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Bank of America

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Bank of America Corporation
Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN US0605051046
Gründung 1923
Sitz Charlotte, North Carolina, Vereinigte Staaten
Leitung Brian Moynihan (Chairman & CEO)
Mitarbeiter 224.000 (2014)[1]
Umsatz 85,116 Mrd. US-Dollar (2014)[1]
Branche Banken
Website www.bankofamerica.com

Die Bank of America Corporation (BofA, BoA, BAC) ist seit Juli 2006 das größte Kreditinstitut der Vereinigten Staaten mit Hauptsitz in Charlotte, North Carolina. Die Ursprünge der Bank gehen auf die im Jahr 1784 gegründete Bank of Massachusetts zurück, was sie zusätzlich zur zweitältesten Bank der USA macht. Das Unternehmen ist an der NYSE und der Tokioter Börse gelistet. Die Marke Bank of America war 2008 mit 33,1 Milliarden US-Dollar die wertvollste Marke im Banksektor und lag damit weltweit auf Platz 14.[2] Gemessen am Eigenkapital wurde sie im Jahre 2012 vom britischen Fachmagazins „The Banker“ als größte Bank der Welt eingestuft.[3]

Die Bank beschäftigte im Jahr 2014 224.000 Angestellte in 5.700 Filialen und erwirtschaftete einen Umsatz von 85 Mrd. US-Dollar. Die Bilanzsumme wurde 2014 mit 2,10 Billionen US-Dollar ausgewiesen.[1]

Die Bank ist eine der 30 Großbanken, die vom Financial Stability Board (FSB) als „systemically important financial institution“ (systemisch bedeutsames Finanzinstitut) eingestuft wurden.[4] Sie unterliegt damit einer besonderen Überwachung und strengeren Anforderungen an die Ausstattung mit Eigenkapital.[5]

Geschichte

Die BofA entstand durch eine lange Reihe von Fusionen und Zukäufen. Der Namensgeber wurde 1923 als Bank of America, Los Angeles, von Orra E. Monnette gegründet und fusionierte 1929 mit der Bank of Italy, San Francisco. Durch diverse Gesetze und Regulatorien wurde ihr Wachstum zunächst auf Kalifornien reduziert. 1958 hielt der Orden der Jesuiten 51 Prozent der Anteile.[6] Erst nach dem Wegfall dieser Beschränkungen konnte die Expansion im Jahr 1983 mit dem Kauf der Seafirst Corporation, Seattle, fortgesetzt werden. 1992 erfolgte mit dem Kauf der Security Pacific Corporation die bis dahin größte Übernahme der Geschichte im Banksektor.

NationsBank

Die Entstehung der NationsBank geht auf das Jahr 1874 zurück, als die Commercial National Bank gegründet wurde, die 1957 mit der American Trust Co. zur American Commercial Bank fusionierte. 1960 wurde der Name in North Carolina National Bank und 1991, nach einer Reihe weiterer Zukäufe, in NationsBank geändert.

Bank of America

Die heutige Bank of America entstand schließlich durch den Aufkauf der Bank of America durch die NationsBank im Jahr 1998. Die NationsBank mit Sitz in Charlotte übernahm mit dem Kauf auch den Namen Bank of America, der Sitz der Gesellschaft blieb in North Carolina. Die neue Gesellschaft setzte ihre Expansion weiter fort und erwarb auch die FleetBoston Financial mit Sitz in Boston, deren Entstehung bis 1784 zurückgeht.

BankAmericard

Die BankAmericard ist der Vorgänger der VISA-Card, die Bank of America gilt als deren Erfinder mit der Herausgabe der ersten Kreditkarten im Jahr 1959. 1977 erfolgte die Umbenennung in VISA.

Banken- und Finanzkrise ab 2008

Auf Grund der Finanzkrise 2007/2009 kaufte die Bank of America für 2,5 Milliarden US-Dollar das angeschlagene Unternehmen Countrywide Financial.[7] Am 15. September 2008 wurde bekannt, dass Merrill Lynch, die zu dieser Zeit drittgrößte Investmentbank der Vereinigten Staaten, übernommen wird. Die Übernahme wurde mit Aktien im Wert von 50 Milliarden US-Dollar bezahlt.[8] Der Kauf von Lehman Brothers, der viertgrößten Investmentbank der USA, wurde von der Bank of America abgesagt. Am selben Tag meldete Lehman Brothers Insolvenz an. Die Bank of America erhielt bislang 25 Milliarden US-Dollar aus dem staatlichen Bankenrettungsplan. Am 17. November 2008 teilte sie mit, als langfristige strategische Investition den Rest einer Option zum Kauf von Aktien des Staatsfonds China Safe Investments auszuüben, und hält damit 44,7 Milliarden Aktien der China Construction Bank: Man schrieb diesen zum Zeitpunkt des Kaufs einen Wert von etwa 24 Milliarden US-Dollar zu.[9][10]

