Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Philip Morris International

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Philip Morris International Inc.
Logo
Rechtsform Corporation
ISIN US7181721090
Gründung 1900
Sitz New York City, New York,
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung André Calantzopoulos (CEO)
Mitarbeiter 73.500[1]
Umsatz 77,9 Mrd. US-Dollar (2019)[1]
Branche Tabakwaren
Website www.pmi.com
Stand: 31. Dezember 2019 Vorlage:Infobox Unternehmen/Wartung/Stand 2019

Philip Morris International Inc.[2] ist der weltweit größte privatwirtschaftliche Hersteller von Tabakprodukten. Der Konzern vertreibt Zigaretten in mehr als 180 Ländern und hat einen Anteil von 15,5 Prozent am weltweiten Tabakmarkt. Sechs der fünfzehn meistverkauften Zigarettenmarken gehören zu dem Konzern, darunter Marlboro, die weltweit meistverkaufte Zigarette.[3] Bekanntheit erlangte der Konzern zudem als langjähriger Sponsor des Formel-1-Teams Scuderia Ferrari.[4]

Das Unternehmen wurde Ende März 2008 durch eine Ausgründung vom damaligen Mutterkonzern Altria Group herausgelöst. Altria betreibt weiterhin das US-Geschäft mit der Marke Philip Morris. Für alle Märkte außerhalb der USA ist PMI selbst zuständig. Formaler Unternehmenssitz ist New York in den Vereinigten Staaten, das operative Geschäft wird von Neuchâtel in der Schweiz betrieben.[5] Philip Morris Deutschland ist in Gräfelfing bei München angesiedelt.

Aufgrund der Gesundheitsrisiken, die vom Rauchen ausgehen, sowie teilweise auch der Unternehmenspolitik ist Philip Morris International, wie auch seine Konkurrenten, wiederholter Kritik ausgesetzt.

Geschichte

Seit der Gründung im 19. Jahrhundert hat sich das Unternehmen zu einem Weltkonzern entwickelt. Philip Morris war ein Tabakhändler, der 1847 ein Geschäft in der Londoner Bond Street eröffnete. 1854 stellte er erstmals eigene Zigaretten her und bot diese zum Verkauf an. Er brachte Kutscher dazu, Gäste, die nach Zigaretten fragten, zu ihm zu fahren, indem er ihnen Geld dafür gab. Zudem war der Konzern ab 1901 Tabakhändler für König Eduard VII.[6] Die Erben Philip Morris' wählten als neuen Hauptsitz New York City.

1963 wurden die Vereinigten Tabakfabriken übernommen.[7]

Philip Morris ist nach China National Tobacco Co. der größte Tabakhersteller der Welt. Heute beschäftigt Philip Morris International ca. 82.000 Mitarbeiter. CEO ist seit 2013 André Calantzopoulos.

Der Konzern unterlag 2006 im Prozess United States of America vs. Philip Morris USA Inc. et al.

Marken

Flaggschiff ist die Marke Marlboro, die meistverkaufte Zigarettenmarke der Welt. In den USA gehören die Philip-Morris-Marken der ehemaligen Muttergesellschaft Altria Group und werden dort von deren Tochter Philip Morris USA vertrieben. Zu den aktuellen Zigaretten- und Tabakmarken von Philip Morris International gehören:

Werbung für Muratti in einer Berliner Zeitschrift des Jahres 1902

International

  • Basic
  • Bond Street
  • Brian’s 420
  • Chesterfield
  • Caro
  • Fajrant
  • L&M
  • Lark
  • Longbeach
  • Marlboro
  • Merit
  • Multifilter
  • Muratti
  • Next (wegen zu geringen Marktanteils fusioniert mit Chesterfield)
  • Parliament
  • Peter Jackson
  • Philip Morris
  • Polyot
  • Red & White
  • SG
  • Start
  • Vatra

Deutschland

Weitere Länder

  • Apollo-Soyuz (Russland)
  • Assos (Griechenland)
  • Belmont (Kanada)
  • Best (Serbien)
  • Boston (Kolumbien)
  • Canadian Classics (Kanada)
  • Champion (Philippinen)
  • Classic (Serbien)
  • Delicados (Mexiko)
  • Diana (Italien)
  • Dji Sam Soe 234, Indonesien (Marke der indonesischen Tochter Sampoerna)
  • Eve
  • Fortune (Philippinen)
  • Hope (Philippinen)
  • IQOS
  • Moven Gold (Pakistan)
  • Multi De Luxe
  • Number 7 (Kanada)
  • Optima (Russland)
  • Papastratos (GR)
  • Petra (Tschechische Republik, Slowakei)
  • Sampoerna A, Indonesien (Marke der indonesischen Tochter Sampoerna)
  • Sparta (CZ)
  • U Mild (Indonesien)

