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J. G. A. Pocock

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John Greville Agard Pocock, ONZM (* 7. März 1924 in London; † 12. Dezember 2023) war ein neuseeländischer Historiker und Politologe mit dem Schwerpunkt Ideengeschichte. Hierzu gehörte die Erforschung des frühen Republikanismus und der Aufklärung.

Leben

Pocock war ein Sohn des aus der Kapkolonie stammenden Lewis Greville Pocock (1890–1975) und dessen von den Kanalinseln stammenden Ehefrau. Als sein Vater 1927 auf eine Professur für Klassische Philologie[1] an das Canterbury College in Christchurch (Neuseeland) berufen wurde, zog die Familie mit. Pocock studierte in Neuseeland, wo er zunächst einen Bachelor-Abschluss sowie im Jahr 1946 den Master erlangte.

Es folgte ein Studienaufenthalt an der University of Cambridge und die Promotion beim Historiker Herbert Butterfield.[1] Im Jahr 1959 gründete und leitete er das Department of Political Science an der University of Canterbury. 1966 wanderte Pocock in die USA aus. Von 1975 bis 1994 lehrte Pocock als Professor an der Johns Hopkins University in Baltimore. 1975 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences und 1994 in die American Philosophical Society[2] gewählt. Seit 1990 ist er korrespondierendes Mitglied der British Academy.[3]

Pocock verstarb im Alter von 99 Jahren am 12. Dezember 2023.[4]

Lehre

Pocock gilt als Pionier der politischen Ideengeschichte. Er war Mitbegründer des Kontextualismus. Dabei handelt es sich um eine Strömung der Ideengeschichte, die historische Quellen vor allem in zeitlichen und geistigem Zusammenhang ihrer Zeit interpretiert. Zusammen mit Quentin Skinner hat er die Grundlage zur Cambridge School gelegt. Zu seiner methodischen Herangehensweise gehört die Analyse der politischen Sprache ihrer Zeit. Darauf aufbauend lassen sich Diskursgruppen und Strömungen erkennen. Er hat maßgeblich die Protagonisten der politischen Theorie der frühen Neuzeit erforscht wie etwa James Harrington, Thomas Hobbes und John Locke.

Veröffentlichungen

  • The Ancient Constitution and the Feudal Law. Überarbeitete Fassung der Dissertation. 1957
  • The Machiavellian Moment: Florentine Political Thought and the Atlantic Republican Tradition. Princeton: 1975, rept. 2003, 2016
  • Die andere Bürgergesellschaft. Zur Dialektik von Tugend und Korruption. Aus dem Englischen von Klaus Blocher. Campus, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-593-34836-5
  • Barbarism and Religion. 5 Bände
    • Band 1: The Enlightenments of Edward Gibbon, 1737–1794. Cambridge University Press, Cambridge 1999
    • Band 2: Narratives of Civil Government. Cambridge University Press, Cambridge 1999
    • Band 3: The First Decline and Fall. Cambridge University Press, Cambridge 2003
    • Band 4: Barbarians, Savages and Empires. Cambridge University Press, Cambridge 2005
    • Band 5: Religion: the First Triumph. Cambridge University Press, Cambridge 2011

Literatur

  • Preston King: Historical Contextualism. The New Historicism?. In: History of European Ideas 21 (1995), Nr. 2, S. 209–233.
  • William Walker: J.G.A. Pocock and the History of British Political Thought. Assessing the State of the Art. In: Eighteenth-Century Life 33 (2009), Nr. 1, S. 83–96

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Peter Vogt: Ideen, die sich verbreiten. In: Süddeutsche Zeitung vom 7. März 2014, Nr. 55, S. 12.
  2. Member History: John G. A. Pocock. American Philosophical Society, abgerufen am 24. Januar 2019 (en-US, mit biographischen Anmerkungen).
  3. Fellows: John Pocock. British Academy, abgerufen am 24. Januar 2019 (en-UK).
  4. Julio A. Pardos: Muere a los 99 años el historiador neozelandés John G. A. Pocock. In: abc.es. 14. Dezember 2023, abgerufen am 15. Dezember 2023 (español).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel J. G. A. Pocock aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.