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Seidenstraße

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Als Seidenstraße (chinesisch 絲綢之路 Sīchóu zhī lù) bezeichnet man ein Netz von Karawanenstraßen, dessen Hauptroute das Mittelmeer auf dem Landweg über Mittelasien mit Ostasien verbindet. Auf ihr gelangten nicht nur Kaufleute, Gelehrte und Armeen, sondern auch Ideen, Religionen und ganze Kulturen von Ost nach West und umgekehrt. Die Bezeichnung geht auf den im 19. Jahrhundert lebenden deutschen Geografen Ferdinand von Richthofen zurück, obwohl bereits die Byzantiner eine ähnliche Bezeichnung verwendeten.

Das Netz der Seidenstraße

Bedeutung

Auf der Seidenstraße wurden nicht nur Waren wie Gewürze, Seide, Glas und Porzellan transportiert; mit dem Handel verbreiteten sich auch Religion und Kultur. So gelangte der Buddhismus über die Seidenstraße bis nach China und Japan und wurde dort vorherrschende Religion. Das Christentum drang über die Seidenstraße bis nach China vor. Die Kenntnis von Papier und Schwarzpulver kam entlang der Seidenstraße in die arabischen Länder und gelangte von dort später nach Europa.

Handelsgüter

Ein europäischer Händler an der Seidenstraße in den Augen eines chinesischen Künstlers (Tang Dynastie, 7. Jh.)

Seide war für den Westen wohl das außergewöhnlichste Handelsgut, das die Seidenstraße passierte. Schließlich gab dieser Stoff der Route auch ihren Namen. Dennoch verzerrt dieser Begriff die Wirklichkeit des Handels, denn es wurden natürlich viele andere Waren über diese Handelsstraßen ausgetauscht. Karawanen in Richtung China transportierten unter anderem Gold, Edelsteine und vor allem Glas, weshalb Forscher darauf hingewiesen haben, aus östlicher Perspektive könne man die „Seidenstraße“ ebenso gut als „Glasstraße“ bezeichnen. In die andere Richtung wurden – außer Seide – vor allem Pelze, Keramik, Porzellan, Jade, Bronze, Lacke und Eisen getragen. Viele dieser Güter wurden unterwegs eingetauscht, wechselten mehrmals den Besitzer und gewannen so an Wert, bevor sie ihr endgültiges Ziel erreichten.

Neben Seide waren vor allem Gewürze bis in die Neuzeit wichtige Handelswaren aus Südostasien. Sie wurden nicht nur als Würzmittel und Aromastoffe, sondern auch als Medikamente, Anästhetika, Aphrodisiaka, Parfüm und für „Zaubertränke“ verwendet.

Nichtsdestoweniger war das begehrteste chinesische Produkt die Seide. Die Entwicklung der Seidenweberei lässt sich in China bis in das 2. Jahrtausend v. Chr. zurückführen. Die Herstellung großer Mengen für den Export, einhergehend mit der Ausbildung von Seidenmanufakturen, erfolgte erst mit dem Ende der „Zeit der Streitenden Reiche“ im 3. Jahrhundert v. Chr. Älteste Funde chinesischer Seide in Europa wurden im keltischen Fürstengrab auf der Heuneburg (Kreis Sigmaringen) gemacht, das aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. stammt.[1]

Im Römischen Reich gehörte sie wie Purpur und Glas zu den Luxusartikeln. Nur die Reichsten konnten sich bescheidene Mengen des kostbaren Stoffes leisten. In der Zeit der Pax Augusta, als auch das westliche Ende der Seidenstraße sicher war, verlangte die römische Oberschicht verstärkt nach östlicher Seide, Gewürzen und Juwelen. Obwohl es den Oströmern unter Kaiser Justinian I. in der ausgehenden Spätantike schließlich gelang, mit Hilfe eingeschmuggelter Raupen eine eigene Seidenproduktion aufzubauen, blieb der Import chinesischer Seide sehr bedeutsam.

Organisation des Handels

Ein großes Problem war die Sicherheit: Von China bis Ägypten überfielen Räuber die Karawanen auf den engsten Passagen der Route, wo sie besonders leicht an Beute gelangen konnten. Das Han-Reich stattete deshalb seine Karawanen mit besonderem Geleitschutz aus und erweiterte die Große Mauer nach Westen.

Karawane mit Trampeltieren auf der Seidenstraße 1992
Uralte chinesische Zollstation auf der Seidenstraße in der Nähe von Dunhuang

Die Organisation des transkontinentalen Handels war komplex und schwierig. Unzählige Tiere, eine große Anzahl von Viehtreibern und Tonnen von Handelsgütern mussten versammelt und bewegt werden. Dabei mussten Mensch und Tier auf der langen Reise unter schwierigen geographischen und klimatischen Bedingungen versorgt werden. Üblicherweise bereisten die Kaufleute aber nicht die gesamte Strecke, um ihre Waren zu verkaufen. Vielmehr lief der Handel über mehrere Zwischenhändler ab. Während das westliche Ende der Seidenstraße lange die Parther, später die Sassaniden, kontrollierten, waren es in Zentralasien vor allem Nomadenstämme, die den Warenaustausch dominierten.

Im Mittelalter nutzten auch die jüdischen Radhaniten die Seidenstraße.

Außer durch Oasen wurde die Strecke auch durch militärische Stationen wie Haltepunkte zum Wechseln der Pferde unterbrochen, die den Durchgangsverkehr sicherten.

Eine große Bedeutung als Transportmittel kam dem zweihöckrigen (bzw. baktrischen) Trampeltier zu, das in Zentralasien beheimatet war. Es hat den Vorteil, dass es hitzeresistenter als Dromedare (einhöckrig) ist und ein Winterfell besitzt, so dass es gut an die kontinentalklimatypischen, extremen Temperaturschwankungen in diesen Steppen- und Bergregionen mit großen Höhenunterschieden angepasst ist. Daher wurden diese Kamele seit Beginn der Handelsbeziehungen benutzt.

