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Johnson & Johnson

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Johnson & Johnson
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Rechtsform Corporation
ISIN US4781601046
Gründung 1886
Sitz New Brunswick, Vereinigte Staaten
Leitung William C. Weldon (Chairman)
Alex Gorsky (CEO)
Mitarbeiter 134.000[1]
Umsatz 76,450 Mrd. USD[1]
Branche Konsumgüter
Pharmazeutische Produkte
Medizinprodukte
Diagnostik
Sehhilfen
Website www.jnj.com
Stand: 31. Dezember 2017 Vorlage:Infobox Unternehmen/Wartung/Stand 2017
Firmenzentrale in New Brunswick

Johnson & Johnson ist ein weltweit tätiger amerikanischer Pharmazie- und Konsumgüterhersteller mit Hauptsitz in New Brunswick im US-Bundesstaat New Jersey. Das Unternehmen ist im Dow Jones Industrial Average gelistet. Johnson & Johnson (JNJ) ist mit 71,9 Milliarden US-Dollar Umsatz, bei einem Gewinn von 16,4 Milliarden US-Dollar, 2016 eines der größten Healthcareunternehmen der Welt.[2][3] Die Pharmasparte firmiert in erster Linie unter Janssen und machte 2015 31,4 Milliarden US-Dollar Umsatz.[3] Es gibt auch OTC- resp. Medizinprodukte-Sparten.

Der Hauptsitz der deutschen Niederlassung befindet sich in Neuss, jener der österreichischen in Wien. Zudem befinden sich in Wuppertal, Duisburg und Norderstedt weitere wichtige Unternehmensstandorte.

Johnson & Johnson beschäftigt rund 127.000 Mitarbeiter in 60 Ländern weltweit, davon etwa 4.000 in Deutschland. Die Produkte der Geschäftsbereiche Consumer, Medical Devices und Pharma werden in 175 Ländern vertrieben.[3][4]

Größte Anteilseigner sind derzeit (Dezember 2017) The Vanguard Group (11,18 Prozent), BlackRock (9,33 Prozent) und State Street Corporation (8,59 Prozent).[5] Die gesamte Marktkapitalisierung des Unternehmens belief sich Mitte 2018 auf 341,3 Milliarden US-Dollar, womit es eines der wertvollsten Unternehmen weltweit ist.[2]

Geschichte

Das Unternehmen Johnson & Johnson wurde im Jahr 1886 von den Brüdern Robert Wood Johnson I, James Wood Johnson und Edward Mead Johnson gegründet.

Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit lag in den 1880er-Jahren in der Herstellung der ersten chirurgischen Verbandstoffe. Seit 1964 gehört Codman & Shurtleff, der 1838 in Boston gegründete und damit wahrscheinlich älteste Medizinprodukte-Hersteller der Welt, zu Johnson & Johnson.

Große öffentliche Bekanntheit erlangte Johnson & Johnson durch drei Katastrophen, die im Zeitraum von 1898 bis 1906 eintraten und bei deren Bewältigung die Produkte des Unternehmens zum Einsatz kamen. Während des Spanisch-Amerikanischen Krieges stützte sich das amerikanische Heer auf die medizinischen Produkte von Johnson & Johnson. Johnson & Johnson stellte beinahe alles zur Verfügung, von Chirurgen-Gewändern bis zu neuartigen, kompakten Tragen. Nach dem Galveston-Hurrikan im Jahr 1900 stellte Johnson & Johnson alle leicht beschädigten Güter den Pharmazeuten gratis zur Verfügung. Johnson & Johnson wurde vor allem durch die sofortige Hilfe nach dem San-Francisco-Erdbeben von 1906 berühmt. Johnson & Johnson stellte sowohl medizinische Produkte zur Soforthilfe zur Verfügung, wie auch Lazarette. Alle Produkte mit einem Kaufpreis von unter 100 US-Dollar waren zu diesem Zeitpunkt gratis. Johnson & Johnson wurde damit zum größten „Einzel-Spender“ dieser Katastrophe.

Nachdem 1982 in Chicago einige Menschen nach der Einnahme von Paracetamol gestorben waren,[6] startete J&J eine großangelegte Rückrufaktion, die das Unternehmen geschätzte 100 bis 240 Millionen US-Dollar kostete, aber gleichzeitig positiv durch die Öffentlichkeit bewertet wurde und als ein Beispiel für die Weiterentwicklung vom reinen Marketing-Konzept hin zum gesellschaftlichen Marketing-Konzept.[7]

2013 musste das Unternehmen in den USA 2,2 Milliarden Euro Strafe zahlen, da es Apotheker bestochen hatte, damit diese für die Anwendung ungeeignete und ungetestete Schizophrenie-Mittel an demente ältere Menschen, Kinder und Behinderte verkauften.[8] Im Januar 2017 machte Johnson & Johnson ein Übernahmeangebot für das Schweizer Pharmaunternehmen Actelion in Höhe von 30 Milliarden Dollar. Die Übernahme wurde im Juni 2017 vollzogen.[9][10]

