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Khartum
الخرطوم Khartoum Khartum | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Staat | ||
[[|]] | ||
Distrikt | al-Chartum | |
Höhe | 382 m | |
Einwohner | 2.682.431 (Berechnung 2012[1]) | |
Metropolregion | 8.363.915 (2007) | |
ISO 3166-2 | SD-KH | |
Politik | ||
Gouverneur | Abdul Halim al Mutafi | |
Blick auf den Verkehr in der Innenstadt Khartums |
Khartum (arabisch الخرطوم al-Chartūm, DMG al-Ḫarṭūm, deutsch „der Elefantenrüssel“, englische, mittlerweile auch vom Duden verwendete[2] Schreibweise Khartoum) ist die Hauptstadt der Republik Sudan und des Bundesstaates al-Chartum.
Geographie
Lage
Die Stadt liegt am Zusammenfluss des Weißen Nils mit dem Blauen Nil.
Bevölkerung
Khartum hat knapp 2,7 Millionen Einwohner in der eigentlichen Stadt und in der Agglomeration mit Omdurman und al-Chartum Bahri 8.363.915 Einwohner (Berechnung 2007). Damit ist Khartum die viertgrößte Agglomeration in Afrika. Allein die Verwaltungseinheit Khartum weist nach Berechnungen 2012 5.827.729 Einwohner auf.[3]
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr | Einwohner[4] | |
---|---|---|
Stadt | Agglomeration | |
1907 (k.A.)[5] | 69.349 | k.A. |
1956 (k.A.) | 93.100 | 245.800 |
1973 (Zensus) | 333.906 | 748.300 |
1983 (Zensus) | 476.218 | 1.340.646 |
1993 (Zensus) | 947.483 | 2.919.773 |
2007 (Berechnung) | 2.207.794 | 8.363.915 |
2012 (Berechnung) | 2.682.431 |
Geschichte
Frühe Geschichte
Khartum wurde 1820 von den Ägyptern unter Mehemed Ali als Militärlager gegründet. Bald darauf siedelten sich Einheimische an, um den Handel mit den Ägyptern zu intensivieren. Nach dem Sturz des alten Handelszentrums Schandi konzentrierte sich der Handel Sudans in Khartum, das nun den gesamten Handel mit Elfenbein, Gummi, Tamarinden, Straußenfedern und Sklaven aus Zentralafrika mit dem Roten Meer vermittelte.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Khartum als zumeist aus elenden Lehmhäusern mit engen, krummen und schmutzigen Gassen beschrieben. Aus Ziegeln erbaut waren nur das große Haus des Gouverneurs, das einen weiten, mit Dattelpalmen geschmückten Vorplatz hatte, die 1847 gegründete österreichisch-apostolische Mission, die einzige Moschee, die koptische Kirche und einige Häuser der handeltreibenden Griechen und anderer Europäer, Levantiner und Araber. In der Stadt unterhielten Österreich-Ungarn und Großbritannien Konsulate und die Bevölkerung wird auf rund 50.000 Einwohner geschätzt, die zum allergrößten Teil aus Arabern bestand – daneben noch aus afrikanisch-stämmigen Sklaven, Levantinern, Griechen, Italienern, Franzosen und Briten.
Unter Ismail Pascha wurde die Stadt zur Hauptstadt Sudans und zum Sitz der Generalgouverneure (u. a. Baker Pascha, dann Gordon Pascha u. a.) erhoben.
Von März 1884 an fand die Belagerung von Khartum im Zuge des Mahdi-Aufstandes statt. Zwei Tage bevor die britischen Entsatztruppen eintrafen ließ der Mahdi am 26. Januar 1885 Khartum angreifen. Am Morgen traten 50.000 Mahdisten zum Angriff an, stürmten die Stadt und töteten Gordon Pascha, vermutlich im Gouverneurspalast. Der Mahdi gründete Khartum gegenüber, am westlichen Nilufer, in Omdurman, eine neue Hauptstadt. Unter seinem Nachfolger Abdallahi ibn Muhammad wurde Khartum endgültig aufgegeben und verwandelte sich zur Geisterstadt. Erst 1898, nach der Niederschlagung des Mahdiaufstandes durch den britischen Sirdar Kitchener, wurde die Stadt wieder aufgebaut.
Neuere Geschichte
In den 1970er und 1980er Jahren war Khartum das Ziel von hunderttausenden Flüchtlingen, die Schutz vor den Konflikten in Tschad, Äthiopien und Uganda suchten. Diese siedelten sich in großen Slums in den Außenbezirken der Stadt an. Seit 1983 kamen dann auch viele Vertriebene aus Sudan selbst hinzu, als Folge des neu entbrannten Sezessionskrieges in Südsudan und des Darfur-Konfliktes.
Am 20. August 1998 wurde durch die Clinton-Regierung der USA die Bombardierung der Asch-Schifa-Arzneimittelfabrik im Administrationsbereich der Stadt al-Chartum Bahri veranlasst, da der Verdacht bestand, dort würden Komponenten für Chemiewaffen produziert.
