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Saale
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Die Saale, auch Sächsische Saale, früher überdies auch Thüringische Saale[4] oder (seltener) Vogtländische Saale[5], ist ein Fluss in Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Mit einer Länge von 413 Kilometern ist sie nach der Moldau der zweitlängste Nebenfluss der Elbe. Mit einem mittleren Abfluss von 115 m³/s nimmt sie in der Rangfolge der wasserreichsten Nebenflüsse gemeinsam mit der Havel ebenfalls Platz zwei hinter der Moldau ein. Die Saale entwässert von der Quelle bis zur Mündung ein Gebiet von 24.100 Quadratkilometern.
Seit dem 3. Oktober 1990 ist die Saale von km 0,0 bis 124,2 Bundeswasserstraße und wird von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg) betreut.
Name
Die Saale entspringt in Oberfranken. Zur Unterscheidung von der kleineren Fränkischen Saale in Unterfranken wird sie im bayerischen Teil offiziell Sächsische Saale genannt. Sie berührt jedoch das ehemalige Königreich bzw. den Freistaat Sachsen nicht, wohl aber durchfließt sie nach Oberfranken das Gebiet des ehemaligen Obersächsischen Reichskreises, der vom 16. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert existierte, und nach Thüringen die ehemalige preußische Provinz Sachsen. Die Bezeichnungen Thüringische Saale und Vogtländische Saale sind heute weniger geläufig. Der Name bedeutet soviel wie von Weiden bestandener Fluss und kommt mehrfach in Deutschland vor und bezeichnet z. B. auch einen Nebenfluss der Leine. Die Saale wurde um ca. 973 vom Araber Ibrāhīm ibn Yaʿqūb unter dem Namen S.lawa erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt siedelten bereits Slawen an den Ufern. Die Fränkische Saale wurde erstmals im Jahr 777 unter den Namen Sala und Salu in einem Fuldaer Urkundenbuch erwähnt. Die Namen mit der allgemeinen Bedeutung als fließendes Gewässer lassen sich schon bei dem griechischen Geografen Strabon (etwa 63 v. Chr. bis 23 n. Chr.) belegen. Ihr slawischer Name Solawa, der heute noch in der sorbischen Literatur Verwendung findet, geht auf althochdeutsch sol (sul) Salz und awa [6] (auwa, ouwa, got. ahva, ahd. aha) Wasser, später nasse Wiese, Aue zurück. Im Raum Halle wird der Name wegen der dortigen Salzquellen ebenfalls, wie auch die Stadt Suhl, mit dem deutschen Sole in Verbindung gebracht. Vermutlich geht die slawische Bedeutung schlichtweg auf die germanische Bezeichnung zurück, da nicht alle als Saale bezeichneten Flüsse mit Salzabbau in Verbindung zu bringen sind.
Verlauf
Quelle
Die Saale entspringt im Fichtelgebirge zwischen Zell und Weißenstadt am Nordwesthang des Waldsteins. Die offizielle Saalequelle befindet sich auf 707 Meter ü. NN. An dem mit rohen Granitblöcken verblendeten ehemaligen Mundloch eines Bergwerksstollens, ist eine Syenitplatte mit der Inschrift: „Quelle der Saale, gefasst von den Städten Münchberg, Schwarzenbach, Hof, Weißenfels, Halle 1869“ angebracht. Die Initiative zum Umbau des Mundloches zur offiziellen Saalequelle ging damals von der Stadt Münchberg aus. Die in der Inschrift erwähnten Städte beteiligten sich an den Kosten. Das gesamte Areal ist heute ein geschütztes Naturdenkmal. Die Saalequelle ist Ausgangspunkt des 427 Kilometer langen Radwanderwegs Saale.
Oberlauf


Zwischen Zell und Hof, auf der Münchberger Hochfläche, fließt die Saale relativ langsam dahin. Zwischen der Einmündung des Tannbachs und der Selbitz bildet sie die Grenze zwischen Bayern und Thüringen, ehemals Teil des „Eisernen Vorhangs“. Anschließend verläuft der Fluss quer durch das Thüringer Schiefergebirge. Dort ist die Saale mehrfach angestaut, die größten Stauseen einer fünfstufigen Kaskade sind der Hohenwarte- und der Bleiloch-Stausee.
Der Bereich der mittleren Saale beginnt bei Kaulsdorf-Weischwitz mit dem Austritt des Flusses aus dem Thüringer Schiefergebirge und dem Eintritt in das Platten- und Hügelland des Trias. Der Fluss berührt dort unter anderem Saalfeld/Saale, Rudolstadt und Jena.
Bei Naumburg nimmt die Saale die Unstrut auf. Bis dorthin ist die Saale zwar wasserreicher, aber kürzer als die Unstrut, so dass eigentlich letztere als Oberlauf der Saale anzusehen ist.[7] Die abweichende Benennung des kürzeren Flusses als Oberlauf des Gesamtflusses mag wie bei anderen Flüssen aus der Unkenntnis der Längenverhältnisse der beiden Flüsse zueinander oder aus einer unterschiedlich gewichteten wirtschaftlichen Bedeutung resultieren.[8]
Unterlauf
Nach dem Austritt aus dem Naturpark Saale-Unstrut-Triasland in Weißenfels beginnt der Unterlauf der Saale in einer flachen Landschaft durch die Städte Weißenfels, Bad Dürrenberg, Merseburg und Halle (Saale).
Im Altpleistozän floss die Saale von Naumburg in Richtung Zwenkau, teilte sich bei Lützen in den Leipziger und den Schkeuditz-Lützener Saalearm und nahm südlich von Zwenkau die Weiße Elster auf.[9] Schon zu Beginn der nach ihr benannten Saalekaltzeit erreichte die Saale den Leipziger Raum nicht mehr. Seitdem fließt sie über das heutige Weißenfels in nördliche Richtung, während ihr ehemaliges Flussbett von der Weißen Elster benutzt wird (Leipziger Saalearm).
Südlich von Halle liegen die ökologisch wertvollen Saale-Elster-Auen, im halleschen Stadtgebiet mehrere Inseln und Felsen am Ufer (Klausberge, Kröllwitzer Felsen mit dem Saaledurchbruch) und der Giebichenstein mit der Burgruine. Unterhalb von Halle passiert die Saale die Steilufer der Brachwitzer Alpen, Wettin und die Rothenburger Sandsteinfelsen aus dem Oberkarbon[10] und Bernburg (Saale).
Die Saale mündet bei Barby in die Elbe.
Wasserbau
Stauseen
Am Oberlauf der Saale liegen in dieser Reihenfolge folgende Stauseen:
Sie bilden die Saalekaskade, den zweitgrößten Verbund von Wasserkraftwerken in Deutschland.
Laufwasserkraftwerke
Sowohl am Rasenmühlenwehr[11] als auch am Paradieswehr[12] in Jena befinden sich Wasserkraftanlagen. Sie wurden 1999/2000 an den bestehenden Wehren errichtet. Vorher befanden sich an den Wehren Schleusen für die Flößerei.
In Halle (Saale) besteht beim Ortsteil Planena eine Wasserkraftanlage, zwei weitere sollen an den Wehren Pulverweiden und Trotha entstehen.
Weitere Laufwasserkraftwerke gibt es in Unterpreilipp[13], Uhlstädt, Jena-Burgau[13], Döbritschen und Camburg sowie in Walsburg, in der alten Pappenfabrik Ziegenrück und im Wasserkraftmuseum Ziegenrück.[14]
Nebenflüsse
Nebenfluss |
Länge (km) |
Einzugsgebiet (km²)[15] |
Zuflussmenge (m³/s) |
Mündung bei |
Mündungsseite |
---|---|---|---|---|---|
Lamitz | 0,242 | Fattigau | rechts | ||
Schwesnitz | 8,3 | 102,6 | Oberkotzau | rechts | |
Oelsnitz | 37,1 | Hof | links | ||
Südliche Regnitz | 30 | 115,0 | Hof | rechts | |
Nördliche Regnitz | 10 | Hof-Unterkotzau | rechts | ||
Tannbach | 6 | Hirschberg | rechts | ||
Selbitz | 37 | 246,8 | Blankenstein bei Bad Lobenstein | links | |
Lemnitz | 46,7 | Bad Lobenstein | links | ||
Wettera | 58,2 | Gräfenwarth | rechts | ||
Wisenta | 55 | 175,7 | 1,2 | Walsburg bei Schleiz | rechts |
Plothenbach | 39,5 | Ziegenrück | rechts | ||
Debra | 31,7 | Ziegenrück | rechts | ||
Otterbach | 54,2 | unterh. Ziegenrück | links | ||
Loquitz | 33 | 364,3 | 3,9 | Kaulsdorf | links |
Schwarza | 53 | 507,0 | 5,5 | Rudolstadt-Schwarza | links |
Remdaer Rinne | 85,4 | Rudolstadt | links | ||
Orla | 35 | 258,2 | 1,4 | Orlamünde bei Kahla | rechts |
Forellenbach | 30,1 | Schöps | links | ||
Reinstädter Bach | 61,0 | Kahla | links | ||
Leutra[16] | 37,7 | Maua | links | ||
Roda | 34 | 262,3 | Jena-Lobeda | rechts | |
Felsbach | 34 | 262,3 | Jena-Burgau | links | |
Pennickenbach | Jena-Wöllnitz | rechts | |||
Ammerbach | links | ||||
Leutra | Maua | links | |||
Gembdenbach | Jena-Wenigenjena | rechts | |||
Steinbach | Jena-Löbstedt | links | |||
Gönnerbach | 10 | 19,7 | Neuengönna bei Jena | links | |
Gleise | 19 | 66,4 | Golmsdorf bei Jena | rechts | |
Tautenburger Tal | 23,9 | Dorndorf-Steudnitz | rechts | ||
Ilm | 129 | 1042,7 | 6,0 | Großheringen bei Naumburg | links |
Unstrut | 192 | 6364,2 | 31,0 | Naumburg | links |
Wethau | 30 | 238,1 | Naumburg | rechts | |
Rippach | 27 | Dehlitz | rechts | ||
Geisel | 17 | Merseburg | links | ||
Luppe | 25 | 0,054 | Schkopau | rechts | |
Weiße Elster | 257 | 5154,0 | 25,1 | Halle | rechts |
Roßgraben | Halle | links | |||
Saugraben | 5 | Halle | links | ||
Kiesgrube Kröllwitz | Halle | links | |||
Hechtgraben | 5 | Halle | links | ||
Götsche | 15 | Halle | rechts | ||
Salza | 13 | Salzmünde bei Halle | links | ||
Schlenze | 15 | Friedeburg | links | ||
Wipper | 85 | 650 | 2,5 | Bernburg | links |
Fuhne | 59 | Bernburg | rechts | ||
Bode | 169 | 3300 | 13,0 | Nienburg | links |
Taube | 35 | Barby | rechts |
Orte entlang der Saale
Städte sind kursiv dargestellt
Zell – Sparneck – Weißdorf – Seulbitz – Förbau – Schwarzenbach an der Saale – Fattigau – Oberkotzau – Hof – Brunnenthal – Saalenstein – Joditz
Landesgrenze Bayern/Thüringen
Hirschberg – Sparnberg – Rudolphstein – Blankenberg – Blankenstein – Harra – Saaldorf – Saalburg – Poeritzsch – Gräfenwarth – Burgk – Walsburg – Ziegenrück – Neidenberga – Hohenwarte – Eichicht – Kaulsdorf – Fischersdorf – Weischwitz – Reschwitz – Breternitz – Saalfeld – Schwarza – Volkstedt – Rudolstadt – Catharinau – Kolkwitz – Weißen – Uhlstädt – Rückersdorf – Zeutsch – Niederkrossen – Orlamünde – Freienorla – Großeutersdorf – Kleineutersdorf – Kahla – Großpürschütz – Jägersdorf – Rothenstein – Maua – Jena – Porstendorf – Dornburg – Dorndorf-Steudnitz – Wichmar – Camburg – Tümpling – Großheringen – Kleinheringen
Landesgrenze Thüringen/Sachsen-Anhalt

Stendorf – Saaleck – Bad Kösen – Naumburg – Schellsitz – Schönburg – Eulau – Goseck – Leißling – Lobitzsch – Uichteritz – Markweben – Weißenfels – Dehlitz – Schkortleben – Kleinkorbetha – Großkorbetha – Oebles-Schlechtewitz – Wengelsdorf – Bad Dürrenberg – Kröllwitz – Leuna – Trebnitz – Merseburg – Meuschau – Freiimfelde – Schkopau – Korbetha – Hohenweiden – Rockendorf – Holleben – Halle – Brachwitz – Schiepzig – Salzmünde – Pfützthal – Döblitz – Zaschwitz – Wettin – Kloschwitz – Rumpin – Dobis – Friedeburg – Zickeritz – Rothenburg – Nelben – Gnölbzig – Trebnitz – Alsleben – Poplitz – Großwirschleben – Plötzkau – Gröna – Neuborna – Bernburg – Dröbel – Nienburg – Wedlitz – Damaschke Plan – Wispitz – Calbe – Trabitz – Groß Rosenburg – Werkleitz
Sehenswürdigkeiten und Bauwerke
An der Saale mit ihrem Nebenfluss Unstrut liegt das Weinbaugebiet Saale-Unstrut. Entlang des Flusses verläuft der Fernradweg Saale-Radweg. Vor allem im Ober- und Mittellauf ist der Radweg radtouristisch anspruchsvoll. Die Via Regia folgt streckenweise dem Lauf der Saale.