Zahlen

Geschäfts- und Mitarbeiterentwicklung (jeweiliges Geschäftsjahr)[11][12]
Jahr Umsatz
in Mrd. US-$
Bilanzgewinn
in Mrd. US-$
Preis je Aktie
in US-$
Angestellte[13]
2005 50,514 10,060 43,38 115.600
2006 53,324 11,053 42,64 122.200
2007 61,095 10,576 44,91 119.200
2008 63,747 12,949 46,78 118.700
2009 61,897 12,266 42,99 115.500
2010 61,587 13,334 47,76 114.000
2011 65,030 9,672 50,60 117.900
2012 67,224 10,853 55,27 127.600
2013 71,312 13,831 73,25 128.100
2014 74,331 16,323 88,59 126.500
2015 70,074 15,409 90,10 127.100
2016 71,890 16,540 105,67 126.400
2017 76,450 1,300 123,93 134.000
2018 81,581 15,297 130,33 135.100

Weltwirtschaftskrise

Die Krise ging auch an Johnson & Johnson nicht spurlos vorbei. Im Jahr 2008 konnte der Jahresumsatz jedoch um 2,6 Milliarden US-Dollar gesteigert werden (2007 betrug der Anstieg des Umsatzes noch 7,8 Milliarden US-Dollar). Mit dem Einsetzen der Krise, massiv steigender Arbeitslosigkeit in den USA (damit in der Regel Verlust der Krankenversicherung), gingen die Umsätze seit Jahren erstmals zurück. Dieser Trend zeigte sich dann im Geschäftsjahr 2009, das mit einem um 1,8 Milliarden US-Dollar geringerem Umsatz abgeschlossen wurde. Der Gewinn sank 2009 von 12,9 (2008) auf 12,3 Milliarden US-Dollar.

Letztlich aber traf die Krise das Unternehmen weniger stark als weite Teile der Wirtschaft. Bereits 2011 konnte man weiter expandieren und eröffnete in Duisburg ein neues Logistikzentrum auf 42.000 Quadratmetern. Hierbei spart Johnson & Johnson durch den Einsatz von Solarenergie und regenerativer Heizsysteme jährlich fast 350.000 kWh Strom.[14]

Unternehmensstruktur in deutschsprachigen Ländern

Johnson & Johnson wird in den deutschsprachigen Ländern Deutschland, Österreich & Schweiz durch folgende Firmen vertreten.[15]

  • Cilag AG (Switzerland)
  • Cilag GmbH (International)
  • Codman & Shurtleff Inc.
  • Cordis GmbH (Germany)
  • Vision Care ACUVUE Norderstedt
  • DePuy Synthes
  • Johnson & Johnson Medical GmbH (ehemals Ethicon GmbH)
  • Ethicon Endo-Surgery Inc.
  • Janssen-Cilag International
  • Janssen-Cilag GmbH (Germany)
  • Johnson & Johnson GmbH (Germany)
  • Johnson & Johnson Austria Ges.m.b.H.
  • LifeScan Inc.
  • McNeil GmbH & Co. oHG.
  • Ortho Biotech Products L.P.
  • Ortho-Clinical Diagnostics GmbH (Germany)
  • Surgical Process Institute Deutschland GmbH (Germany)
  • Synthes

Kritik

Asbest

Im Juli 2018 wurde Johnson & Johnson (J&J) im US-Bundesstaat Missouri wegen des jahrzehntelangen Verkaufs von krebserregendem Babypuder zu einer Strafe von 4,69 Milliarden US Dollar verurteilt. J&J habe seit den 70er Jahren davon gewusst und die Verbraucher nicht gewarnt. Als Reaktion fielen die J&J-Aktien im nachbörslichen Handel um ein Prozent.[16] Am 14. Dezember 2018 wurden im Rahmen eines Gerichtsprozesses angebliche Inhalte vertraulicher Unternehmenspapiere bekannt, aus denen hervorgeht, dass das Babypuder des Pharmakonzerns in der Zeit von 1971 bis Anfang der 2000er Jahre geringe Mengen Asbest enthielt. Dem Unternehmen sei dies bekannt gewesen und man habe die Ergebnisse eigener Studien manipuliert, ohne Aufsichtsbehörden über die Belastung zu unterrichten. Der Börsenkurs sank zeitweise um über 10 Prozent, was einem Gegenwert von etwa 45 Milliarden Dollar entspricht.[17]

Mikroplastik

Noch immer setzt Johnson & Johnson in einigen Produkten Mikroplastik ein,[18][19] welches Probleme in der Umwelt verursacht, insbesondere weil es schwer abbaubar ist.

