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Samuel Beckett

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Samuel Beckett (1977)

Samuel Barclay Beckett (geb. 13. April 1906 in Dublin; gest. 22. Dezember 1989 in Paris) war ein irischer Schriftsteller. Er gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und wurde 1969 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Sein bekanntestes Werk ist Warten auf Godot (En attendant Godot), das am 5. Januar 1953 in Paris uraufgeführt wurde. Die erste Aufführung im deutschsprachigen Raum fand am 8. September 1953 im Schlossparktheater Berlin statt.

Beckett war zunächst britischer, nach der Unabhängigkeit Irlands 1921 dann irischer Staatsbürger, lebte aber seit 1937 ständig in Frankreich. Seine ersten Texte verfasste er in englischer Sprache, in seiner mittleren und fruchtbarsten Phase schrieb er überwiegend französisch, später wechselte er zwischen beiden Sprachen, oft von Text zu Text, und übersetzte seine Werke häufig selbst in die jeweils andere.

Leben und Schaffen

Familie

Samuel Beckett war der zweite Sohn der Eheleute Bill und May Beckett (geb. Roe). Die väterliche Linie der Familie stammte von den Hugenotten ab, die wahrscheinlich im 18. Jahrhundert aus Frankreich nach Irland kamen. Jene erwarb sich zunächst mit der Herstellung edler Stoffe einigen Reichtum und war später, seit der großväterlichen Generation, im Baugewerbe tätig. Becketts Vater selbst war als Baukalkulator vielbeschäftigtes und angesehenes Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft Dublins. Auch May Beckett stammte aus einer achtbaren protestantischen Familie. Das Dorf Foxrock, ein Vorort Dublins, galt zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Adresse für Wohlhabende, die zurückgezogen und doch in der Nähe zum belebten Stadtzentrum Dublins wohnen wollten. Die Becketts lebten dort in einem großzügigen Haus (Cooldrinagh) mit einigem Landbesitz und hatten im Lauf der Jahre mehrere Dienstmädchen. Die Mutter führte den Haushalt mit Strenge, bedacht auf Sauberkeit und Umgangsformen, und galt als regelmäßige Kirchgängerin. Der Vater pflegte den geselligen Umgang, war Mitglied mehrerer Gentlemen's Clubs, spielte gerne Golf oder unternahm ausgedehnte Wanderungen.

Kindheit

Entgegen dem Gerücht, er habe sein Geburtsdatum manipuliert und selbst auf den 13. April verlegt, den Karfreitag als Symbol für das Leid, kam Beckett tatsächlich an diesem Tag zur Welt. Sein drei Jahre älterer Bruder hieß Frank. Seit dem fünften Lebensjahr besuchte Beckett eine Kindergartenschule in der Nähe von Foxrock, wo er u. a. bereits erste Lektionen in Französisch und Klavierstunden erhielt. Ab 1915 wurde er in die höhere Schule Earlsfort House in der Nähe der Dubliner Bahnhofs-Endstation geschickt und blieb dort insgesamt vier Jahre lang. Frühzeitig fiel er als guter Sportler auf, spielte Tennis, Cricket und Golf und erhielt Unterricht im Boxen. 1919 wechselte er in die traditionsreiche Portora Royal School, ein Internat, an dem auch Oscar Wilde einige Zeit gelernt hatte und das nach der Teilung Irlands im nördlichen Landesteil jenseits der Grenze lag. Dort entwickelte er erste literarische Interessen und las u. a. Bücher des Humoristen Stephen Leacock. Er galt als intelligenter, insgesamt jedoch nicht als herausragender Schüler und war besonders für seine guten Aufsätze und sportlichen Fähigkeiten bekannt.

Jugend und literarische Anfänge

Becketts Kindheit und Jugend wurden überschattet von dem erbitterten Kampf, durch den die überwiegend katholischen Iren dem protestantischen England nach fast 400 Jahren Fremdherrschaft 1921 die Unabhängigkeit abtrotzten.[1]

Im Oktober 1923, mit 17 Jahren, begann Beckett das Studium der Fächer Französisch und Italienisch am renommierten Dubliner Trinity College und reiste in diesem Zusammenhang 1926 erstmals nach Frankreich und 1927 nach Italien.