Chinesische Darstellung zur Papierherstellung, 105 n. Chr.

Kultur- und Techniktransfer

Der Transfer technischer Errungenschaften, kultureller Güter oder Ideologien geschah weniger absichtlich und langfristiger als der Austausch von Waren. Fernreisen aller Art, ob aus kommerziellen, politischen, diplomatischen oder missionarischen Gründen, stimulierten den kulturellen Austausch zwischen verschiedenen Gesellschaften. Lieder, Geschichten, religiöse Ideen, philosophische Ansichten und wissenschaftliches Wissen kursierten unter den Reisenden.

Außerdem fand durch die Einführung neuer Nahrungsmittel auch ein agrikultureller Austausch statt.

Bedeutende Techniken wie die Papierherstellung und der Buchdruck, chemische Prozesse wie die Destillation und die Erzeugung von Schwarzpulver, sowie effizientere Pferdegeschirre und der Steigbügel wurden über die Seidenstraße aus Asien nach Westen verbreitet.

Ausbreitung von Religionen

Ein westasiatischer und ein chinesischer Mönch, Bezeklik, 9. Jh.

Ein besonders langlebiges Gut, das über die Seidenstraße transportiert wurde, waren Religionen. So kam beispielsweise der Buddhismus über die nördliche Route von Indien nach China und Japan. Einige der ersten Beschreibungen der Seidenstraße stammen von chinesischen Pilgern, die ins indische Stammland des Buddhismus reisten[2].

Mongolen und Turkvölker verehrten ursprünglich den Himmelsgott Tengri, im Iran und in Parthien herrschte der Zoroastrismus vor, während in Sogdien ein eigener Volksglaube verbreitet war.

Das Christentum war bereits früh in Kleinasien und im Iran präsent. Im 5. Jahrhundert bildete sich im Sassaniden-Reich die „Ostsyrische Kirche“[3] und die nestorianische Lehre wurde anerkannt. Zu dieser Zeit konnte sich der Nestorianismus ins ostiranische Gebiet bis nach Sogdien und Baktrien ausbreiten. Im 8. Jahrhundert wurde Samarkand erreicht. Im Tarimbecken gab es eine erste Missionswelle im 8. und eine zweite im 11. Jahrhundert. Im Siebenstromland wurden im 9.–14. Jahrhundert viele nestorianische Grabsteine errichtet. Bereits früher erreichten Gläubige die damalige Hauptstadt von China, Xi'an, wie eine 781 errichtete Stele dokumentiert. Ein chinesisches Edikt von 845 wandte sich gegen alle fremden Religionen und brachte den Nestorianismus hier bis zum 10. Jahrhundert zum Verschwinden. Mit der Mongolenherrschaft erlebte er eine zweite Blütezeit und verschwand dann in China im 14. Jahrhundert endgültig. Unter den Turkvölkern hielt sich der Glaube ebenfalls bis ins 14. Jahrhundert, als er vom dem Islam anhängenden Timur Lenk ausgemerzt wurde[4].

Manichäische Priester, Wandfresko aus Khocho, Xinjiang, 10./11. Jh. n. Chr. (Museum für Asiatische Kunst in Berlin-Dahlem)

Der Manichäismus entstand ab 240 n. Chr. im Zweistromland und verbreitete sich schnell in Persien, wo er sich aber nicht gegen den Zoroastrismus durchsetzen konnte, und im östlich anschließenden Tiefland von Turan. Er konnte Gläubige in Turfan, Merw und Parthien gewinnen. In den Handelskolonien der Sogdier fanden sich neben Nestorianern und Buddhisten zahlreiche Manichäer, wie auch im China des 7. Jahrhunderts. 762 bekannten sich die Herrscher des uigurischen Steppenreiches[5] zum Manichäismus und auch im Reich von Kocho hatte diese Religion neben dem Buddhismus eine starke Stellung. In Dunhuang verschwanden die Manichäer im 11. Jahrhundert, in Turfan erst zur Mongolenzeit im 13. Jahrhundert[6].

Der Buddhismus entwickelte zur Zeitenwende im indisch-iranischen Grenzgebiet, in Gandhara und im Kushana, unter hellenistischen Einfluss die Formensprache mit der menschlichen Buddha-Figur. Kanishka I., König des Kushan-Reiches, 232–260 n. Chr., war aus politischen Gründen Förderer des Buddhismus im Bereich der mittleren Seidenstraße, die Religion gewann im 3. und 4. Jahrhundert in Sogdien viele Anhänger. Nach China gelangte der Buddhismus zum ersten Mal zur Zeitenwende, verstärkt während der Nördlichen Wei-Dynastie im 4. und 5. Jahrhundert, eine breite Wirkung entfaltete er aber erst im 7. Jahrhundert. In Ost- und Westturkestan schwand der Buddhismus mit dem Vordringen des Islams, im Tarimbecken erst im 15. Jahrhundert. In Dunhuang und China war er ungefährdet[7].

Diese drei Religionen bestanden an vielen Orten der Seidenstraße für eine lange Zeit mehr oder weniger friedlich nebeneinander.

Nach dem Tod Mohammeds 632 n. Chr. breitete sich der Islam aus und bald war auch der westliche Teil der Seidenstraße und damit der transasiatische Handel unter islamischer Kontrolle. Nach der Eroberung des Persischen Reiches 642 n. Chr. setzte sich die Expansion in östlicher Richtung fort. Der Islam verbreitete sich zunächst in den städtischen Zentren entlang der Seidenstraße, später in den ländlichen Gegenden. Auch in Zentralasien und China entstanden Moslemgemeinden, ganz ohne Eroberung und Gewalt. Unter Timur Lenk wurde der Islam im 14. Jahrhundert nochmals mit Gewalt verbreitet.