Kritik

Nach Recherchen des Spiegels lässt Philip Morris International Inc. in Kasachstan Tabak anbauen, der teilweise auch von Minderjährigen geerntet wird. Dies verstoße gegen die Kinderrechtskonvention und kasachische Gesetze. Ebenfalls wird auf die schlechten Arbeitsbedingungen in Kasachstan hingewiesen. So würden die Plantagenarbeiter keine Schutzkleidung tragen, obwohl die Arbeit gesundheitsschädlich sei.[8]

PMI wurde für die von Greenpeace unterstützten Negativpreis Public Eye Awards nominiert, mit denen Konzerne „ausgezeichnet“ werden, die sich laut den Initianten besonders verantwortungslos gegenüber Mensch und Umwelt verhalten. PMI sowie die Tabaklobby üben enormen Druck auf Staatsregierungen der Südhalbkugel aus. Allein durch die Ankündigung einer Klage gegen Uruguay hätte der Konzern die „Anpassung seiner Gesundheitspolitik an die Wünsche der Zigarettenindustrie“ erreicht. Mit dieser Klage bei der Weltbank stelle PMI „den Profit über die gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums und versucht demokratische Entscheide der jeweiligen Länder auszuhebeln“.[9]

Kritisiert wird auch die Praxis von Philip Morris International, Staaten, die strengere Gesetze gegen Tabakkonsum verabschiedet haben oder darüber diskutieren, mit Klagen zu bedrohen bzw. zu verklagen. So klagte (um 2010) Philip Morris gegen Uruguay vor einem internationalen Schiedsgericht in den USA, am 8. Juli 2016 wurde diese Klage nach 6 Jahren "komplett zurückgewiesen", verkündete Staatspräsident Tabaré Vázquez, der "betonte, Gesundheit und Leben der Menschen stünden über den Interessen eines Tabakkonzerns."[10] Eine ähnliche Schiedsklage gegen Australien wurde abgewiesen,[11] ebenso wie zuvor eine Klage vor den staatlichen australischen Gerichten.[12]

Aktivisten fordern die Einstellung der Tierversuche durch PMI.[13][14]

Als einer der wenigen Zigarettenhersteller sprach sich Philip Morris im März 2016 für die fristgerechte Umsetzung der neuen EU-Richtlinie über Tabakerzeugnisse in Deutschland aus. Diese schreibt unter anderem vor, 65 Prozent der Verpackungsoberfläche in Bild- und Textform mit Warnhinweise zu den Risiken des Tabakkonsums zu versehen.[15]

Im Oktober 2018 erhielt Philip Morris den österreichischen Negativpreis Big Brother Award in der Kategorie Kommunikation und Marketing für die Pläne, Werbung mithilfe von Gesichtsscannern in Trafiken an Zielgruppen zu bringen.[16][17]

Weblinks

 Commons: Philip Morris International – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Philip Morris International Inc.: Geschäftsbericht 2019 (PDF), abgerufen am 12. Juni 2020 (englisch)
  2. Company Overview. Philip Morris International, abgerufen am 2. März 2014.
  3. Who we are. Abgerufen am 22. April 2020 (english).
  4. Mission Winnow title partner - Ferrari.com. Abgerufen am 22. April 2020 (english).
  5. Company Information. Abgerufen am 22. April 2020 (english).
  6. Altria Unternehmenswebsite (englisch)
  7. Yves Froidevaux: Vereinigte Tabakfabriken im Historischen Lexikon der Schweiz
  8. Philip Morris profitiert von Kinderarbeit in Kasachstan, in: Der Spiegel, 18. Juli 2010.
  9. Philip Morris International Nominierung für den Public Eye People’s Award 2011 (PDF)
  10. http://orf.at/#/stories/2348706/ Uruguay gewinnt vor Gericht gegen Philip Morris, orf.at, 9. Juli 2016, abgerufen 9. Juli 2016.
  11. Phillip Morris - Tabakkonzern verliert Schiedsgerichts-Verfahren gegen Australien, faz.net vom 23. Dezember 2015
  12. Australia wins international legal battle with Philip Morris over plain packaging, guardian.co.uk vom 18. Dezember 2015
  13. Student Smokes Out Philip Morris’ Cruel Animal Testing vom 17. März 2016[1]
  14. Animal Testing PMI.com vom 17. März 2016[2]
  15. Vorsicht, Massenvernichtungswaffe, ZEIT online vom 18. März 2016
  16. Big Brother Awards für Gesichtsscanner in Apotheke und CDU-Politiker. Artikel vom 25. Oktober 2018, abgerufen am 26. Oktober 2018.
  17. Big Brother Award für Axel Voss und seine Upload-Filter. Artikel vom 25. Oktober 2018, abgerufen am 26. Oktober 2018.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Philip Morris International aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.