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Jost Hermand

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Jost Hermand (2010)

Jost Hermand (* 11. April 1930 in Kassel; † 9. Oktober 2021 in Madison, Wisconsin) war ein deutscher Hochschullehrer für Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte und Verfasser zahlreicher literaturhistorischer und kulturpolitischer Schriften, der ab 1958 in den USA lebte.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule in Berlin kam Hermand 1940 als Zehnjähriger bis 1945 durch die sogenannte Kinderlandverschickung nach Polen. Ab 1950 studierte er Literatur, Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte (bei Richard Hamann-Mac Lean) in Marburg mit Promotion bei dem Germanisten Friedrich Sengle im Jahr 1955. Danach ging er mit dem Kunsthistoriker Richard Hamann nach Ostberlin, wo er 1956 seine Mitarbeit an der Buchreihe über Deutsche Kunst und Kultur von der Gründerzeit bis zum Expressionismus begann, die 1959 bis 1975 im Akademie-Verlag erschien. Im Jahr 1957 wurde er aus der DDR ausgewiesen.

Ab 1958 lebte er in den Vereinigten Staaten von Amerika und war Professor für Neuere deutsche Literatur und deutsche Kulturgeschichte an der University of Wisconsin-Madison. Er lehrte zugleich von 2003 bis 2013 als Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er nahm zahlreiche Gastprofessuren als Literatur-, Musik- und Kunstwissenschaftler an amerikanischen Universitäten (Harvard, Texas) und deutschen Universitäten (Marburg, Kassel, Bremen, Oldenburg, Freiburg, Essen, Potsdam, München, Köln, Gießen, FU-Berlin) wahr.

Beeindruckend ist die Breite der Themen, die er ansprach. Sein Ansatz, in der Kultur grob zwischen progressiven und reaktionären Linien zu unterscheiden, galt vielen als zu schlicht.Beleg?!

Hermand starb im Oktober 2021 im Alter von 91 Jahren in den USA.[1]

Ehrungen und Mitgliedschaften

  • Mitgründer und Ehrenmitglied der Hans-Mayer-Gesellschaft
  • Fellow des American Council of Learned Societies
  • Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften
  • Senior Fellow des Internationalen Forschungszentrums für Kulturwissenschaften Wien
  • Vilas Research Professor of German, University of Wisconsin-Madison
  • Honorary Member of the American Association of Teachers of German
  • Founding Member of the International Brecht Society
  • Hilldale Award for Academic Excellence, University of Wisconsin-Madison
  • Honored Teaching Award, University of Wisconsin-Madison (2009/2010)
  • Mitbegründer der North American Heinrich Heine Society
  • Silbermedaille der Gewerkschaft ver.di
  • Dr. phil. h. c. der Universität Kassel

Veröffentlichungen

als Autor:

als Herausgeber oder Mitherausgeber:

  • Basis. Jahrbuch für deutsche Gegenwartsliteratur. Mit Reinhold Grimm 1970–1980.
  • Brecht-Jahrbuch. Mit Reinhold Grimm 1971–1980.
  • mit Reinhold Grimm: Methodenfragen der deutschen Literaturwissenschaft. Darmstadt 1973 (= Wege der Forschung. Band 290).
  • Literatur im historischen Prozeß. Mit Klaus R. Scherpe, Gert Mattenklott und Helmut Peitsch 1981–1989.
  • German Life and Civilization. 1987 ff.
  • Wisconsin Workshop Series. Mit Reinhold Grimm, Hans Adler und Marc Silberman 1970–2000.
  • Geschichten aus dem Ghetto. 1990, ISBN 3-445-04747-2.
  • Deutsche Geheimgesellschaften: Von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. mit Sabine Mödersheim (Hrsg.) (Autor) 2013.

Festschriften

  • Bunte Liste Hrsg. von Helen Fehervary, Carol Poore und Janet Swaffar. 1990.
  • Responsibility and Commitment. Ethische Postulate der Kulturvermittlung. Hrsg. von Klaus L. Berghahn, Robert C. Holub und Klaus R. Scherpe. 1996.
  • Heroes and Heroism in German Culture. Essays in Honor of Jost Hermand. Hrsg. von Stephen Brockmann und James Steakley. 2001.
  • The Temptation of Hope. From Thomas Morus to Ernst Bloch and Beyond. Hrsg. von Klaus L. Berghahn. 2011.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Erhellung der Künste, jungewelt.de, Ausgabe vom 12. Oktober 2021, abgerufen am 11. Oktober 2021
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jost Hermand aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.