Mit ihren oft hoch aufragenden Hängen fließt die Saale an Schloss Burgk, der Heidecksburg, der Leuchtenburg, der Kunitzburg (zu Jena), den Dornburger Schlössern, der Burg Saaleck, der Rudelsburg bei Bad Kösen und seiner historistischen Saalebrücke, der Burg Schönburg, Schloss Goseck, dem Schloss Neu-Augustusburg in Weißenfels, der Burg Giebichenstein am Saaledurchbruch in Halle (Saale) und dem Schloss Bernburg vorbei. In Halle (Saale) liegt zudem die Moritzburg am Ufer des Mühlgrabens, einem Seitenarm des Flusses im Stadtgebiet. 1848 erschien das Buch Die malerischen Ufer der Saale 1844–1848, in dem zahlreiche zeitgenössische Lithografien enthalten sind.
Südlich von Halle überspannt die im Bau befindliche Eisenbahn-Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle die Saale. Die Saale-Elster-Talbrücke wird nach ihrer Fertigstellung im Jahr 2013 mit einer Länge von über acht Kilometern die längste Brücke Deutschlands sein. Ein ganz besonderes Baudenkmal ist auch die Fußgänger-Hängebrücke bei Klein- und Großeutersdorf, kurz vor Jena. Die sogenannte „Schaukelbrücke“ (erbaut 1908) ist in ihrer Art einmalig in Europa.
Zwischen Saalfeld und Naumburg spielt das Tal der Saale als Verkehrsader eine wichtige Rolle. Hier verlaufen beispielsweise die Bundesstraße 88 und die Eisenbahnstrecke der Saalbahn. Die Thüringer Bahn quert im engen Saaletal allein achtmal mit ihren Eisenbahnbrücken den Fluss.
Bedeutung als Verkehrsweg
Die Nutzung der Saale für Güter- oder Personentransporte ist seit 981 urkundlich belegt. Ab der Unstrutmündung ist der Fluss abschnittsweise für kleine Personenschiffe, ab Halle (Saale) durchgehend schiffbar. In Halle-Trotha besteht ein moderner Hafen. Im Rahmen des Wasserstraßenausbaues Elbe/Saale wurde die Gesamtlänge durch Begradigungen in den Jahren 1933 bis 1942 von 427 Kilometer auf rund 413 Kilometer verkürzt. Von km 124,16 bei Bad Dürrenberg bis km 0,00 Mündung in die Elbe (bei km 290,78) ist die Saale eine Bundeswasserstraße[17][18], für die das Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg zuständig ist. Von Bad Dürrenberg bis oberhalb des Hafens Halle-Trotha ist die Saale als Wasserstraßenklasse I ausgewiesen, von dort bis zur Elbe der Klasse IV.