Nach dem Tod von John Garang, dem Führer der SPLA, brachen am 1. und 2. August 2005 Unruhen in der Stadt aus, bei denen 75 Menschen ums Leben kamen und mehrere hundert verletzt wurden.
Am 14. September 2012 wurde die Deutsche Botschaft in der „53 Baladia Street“ gestürmt, in Brand gesteckt und teilweise zerstört.[6] Die in der Nähe liegende britische Botschaft wurde ebenfalls angegriffen.[7]
Infrastruktur
- Flughafen Khartum
- Brücken: Al-Mak-Nimr-Brücke, Alte Omdurman-Brücke, An-Nil-al-azraq-Brücke, Kubir-Brücke, Tuti-Brücke
- Bahnhof (15° 35′ 38″ N, 32° 31′ 36″ O15.59388888888932.526666666667) mit Eisenbahnlinien nach Norden bis Wadi Halfa und nach Südwesten über Kusti nach al-Ubayyid
- Stadion von Khartum
Al-Mogran Development Project
Das Al-Mogran Development Project ist ein Stadterweiterungsprojekt, das ein neues Stadtzentrum im Viertel Mogran am Zusammenfluss des Nil entwickeln soll und sich zum Teil am Vorbild Dubais orientiert.
Bildung
Universitäten
Dies ist eine unvollständige Liste von Hochschulen und Universitäten in Khartum:[8]
- Alzaiem Al Azhari Universität
- Internationale Universität Afrikas
- Katholische Universität von Sudan
- Nile Valley Universität
- Open Universität von Sudan
- The Future Universität
- Universität Khartum
- Universität für Medizin Wissenschaft und Technologie
- Universität Sudan für Wissenschaft und Technologie
Weiterführende Schulen
Dies ist eine unvollständige Liste von weiterführenden Schulen in Khartum
Sehenswürdigkeiten
- Große Moschee von Khartum, Faruq-Moschee, Asch-Schahid-Moschee
- Präsidentenpalast von Khartum
- Burj al-Fateh-Hotel
- Römisch-katholische Kathedrale von Khartum
- Allerheiligen-Kathedrale von Khartum
- Botanischer Garten
- Nationalmuseum Sudan, mit Relikten aus dem nubischen Reich von Kusch, einem Tempel der Hatschepsut und frühchristlichen Wandmalereien
- Museum der Alten Allerheiligen-Kathedrale von Khartum
Söhne und Töchter der Stadt
- Ali Muhammad Nagib (1901–1984), ägyptischer Offizier und Politiker
- Leila Aboulela (* 1964), sudanesische Autorin
- Nawal El Jack (* 1988), sudanesische Sprinterin
- Eddy Sidra (* 1989), kanadischer Fußballspieler
Städtepartnerschaften
- Ankara, Türkei seit 1992[9]
- Amman, Jordanien seit 1993[10]
- Wuhan, China seit 1995[11]
- Istanbul, Türkei seit 2001[12]
Klimatabelle
Khartum | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Khartum
Quelle: Sudan Meteorological Authority, Daten: 1971–2000[13]; wetterkontor.de
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Siehe auch
Literatur
- Jörg Gertel: Krisenherd Khartoum. Geschichte und Struktur der Wohnraumproblematik in der sudanesischen Hauptstadt. Verlag Breitenbach, Saarbrücken/Fort Lauderdale 1993, ISBN 3-88156-599-X.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ [ (Link nicht mehr abrufbar) Bevölkerungsberechnung 2012 Khartum]
- ↑ Duden, 24. Auflage 2006
- ↑ [ (Link nicht mehr abrufbar) Bevölkerungsberechnung der Verwaltungseinheit Khartum 2012]
- ↑ http://bevoelkerungsstatistik.de. Archiviert vom Original am 30. September 2007; abgerufen am 12. November 2013.
- ↑ Encyclopedia Britannica von 1911: Band 15, Seite 773
- ↑ spiegel.de 14. September 2012: Hass auf Deutschland
- ↑ http://ukinsudan.fco.gov.uk (Memento vom 23. Dezember 2012 im Webarchiv archive.is)
- ↑ Education. Sudan.net (Liste von Hochschulen und Universitäten in Khartum)
- ↑ Ankara Büyükşehir Belediyesi Kardeş – Ankaranın Şehirleri
- ↑ Amman’s Relations with Other Cities (Memento vom 26. Dezember 2008 im Internet Archive)
- ↑ Webseite der chin. Stadt Wuhan zur Städtepartnerschaft
- ↑ Turkish Press Review 12. Oktober 2001 – MIRZAOGLU RECEIVES KHARTOUM GOVERNOR
- ↑ Sudan Meteorological Authority: Klimainformationen Khartoum. World Meteorological Organization, abgerufen am 12. November 2013.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Khartum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |