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Hochschule für Jüdische Studien

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Hochschule für Jüdische Studien
Logo
Gründung 1979
Trägerschaft Zentralrat der Juden in Deutschland
Ort Heidelberg
Bundesland Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Erster Prorektor Johannes Heil
Studenten 120 Stand: WS 2012/13[1]
Professoren 9 wissenschaftliche Mitarbeiter, 3 Lehrbeauftragte
Website www.hfjs.eu

Die Hochschule für Jüdische Studien (HfJS) ist eine 1979 gegründete private, staatlich anerkannte Hochschule in Heidelberg. Sie wird vom Zentralrat der Juden in Deutschland getragen und durch Bund und Länder finanziert. Sie kooperiert eng mit der Ruprecht-Karls-Universität und steht Bewerbern jeder Konfession offen.

Geschichte

Bereits 1971 hatte der damalige Badische Landesrabbiner, Nathan Peter Levinson, die Idee, eine Ausbildungsstätte für Rabbiner, Kantoren und Religionslehrer einzurichten. Das Institut sollte in der Tradition der „Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums“ in Berlin stehen und die jüdische Gelehrsamkeit in Deutschland wieder neu etablieren. Doch die Entwicklung verlief anders. Ein Jahr darauf erließ der Oberrat der Israeliten Badens ein Memorandum, in dem Heidelberg als Sitz der Einrichtung und zugleich eine Kooperation mit der Ruprecht-Karls-Universität vorgeschlagen wurde. Mit großer Bitterkeit urteilte Landesrabbiner Levinson 1996 in seinen Memoiren über die Hochschule für Jüdische Studien, sie sei ein „Rabbinerseminar für Christen“ geworden, zu keiner Zeit sei ernstlich eine Orientierung auf Rabbinerausbildung gelungen.[2] Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte die Idee Levinsons nämlich aufgegriffen, aber beschlossen, über die konfessionelle Ausrichtung hinaus einen wissenschaftlichen, für alle Interessierten offen stehenden Studiengang einzurichten.

1979 schließlich, nach einem Beschluss des Zentralrats der Juden, wurde die Hochschule für Jüdische Studien gegründet, mit anfangs 16 Studierenden. Als akademische Einrichtung konzipiert, ist es ihr erklärtes Ziel, damals wie heute, „die Vielschichtigkeit und Faszination des Judentums zu vermitteln und wissenschaftliche Akzente zu setzen.“ Zwei Jahre nach der Gründung folgte die staatliche Anerkennung und 1995 erhielt die Hochschule das Promotionsrecht. Darüber hinaus ist sie seit 2007 Mitglied der Hochschulrektorenkonferenz und wurde 2009 durch den Wissenschaftsrat institutionell akkreditiert. Während des Aufbaus in den 80ern lehrten Professoren anderer Universitäten. Die Hochschule für Jüdische Studien hat heute acht Professuren und ebenso viele Assistenzstellen. Eine besondere Universitätsfakultät für Jüdisch-Theologische Studien hält Professor Johannes Heil, Erster Prorektor der Hochschule für Jüdische Studien (HfJS), wegen der geringen Nachfrage in Deutschland für nicht gerechtfertigt.[3]

Die Hochschule für Jüdische Studien unterhält wissenschaftliche Beziehungen mit ausländischen Universitäten in Israel und den Vereinigten Staaten. Sie organisiert wissenschaftliche Tagungen und gibt eine wissenschaftliche Zeitschrift, die Trumah, heraus.

Studiengänge

  • Magisterstudiengang „Jüdische Studien“ (auslaufend, seit Wintersemester 2007/08 durch den zweistufigen Bachelor/Master-Studiengang „Jüdischen Studien“ ersetzt)
  • Staatsexamen für Jüdische Religionslehre, kompatibel mit den Lehramtsstudiengängen der Universität Heidelberg
  • Bachelorstudiengänge
    • B.A. „Jüdische Studien“, 75 %,50 % oder 25 % möglich, in Kombination mit einem Fach an der Universität Heidelberg
    • B.A. „Praktische Jüdische Studien“, 100 %, bereitet auf Tätigkeiten in jüdischen Gemeinden und Institutionen vor
  • Masterstudiengänge
    • M.A. „Jüdische Studien“, konsekutiv nach mind. 50 % B.A. Jüdische Studien
    • M.A. „Jüdische Studien – Geschichte jüdischer Kulturen“ als Joint Degree mit der Karl-Franzens-Universität Graz, nicht-konsekutiv
    • M.A. „Jewish Civilizations“ in Kooperation mit dem Paideia-Institute in Stockholm, nicht konsekutiv
    • M.A. „Jüdische Museologie / Jewish Museology“ nicht konsekutiv
    • M.A. Heidelberger Mittelalter Master, interdisziplinärer Studiengang im Verbund mit der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, nicht konsekutiv

Kooperationen

Siehe auch

Literatur

  • Michael Graetz, Gerd Biegel (Hrsg.): Vom Mittelalter in die Neuzeit. Jüdische Städtebilder. Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg 2000, (Ausstellungskatalog).
  • Trumah - Zeitschrift der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg. ISSN 0935-1035.
  • Johannes Heil / Daniel Krochmalnik (Hrsg.): Jüdische Studien als Disziplin - die Disziplinen der Jüdischen Studien. Festschrift der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg 1979-2009. Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8253-5687-3 (= Schriften der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, Band 13).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt: Studierendenzahlen Studierende und Studienanfänger/-innen nach Hochschularten, Ländern und Hochschulen, WS 2012/13, S. 66-113 (abgerufen am 3. November 2013)
  2. Nathan Peter Levinson: Ein Ort ist, mit wem du bist - Lebensstationen eines Rabbiners. Edition Hentrich 1996, Berlin, S. 245 - 252.
  3. Timm Herre: „Neue Fakultät geht am Bedarf vorbei.“ In: Mannheimer Morgen, 11. Januar 2012
49.410048.70147
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hochschule für Jüdische Studien aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.