Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Wissenschaftsrat
Der Wissenschaftsrat ist das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Deutschland. Er wurde am 5. September 1957 gegründet und berät Bund und Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung des Hochschulsystems sowie der staatlichen Förderung von Forschungseinrichtungen.
Aufgaben
Seine Beratungsfunktion erfüllt der Wissenschaftsrat hauptsächlich durch die Erarbeitung von Empfehlungen, die auch veröffentlicht werden. Diese Empfehlungen können sowohl einzelne wissenschaftliche Institutionen (Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen) als auch übergreifende Fragestellungen des Wissenschaftssystems (zum Beispiel Hochschulzugang, Lehrerbildung, Hochschulmedizin) betreffen.
Daneben hat der Wissenschaftsrat im Laufe der Zeit eine Reihe von Einzelaufgaben übernommen:
- Evaluation von außeruniversitären Forschungseinrichtungen, insbesondere der Leibniz-Gemeinschaft sowie der sog. Ressortforschung
- Institutionelle Akkreditierung von privaten und kirchlichen Hochschulen (seit 2001)
- Durchführung der Exzellenzinitiative (seit 2005, gemeinsam mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft)
- Beratung des Bundes und der Länder zur Struktur der Forschungsförderung
Name | Jahr | |
---|---|---|
von | bis | |
Helmut Coing | 1958 | 1961 |
Ludwig Raiser | 1961 | 1965 |
Hans Leussink | 1965 | 1969 |
Reimar Lüst | 1969 | 1972 |
Theodor Heidhues | 1972 | 1976 |
Wilhelm A. Kewenig | 1976 | 1979 |
Andreas Heldrich | 1979 | 1982 |
Hans-Jürgen Engell | 1982 | 1985 |
Heinz Heckhausen | 1985 | 1987 |
Kurt Kochsiek | 1987 | 1989 |
Dieter Simon | 1989 | 1993 |
Gerhard Neuweiler | 1993 | 1994 |
Karl-Heinz Hoffmann | 1994 | 1996 |
Dagmar Schipanski | 1996 | 1998 |
Winfried Schulze | 1998 | 2001 |
Karl Max Einhäupl | 2001 | 2006 |
Peter Strohschneider | 2006 | 2011 |
Wolfgang Marquardt | 2011 | heute |
Trägerschaft und Organisation
Träger des Gremiums sind die Regierungen des Bundes und der Länder. Die Vollversammlung des Wissenschaftsrats besteht aus zwei gleichberechtigten Kommissionen. Die Wissenschaftliche Kommission besteht aus 24 Wissenschaftlern und 8 Repräsentanten des öffentlichen Lebens. Sie werden vom Bundespräsidenten berufen. Die 24 Wissenschaftler werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Leibniz-Gemeinschaft, der Hochschulrektorenkonferenz, Max-Planck-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam vorgeschlagen. Die 8 Repräsentanten des öffentlichen Lebens werden von Bundes- und Landesregierungen gemeinsam vorgeschlagen. Die Verwaltungskommission besteht aus je einem entsendeten Vertreter der sechzehn Länder und sechs Vertretern des Bundes, wobei letztere jedoch 16 Stimmen besitzen, so dass auch die Verwaltungskommission auf 32 Stimmen kommt. Vollversammlungen des Wissenschaftsrates finden vierteljährlich statt und müssen ihre Beschlüsse mit einer Zweidrittelmehrheit beschließen. Die Geschäftsstelle des Wissenschaftsrats ist in Köln. Dort betreuen etwa 80 Mitarbeiter – davon 40 Wissenschaftler – die Arbeit des Wissenschaftsrates in seine Gremien und Ausschüssen. Der Vorsitzende des Wissenschaftsrats wird jeweils für ein Jahr bestimmt und vertritt den Wissenschaftsrat nach außen.
Siehe auch
- Deutsche Forschungsgemeinschaft
- Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, Leibniz-Gemeinschaft
- Hochschulrektorenkonferenz, Gemeinsame Wissenschaftskonferenz
- Liste der Beratungsgremien der Bundesregierung
Literatur
- Olaf Bartz: Der Wissenschaftsrat. Entwicklungslinien der Wissenschaftspolitik in der Bundesrepublik Deutschland 1957–2007. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-515-09074-2.
- Olaf Bartz: Wissenschaftsrat und Hochschulplanung. Leitbildwandel und Planungsprozesse in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1957 und 1975, Diss., Köln 2005. (als elektronische Ressource verfügbar)
- Hans Christian Röhl: Der Wissenschaftsrat. Kooperation zwischen Wissenschaft, Bund und Ländern und ihre rechtlichen Determinanten, Nomos, Baden-Baden 1994, ISBN 3-7890-3480-0.
- Andreas Stucke: Der Wissenschaftsrat. In: Falk, Svenja/Rehfeld, Dieter/Römmele, Andrea/Thunert, Martin (Hrsg.): Handbuch Politikberatung. VS Verlag, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-531-14250-0, S. 248–254.
Weblinks
- Literatur zum Wissenschaftsrat im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wissenschaftsrat
- Veröffentlichungen des Wissenschaftsrates
- Mitglieder der Wissenschaftlichen Kommission und der Verwaltungskommission
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wissenschaftsrat aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |