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Zamość
Zamość | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Polen | |||
Woiwodschaft: | Lublin | |||
Landkreis: | Kreisfreie Stadt | |||
Fläche: | 30,5 km² | |||
Geographische Lage: | 50° 43′ N, 23° 16′ O50.72055555555623.258611111111Koordinaten: 50° 43′ 14″ N, 23° 15′ 31″ O | |||
Höhe: | 212 m n.p.m | |||
Einwohner: |
64.969 | |||
Postleitzahl: | 22-400 bis 22-410 | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 84 | |||
Kfz-Kennzeichen: | LZ | |||
Wirtschaft und Verkehr | ||||
Straße: | Warschau–Lemberg | |||
Schienenweg: | Warschau–Lemberg | |||
Nächster int. Flughafen: | Warschau | |||
Gemeinde | ||||
Gemeindeart: | Stadtgemeinde | |||
Fläche: | 30,5 km² | |||
Einwohner: |
64.969 | |||
Bevölkerungsdichte: | 2132 Einw./km² | |||
Gemeindenummer (GUS): | 0664011 | |||
Verwaltung (Stand: 2009) | ||||
Stadtpräsident: | Marcin Zamoyski | |||
Adresse: | Rynek Wielki 13 22-400 Zamość | |||
Webpräsenz: | www.zamosc.pl |
Zamość [ˈzamɔɕt͡ɕ] (dt: Zamosch) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Lublin im südöstlichen Teil Polens rund 240 km südöstlich der Hauptstadt Warschau und 110 km nordwestlich der ukrainischen Stadt Lemberg in der Landschaft Roztocze gelegen.
Die Stadt wurde ab 1578 nach den Vorstellungen des venezianischen Baumeisters Bernardo Morando im Stil der italienischen Renaissance erbaut, was ihr den Namen Padua des Nordens einbrachte. Die Altstadt gehört seit 1992 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Geographie
Die Hochebene (rund 200 m über NN) ist waldreich und wird von den Flüssen Wieprz und Tanew durchschnitten, zwei östlichen Nebenflüssen der Weichsel. Im Norden – bei der Stadt Krasnystaw und dem Dorf Skierbieszów – ging im Juli 1915 ein langer Stellungskrieg in einen Vormarsch nach Osten über.
Geschichte
Ihren Namen verdankt die Stadt ihrem Gründer Jan Zamoyski, der u. a. in Padua studiert hatte und ab 1576, zur Zeit der Lubliner Union mit Litauen, höchste Staatsämter bekleidete.
Im Jahre 1720 fand in Zamość eine Synode der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche statt, auf der wichtige Beschlüsse zur Reform der Liturgie gefasst wurden.
Zwischen 1772 und 1809 gehörte der Ort zu Österreich und war ein Teil des Kronlandes Galizien.
In der Zwischenkriegszeit lag die Region (Wyżyna Lubelska) fast im Zentrum Polens und wurde früher – mit den heute ukrainischen Gebieten östlich des Bug – Wolhynien genannt, zeitweilig auch „Russisch-Polen“.
Im Zweiten Weltkrieg gehörte die Region als Protektorat zum deutschen Generalgouvernement (1939–1944), das im besetzten Polen errichtet wurde. Kreishauptmann war in dieser Zeit ein Helmut Weihenmaier[3]. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung kam in der Nazizeit in Ghettos, Vernichtungslagern oder durch Erschießungen um, viele starben auch durch Hunger oder Krankheiten, denn die Zustände in den Ghettos und im Generalgouvernement im Allgemeinen waren unmenschlich. Durch deutsche Siedler sollte die polnische Mehrheit „germanisiert“ werden, wobei die Stadt in den Planungen den Namen Himmlerstadt, später auch Pflugstadt trug (vgl. Aktion Zamosc). 1944 wurde die Stadt schließlich von der Roten Armee erobert und die Region war seit 1945 Grenzgebiet zur Sowjetunion, heute zur Ukraine.
Die Adelsfamilie der Zamoyski wurde von den Nazis und später von den Kommunisten drangsaliert. Ein Spross der Familie ist heute Bürgermeister der Stadt.