Nach Abschluss seines Studiums wurde Samuel Beckett für zwei Jahre Englisch-Lektor an der Pariser Ecole Normale Supérieure, der französischen Elitehochschule für Lehramtsfächer. In Paris knüpfte er Kontakt zu Literatenkreisen und lernte dabei neben den Franzosen Jules Romains, Philippe Soupault und Paul Valéry auch seinen 24 Jahre älteren Landsmann James Joyce kennen, dessen Werke er zum Teil übersetzte. Joyce hatte sich schon vor längerer Zeit aus dem politisch unruhigen, viktorianisch geprägten Irland nach Paris zurückgezogen und inzwischen, dank seines als Skandalroman betrachteten Ulysses (1922), einen gewissen Grad an Berühmtheit erlangt. In Paris machte Beckett erste ernsthafte schriftstellerische Versuche, zunächst mit Lyrik in englischer Sprache. Seit 1928 reiste er mehrfach nach Deutschland, u. a. weil er sich in seine in Kassel lebende Cousine „Peggy“ (eigentlich Ruth Margaret) Sinclair verliebt hatte. Der Liebe zu ihr setzte Beckett mit seinem Romanerstling Dream of fair to middling women (Traum von mehr bis minder schönen Frauen) (1932, veröff.1993) ein Denkmal.

1930 kehrte Beckett nach Dublin zurück und wurde Assistent im Fach Französisch am Trinity College. Doch empfand er die geregelte Tätigkeit als Last, kündigte und ging 1932, nach einer längeren Reise durch Deutschland, wieder nach Paris, um nur kurze Zeit später erneut nach Dublin zurückzukehren. 1933, nach dem plötzlichen Tod seines Vaters, widersetzte er sich dem Druck seiner Mutter, als Partner seines Bruders in die Firma einzutreten. Stattdessen ging er nach London, wo er von Zuwendungen der Mutter lebte und mühsam und oft in depressiver Stimmung als Autor Fuß zu fassen suchte. Ein Bändchen erzählender Texte, das er unter dem mehrdeutigen Titel More Pricks than Kicks (Mehr Prügel als Flügel bzw. Mehr Pimmel als siebenter Himmel) 1934 publizierte, blieb jedoch erfolglos und wurde bald verboten. Für seinen ersten Roman Murphy fand er lange Zeit keinen Verleger. 1934, während er an Murphy arbeitete, begann er in London eine Psychoanalyse bei Wilfred Bion, die zwei Jahre andauerte und ihn mit dem Psychoanalytiker C.G. Jung in Kontakt brachte, dessen Vorlesungen er besuchte.[2]

Der Entschluss zu einer Reise durch Deutschland (1936/37) – ein Tagebuch aus dieser Zeit wurde erst nach seinem Tod entdeckt – entstand wohl aus dem Bedürfnis heraus, sich nach seiner bisherigen literarischen Erfolglosigkeit neu zu orientieren. So schrieb Beckett in seinem Tagebuch: „My plans are now simply to get to Germany, & then selon le vent. I hope to be away a long, long time.“

Die ersten neun Wochen verbrachte Samuel Beckett in Hamburg, wo er Theater, Konzerte, die Universität und vor allem die Hamburger Kunsthalle besuchte. Neben der für die Öffentlichkeit zugänglichen Sammlung interessierten ihn auch die bereits von der nationalsozialistischen Kulturverwaltung ins Depot verbannten Bilder der Künstler der „Brücke“, die er nur mit besonderer Erlaubnis zu sehen bekam. In Hamburg, aber auch in den anderen Städten seiner Deutschlandreise, fand Beckett Kontakt zu der trotz Verfolgung noch existierenden modernen Kunstszene. Neben Künstlern und Künstlerinnen der ehemaligen Hamburger Sezession traf er die Sammlerin moderner Kunst Margrit Durrieu und die Kunsthistorikerin Rosa Schapire, die wegen ihrer jüdischen Herkunft diskriminiert wurde. Eine weitere längere Station von Becketts Deutschlandreise war Berlin. Hier, so hält er in seinen Tagebuchaufzeichnungen fest, war es zwar im Kronprinzenpalais noch möglich, Zeichnungen von dem Regime missliebigen Künstlern zu sehen, ihre ins Magazin verbannten Gemälde aber nicht. In Dresden, wo er engen Kontakt mit dem von den Nazis entlassenen ehemaligen Leiter der Gemäldegalerie Will Grohmann pflegte, konnte er noch Bilder von Edvard Munch, Oskar Kokoschka, Otto Dix und sogar Max Liebermann besichtigen, was ihn nach seinen Erfahrungen mit der Einstellung der damaligen deutschen Behörden Juden gegenüber verwunderte. In seiner letzten Station München schließlich war das politische Klima schon so gefährlich für die freie Kultur geworden, dass er nicht mehr an die von ihm gewünschte Literatur herankam. So brachte es, nach Becketts Aufzeichnungen, der Verleger Reinhard Piper nicht über sich, ihm eine inzwischen verbotene Biografie Ernst Barlachs auszuhändigen, da er befürchtete, Beckett könne bei der Ausreise aus Deutschland durchsucht werden.

