nach seiner aktiven Karriere arbeitete er am Wingate-Institut, der israelischen Sportuniversität bei Netanja, als Trainer und Dozent. Vor den Olympischen Spielen in München bereitete er die von ihm im Alter von 14 Jahren als großes Talent entdeckte Sprinterin Esther Shachamorov (später Roth-Shachamorov) auf die Wettkämpfe vor.[1]

Shachamorov stellte im Vorlauf der 100-Meter-Konkurrenz in 11,45 Sekunden einen neuen israelischen Rekord auf und empfing Glückwünsche von ihrem Trainer noch im Auslauf. Kurz nachdem sie am 4. September 1972 auch über 100-Meter-Hürden in neuer persönlicher Bestzeit das Halbfinale erreicht hatte, schrieb Schapira einen Artikel für die Zeitung Maariw, in dem er der Läuferin eine glänzende Zukunft prophezeite.[2]

Grabstätte auf dem Friedhof von Kiryat Shaul in Tel Aviv; Israel. (erstes Grab von rechts)

Das Erscheinen des Artikels sollte Schapira jedoch nicht mehr erleben. In den frühen Morgenstunden des 5. September 1972 drangen palästinensische Terroristen der Organisation Schwarzer September in das Quartier der israelischen Mannschaft ein und töteten den Trainer Mosche Weinberg und den Gewichtheber Josef Romano.[3] Sie nahmen Schapira und acht weitere Mitglieder der israelischen Delegation als Geiseln. Etwa 21 Stunden später starb Schapira bei einem chaotisch durchgeführten Befreiungsversuch auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck. Dabei warf einer der Terroristen eine Handgranate in den vollgetankten Hubschrauber, in dem sich Schapira und vier weitere Geiseln befanden.[4]

Nachdem sie erfahren hatte, dass ihr Trainer ermordet worden war, reiste Esther Shachamorov sofort nach Israel ab. Amitzur Schapira hinterließ seine Frau und vier Kinder.[1] Er wurde mit vier weiteren Sportlern auf dem Kiryat-Shaul-Friedhof in Tel Aviv, Israel, beigesetzt.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Amitzur Schapira, Track and Field Coach The 1972 Israeli Olympic Athletes Tribute (aufgerufen am 20. Dezember 2009)
  2. Esther Roth-Shachamarov (geb. 1952) The Jewish Agency for Israel (aufgerufen am 20. Dezember 2009)
  3. Simon Reeve, One day in September, S. 3-9.
  4. Simon Reeve, One day in September, S. 105-124.

Literatur

  • Simon Reeve, One day in September. The full story of the 1972 Munich Olympics massacre and the Israeli revenge operation "Wrath of God". Arcade, New York 2000. ISBN 1-55970-547-7.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Amitzur Schapira aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.