Sehenswürdigkeiten
- Altstadt, von Bernardo Morando (ca. 1540 - 1600) als ideale Stadt geplant und errichtet, mit Festungsbauten und farbenprächtigen, reich verzierten Bürgerhäusern, seit 1992 Weltkulturerbe der UNESCO,[4]
- Die Kollegiatskirche, ebenfalls nach Entwürfen Bernardo Morandos von 1587 bis 1630 erbaut, gehört zu Polens schönsten Kirchen aus der Zeit des Manierismus. Sie ist die Kathedralkirche des seit 1992 bestehenden Bistums Zamość-Lubaczów.
- Rathaus mit geschwungener Freitreppe und einem 52 m hohen achteckigen Uhrenturm am Marktplatz
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Jan Sobiepan Zamoyski (1627–1665), polnischer Adeliger und Magnat, General und Beamter im Staatsdienst der Republik Polen-Litauen
- Alexander Zederbaum (1816–1893), hebräisch-jiddischer Schriftsteller; Pionier des hebräischen Journalismus
- Itzhok Lejb Perez (1851-1915), Schriftsteller; Begründer der modernen jiddischen Literatur und der jüdischen Belletristik
- Rosa Luxemburg (1871-1919), kommunistische Politikerin; ihr Geburtshaus am Marktplatz ist erhalten
- Leopold Skulski (1877–1939/1940), Chemiker, Politiker und Ministerpräsident
- Joseph Epstein (1911–1944), polnischer Kommunist; ab 1931 im französischen Exil; als "Colonel Gilles" legendärer Kämpfer der Résistance.
- Marek Grechuta (1945-2006), Sänger und Komponist
- Beata Ścibakówna (*1968), Schauspielerin
- Anna Jakubczak (*1973), Leichtathletin
- Jakub Julian Ziółkowski (*1980), Maler
Ehrenbürger
- Karl-Friedrich Binder (* 1937), langjähriger Oberbürgermeister der Partnerstadt Schwäbisch Hall (1995 verliehen)
Städtepartnerschaften
- Bardejov, Slowakei
- Loughborough, Großbritannien
- Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, Deutschland
- Sumy, Ukraine
- Schowkwa, Ukraine
Verweise
Siehe auch
Literatur
- Fritz Stuber, „Notizen zur Wiederaufwertung historischer Städte in Polen“, in Schweizer Ingenieur und Architekt (Zürich), Jahrgang 104, Nr. 21, 1986 (Seiten 506-516, 16 Abb.)
- Piotr Szewc „Das Buch eines Tages. Zamość, Juli 1934.“ Roman, Edition.fotoTAPETA 2011, ISBN 978-3-940524-15-7
Weblinks
- Offizielle Website der Stadt (in mehreren Sprachen)
- Region von Zamość
- Über die Renaissancestadt Zamość
- Über die „Aktion Zamosc“ der Nazis (zweiter Teil)
- Georg Braun: Abbildung der Stadt 1617 in Civitates orbis terrarum
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2015. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (ZIP-Ordner mit XLS-Dateien; 7,82 MiB), abgerufen am 28. Mai 2016.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2015. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (ZIP-Ordner mit XLS-Dateien; 7,82 MiB), abgerufen am 28. Mai 2016.
- ↑ vermutlich: Helmut W. 1905–1995, zuvor Amtsverweser im Oberamt Urach, 1960–1971 Landrat im Landkreis Freudenstadt. Im Axis History Forum an 1 Stelle geschrieben "Helmuth", an einer anderen ohne Vorname
- ↑ http://whc.unesco.org/en/list/564
Kulturerbe: Historisches Zentrum von Krakau (1978) | Königliche Salzbergwerke Wieliczka und Bochnia (1978, 2013) | Auschwitz-Birkenau (1979) | Warschauer Altstadt (1980) | Altstadt von Zamość (1992) | Altstadt von Toruń (1997) | Deutschordensburg Marienburg (1997) | Kalwaria-Zebrzydowska-Park (1999) | Schlesische Friedenskirchen (2001) | Holzkirchen im südlichen Kleinpolen (2003) | Fürst-Pückler-Park Bad Muskau (2004) | Jahrhunderthalle in Breslau (2006) | Holzkirchen der Karpatenregion in Polen und der Ukraine (2013) | Silberbergwerk Tarnowskie Góry (2017) | Krzemionki – Montanregion der prähistorischen Gewinnung von gebändertem Feuerstein (2019)
Naturerbe: Waldgebiet Bialowieza (1979) | Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas (2021)
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