Nach der Deutschlandreise und einer kurzzeitigen Rückkehr nach Irland ließ Beckett sich im Oktober 1937 endgültig in Paris nieder. Ein entscheidender Grund dafür war die junge Pianistin Suzanne Deschevaux-Dumesnil, die ihn, nachdem ihm bei einem Überfall von einem Unbekannten ein lebensgefährlicher Messerstich zugefügt wurde, im Krankenhaus besucht hatte und bald danach seine Lebensgefährtin und 1961 seine Ehefrau wurde. Auch sprachlich verlegte er sich aufs Französische, beispielsweise indem er Murphy (der 1938 endlich in London erschienen war) selbst ins Französische übertrug.

Bei einem Besuch in Irland 1939 wurde er vom Kriegsausbruch überrascht und kehrte sofort nach Paris zurück. Ende 1940 schloss er sich dem französischen Widerstand, der Résistance, an. Als 1942 seine Widerstandszelle Gloria SMH von einem katholischen Priester luxemburgischer Herkunft an die Gestapo verraten wurde, tauchte Beckett unter und ging mit seiner Partnerin Suzanne in die unbesetzte Südhälfte Frankreichs, ins Dorf Roussillon (Vaucluse). Hier verdingte er sich als Erntehelfer und Gelegenheitsarbeiter und schrieb nachts an seinem vorerst letzten englischsprachigen Roman Watt (gedruckt erst 1953).

Der mühsame Durchbruch und die Zeit der Anerkennung

Nach der Befreiung Frankreichs 1944 kehrte er im April 1945 zurück nach Paris und meldete sich, nach einem kurzen Besuch in Irland, freiwillig als Rot-Kreuz-Helfer. Als solcher arbeitete er bis zum Jahresende, überwiegend als Dolmetscher, in einem Lazarett in der normannischen Kleinstadt Saint-Lô. Wieder in Paris, begann er als nunmehr französischsprachiger Autor seine fruchtbarste Schaffensphase. Zunächst hatte er allerdings Mühe, Verlage für seine Bücher zu finden, bis Suzanne Deschevaux-Dumesnil den Verleger der Éditions de Minuit, Jérôme Lindon, für ihn gewann.

Es entstanden 1946 der Roman Mercier et Camier (gedruckt erst 1970) und 1948 die Romane Molloy und Malone meurt (beide gedruckt 1951). Ebenfalls 1948 entstand das Stück En attendant Godot, für das sich zunächst kein Spielort finden ließ. Erst Anfang 1953 wurde es mit überraschendem Erfolg am Théâtre de Babylone von Roger Blin, der selbst den Pozzo spielte, aufgeführt und machte seinen Autor zu einer der Galionsfiguren des absurden Theaters.[3] Ab 1946 entstanden die Erzählungen des Bandes Textes pour rien (1956), 1949 der Roman L'Innomable (gedruckt 1953) und 1954–56 ein weiteres Stück: Fin de partie (Uraufführung 1957).