Der ursprüngliche Glauben der Mongolen war der Tengrismus, doch nachdem sie unter Kublai Khan im 13. Jahrhundert in verstärkten kulturellen Kontakt mit China kamen, konnte auch der Buddhismus Anhänger gewinnen. Die nach Mittelasien eingewanderten Stämme, die teilweise auch Turksprachen übernommen hatten, wandten sich im 14. Jahrhundert unter Tarmaschirin und spätestens Timur Lenk dem Islam zu.

Ausbreitung von Krankheiten

Die Pest in Phrygien, Kupferstich von Marcantonio Raimondi, 1515/16

Genauso wie religiöse Vorstellungen oder kulturelle Güter verbreiteten sich wiederholt Krankheiten und Infektionen entlang der Seidenstraße. Fernreisende halfen den Erregern, sich über ihr Ursprungsgebiet hinaus zu verbreiten und so Populationen anzugreifen, die weder ererbte noch erworbene Immunität gegen die Krankheiten, die sie auslösten, besaßen. So entstanden Epidemien, die zu dramatischen Konsequenzen führen konnten.

Das in Europa wohl bekannteste und folgenreichste Beispiel für die Verbreitung von Krankheiten entlang der Seidenstraße ist die Ausbreitung der Pest im 14. Jahrhundert. Nach einer Hypothese des Autors William Bernstein erlaubte die auf den Mongolensturm im 13. Jahrhundert folgende Pax Mongolica erneut intensivierte und direkte Handelskontakte zwischen Europa und Asien. Durch diesen regen Austausch wurden auch Pestbakterien, die vor allem in wild lebenden Nagetierpopulationen Asiens vorkommen, nach Europa gebracht.[8] Über Handelsschiffe aus Kaffa auf der Halbinsel Krim gelangte die Pest um 1348 auch nach Mitteleuropa. Vor allem der Transport von Pelzen begünstigte ihre schnelle Verbreitung. Ungeklärt in diesem Zusammenhang ist, warum der Schwarze Tod in China und Indien keine vergleichbare Zahl an Toten forderte. Im ähnlich dicht bevölkerten Indien des 14. Jahrhunderts kam es sogar zu einem Bevölkerungsanstieg; im viel dichter besiedelten China starben mehr Menschen an Hungersnöten und den Kriegen gegen die Mongolen als am Schwarzen Tod. Es gibt auch keine historischen Aufzeichnungen über eine Pandemie, die mit dem Schwarzen Tod in Europa vergleichbar wäre.[9]

Verlauf

Zur Natur

Tianshan-Gebirge

Die Seidenstraße war alles andere als eine durch die Natur vorgegebene Route. Vom Mittelmeer bis nach China durch Trockengebiete und Wüsten verlaufend, ist sie eine der unwirtlichsten Strecken der Erde, die durch versengtes, wasserloses Land läuft und eine Oase mit der nächsten verbindet. Das Zweistromland, das Iranische Hochland und das Tiefland von Turan liegen auf dem Weg. Hat man das Tarimbecken mit der Taklamakan-Wüste erreicht, ist man umgeben von den höchsten Gebirgsketten der Erde: Im Norden ragt der Tianshan auf, im Westen der Pamir, im Südwesten der Karakorum und im Süden der Kunlun. Nur ein paar eisige Pässe, die mit ihren tiefen Schluchten und 5000 zu überwindenden Höhenmetern zu den schwersten der Welt gehören, führen durch das Gebirge. Auch das Klima ist rau: Sandstürme sind häufig, im Sommer steigt die Temperatur auf über 40 °C an und im Winter sinkt sie oft unter −20 °C.

Gerade durch die geographische Beschaffenheit bedingt, bildeten sich nur wenige feste Verkehrs- und Handelswege aus. An vielen Stellen gab es Alternativen und Ausweichwege.

Hauptroute

Meistens bezieht sich der Name „Seidenstraße“ auf die hier beschriebene Route, die einige Verzweigungen aufweist, und die wegen ihrer Länge nochmals unterteilt wird in einen westlichen, mittleren und östlichen Teil.

Das Kernstück der Seidenstraße im Mittelalter

Das Kernstück der Seidenstraße, manchmal auch mittlere Seidenstraße genannt, erstreckt sich von der ostiranischen Hochebene und der Stadt Merw im Westen bis zur Wüste Gobi und der Stadt Dunhuang im Osten sowie dem Abzweig Richtung Süden nach Kaschmir und Peschawar. Es verbindet drei der wichtigsten asiatischen Kulturräume: Iran, Indien und China. Das Land ist gekennzeichnet durch Wüsten mit alten Oasenstädten, der Kasachensteppe im Westen und der mongolischen Steppe im Osten sowie hohen Gebirgen[10]. Die Hauptroute teilt sich streckenweise in verschiedene Zweige auf.

Von Merw konnte man den Oxus (heute Amu Darja) überqueren und über Buchara das vom Yaxartes (Syr-Darja) bewässerte Fergana-Tal mit Samarkand erreichen. Von Samarkand führte ein Nordostzweig über Taschkent nördlich des Tian Shan-Gebirges über Beshbaliq (bei Ürümqi) und über Turpan (Turfan), Hami (Kumul), vereinigte sich bei Anxi (heute Guazhou) wieder mit dem Hauptzweig.

Von Samarkand folgte der Hauptzweig dem Oberlauf des Yaxartes (Syr-Darja) über Kokand (Qoʻqon) und Andijon, überquerte das Tian Shan-Gebirge und gelangte nach Kaschgar (Kaxgar) im Tarimbecken.

Taklamakan bei Yarkant

Die im Tarimbecken gelegene Wüste Taklamakan konnte im Norden oder im Süden umgangen werden. Entlang dem Südrand ging es über Yarkant, Khotan (Hotan), Yutian, Qarqan, Keriya, Niya, Miran und Qakilik, bis man schließlich Dunhuang erreichte. Ab dem 2. Jahrhundert, als ein Klimawechsel mehr Wasser in die Region brachte, war dies der übliche Weg.