Der 1933 begonnene Bau des für die Fluss-Schifffahrt vorgesehenen Elster-Saale-Kanals, der bis nach Leipzig führen sollte, wurde nie vollendet. Seine Bezeichnung geht auf einen Mitte des 19. Jahrhunderts gebauten, von der Elster ausgehenden Kanal von 2,5 km Länge zurück. Das fertiggestellte und 1939 geflutete Teilstück von elf Kilometern Länge in den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Sachsen heißt seit 1999 amtlich Saale-Leipzig-Kanal (SLK) und zählt zu den Bundeswasserstraßen.[18][19]
Ein weiteres, bisher nicht vollendetes Kanalprojekt ist der Mittelkanal bei Merseburg.[20]
Flussausbau
Nach dem Widerstand von Umweltgruppen ist ein Staustufenbau im Unterlauf der Saale aufgegeben worden, stattdessen ist zurzeit ein Schleusenkanal bei Tornitz, der sogenannte Saalekanal, in Planung.
Kritik am geplanten Flussausbau
Auch der geplante Saalekanal wird von Umweltverbänden, insbesondere dem BUND[21][22], Teilen der Linkspartei und Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt. Eine Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg kommt zu dem Schluss, dass „den veranschlagten Investitionskosten von 72,6 Millionen Euro (…) keine adäquaten Nutzenerwartungen“ gegenüberstehen. Das Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle und der Bund der Steuerzahler fordern deswegen das Bauvorhaben zu streichen.[23]
Die veranschlagten Kosten sind von den ursprüngliche erwarteten 72,6 Millionen auf mittlerweile 100 Millionen Euro gestiegen[24], weshalb der Saalekanal in den Medien oft kritisiert wurde.[25][26][27] Gegen den Ausbau der Elbe und die ökologischen Folgeschäden demonstrieren jedes Jahr tausende Menschen entlang der gesamten Elbe[28], zuletzt am 20. September 2009.
Dagegen argumentiert der Verein zur Hebung der Saaleschifffahrt (VHdS) mit Befragungsergebnissen von Unternehmen der Region, die von einem möglichen Transportpotenzial von mehr als zwei Millionen Tonnen pro Jahr ausgehen. Auch hält der VHdS die bis 2010 durch den Bund für die Elbe geplanten Unterhaltungsmaßnahmen zur Gewährleistung einer Fahrtiefe von Hamburg bis Dresden von 1,60 Metern für den Erfolg des Projektes für dringend erforderlich.
Brücken und Fähren über die Saale
Über die Saale führen folgende Brücken und Fähren (flussabwärts):
- die Autofähre an der L 1100 zwischen Altenroth und Linkenmühle
- die Röpziger Brücke zwischen Halle (Saale) und Schkopau, Ortsteil Hohenweiden
- die Saale durchfließt Halle zum Teil in mehreren Armen. Die Brücken überspannen auch Nebenarme. Zu den Brücken der Stadt gehören u. a. die Genzmerbrücke, Giebichensteinbrücke, Schieferbrücke, Elisabethbrücke, Magistrale (als Teil der Bundesstraße 80), Pfälzer Brücke, Klausbrücke, Steinmühlenbrücke und für Fußgänger die Forstwerderbrücke, die Rabeninselbrücke, die Salzgrafenbrücke (Mühlgraben; Nebenarm), die Hafenbahnbrücke, die Schwanenbrücke, die Dreierbrücke und die Peißnitzbrücke
- die Autofähre zwischen Brachwitz (Fährstr.) und Bad Neu Ragoczy (Alte Dorfstr.)
- die Brücke der Bundesautobahn 143 bei Salzmünde (geplant/im Bau)
- die Fußgänger-/Radwegbrücke nördlich von Salzmünde (nicht mehr vorhanden!)