1953 fing Beckett an, beginnend mit Molloy, seine französisch verfassten Werke ins Englische zu übertragen. Dies brachte ihn dazu, teilweise wieder englisch zu schreiben, wobei er diese Texte anschließend meistens ins Französische übertrug. 1956 konzipierte er, beginnend mit All that fall, für den englischen Radiosender BBC eine Serie von Hörspielen (Radio Plays), eine Gattung, die in Frankreich damals kaum bekannt war und mit der sich Beckett ein für ihn neues Feld erschloss.

Samuel Beckett, 1961 porträtiert von Reginald Gray

1957/58 verfasste er den Roman From an Abandoned Work, 1958 das hörspielartige Stück Krapp’s Last Tape (1961 von Marcel Mihalovici in Bielefeld als Oper inszeniert). 1960 schrieb er den französischen Roman Comment c'est und das englische Stück Happy Days (Uraufführung 1961 in New York), das er 1962 als Oh les beaux jours ins Französische übertrug (Uraufführung 1963 in Venedig). 1961 wurde Beckett erstmals mit einem Literaturpreis ausgezeichnet, dem Prix international des éditeurs. 1963 verfasste er neben den Hörspielen Words and Music und Cascando den Einakter Play. Im selben Jahr wurde unter Mitwirkung des Autors das Hörspiel All that fall als Tous ceux qui tombent für das französische Fernsehen adaptiert und gesendet.

Hiermit war Beckett in der professionellen Welt der Bilder angekommen, die ihn schon immer interessiert hatte. 1964 konzipierte und drehte er in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Alan Schneider (der 1961 schon den Godot verfilmt hatte) den stummfilmartigen Streifen Film, dessen Hauptrolle der Stummfilmstar Buster Keaton spielte und der im Jahr darauf in Venedig den „Prix de la Jeune Critique“ erhielt. Film blieb jedoch der letzte originäre Film Becketts, denn 1965 wendete er sich dem Medium Fernsehen zu und verfasste als sein erstes genuines Fernsehstück Dis Joe, das er der BBC anbot. Da sich die Produktion dort verzögerte, das Stück aber inzwischen ins Deutsche übertragen worden war, entschloss sich der Süddeutsche Rundfunk, es unter der Regie des Autors zu produzieren. Es wurde 1966, an dessen 60. Geburtstag, gesendet und öffnete ihm die Tore des SDR, der bis 1985 noch mehrere Stücke von und mit ihm produzierte.

1967 versuchte Beckett sich in Berlin als Theaterregisseur mit seinem Stück Endspiel (Fin de partie) von 1956. Im Jahr 1968 erschien unter dem Titel Comédie et actes divers ein Sammelband französisch verfasster bzw. ins Französische übertragener Stücke.

Becketts Grab auf dem Friedhof Paris-Montparnasse

Spätestens ab dem Ende der fünfziger Jahre war Beckett ein anerkannter Autor. Seine Texte wurden rasch zum Druck angenommen und seine Stücke umgehend aufgeführt oder produziert. Er figurierte sogar, obwohl von Natur aus eher scheu und notorisch depressiv, ein wenig als Star im Pariser Literaturbetrieb. 1969 erhielt er den Nobelpreis für Literatur, blieb der Überreichungszeremonie jedoch fern.

1970 verfasste Beckett die Erzählung Le Dépeupleur; 1978 erschien die Verssammlung Mirlitonnades, ein Werk der "Einfachheit mit doppeltem Boden"[4]. Es folgten zahlreiche weitere kürzere Texte, die hin und wieder gesammelt bei den Éditions de Minuit erschienen.[5] Allerdings zog Beckett sich als Person mehr und mehr zurück und verschwand auch als Autor langsam aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit. Er verstarb am 22. Dezember 1989.

Nachwirkung

Heute wird Beckett – trotz gelegentlicher Ehrenrettungen[6] – immer weniger gelesen, zumal seine erzählenden Werke als schwierig gelten, denn sie besitzen in der Regel keine erkennbare Handlung und vermitteln eine Atmosphäre von Sinnleere, Überdruss und Aussichtslosigkeit. Für Kenner jedoch stecken sie voller literarischer Anspielungen und intellektueller Pointen. Sie sind sprachliche und mathematische Spiele, die vor ihrem düsteren Hintergrund durchaus als unterhaltsam empfunden werden können.

