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Fritz Apelt

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Fritz Apelt (geb. 4. Februar 1893 in Tiefenfurth, Kreis Görlitz; gest. 28. Januar 1972 in Ost-Berlin) war ein deutscher, kommunistischer Politiker (SPD/USPD/KPD/SED), stellvertretender Minister für Kultur der DDR und Chefredakteur der Zeitschrift Tribüne.

Leben

Nach der Volksschule beendete der Sohn eines Bergmannes und einer Fabrikarbeiterin Fritz Apelt 1910 die Lehre als Schlosser. Bis 1923 arbeitete er in diesem Beruf. Seit 1911 war Apelt Mitglied im Deutschen Metallarbeiterverband (DMV) und seit Oktober 1912 Mitglied der SPD. 1912/13 besuchte Apelt eine Arbeiterbildungsschule. Von 1915 bis 1918 kämpfte er im Ersten Weltkrieg und war 1918 Mitglied eines Soldatenrats in Liegnitz und Angehöriger der Volksmarinedivision. Im Dezember 1918 trat Apelt zur USPD über und war bis 1921 DMV-Vertrauensmann und Betriebsrat bei AEG in Berlin.

1920 wurde Apelt KPD-Mitglied. Wegen Anführung eines wilden Streiks in der AEG-Turbinenfabrik in Berlin-Moabit wurde Apelt 1923 aus dem DMV ausgeschlossen. Im Juni 1923 wurde er Redakteur für Gewerkschaftsfragen bei der KPD-Zeitung Die Rote Fahne. 1923 war Apelt Mitglied der Leitung des KPD-Unterbezirks Berlin-Moabit. 1924 wurde Apelt verhaftet und am 7. November vom Reichsgericht zu einem Jahr Festungshaft verurteilt, die er in der Festung Gollnow absaß. Nach seiner Entlassung im August 1925 wurde Apelt Redakteur des Pressedienstes der KPD und danach in der Gewerkschaftsabteilung des Zentralkomitees der KPD verantwortlicher Redakteur der Zeitung Der Arbeiterrat und Mitarbeiter der Abteilung für Betriebsräte.

Im Januar 1927 wurde Apelt als Vertreter der Revolutionären Gewerkschaftsopposition Mitglied des Exekutivkomitees der Roten Gewerkschaftsinternationale in Moskau und stellvertretender Leiter der Organisationsabteilung und war ab 1928 Leiter für Jugendfragen. In diesen Funktionen reiste Apelt in die Niederlande, nach Österreich, Finnland und in die Tschechoslowakei. Im Oktober 1929 kehrte Apelt nach Deutschland zurück, arbeitete kurzzeitig wieder beim Pressedienst der KPD in Berlin und war dann bis Ende 1932 Chefredakteur des Thüringer Volksblattes in Erfurt und Mitglied der KPD-Bezirksleitung Thüringen. Von November 1932 bis Januar 1933 war Apelt Chefredakteur der Badischen Arbeiterstimme in Mannheim und bis August 1933 Mitglied der illegalen KPD-Bezirksleitung Baden-Pfalz. Im August 1933 verhaftet, war er bis Mai 1934 in den Konzentrationslagern Heuberg und Kislau inhaftiert. Nach seiner Freilassung nahm er die illegale Parteiarbeit wieder auf und war von Juli 1934 bis März 1935 politischer Oberberater der KPD für den Bezirk Mittelrhein und Nordrhein-Westfalen.

Im März 1935 ging Apelt in die Emigration nach Amsterdam, dann Paris und Ende April 1935 über Schweden und Finnland in die Sowjetunion. Apelt war bis 1939 Pressekorrespondent für deutschsprachige Zeitungen in der Abteilung Agitation des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale und Mitarbeiter der Redaktion des allgemeinen Komintern-Bullentins. Im September 1941 war Apelt Sprecher und Redaktionssekretär beim Deutschen Volkssender und des Senders des Nationalkomitees Freies Deutschland. In diesen Funktionen erhielt Apelt am 31. Oktober 1942 wegen „mangelnder Parteiwachsamkeit“ von der Moskauer KPD-Führung eine „strenge Rüge mit ernster Verwarnung“. Von Februar bis August 1944 arbeitete Apelt in einer Arbeitskommission zur Ausarbeitung des Nachkriegsprogramms der KPD mit.

Am 15. Juni 1945 kehrte Apelt nach Deutschland zurück und wurde Mitglied des Vorbereitenden Gewerkschaftsausschusses für Sachsen und zweiter Vorsitzender des FDGB-Landesausschusses. Im September/Oktober 1945 wurde Apelt Chefredakteur der Zeitung Die Freie Gewerkschaft, ab 1947 der Tribüne und blieb dies bis 1951. 1946 trat Apelt in die SED ein. Von 1947 bis 1953 war er als Nachfolger von Paul Ufermann Vorsitzender des Verbandes der deutschen Presse. Von 1947 bis 1955 war Apelt Mitglied des Bundesvorstandes bis 1950 des Geschäftsführenden Ausschusses des FDGB. 1947/48 war er Leiter der Hauptabteilung Presse und Rundfunk und von September 1949 bis Oktober 1950 Leiter der Abteilung Internationale Verbindungen beim Bundesvorstand des FDGB. Außerdem war er zweiter Vorsitzender der IG Kunst und Schrifttum und Mitglied des Rats der Internationalen Organisation der Journalisten. Von August 1951 bis Januar 1954 war Apelt Leiter des Amts für Literatur und Verlagswesen der DDR. Von 1951 bis 1953 absolvierte Apelt ein Fernstudium an der Parteihochschule Karl Marx in Liebenwalde. 1952 heiratete er Frieda Malter.

Im Januar 1954 wurde Apelt Staatssekretär und erster Stellvertreter des Ministers für Kultur der DDR und trat 1956 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Von 1956 bis 1967 war Apelt Mitglied des Zentralen Arbeitskreises verdienter Gewerkschaftsveteranen und Vorsitzender der Kommission zur Erforschung der Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung. Fritz Apelt starb am 28. Januar 1972 in Berlin.

Ehrungen

Werke

  • Fritz Apelt: Der Weltgewerkschaftsbund und die deutschen Gewerkschaften. Berlin 1947.
  • Fritz Apelt: Die Gewerkschaften in der Sowjetunion. Berlin 1949.
  • Fritz Apelt: Stalin und die Gewerkschaften. Berlin 1949.

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fritz Apelt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.