Später trockneten die Oasen am Südrand wieder aus, und ab dem 5. Jahrhundert wurde der Weg entlang des Nordrandes üblich: von Kaschgar (Kaxgar) ging es über Tumshuq (Tumxuk), Aksu, Kucha (Kuqa), Karashar, Korla, Loulan und erreichte schließlich ebenfalls Dunhuang.

Von Kucha (Kuqa) gab es einen weiteren Abzweig nordöstlich nach Turpan (Turfan) und dann weiter wie der oben beschriebene Nordostzweig. Auch das Siebenstromland war durch Pfade angebunden.

Um nach Indien zu gelangen, mussten sehr hohe Gebirge überquert werden. Von Merw gelangte man entlang des Oberlaufes des Oxus (Amu Darja) über Baktra (heute Balkh) zum Khyber-Pass, überquerte den Hindukush und gelangte in die nordwestindische Provinz Gandhara nach Begram, Kapisa und Peschawar.

Ab dem 3. Jahrhundert wurde auch eine andere Route genutzt: vom oberen Industal über Gilgit und das Hunza-Tal wurde das Karakorum-Gebirge überquert und mit Kaschgar (Kaxgar) das Tarimbecken erreicht. Diese Route entspricht dem Verlauf des ab den 1960er Jahren gebauten Karakorum Highways[11].

Der Gesamtverlauf der Hauptroute der Seidenstraße im Mittelalter

Die östliche Seidenstraße schließt sich östlich an die mittlere Seidenstraße an und führt zu den wichtigen Städten Chinas. Sie führte von Dunhuang östlich über Anxi (heute Guazhou) durch den Gansu- oder Hexi-Korridor über Jiayuguan (bis hierher wurde die Große Mauer zum Schutz des Handelsweges gebaut), Zhangye und Wuwei bis nach Lanzhou, danach über Tianshui und Baoji bis Chang'an. Von dort ging es nordöstlich nach Peking oder östlich nach Nanjing.

Die westliche Seidenstraße schließt westlich sich an die mittlere Seidenstraße an und führt zu den Hafenstädten am Mittelmeer. Sie führte von Merw über Maschhad, Damghan, Teheran, Ekbatana (heute Hamadan) und Bagdad nach Palmyra. Von dort ging es nach Nordwesten über Aleppo nach Antiochia und Tyros bis Konstantinopel oder nach Südwesten über Damaskus und Gaza nach Kairo und Alexandria[12].

Weitere Routen

Bedeutende Handelswege in Asien im 1. Jahrhundert, fett markiert die Hauptroute der Seidenstraße

Geschichte

Älteste Berichte über den Verlauf der Seidenstraße stammen aus der griechisch-römischen Antike. Herodot hat um 430 v. Chr. die Stationen der Route mit den Namen der dort ansässigen Völker bezeichnet. Nach seiner Beschreibung verlief die Straße von der Mündung des Don zunächst nach Norden, ehe sie nach Osten abbog zu dem Gebiet der Parther und weiter über einen Karawanenpfad nördlich des Tianshan bis zur westlichen chinesischen Provinz Gansu.

Verbindungen zwischen innerasiatischen Gebieten wie auch zwischen China und Europa hat es seit ältester Zeit, mindestens seit Beginn der Bronzezeit gegeben. Sie basierten unter anderem auf dem Austausch von Kenntnissen der Metallgewinnung und -verarbeitung wie auch dem Austausch von Handelsgütern, ermöglichten diplomatische Kontakte und beförderten auch das Wissen über die jeweils andere Kultur. Diese Verbindungen bestanden aber keineswegs kontinuierlich, liefen meist über Mittelsmänner ab und waren immer wieder längere Zeiträume unterbrochen, in denen Handel, Verkehr und Austausch von Informationen behindert wurden.

Frühzeit

Im Westen unterstützten das Perser- und das Alexanderreich die Entwicklung zu einer durchgehenden Handelsstraße.

Perserreich mit der Königsstraße

Im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde die 2.699 km messende Persische Königsstraße vom persischen König Dareios I. angelegt. Im östlichen Teil folgte sie dem Verlauf der Seidenstraße.

Das Alexanderreich

Das von Alexander dem Großen bis 323 v. Chr. errichtete Großreich vereinte ebenfalls das Gebiet zwischen Mittelmeer und Baktrien unter einer Herrschaft und reichte bis ins Fergana-Tal und zum indischen Taxila.

Durch beide Reiche wurden Handel und Austausch zwischen Ost und West gefördert.

Das Nachfolgereich der Seleukiden und das Griechisch-Baktrische Königreich (beide 3.–2. Jahrhundert v. Chr) sowie überhaupt der in Zentralasien wirksame Hellenismus waren förderlich für die Entwicklung der westlichen Seidenstraße[15].

China zur Zeit der Han-Dynastie

Eine entscheidende politische Voraussetzung für die vollständige Öffnung des östlichen Endes der Seidenstraße war die chinesische Expansion nach Westen. Unter dem Kaiser Wudi (141–87 v. Chr.) verdoppelte sich nahezu die Größe des Han-Reiches. Er reagierte auf Grenzbedrohungen mit der Eroberung der feindlichen Gebiete. Seine Armeen drangen weit nach Norden, Süden und Westen vor und unterwarfen zahlreiche angrenzende Staaten. Der Sieg über die Xiongnu brachte endgültig die Kontrolle über Zentralasien.

Wudis Truppen nahmen Pamir und Ferghana in Besitz und so konnten die Handelswege zwischen China und dem Westen geöffnet werden.

Hochzeit

In den folgenden Jahren florierte der Handel entlang der Seidenstraße und überschwemmte die Hauptstadt des Han-Reiches mit westlichen Reisenden und Luxusgütern.