Am 11. Dezember 2008 wurde eine Presseerklärung veröffentlicht, wonach innerhalb von drei Jahren zwischen 30.000 und 35.000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen.[11] Im Januar 2009 wurde bekannt, dass die Bank of America von der US-amerikanischen Bundesregierung weitere 20 Milliarden US-Dollar aus dem staatlichen Rettungspaket erhält. Der Staat erhält im Gegenzug Bank-of-America-Vorzugsaktien.[12] Im vierten Quartal war wegen der Vorsorge für Kreditausfälle, Abschreibungen und Verlusten im Handelsgeschäft ein Verlust von 2,4 Milliarden US-Dollar angefallen.[13]

Die Aktien der Bank of America sind während der Krise von 50 $ im April 2007 auf einen Kurswert von 3,14 US-Dollar im März 2009 gefallen.[14]

Am 22. September 2009 gab die Bank bekannt, dass sie den staatlichen Schutzschirm verlassen und insgesamt 425 Millionen US-Dollar an das Finanzministerium, die Notenbank und die Einlagensicherung für die Auflösung des Sicherungsvertrages zahlen werde.[15] Die Bank hat alle ihre Verbindlichkeiten gegenüber der US Regierung in Höhe von 45 Milliarden US-Dollar (ca. 30 Mrd. Euro) auf einen Schlag zurückgezahlt. Das Geld hierfür brachte die Bank durch die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und den Verkauf eigener Vermögenswerte auf.[16]

Am 20. Oktober 2010 wurde bekannt, dass eine Gruppe von Investoren die Bank of America zwingen wollte, in Anleihen verpackte problematische Hypotheken (siehe auch Subprime-Markt) im Wert von rund 47 Milliarden US-Dollar zurückzukaufen. Insgesamt acht Anleger warfen der Bank Fehler im Umgang mit den Hypotheken sowie irreführende Angaben zur Qualität der Papiere vor.[17]

Am 29. Juni 2011 gab die Bank of America bekannt, dass sie mit den betreffenden Investoren einen Vergleich über 8,5 Mrd. US-Dollar abgeschlossen hatte. Für weitere strittige Fälle wurden nochmals 5,5 Mrd. US-Dollar von der Bank zurückgestellt.

Ebenso wurde am 25. August 2011 bekannt, dass Warren Buffett 5 Milliarden US-Dollar in die Bank of America investiert. Hierfür erhielt Buffett Vorzugsaktien mit einer Verzinsung von sechs Prozent im Jahr.[18]

Am 29. August 2011 teilte die Bank of America mit, dass sie zur Eigenkapitalaufstockung die Hälfte der 10-prozentigen Beteiligung im Wert von 8,3 Mrd. US-Dollar an der China Construction Bank an nicht genannte Investoren verkauft. Einen Anteil von rund fünf Prozent wird die Bank weiterhin behalten.[19] Am 14. November 2011 gab die Bank of America bekannt, das sie sich von weiteren 10,4 Mrd Aktien an der China Construction Bank trennt. Somit hält die BofA nun noch knapp 1 Prozent an der China Construction Bank. Mit dem Anteilsverkauf wollte die Bank of America ihre Kernkapitalquote anheben.[20]

Im September 2011 stufte die Ratingagentur Moody’s die Bonität der langfristigen Kredite der Bank of America um zwei Stufen von „A2“ auf „Baa1“ herab. Es sei weniger wahrscheinlich, dass die US-amerikanische Regierung einschreiten werde, um eine in Schwierigkeiten geratene Großbank vor einer Krise zu bewahren.[21]

Für das erste Quartal 2012 wies die Bank of America Chart einen Gewinn von 328 Millionen US-Dollar aus (zum Vergleich: JP Morgan Chase 5,4 Milliarden; Citigroup 2,9 Milliarden US-Dollar). Am 1. Mai 2012 wurde bekannt, dass die BoA 2000 hochbezahlte Funktionsträger im Investmentbanking entlassen will.[22]

Die Bank of America ist das erste Kreditinstitut unter den Hauptmitgliedern der FIDO-Allianz, die seit 2013 den Industriestandard Universal Second Factor (U2F) für eine allgemein anwendbare Zwei-Faktor-Authentifizierung entwickelt hat.

