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Olaf Kistenmacher

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Olaf Kistenmacher (* 1970 in Hamburg) ist ein deutscher Historiker, Philosoph, Psychologe, Journalist und Publizist.[1][2][3]

Leben

Kistenmacher studierte Philosophie, Geschichtswissenschaft und Psychologie an der Universität Hamburg. Von 1995 bis 1997 war er studentische Hilfskraft am Philosophischen Seminar der Universität Hamburg. In dieser Zeit arbeitete er in der Redaktion der Rechtsphilosophischen Hefte. Seit 1999 ist Kistenmacher Pädagoge in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Von 2003 bis 2005 arbeitete er in der Redaktion der Schriftenreihe Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung in Norddeutschland, Edition Temmen. Von 2009 bis 2010 koordinierte Kistenmacher das Projekt „Was tun gegen Antisemitismus?!“ im Rahmen von Vielfalt tut gut in Altona.[1]

Kistenmacher promovierte 2011 bei Inge Marßolek und Norbert Finzsch an der Universität Bremen mit einer Arbeit zum Thema Arbeit und „jüdisches Kapital“. Antisemitische Aussagen in der Tageszeitung der KPD, Die Rote Fahne, während der Weimarer Republik, 1918 bis 1933.[2][1]

Von 2018 bis 2020 moderierte Kistenmacher die Veranstaltungsreihe „Antisemitismus im 21. Jahrhundert – was kann man dagegen tun?“.[4][1] Kistenmacher schreibt Beiträge für verschiedene Sammelbände und Zeitschriften zum Thema Antisemitismus.

Engagement, Aktivitäten

Kistenmacher war als Führer in verschiedenen Ausstellungen tätig:

Mitgliedschaften

Seit 2008 ist Kistenmacher Mitglied der Genderwerkstatt der Gedenkstätten in Deutschland.[1] Kistenmacher ist Mitglied des Villigster Forschungsforum zu Nationalsozialismus, Rassismus und Antisemitismus.[5]

Forschungsinteressen

Kistenmacher interessiert sich besonders für Antisemitismus sowohl in der rechten und neurechten als auch in der linken und kommunistischen Szene. Er forscht über antisemitische Darstellungen in der Tageszeitung der KPD während der Weimarer Republik, über Theorie und Geschichte des modernen Antisemitismus, über Antisemitismus in den kommunistischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts und in der Literatur nach der Schoah.[1]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Rosa Luxemburgs Kritik der „‚nationalenʻ Befreiung“, in: Frank Jacob/Jörn Schütrumpf (Hg.): 150 Years Rosa Luxemburg, Berlin
  • Grenzen der Aufklärung. Warum die Kritik des Antisemitismus in der Linken so schwer ist, in: Tom David Uhlig (Hg.): Das Gegenteil von Gut. Antisemitismus nach 1968. Katalog zur Ausstellung, Frankfurt am Main
  • Mehr als ein Fall Mbembe, in konkret 6/2020.[1]
  • Latente Formen des Antisemitismus in der Bildungsarbeit. Theoretische Zugänge und Handlungsstrategien, in: Marc Grimm/Stefan Müller (Hg.): Bildung gegen Antisemitismus. Spannungsfelder der Aufklärung, ISBN 978-3-7344-1140-3[6]
  • Facetten des Antisemitismus. Zu den verschiedenen Motiven und Motivationen der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert, in: Hans-Peter Killguss/Marcus Meier/Sebastian Werner (Hg.): Antisemitismus in der politischen Bildungsarbeit. Formen, Debatten, Methoden, ISBN 978-3-7344-0894-6[7]
  • Konsequent latent. Über die Bedeutungen des Begriffs „latenter Antisemitismus“, in Jungle World 34/2020 online
  • Atomspionage für Sowjetrussland? Der Fall Ethel und Julius Rosenberg zusammen mit Sina Arnold, in INDES – Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, 4/2019, S. 88–95 teilweise online
  • „Hilfe, wir werden verbrannt!“ Antisemitischer Anschlag in München 1970 zusammen mit Christoph Gunkel, Spiegel, 11. Februar 2020 online
  • Begleiterscheinung Judenfeindschaft. Zu einem Aspekt in Bini Adamczaks Beziehungsweise Revolution und Der schönste Tag im Leben des Alexander Berkman erschienen bei rote-ruhr-uni.com online als PDF
  • Was tun gegen Antisemitismus?! Anregungen zu einer Pädagogik gegen Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert, Hamburg, 2018 download als PDF
  • Brendan McGeever, Soziologe, über Antisemitismus in der Roten Armee, »Judenfeindschaft gab es auch ohne Pogrome«, Interview von Olaf Kistenmacher online
  • Schön gesagt? über den Film Die Stadt ohne Juden nach dem gleichnamigen Roman von Hugo Bettauer, zusammen mit Patricia Zhubi, in haGalil, 2017 online
  • Der Fall Ethel und Julius Rosenberg: Antikommunismus, Antisemitismus und Sexismus in den USA zu Beginn des Kalten Krieges zusammen mit Sina Arnold, edition assemblage, 2016, ISBN 978-3960420095
  • Klassenkämpfer wider Willen. Die KPD und der Antisemitismus in der Weimarer Republik in Jungle World 28, 2011 online
  • Arbeit und „jüdisches Kapital“. Antisemitische Aussagen in der Tageszeitung der KPD, Die Rote Fahne, während der Weimarer Republik, 1918 bis 1933, edition lumière, 2016, ISBN 978-3943245394
    • englisch: From ‘Judas’ to ‘Jewish Capital’: Antisemitic Forms of Thought in the German Communist Party (KPD) in the Weimar Republic, 1918–1933, Engage Journal, 2006 online
    • englisch: From ‚Jewish Capital‘ to the ‚Jewish-Fascist Legion in Jerusalem‘: The Development of Antizionism in the German Communist Party (KPD) in the Weimar Republic, 1925–1933, Engage Journal, 2006 online
    • französisch: De «Judas1» au «Capital juif2»: les formes de pensée antisémites dans le Parti communiste allemand (KPD) sous la république de Weimar, 1918–1933 online als PDF
  • „Antizionismus“ in der KPD der 1920er Jahre in Context XXI 3–4, 2005 online
  • „Antizionismus“ und antisemitische Verschwörungstheorien in der politischen Linken in Diskus 2, 2002 online

Weblinks

Vorträge auf Youtube (Audio)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Olaf Kistenmacher bei forschungsforum.net. Abgerufen am 6. Oktober 2020.
  2. 2,0 2,1 Kistenmacher, Olaf, Diss. A, 2011, Bremen bei d-nb.info.de. Abgerufen am 6. Oktober 2020.
  3. Olaf Kistenmacher bei perlentaucher.de. Abgerufen am 6. Oktober 2020.
  4. Veranstaltungsreihe 2019, Antisemitismus im 21. Jahrhundert, Was kann man dagegen tun? bei hamburg.de. Abgerufen am 6. Oktober 2020.
  5. Villigster Forschungsforum, Mitglieder bei forschungsforum.net. Abgerufen am 6. Oktober 2020.
  6. Bildung gegen Antisemitismus, Spannungsfelder der Aufklärung bei wochenschau-verlag.de. Abgerufen am 6. Oktober 2020.
  7. Bildungsarbeit gegen Antisemitismus, Grundlagen, Methoden & Übungen bei wochenschau-verlag.de. Abgerufen am 6. Oktober 2020.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Olaf Kistenmacher aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.