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Hans Joachim Meyer
Hans Joachim Meyer (* 13. Oktober 1936 in Rostock; † 29. März 2024[1]) war ein deutscher Politiker (CDU) und Sprachwissenschaftler. Er war von April bis Oktober 1990 letzter Minister für Bildung und Wissenschaft der DDR und nach der deutschen Wiedervereinigung von 1990 bis 2002 erster Staatsminister für Wissenschaft und Kunst in Sachsen. Weiterhin wirkte er als Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.
Leben
Meyer studierte nach dem Abitur, das er in seiner Geburtsstadt Rostock ablegte, von 1955 bis 1958 an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Potsdam. Bereits seit seiner Schulzeit war der praktizierende Katholik von 1952 bis 1961 Mitglied der Ost-CDU. 1958 wurde er aus politischen Gründen – wegen „mangelnder Verbindung zur Arbeiterklasse“ – exmatrikuliert[2] und arbeitete im VEB Lokomotivbau Potsdam-Babelsberg. Von 1959 bis 1964 studierte er an der Humboldt-Universität (HU) Berlin Anglistik und Geschichte und schloss als Diplom-Philologe ab. Danach war er dort als Lehrer im Hochschuldienst tätig. Mit einer Semantische[n] Analyse der modernenglischen Verbalpartikel “up” im Vergleich zu verwandten englischen und deutschen Verbalpartikeln wurde er 1971 zum Dr. phil. promoviert.
Anschließend arbeitete er bis 1982 als Oberassistent in der Sektion Fremdsprachen der HU. Dort war Meyer von 1973 bis 1977 stellvertretender Sektionsdirektor für Erziehung und Ausbildung. Zwischen 1976 und 1988 absolvierte er mehrere Studienaufenthalte und Gastlehrtätigkeiten in Großbritannien, der Sowjetunion und den USA. Von 1978 bis 1990 leitete er den Bereich Sprachintensivausbildung an der Humboldt-Universität. Die Promotion B zum Dr. sc. phil. (entspricht einer Habilitation) schloss er 1981 mit der Schrift Englische Verben zur Beschreibung ausgewählter Sachverhalte der wissenschaftlichen Kommunikation, semantische Valenzstrukturen und typische Satzbaupläne ab. Danach wurde er 1982 zum Hochschuldozenten und 1985 zum außerordentlichen Professor für Angewandte Sprachwissenschaft (Englisch) ernannt.
Sein kirchliches Engagement währte von 1973 bis 1975 als Mitglied der Pastoralsynode der Jurisdiktionsbezirke der katholischen Kirche in der DDR und von 1976 bis 1982 im Pastoralrat für den Ostteil des Bistums Berlin.
Nach der Friedlichen Revolution und der freien Volkskammerwahl in der DDR war Meyer von April bis Oktober 1990 in der Regierung de Maizière Minister für Bildung und Wissenschaft. In dieser Eigenschaft leitete er auch ab Mai 1990 die DDR-Delegation in der Gemeinsamen Bildungskommission, deren Aufgabe darin bestand, die Zusammenführung beider deutscher Bildungssysteme auf Ministerebene vorzubereiten. Ergebnisse dieser Kommission sind auch in den Einigungsvertrag eingeflossen (Art. 37 Bildung und Art. 38 Wissenschaft und Forschung) und wurden politisch sowie praktisch umgesetzt. Meyer trat im August 1990 wieder der CDU der DDR bei. Nach dem Rücktritt des bisherigen Forschungs- und Technologieministers Frank Terpe (SPD) am 20. August 1990 übernahm Meyer für die letzten Wochen bis zur Auflösung der DDR zusätzlich dessen Ressort.
Unmittelbar nach der deutschen Wiedervereinigung wurde er im Oktober 1990 von Ministerpräsident Kurt Biedenkopf in dessen Kabinett nach Dresden berufen. Hier war er von 1990 bis 2002 als Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst wirksam.
1990 wurde er Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, 1994 Vizepräsident und war schließlich von 1997 bis 2009 Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.
Ehrungen (Auswahl)
- 2002: Ehrendoktor der Technischen Universität Dresden
- 2003: Ehrenmitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften
- 2005: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- 2008: Johann Walter Plakette
- 2013: Hans-Olaf-Henkel-Preis – Preis für Wissenschaftspolitik
- 2015: Sächsischer Verdienstorden
- 2017: Gregoriusorden (Komtur)[3]
Schriften
- gemeinsam mit Hanna Harnisch: Zur Untersuchung von Kommunikationsverfahren unter linguistischem Aspekt. Zum Problem der kommunikativ-funktionalen oder thematischen Zuordnung von Verben (= Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Forschungskollektiv Kommunikativ-Funktionale Sprachbetrachtung und Fremdsprachenunterricht: Arbeitsbericht, 46). Martin-Luther-Universität, Halle 1977, DNB 800863445
- In keiner Schublade – Erfahrungen im geteilten und vereinten Deutschland. Herder-Verlag, Freiburg i.Br. u. a., 2015, ISBN 978-3-451-32968-5
Literatur
- Kurzbiografie zu: Hans Joachim Meyer. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
Weblinks
- Literatur von und über Hans Joachim Meyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Hans Joachim Meyer in der Sächsischen Bibliographie
- Nachlass BArch N 2670
Einzelnachweise
- ↑ FAZ.net: Letzter DDR-Bildungsminister Hans Joachim Meyer gestorben, 30. März 2024
- ↑ Gabriele Höfling: „Christen waren keine gleichberechtigten Bürger“. Interview mit Hans Joachim Meyer auf katholisch.de, 10. Oktober 2016.
- ↑ Stefan Förner: Hohe päpstliche Auszeichnung für Prof. Dr. Hans Joachim Meyer. In: Pressemeldung. Erzbistum Berlin, 30. August 2017, archiviert vom Original am 1. September 2017; abgerufen am 1. September 2017.
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Personendaten | |
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NAME | Meyer, Hans Joachim |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CDU) |
GEBURTSDATUM | 13. Oktober 1936 |
GEBURTSORT | Rostock |
STERBEDATUM | 29. März 2024 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hans Joachim Meyer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Kirchentagspräsident
- CDU-Mitglied (DDR)
- CDU-Mitglied
- Person des Christentums (DDR)
- Hochschullehrer (Humboldt-Universität zu Berlin)
- Ehrenmitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften
- Ehrendoktor der Technischen Universität Dresden
- Minister (DDR)
- Wissenschaftsminister (Sachsen)
- Sprachwissenschaftler
- Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des Sächsischen Verdienstordens
- Träger des Gregoriusordens (Komtur)
- Träger der Leibniz-Medaille
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