Partherreich

Die Parther standen ab 141 v. Chr. auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Unter dem erfolgreichen Partherkönig Mithridates II. (124/123–88/87 v. Chr.) wurde 115 v. Chr. die Seidenstraße „eröffnet“: Eine Delegation des chinesischen Kaisers Han Wudi machte ihre Aufwartung.

Während der Ostteil relativ sicher war, begannen ab 55 v. Chr. Auseinandersetzungen der Römer mit den Parthern, die erst durch den ersten römischen Kaiser Augustus 20 v. Chr. beendet wurden. Daraufhin belebte sich der Handel mit Fernost.

In der Spätantike wurde der offene Handel zwischen Ostrom/Byzanz und dem neupersischen Sassanidenreich durch die römisch-persischen Kriege im 3. bis 7. Jahrhundert teilweise stark behindert, aber nie ganz unterbrochen. Ein Teil des Ost-West-Handels wurde in dieser Zeit möglichweise alternativ über die Arabische Halbinsel gelenkt.

Bisher wurden die mittelasiatischen Völker nur wenig berücksichtigt, deshalb sollen sie hier im Block erwähnt werden[16]:

  • die Saken, die im 1. Jahrhundert v. Chr. in Nordindien auftauchten und bis ins 10. Jahrhundert ein Reich im Tarimbecken bildeten.
  • die Yuezhi, die manchmal auch als Tocharer bezeichnet werden, schufen ein Reich, das bis Ende des 7. Jahrhunderts n. Chr. bestand.
  • die Hephthaliten, auch weiße Hunnen genannt, bildeten im 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. einen Staat.
  • die Sogdier bildeten keinen Staat, gestalteten vom 2. bis 11. Jahrhundert n. Chr. das kulturelle Leben in den Oasenstädten.
  • die nomadischen Xiongnu errichteten in Gansu und der Mongolei im 2. Jahrhundert n. Chr. ein Reich, das 48 n. Chr. endete, danach besiedelten sie das Ordos-Plateau
China zur Zeit der Tang-Dynastie (um 700)
  • die nomadischen Rouran errichteten 400 n. Chr. ein Reich, das vom Tarimbecken bis weit in den Osten reichte und bis 552 n. Chr. bestand.
  • die ursprünglich nomadischen Tabgatsch wurden sesshaft, begründeten die Nördliche Wei-Dynastie und beherrschten im 5. und 6. Jahrhundert das Gebiet zwischen Nordchina, Tarimbecken bis in die mongolische Steppe
  • die buddhistischen Tibeter besetzten im 8. Jahrhundert Gansu
  • die buddhistischen und mit den Tibetern verwandten Tanguten (oder Xixia), Nachfahren der Tabgatsch, erweiterten im 10. Jahrhundert ihr Reich ebenfalls bis Gansu. 1227 wird dieses Reich von den Mongolen zerstört.

Eine weitere Blütezeit erlebte die Seidenstraße im 7. Jahrhundert während der Tang-Dynastie, die die Perser als dominierende Macht über die Seidenstraße ablöste. Der zweite Tang-Kaiser Taizong brachte große Teile Zentralasiens sowie das Tarimbecken unter seine Kontrolle.

Nach den arabischen Eroberungen im 7. Jahrhundert konnte sich das Byzantinische Reich im 10./11. Jahrhundert wieder zeitweise den Zugang zur Seidenstraße sichern und blieb ein Hauptumschlagplatz für östliche Waren.

Nach der Tang-Zeit wurden während der Fünf Dynastien ab 907 n. Chr. die Handelswege zunehmend unsicherer und der Handelsverkehr entlang der Seidenstraße nahm ab.

  • Mongolisches Reich
  • Ab 1260 zerfiel das Reich in:
  • Gebiet der Goldenen Horde
  • Tschagatai-Khanat
  • Bereich der Ilchane
  • Reich der Yuan-Dynastie
  • Die Ausdehnung des Mongolischen Reiches im 13. Jahrhundert leitete eine Ära häufiger und ausgedehnter Kontakte ein. Sobald sie in ihren neuen Besitztümern Ordnung und Stabilität geschaffen hatten, ließen die Mongolen sich auf Austausch mit Fremden ein. In ihrem universalen Machtanspruch waren sie gastfreundlich zu ausländischen Reisenden, auch wenn deren Herrscher sich nicht unterworfen hatten. In dieser auch Pax Mongolica genannten Zeit kam es zu einer starken Zunahme des Austausches von Waren und Menschen, ohne jedoch den Umfang zur Zeit der Tang-Dynastie zu erreichen.

    Bereits 1262 begann der Verfall des riesigen Mongolischen Reiches. Nur die ersten drei Generationen nach Dschingis Khan vermochten das Reich zusammenzuhalten und weiter auszudehnen. Nach Möngke Khan trat an die Stelle eines einheitlichen Staates im modernen Sinn, eine Gemeinschaft von Tschagatai-Khanat (bis 1565), Ilchanat (bis 1507), Goldener Horde (bis 1502), und Yuan-Dynastie (bis 1387 – davon aber nur bis 1368 in China). Dieses spätere Mongolische Reich hatte zwar auch einen Großkhan, allerdings wurde dieser nicht immer von allen mongolischen Khanaten vollständig anerkannt. Der letzte Großkhan, der alle mongolischen Teilreiche tatsächlich beherrschte, war Timur Khan (bis 1307)[17][18]. Danach kam es zwar wiederholt zu Tributzahlungen der anderen Khane an den jeweiligen Großkhan, insbesondere an Toqa Timur[19][20], sowie zu ähnlichen Gesten der Unterwerfung und Verbundenheit, allerdings wurden die politischen Geschicke des Mongolischen Reiches weitgehend dezentralisiert gelenkt. Insofern war das Mongolische Reich ab 1307 eher ein dem Heiligen Römischen Reich ähnlicher Staatenbund unter mehr formeller denn tatsächlicher Einheitsleitung. Trotz mangelhafter politischer Einheit war der Zusammenhalt auch nach 1307 noch deutlich erkennbar. Er manifestierte sich unter anderem in dem in der Jassa kodifizierten Recht, dem Post- und Kommunikationssystem (Örtöö und Païza), und dem gemeinsamen Kunst- und Kulturgut wie insbesondere Schrift und Sprache.

    1273/74 nutze Marco Polo die Seidenstraße für seine Reise nach China. Neben seinen Reiseberichten existieren noch andere ähnliche Berichte, wie etwa die "Ystoria Mongalorum" von Johannes de Plano Carpini und jene des Wilhelm von Rubruk.

    Niedergang

    Der nachhaltige Niedergang der Seidenstraße setzte mit der Song-Dynastie ein und wurde durch den verstärkten chinesischen Seehandel, die Entstehung neuer Märkte in Südostasien und die hohen Zollforderungen der Araber begünstigt.

    Auf dem Seeweg entfielen die Gefahren der langen Reise und die Abgaben an die Zwischenhändler. Die Seidenstraße verlor im Zuge der weltweiten Expansion der europäischen Seemächte in der Frühen Neuzeit endgültig an Bedeutung. Der Handel über die Seidenstraße wurde durch Schiffe ersetzt, wobei chinesische Händler mit ihren Dschunken bis nach Indien und Arabien fuhren. Die Europäer waren seit der Song-Zeit in ihrem China-Handel stark eingeschränkt. Während der Seeexpeditionen war daher eines ihrer Hauptziele, das sagenumwobene Cathay (China) auf dem Seeweg wiederzufinden. Erst 1514 erreichten die Portugiesen China und etablierten schnell einen lebhaften Handel, später besetzt durch Spanien. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts war das Reich der Mitte der Hauptprofiteur der europäischen Kolonien in der Neuen Welt. Ein großer Teil des dort gewonnenen Edelmetalls wurde nach China verbracht, um dort Waren für Europa einzukaufen. Mit der Zeit ersetzten Schiffe der Handelskompanien die Seidenstraße als Verbindung nach Ostasien, um von dort Luxusartikel und Kunstgegenstände für den europäischen Adel zu besorgen.

    Erforschung

    Ab 1878 begannen Forschungsreisen in das Kerngebiet der Seidenstraße, unter anderem von Sven Hedin, Albert Grünwedel, Albert von Le Coq und Aurel Stein. In den folgenden Jahren wurden viele Ruinen wiederentdeckt und kartografiert, Manuskripte und Fresken in deutsche, russische und englische Museen gebracht. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges begann China mit der Erforschung des auf seinem Gebiet liegenden Teils der Seidenstraße[21].

    Seidenstraße heute

    Tourismus

    Heute hat die Seidenstraße einen eher romantischen, abenteuerlichen Stellenwert. Durch Bücher wird die orientalische Mystik der Route dem Westen näher gebracht und Reisen „auf den Spuren Marco Polos“ ziehen eine wachsende Zahl von Touristen in diese abgelegenen Regionen.
    China erkannte das touristische Potential sehr schnell, indem es in den späten 1970ern seine Türen für ausländische Reisende öffnete. Dies führte dazu, dass viele Sehenswürdigkeiten und Kulturdenkmäler entlang der Seidenstraße restauriert wurden und man von offizieller Seite Sorge für die Erhaltung dieser Monumente trägt. Überdies wurde mit archäologischen Ausgrabungen dem Leben entlang der Seidenstraße nachgespürt. Reisende entlang der Taklamakan-Wüste treffen vor allem auf Stadtruinen und Überreste von Höhlen. Eine Hauptattraktion aber bildet die Bevölkerung und der bis heute erhalten gebliebene Lebensstil. Viele Touristen kommen heute aus Japan, um jene Stätten zu besuchen, die die buddhistische Religion auf ihrem Weg nach Japan passierte.

    Eine Reise in das Taklamakan-Gebiet ist trotz einiger Erleichterungen wegen der klimatischen und geographischen Bedingungen auch heute immer noch sehr beschwerlich.

    Die letzte Lücke der Eisenbahnverbindung entlang der Seidenstraße wurde 1992 geschlossen, als die internationale Linie AlmatyÜrümqi eröffnet wurde. Trotzdem gibt es entlang der Seidenstraße keine durchgehenden Züge oder zeitlich abgestimmten Umsteigeverbindungen PekingTeheran oder Peking–Moskau.

    Schmuggel

    Die ehemalige Seidenstraße wird heute auch als Heroin-Highway bezeichnet, denn sie dient z. B. dem Schmuggel von Drogen, hauptsächlich Opium und Heroin, von Afghanistan nach Europa, China und Russland sowie dem Transport des zur Herstellung von Heroin notwendigen Essigsäureanhydrids von Europa zurück nach Afghanistan. Durch Tadschikistan beispielsweise werden jährlich ca. 700 Tonnen Heroin geschmuggelt, lediglich ca. 43 Tonnen unterschiedlicher Rauschgifte werden beschlagnahmt.
    Dabei sind z. B. die auf der Straße befindlichen Container-LKW der Nato-Schutztruppen Afghanistans (für den Nachschub aus Zentralasien) und der Schmuggler nicht zu unterscheiden, weil die Nato-LKW zum Schutz der sich unter Umständen in ihnen befindlichen militärischen Güter unauffällig getarnt sind.
    In Kirgisien ist ein Teil der Seidenstraße aufgrund von Grenzstreitigkeiten vermint (2011).[22]

    Ausbau der Verkehrswege

    In jüngster Zeit hat die Seidenstraße wieder an Gewicht gewonnen. Der Bau von Straßen, der durch die Entdeckung großer Ölreserven begünstigt wurde, hat den Zugang zu den unwirtlichen Gegenden erleichtert und die Region wurde industrialisiert. Auch die Handelswege an sich wurden wieder eröffnet und sind nicht zuletzt für den Tourismus bedeutend. Der Ausbau des asiatischen Fernstreckennetzes wird in jüngster Zeit auch durch das Asiatische Fernstraßen-Projekt von 32 asiatischen Staaten und den Vereinten Nationen (ESCAP) vorangetrieben. Seit 2005 wurden bereits 26 Mrd. USD in Renovierung und Ausbau des Streckennetzes investiert.