- die Autofähre an der Landesstraße 156 in Wettin
- die Autofähre an der Landesstraße 155/157 in Rothenburg
- die Brücke der Landesstraße 154 zwischen Nelben und Könnern
- die Brücke der Bahnstrecke Halle–Sandersleben bei Könnern
- die Brücke der B 6 in Alsleben
- die Eisenbahnbrücke Alsleben (stillgelegt)
- die Brücke der A 14 bei Poplitz
- die Fußgänger-/Radwegbrücke in Gröna
- die Personenfähre in Bernburg (Saale) (zwischen Schloss Bernburg und Tiergarten, kurz vor der Schleuse)
- die Altstadtbrücke in Bernburg (nur für Fußgänger/Radfahrer)
- die Brücke von Landesstraße 50 (ehemals B 71) und B 185 in Bernburg
- die Brücke der Bahnstrecke Güsten–Köthen in Bernburg
- die Eisenbahnbrücke im Bernburger Industriegebiet
- die Brücke von B 6n bzw. B 185 im Rahmen der Ortsumgehung von Bernburg
- die Rohrbrücke zwischen Bernburg und Latdorf
- die Brücke der Landesstraße 73 in Nienburg
- die Gierseilfähre zwischen Calbe (Saale) und Gottesgnaden
- die Brücke der Landesstraße 63 in Calbe (Saale)
- die Brücke der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn in Calbe (Saale)
- die Autofähre an der Kreisstraße 1243 in Groß Rosenburg
Schleusen der Saale

Zur Gewährleistung der Schiffbarkeit der Saale gibt es im Unterlauf zahlreiche Schleusen:[29]
- Calbe, Stromkilometer 20,0
- Bernburg, Stromkilometer 36,1
- Alsleben, Stromkilometer 50,3
- Rothenburg, Stromkilometer 58,7
- Wettin, Stromkilometer 70,4
- Trotha (Halle), Stromkilometer 89,2
- Gimritz (Halle), Stromkilometer 92,6
- Halle (Saale), Stromkilometer 93,6
- Böllberg (Halle), Stromkilometer 95,8
- Planena (Halle), Stromkilometer 104,4
- Meuschau, Stromkilometer 113,5
- Rischmühle (Merseburg), Stromkilometer 115,2
- Bad Dürrenberg, Stromkilometer 126,2
- Herrenmühle (Weißenfels), Stromkilometer 141,0
- Brückenmühle (Weißenfels), Stromkilometer 142,5
- Beuditz (Weißenfels), Stromkilometer 143,2
- Öblitz, Stromkilometer 150,6
Binnenhäfen der Saale
- Hafen Halle (Saale), Ortsteil Trotha
- Sophienhafen Halle (Saale), nicht mehr in Betrieb
- Fahrgastschiffhafen Naumburger Blütengrund/Großjena, Heimathafen der Saale-Unstrut SchifffahrtsGmbH
Nebenarme
In Halle gibt es mehrere Nebenarme der Saale:
- Elisabeth-Saale
- Wilde Saale
Hochwasser
Für die Stadt Halle (Saale) wurden die Hochwasser zwischen 1559 und 1958 vom halleschen Geographen Gerhard Zinke untersucht. Über zehn Meter stieg der Pegel demnach am 2. März 1595 (10,15 m), am 24./25. Februar 1799 (10,12 m) und am 24./25. November 1890 (10,10 m). Zehnmal wurde die Neun-Meter-Marke überschritten.[30]
In Thüringen gelten folgende Hochwasser der letzten Jahrzehnte als die stärksten:
Siehe auch
Literatur
- Franz X. Bogner: Die Saale aus der Luft. Von der Quelle bis zur Mündung. Sutton-Verlag, Erfurt 2014, ISBN 978-3-95400-371-6.
- Ernst-Otto Luthardt, Reinhard Feldrapp: An der Saale. Vom Fichtelgebirge durch Thüringen bis zur Elbe. Würzburg 1990. ISBN 3-8035-1335-9.
- Hansjörg Küster: Die Elbe. Landschaft und Geschichte.Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-56209-9. (Kapitel 14: Die Saale)
- Wolf Thieme, Markus Altmann (Fotos): Mitten ins Herz. Sie entspringt in Bayern, durchquert Thüringen und fließt in Sachsen-Anhalt in die Elbe – die Saale ist ein Fluss, der alles verbindet. Und jedem Spaß macht: dem Sportler, dem Kulturfreund, dem Faulenzer. In: stern Nr. 26 (22. Juni 2006), S. 84–89. (Online-Version).
- Rudolstadt und das mittlere Saaletal (= Werte der deutschen Heimat. Band 58). 1. Auflage. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, ISBN 3-7400-0934-9.
- H. Faist: Die Schiffahrtsbedingungen auf der Wasserstraße Saale. In: Binnenschiffahrt. Jhrg. 46, Nr. 22, 1991, S. 1128–1132, ISSN 0939-1916.