Opioidkrise

Johnson & Johnson wird in vielen Fällen direkt mit der amerikanischen Opioidkrise in Zusammenhang gebracht, welche zu einer Krise des öffentlichen Gesundheitswesens in den USA führte.[20] Mai 2019 begann im US-Bundesstaat Oklahoma ein historisches Opioid-Verfahren gegen Johnson & Johnson. Dem Konzern wird vorgeworfen mit synthetischen Opiaten Milliardengewinne gemacht zu haben - dafür habe es Studien manipuliert, trügerisches Marketing betrieben und in der Werbung gelogen. Johnson & Johnson zielte explizit auf Männer unter 40 ab, die am stärksten von der Abhängigkeit betroffen sind. Als dann die Nachfrage stieg, habe der Konzern Schlafmohnanbauer in Australien aufgekauft, um von der gesamten Wertschöpfungskette zu profitieren.[21][22]

Weblinks

 Commons: Johnson & Johnson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 'Johnson & Johnson 2017 Form 10-K Report, abgerufen am 3. März 2018
  2. 2,0 2,1 Johnson & Johnson on the Forbes Top Regarded Companies List. In: Forbes. (https://www.forbes.com/companies/johnson-johnson/).
  3. 3,0 3,1 3,2 Johnson & Johnson Reports 2015 Fourth-Quarter Results PM von J&J vom 26. Januar 2016, abgerufen am 11. Februar 2016
  4. jnj.de, www.jnj.de, abgerufen am 15. Februar 2014.
  5. (JNJ) Zusammenfassung der Aktionärsstruktur – NASDAQ.com. Abgerufen am 31. Dezember 2017 (en-US).
  6. Douglas, John E.; Olshaker, Mark: The Anatomy of Motive – The FBI's Legendary Mindhunter Explores the Key to Understanding and Catching Violent Criminals, S. 103–104, New York City: Scribner 1999, ISBN 0-684-84598-9
  7. Philip Kotler, Gary Armstrong: Principles of Marketing. Prentice Hall International, 2. Auflage, ISBN 0-13-700669-1, S. 23.
  8. tagesschau.de: Schizophrenie-Mittel für Demente – Pharmariese zahlt Milliardenstrafe (Memento vom 5. November 2013 im Internet Archive), 4. November 2013.
  9. Johnson & Johnson Completes Acquisition of Actelion (Memento vom 31. Dezember 2017 im Internet Archive), PM Actelion vom 16. Juni 2017, abgerufen am 16. Juni 2017
  10. JOHNSON & JOHNSON TO ACQUIRE ACTELION FOR $30 BILLION WITH SPIN- OUT OF NEW R&D COMPANY PM J&J vom 26. Januar 2017, s. Roadmap, abgerufen am 7. Februar 2017
  11. Johnson & Johnson Revenue 2006-2018 | JNJ. Abgerufen am 22. Oktober 2018.
  12. Unternehmensprofil. Abgerufen am 22. Oktober 2018.
  13. Johnson & Johnson - Mitarbeiter bis 2017 | Statistik. Abgerufen am 9. Dezember 2018.
  14. Johnson & Johnson Unternehmen auf jnjgermany.de
  15. Länderübersicht auf der Herstellerseite von Johnson & Johnson (USA) (Memento vom 17. August 2008 im Internet Archive) auf jnj.com
  16. Johnson & Johnson: Milliardenstrafe für US-Pharmakonzern. In: tagesschau.de. 13. Juli 2018, archiviert vom Original am 13. Juli 2018; abgerufen am 14. Juli 2018.
  17. US-Konsumgüterriese: Asbest im Babypuder? Johnson & Johnson verliert 45 Milliarden Dollar an Börsenwert. Abgerufen am 14. Dezember 2018.
  18. Mikroplastik, die unsichtbare Gefahr. (PDF) BUND, Juli 2017, abgerufen am 8. Januar 2018.
  19. Mikroplastik – Die gefährlichen Folgen der unsichtbaren Kunststoffe In: plusminus. 15. November 2017, abgerufen am 8. Januar 2018.
  20. Thorsten Schröder: Sucht: Zu high zum Arbeiten. In: Die Zeit. Hamburg 2017-08-08, ISSN 0044-2070 (https://www.zeit.de/wirtschaft/2017-08/sucht-usa-schmerzmittel-opioide-abhaengigkeit).
  21. Johnson & Johnson opioids helped create 'worst man-made public health crisis in history,' Oklahoma says in court. Abgerufen am 24. Juni 2019 (english).
  22. Chris McGreal: Johnson & Johnson faces multibillion opioids lawsuit that could upend big pharma. In: The Guardian. 2019-06-23 ISSN 0261-3077 (https://www.theguardian.com/us-news/2019/jun/22/johnson-and-johnson-opioids-crisis-lawsuit-latest-trial).
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