    Seit 1990 besteht eine 10.870 Kilometer lange Eisenbahnverbindung, die Rotterdam in Europa mit der ostchinesischen Hafenstadt Lianyungang in der Provinz Jiangsu verbindet.

    Unter dem Namen Trans-Eurasia-Express wird seit 2008 eine kommerzielle Güterzugverbindung zwischen China in Asien und Deutschland in Europa angestrebt, seit 2012 verkehrt mit dem Yuxinou ein regelmäßiger Güterzug zwischen Chongqing und Duisburg.

    Seit 2011 lässt Hewlett-Packard Laptops und Zubehör während den Sommermonaten mit wöchentlich ein bis drei Company Trains auf der Seidenstraße transportieren. Die in fünfzig plombierten 40-Fuß-Container gepackte Ware wird in drei Wochen von der Produktionsstädte in Chongqing über Kasachstan, Russland, Weißrussland und Polen nach Duisburg transportiert. Die Container werden in Dostyk, Kasachstan und an der polnisch-weißrussischen Grenze auf Grund der unterschiedlichen Spurweite der beteiligten Bahnen umgeladen. Die Zollabfertigung wurde durch die seit Januar 2012 vollständig in Kraft getretene Zollunion Belarus-Kasachstan-Russland vereinfacht. Ab dem Winter 2013/2014 sollen die Züge auch während der kalten Jahreszeit verkehren. Seit Juni 2013 verkehren auch Züge von DHL auf dieser Route.[23]

    Geostrategische Aspekte

    Mit dem Ende der Sowjetunion und dem Erstarken Chinas treten die lange am Rande liegenden Kerngebiete der Seidenstraße wieder mehr in die öffentliche Aufmerksamkeit. Diese Kerngebiete umfassen

    In der Region ist eine Häufung ungelöster, oft blutiger Konflikte festzustellen. Es überlagern sich ethnische Konflikte und islamistische Tendenzen sowie die Versuche Rußlands, verlorenen Einfluss wieder herzustellen und die Versuche Chinas und der USA, Einfluss zu gewinnen und die Bestrebungen aller drei Großmächte, dem Islamismus entgegenzutreten.

    1999 wurde in den USA mit der „Seidenstraßenstrategie“ die US-Interessen in Zentralasien definiert.

    Am 22. September 2011 wurde im Rahmen der Unterstützung Afghanistans von 30 Staaten und Organisationen die Initiative „Neue Seidenstraße“ gegründet. Ihr Ziel: „Wie in Zeiten der historischen Seidenstraße soll Afghanistan zu einer regionalen Drehscheibe zwischen Zentral- und Südasien sowie dem Nahen Osten werden“.[24]

    Weitere Verwendungen des Namens

    Der englische Name "Silk Road":

    Siehe auch

    Verwendung als Straßenname:

    Literatur

    • Bruno Baumann: Abenteuer Seidenstraße. Auf den Spuren alter Karawanenwege, National Geographic Taschenbuch, 2. Auflage. August 2005, ISBN 3-89405-254-6.
    • Luce Boulnois: la Route de la soie Éditions Olizane, 3e édition, 1992, Genève, ISBN 2-88086-117-9.
    • Édouard Chavannes: Documents sur les Tou-kiue (Turcs) occidentaux. Librairie d'Amérique et d'Orient, 1900, Paris. Reimpression: Cheng Wen Publishing Co., Taipei, 1969.
    • Édouard Chavannes: les Pays d'Occident d’après le Wei lio. T'oung pao, no 6, 1905.
    • Édouard Chavannes: Trois Généraux Chinois de la dynastie des Han Orientaux. (Pan Tch'ao (32-102 p.C.); – son fils Pan Yong; – Leang K'in (112 p.C.). Chapitre LXXVII du Heou Han chou), T'oung pao, no 7, 1906, S. 210–269.
    • Édouard Chavannes: les Pays d’Occident d'après le Heou Han chou. T'oung pao, no 8, S. 149–244.
    • Jean-Pierre Drège: Marco Polo und die Seidenstraße. Ravensburg 1992 (Abenteuer Geschichte; 30), ISBN 3-473-51030-0.
    • Richard Foltz: Religions of the Silk Road. Premodern Patterns of Globalization. 2nd edition, New York 2010, ISBN 978-0-230-62125-1.
    • Irene M. Franck, David M. Brownstone: The silk road. A history. New York [u.a] 1986, ISBN 0-8160-1122-2.
    • Sven Hedin: Der wandernde See. F.A. Brockhaus, Leipzig 1994, ISBN 3-7653-0180-9.
    • Uta Heinzmann, Manuela Loeschmann, Uli Steinhauer und Andreas Gruschke: Sand und Seide. Faszination der chinesischen Seidenstraße, Freiburg i. Br. 1990, ISBN 3-89155-095-2.
    • Thomas O. Höllmann: Die Seidenstraße. München 2004, ISBN 3-406-50854-5 (Rez.)
    • Peter Hopkirk: Bouddhas et rôdeurs sur la route de la soie. Philippe Picquier, 1998, ISBN 2-87730-215-6-.
    • Peter Hopkirk: Die Seidenstrasse: Auf der Suche nach verlorenen Schätzen in Chinesisch-Zentralasien. aus dem Englischen übersetzt von Hans Jürgen Baron von Köskull. rororo-Sachbuch, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1990, ISBN 3-499-18564-4.
    • Ulrich Hübner u. a. (Hrsg.): Die Seidenstraße. Handel und Kulturaustausch in einem eurasiatischen Wegenetz. EB-Verlag, 2. Auflage. Hamburg 2005 (Asien und Afrika 3), ISBN 3-930826-63-1.
    • Edith Huyghe, François-Bernard Huyghe: La route de la soie ou les empires du mirage. Petite bibliothèque Payot, 2006, ISBN 2-228-90073-7.
    • Hans-Joachim Klimkeit: Die Seidenstraße. Kulturbrücke zwischen Morgen- und Abendland. Köln 1988 (DuMont-Dokumente), ISBN 3-7701-1790-5.
    • Hans-Joachim Klimkeit: Die Seidenstraße – Handelsweg und Kulturbrücke zwischen Morgen- und Abendland, DuMont-Buchverlag, Köln 1990, 2. Auflage
    • Albert von Le Coq: Auf Hellas Spuren in Ostturkestan. Berichte und Abenteuer der II. und III. deutschen Turfanexpedition. J. C. Hinrichs Verlag, Leipzig 1926
    • Folker E. Reichert: Begegnungen mit China. Die Entdeckung Ostasiens im Mittelalter. Thorbecke, Sigmaringen 1992, ISBN 3-7995-5715-6.
    • Staatliches Museum für Völkerkunde München (Hrsg.): Kunst des Buddhismus entlang der Seidenstraße. München 1992.
    • Weihrauch und Seide. Alte Kulturen an der Seidenstraße. Hrsg. von W. Seipel. Wien 1996.
    • Helmut Uhlig: Die Seidenstraße. Antike Weltkultur zwischen China und Rom. Bergisch Gladbach 1986, ISBN 3-7857-0446-1.
    • Frances Wood: Entlang der Seidenstraße. Mythos und Geschichte. Theiss, Stuttgart 2007.
    • Alfried Wieczorek, Christoph Lind (Hrsg.): Ursprünge der Seidenstraße. Sensationelle Neufunde aus Xinjiang, China. Ausstellungskatalog der Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-2160-2.
    • Mythos Seidenstrasse. Spurensuche: Der Beginn der Globalisierung. Schwerpunktthema Aufbau 7/8, Juli/Aug. 2010. Mit Art. über Benjamin von Tudela, die Familie Sassoon, die Seidenweberei, Jacob d'Ancona (13. Jh.), eine Pseudofigur nach der Behauptung von David Selbourne u. a. In Deutsch, Abstract in Englisch