Weblinks
- Blaues Band – Informationen zur Saale in Thüringen und Sachsen-Anhalt
- Verein zur Hebung der Saaleschifffahrt
- Saaleinitiative Halle
Einzelnachweise
- ↑ Gesamtliste der Fließgewässer im Elbeeinzugsgebiet Michael Bergemann, BSU Hamburg, 2010 (pdf)
- ↑ SAALE-Projekt: Einzugsgebiet. In: geoinf.uni-jena.de. Abgerufen am 18. Februar 2013.
- ↑ Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil I 2009. (PDF) Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, , S. 159, abgerufen am 20. Januar 2013 (deutsch, 5,22 MB).
- ↑ Stichwort: Saale – Artikel in Meyers Konversationslexikon, zitiert nach retrobibliothek.de
- ↑ Quellen im Fichtelgebirge, Stadtverwaltung Weißenstadt am See
- ↑ S.55 awa auwa ouwa ahva aha Wasser, Wiese
- ↑ Hansjörg Küster: Die Elbe. Landschaft und Geschichte, München 2007, Kapitel 14: Die Saale, S. 147.
- ↑ Hansjörg Küster: Die Elbe. Landschaft und Geschichte, München 2007, S. 36 f.
- ↑ Lothar Eissmann: Das Quartär der Leipziger Tieflandsbucht und angrenzender Gebiete um Saale und Elbe. Modell einer Landschaftsentwicklung am Rand der europäischen Kontinentalvereisung. In: Vorstand der Gesellschaft für geologische Wissenschaften der DDR (Hrsg.): Schriftenreihe für geologische Wissenschaften. Heft 2, Akademie-Verlag, Berlin 1975.
- ↑ Wagenbreth/Steiner: Geologische Streifzüge; Seite 80; VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1982
- ↑ http://www.enplan.de: 600 kW Wasserkraftanlage Rasenmühlenwehr Jena/Saale
- ↑ http://www.enplan.de: 600 kW Wasserkraftanlage Paradieswehr Jena/Saale
- ↑ 13,0 13,1 www.saalekraftwerke.de
- ↑ www.saale-online.de
- ↑ Thüringer Landesanstalt für Umwelt (Hrsg.): Gebiets- und Gewässerkennzahlen Verzeichnis und Karte. Jena 1998; 26 S.
- ↑ Obwohl die Leutra knapp oberhalb der Roda mündet, hat sie die Fließgewässerkennziffer 56372 und die Roda 5636
- ↑ Verzeichnis E, Lfd. Nr. 51 der Chronik, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
- ↑ 18,0 18,1 Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „laenge“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Verzeichnis F der Chronik, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
- ↑ Website www.saaleelsterkanal.de
- ↑ http://www.elbeinsel.de/
- ↑ Grüne Jugend Sachsen-Anhalt
- ↑ Stellungnahme des Umweltforschungszentrums Halle-Leipzig vom 22. Mai 2003 (PDF; 119 kB)
- ↑ Torgauer Zeitung am 24. November 2008
- ↑ Stolpes Geisterkanal. In: Der Spiegel. Nr. 20, 2003 (online).
- ↑ Vordringlicher Bedarf für ein Nutzloses Projekt. Frankfurter Allgemeine Zeitung am 31. Juli 2008
- ↑ Beton in Flusslandschaften, TAZ am 6. Juni 2008
- ↑ Regionales Bündnis gegen die Elbvertiefung
- ↑ Bodo Müller: Gewässerkarte Deutschland Nordost, Edition Maritim, Hamburg, 2002, ISBN 3-89225-341-2.
- ↑ Günther Zinke: Die historische Entwicklung der hydrographischen Bedingungen in der Stadtregion Halle unter besonderer Berücksichtigung der Hochwasserverhältnisse. In: C. Ohlig (Hrsg.): Halle und die Saale – Verflechtungen der 1200-jährigen Stadt mit ihrem Umland durch Wasserwirtschaft und Bergbau sowie Folgeindustrien. (= Schriften der Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft. Band 15). Siegburg 2011, S. 181.
- ↑ http://www.jena.de/de/stadt_verwaltung/stadtportraet/chronik/1962/236384
- ↑ http://www.jena.de/de/stadt_verwaltung/stadtportraet/chronik/1994/238002
- ↑ http://www.mdr.de/thueringen/hochwasser-thueringen120.html
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