Plakette im Saint Patrick’s Park, Dublin

Becketts Ruhm beruht vor allem auf dem nach wie vor erfolgreichen Warten auf Godot, dessen zwei zentrale Figuren eine menschliche Grundsituation zu verkörpern scheinen: das Hoffen auf eine vermeintlich nahe Erfüllung oder Erlöserfigur. Das Rätsel Godot hat auch in Deutschland zu zahllosen Deutungen geführt, u. a. von Günther Anders in seinem Werk „Die Antiquiertheit des Menschen“.

Zu Becketts Freunden zählten Maler wie Bram van Velde oder Avigdor Arikha (dessen Frau, Anne Atik, später ein Buch über ihn schrieb: Wie es war), und Schriftsteller wie Robert Pinget oder Harold Pinter, der selbst mehrere Rollen in Stücken Becketts übernahm. Wichtige Schauspieler in Becketts Stücken waren z. B. Roger Blin, Billie Whitelaw, Jack MacGowran und Patrick Magee. Darüber hinaus inspirierte Beckett eine Reihe von bedeutenden Komponisten des 20. Jahrhunderts wie Wolfgang Fortner, György Kurtág, Morton Feldman, Philip Glass (Company, 1983) und Heinz Holliger, bildende Künstler wie Bruce Nauman und den Drehbuchautor und Dramatiker Charlie Kaufman. Auch sein Einfluss auf deutschsprachige Autoren ist beträchtlich, u.a. auf Thomas Bernhard, Peter Weiss und Ror Wolf.

Laut Le Monde vom 21. Dezember 2007 hält Beckett zur Zeit, wenn auch mit einigem Abstand hinter Eugène Ionesco, Platz 2 auf der Liste der französischen Theaterautoren, die außerhalb Frankreichs am meisten gespielt werden.

Der Komparatist Hans Ulrich Gumbrecht interpretiert das Stück zeithistorisch:

Dieser Text ... hat für mich all die Motive absorbiert, die für mich entscheidend in der Darstellung der unmittelbaren Nachkriegszeit sind. Emblematisch sind die letzten Worte in "Godot", als die beiden Protagonisten sagen: "Zieh dir die Hose hoch," und "wir gehen jetzt weg." Beckett sagt: "Sie laufen, aber sie legen keinen Weg zurück"[7]. Und das scheint mir die kompakteste denkbare Zusammenfassung der Nachkriegsgeschichte zu sein. ... das beständige Warten, das Offensein für die Ankunft von etwas, was sich im Leben meiner Generation nie eingestellt hat.[8]

Werke

(Nachfolgend sind die deutschen Titel aufgeführt, die Originaltitel finden sich oben.)

Essays

  • Dante … Bruno . Vico .. Joyce. (1929)
  • Proust (1931)
  • Three Dialogues (with Georges Duthuit) (1949)