Als Folge der Finanzkrise zeichnet sich eine neue Rekordbuße für die Bank of America ab. Es droht dem Kreditinstitut eine neue Strafe von mindestens 12 Milliarden US-Dollar wegen unlauterer Hypothekengeschäfte. Mit dem amerikanischen Justizministerium und Behörden mehrerer Bundesstaaten finden Verhandlungen über einen außergerichtlichen Vergleich statt. Die Unterhändler der Regierung drängen auf ein deutlich höheres Bußgeld.[23]

Übernahme von Merrill Lynch

Am 14. September 2008 äußerte die Bank of America ihre Absicht Merrill Lynch & Co., Inc. zu kaufen. Zum 1. Januar 2009 wurde Merrill Lynch ein Tochterunternehmen der Bank of America.

Gebäude

Im Laufe der Zeit gab die Bank of America in verschiedenen amerikanischen Städten Bauaufträge für hohe Gebäude in Auftrag, um dort einige Büros einzurichten. Bekannte Gebäude sind:

Weblinks

 Commons: Bank of America – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Bank of America Corporation. Annual Report pursuant to Section 13 or 15(d) of the Securities Exchange Act of 1934. For the fiscal year ended December 31, 2014. U.S. Securities and Exchange Commission, abgerufen am 4. Januar 2016.
  2. Top 100: Die teuersten Marken der Welt. In: Spiegel Online. 21. April 2008, abgerufen am 12. Februar 2015.
  3. Das sind die grössten Banken der Welt. In: finews.ch. 2. Juli 2012, abgerufen am 12. Februar 2015.
  4. Policy Measures to Address Systemically Important Financial Institutions. In: Financial Stability Board (FSB) vom 4. November 2011 (PDF-Datei; 105 kB)
  5. Update of group of global systemically important banks (G-SIBs) (PDF; 43 kB) vom 1. November 2012.
  6. Finanzpolitik: Der Großaktionär. In: Der Spiegel. Nr. 33, 1958 (13. August 1958, online).
  7. Marc Pitzke: Hypothekenkrise: Absturz der amerikanischen Hausmarke. In: Spiegel Online. 11. Januar 2008, abgerufen am 12. Februar 2015.
  8. Bank of America Buys Merrill Lynch Creating Unique Financial Services Firm, Bank of America, Pressemitteilung vom 15. September 2008.
  9. Bank of America boosts stake in big Chinese bank. In: Reuters. 17. November 2008, abgerufen am 19. November 2008.
  10. Bank of America erhöht Anteil an drittgrößtem Institut in China. In: Reuters. 18. November 2008, abgerufen am 19. November 2008.
  11. Bank of America Plans to Reduce Work Force, Bank of America, 11. Dezember 2008
  12. Bank of America bekommt Staatshilfe. Archiviert vom Original am 12. Januar 2010; abgerufen am 23. März 2015. ARD online, 16. Januar 2009.
  13. Tiefrotes Quartal: Citigroup und Bank of America melden gigantische Verluste. In: Spiegel Online. 16. Januar 2009, abgerufen am 12. Februar 2015.
  14. Chart der Aktie
  15. FAZ.NET: Bank of America trennt sich von Staatshilfen. In: FAZ.net. 22. September 2009, abgerufen am 12. Februar 2015.
  16. börsennews.de: Bank of America zahlt Staatshilfe komplett zurück (Zugriff am 10. Dezember 2009)
  17. Fed und Pimco fordern Milliarden von Bank of America (Memento vom 22. Oktober 2010 im Internet Archive), FTD (Financial Times Deutschland), 20. Oktober 2010
  18. Angeschlagenes Finanzinstitut – Buffett investiert fünf Milliarden Dollar in Bank of America. In: sueddeutsche.de. 25. August 2011, abgerufen am 12. Februar 2015.
  19. dpa, Reuters: Bank of America kassiert acht Milliarden Dollar. In: handelsblatt.com. 29. August 2011, abgerufen am 12. Februar 2015.
  20. Überblick/Unternehmen - 17.00 Uhr-Fassung. In: finanzen.net. 14. November 2011, abgerufen am 12. Februar 2015.
  21. Rating: Moodys stuft drei US-Banken herunter. In: Focus Online. 21. September 2011, abgerufen am 12. Februar 2015.
  22. Eliten-Entlassung: Bank of America will 2000 Gutverdiener feuern. In: Spiegel Online. 1. Mai 2012, abgerufen am 12. Februar 2015.
  23. Norbert Kuls: Bank of America droht neue Milliardenstrafe. In: FAZ.net. 6. Juni 2014, abgerufen am 12. Februar 2015.
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