    Weblinks

     Commons: Seidenstraße – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
    Wiktionary: Seidenstraße – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

    Einzelnachweise

    1. Knefelkamp, U. (1985): Die Handelswege kostbarer Textilien nach Mitteleuropa vom 10. bis 15. Jahrhundert. In: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Textile Grabfunde aus der Sepultur des Bamberger Domkapitels. Internationales Kolloquium, Schloss Seehof, 22./23. April 1985. Arbeitshefte 33: 99-106. H. J. Hundt: Über vorgeschichtliche Seidenfunde. In: Jahrb. des Röm. – Germanischen Zentralmuseums Mainz 16, 1969, 59–71.
    2. Hans-Joachim Klimkeit: Die Seidenstraße; DuMont-Buchverlag, Köln 1990
    3. vgl. Ostsyrischer Ritus
    4. Hans-Joachim Klimkeit: Die Seidenstraße; DuMont-Buchverlag, Köln 1990, S. 83
    5. vgl. auch Uiguren#Geschichte#Das Großreich der Uiguren
    6. Hans-Joachim Klimkeit: Die Seidenstraße; DuMont-Buchverlag, Köln 1990, S. 87
    7. Hans-Joachim Klimkeit: Die Seidenstraße; DuMont-Buchverlag, Köln 1990, S. 91
    8. William Bernstein: A Splendid Exchange – How Trade shaped the World. Atlantic Books, London 2009, ISBN 978-1-84354-803-4, S. 138f.
    9. George D. Sussman: Was the black death in India and China? Bulletin of the history of medicine, 2011, 85 (3), 319-55 PMID 22080795.
    10. Hans-Joachim Klimkeit: Die Seidenstraße, DuMont-Buchverlag, Köln 1990; S.8
    11. Hans-Joachim Klimkeit: Die Seidenstraße, DuMont-Buchverlag, Köln 1990; S. 8ff;
    12. Hans-Joachim Klimkeit: Die Seidenstraße, DuMont-Buchverlag, Köln 1990; S. 12
    13. Hans-Joachim Klimkeit: Die Seidenstraße, S.12; DuMont-Buchverlag, Köln 1990
    14. Hans-Joachim Klimkeit: Die Seidenstraße, S.13; DuMont-Buchverlag, Köln 1990
    15. Hans-Joachim Klimkeit: Die Seidenstraße, S.48; DuMont-Buchverlag, Köln 1990
    16. Hans-Joachim Klimkeit: Die Seidenstraße, DuMont-Buchverlag, Köln 1990; S. 50ff
    17. David Morgan: The Mongols. Second Edition, Wiley-Blackwell, Oxford 2007, ISBN 1405135395, S. 117.
    18. Michal Biran: Qaidu and the Rise of the Independent Mongol State in Central Asia, Jerusalem, 1997, S. 51 ff.
    19. Denis C. Twitchett, Herbert Franke: The Cambridge History of China, Vol. 6: Alien Regimes and Border States, S. 550
    20. Henri Cordier, Henry Yule, Marco Polo, Amy Frances Yule: The book of Ser Marco Polo the Venetian, concerning the kingdoms and marvels of the East, S. 130
    21. Hans-Joachim Klimkeit: Die Seidenstraße, S. 32; DuMont-Buchverlag, Köln 1990
    22. dradio.de, Das Feature, 3. Mai 2011, Ghafoor Zamani: Seidenstraße – Der Heroin-Highway (Manuskript) (4. Mai 2011)
    23. Keith Bradsher: Hauling New Treasure Along the Silk Road. New York Times, 20. Juli 2013, abgerufen am 15. August 2013.
    24. Seite des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 17. Februar 2013
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