Romane und Prosa

Kürzere Prosa

Gedichte und Gedichtsammlungen

Theaterstücke

Hörspiele

Stücke für Film und Fernsehen

Literatur

  • Chris Ackerley: The Grove Companion to Samuel Beckett. Grove, New York 2004 ISBN 0-8021-4049-1
  • Anne Atik: Wie es war. Erinnerungen an Samuel Beckett. Suhrkamp, Frankfurt 2003 ISBN 3-518-41399-6
  • Deirdre Bair: Samuel Beckett. Eine Biographie. Rowohlt, Reinbek 1994 ISBN 3-499-12850-0
  • Enoch Brater: The Essential Samuel Beckett. Thames & Hudson, New York 2003 ISBN 0-500-28411-3
  • John Calder (Hrsg.): As no other dare fail: for Samuel Beckett on his 80th birthday, London 1986 Festschrift zum 80. Geburtstag
  • Rosemarie Clausen, Samuel Beckett inszeniert, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1969 (mehrere Auflagen)
  • Andreas Gelhard: Le désastre, le dépeupleur. Beckett montiert die Reste von Dantes Commedia, in: Maximilian Bergengruen, Davide Giuriato, Sandro Zanetti: Gestirn und Literatur im 20. Jahrhundert, S. Fischer, Frankfurt 2006, S. 83 - 99
  • Frank Kelleter: Die Moderne und der Tod: Edgar Allan Poe – T. S. Eliot – Samuel Beckett. Peter Lang, Frankfurt 1998, ISBN 3-631-31089-7
  • James Knowlson: Samuel Beckett. Eine Biographie. Suhrkamp, Frankfurt 2003 ISBN 3-518-41482-8
  • Gerry Dukes: Samuel Beckett. Penguin ISBN 0-14-029470-8
  • Raymond Federman: Journey into Chaos : Samuel Beckett's Early Fiction (1965); Samuel Beckett, His Works and His Critics, An Essay in Bibliography (1970) mit John Fletcher
  • Wieland Schmied: Begegnung mit Samuel Beckett in Berlin. Rimbaud Verlag, Aachen 2006. ISBN 3-89086-681-6
  • Gilles Deleuze: Erschöpft, in S. B.: Quadrat, Stücke für das Fernsehen. Suhrkamp, Frankfurt 1996. ISBN 3-518-40824-0
  • Andreas P. Pittler: Samuel Beckett. Dtv, München 2006. ISBN 3-423-31082-0
  • Gaby Hartel & Carola Veit: Samuel Beckett. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006. ISBN 3-518-18213-7.
  • Gaby Hartel , Michel Glasmeyer (Hrsg.): The Eye of Prey. Becketts Film-, Fernseh- und Videoarbeiten, Suhrkamp Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-12460-4.
  • Friedhelm Rathjen: Samuel Beckett. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2006. ISBN 3-499-50678-5.
  • Samuel Beckett Gesellschaft (Hrsg.): Samuel Beckett und Kassel 1928–1932. Kassel 2006. ISBN 978-3-923078-74-5
  • Friedhelm Rathjen: Beckett. Eine Einführung ins Werk. ReJoyce, Scheeßel 2007. ISBN 978-3-00-020690-0
  • Ausstellungskatalog „Fountain of Erscheinung“. Samuel Beckett und die moderne Hamburger Kunst 1936. Haspa-Galerie, Hamburg 2006/07
  • Henning Mehnert: Samuel Becketts Neuinszenierung als Deutungshilfe für „En attendant Godot“, in: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen, 1977, S. 94ff.
  • Ulrich Pothast: The metaphysical vision: Arthur Schopenhauer's philosophy of art and life and Samuel Beckett's own way to make use of it, New York 2008. ISBN 978-1-4331-0286-8
  • Andrew Gibson: Samuel Beckett, Reaktion, London 2010, ISBN 978-1-86189-517-2.
  • Steffen Radlmaier: Beckett in Bayern. Kleebaum Verlag, Bamberg 2011. ISBN 978-3-930498-31-4.
  • Norbert W. Schlinkert: Wanderer in Absurdistan: Novalis, Nietzsche, Beckett, Bernhard und der ganze Rest. Eine Untersuchung zur Erscheinung des Absurden in Prosa. Königshausen & Neumann, Würzburg 2005. Seite 75-96. ISBN 978-3-8260-3185-4
  • Sigrid Irimia-Tuchtenhagen: Beckett, Samuel. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 18, Herzberg 2001, ISBN 3-88309-086-7, Sp. 158–167.

Weblinks

 Commons: Samuel Beckett – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Beckett-Gesellschaften und -Initiativen

Audiovisuelle Medien

Einzelnachweise

  1. Hauptquelle für die beiden biografischen Abschnitte
  2. Steven Connor: Beckett and Bion. Abgerufen am 19. März 2010.
  3. vgl. „Warten in Absurdistan » Vor 55 Jahren wurde Samuel Becketts »Warten auf Godot« uraufgeführt“, in: Wissenswerkstatt
  4. Andreas Dorschel, 'Tröten statt Flöten', in: Süddeutsche Zeitung Nr. 230 (6. Oktober 2005), S. 16.
  5. leseditionsdeminuit.com.
  6. Tim Parks in New York Review of Books vom 13. Juli 2006: „Beckett: Still Stirring“
  7. they walk, but do not advance
  8. Die Tageszeitung, taz 17. Oktober 2012, S. 15, mit Bezug auf sein Buch: Nach 1945. Latenz als Ursprung der Gegenwart. Suhrkamp, Berlin 2012
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