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Bad Cannstatt

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Bad Cannstatt
Stadtbezirk der Landeshauptstadt Stuttgart
Stadtwappen Stadtkarte
Stadtwappen bis 1905 Vorlage:Imagemap Stuttgart
Liste der Stadtteile Stuttgarts
Eingemeindung: 1. April 1905
Höhe: 205 m ü. NHN
Bevölkerungsdichte: 4.239 Einwohner je km²
Postleitzahl: 70331–70378
Vorwahl: 0711
Adresse des
Bezirksrathauses:
Marktplatz 2
70372 Stuttgart
Website: www.stuttgart.de
Bezirksvorsteher: Bernd-Marcel Löffler (SPD)
Stadtbezirk Einwohner
(Stand 2011)
Fläche
Nr. Stadtteil
Bad Cannstatt 66.611 1.571,3 ha
201 Muckensturm 2552 124,6 ha
202 Schmidener Vorstadt 6088 65,2 ha
203 Espan 4174 117,7 ha
204 Kurpark 4937 58,3 ha
205 Cannstatt-Mitte 4223 39,2 ha
206 Seelberg 7900 55 ha
207 Winterhalde 4114 44,7 ha
208 Wasen - -dep1
209 Veielbrunnen 2256 289,5 ha
210 Im Geiger 4568 148,7 ha
211 Neckarvorstadt li.S. 3826 148,2 ha
212 Pragstraße li.S. 352 35,7 ha
213 Altenburg li.S. 1452 19,2 ha
214 Hallschlag li.S. 7096 97,8 ha
215 Birkenäcker li.S. 3900 152,4 ha
221 Burgholzhof li.S. 2747 53,2 ha
231 Sommerrain 3091 55,8 ha
241 Steinhaldenfeld 3335 66,3 ha
li.S. bedeutet: Stadtteil auf der linken Neckarseite
208 Wasen ist in 209 Veielbrunnen enthalten
Verkehrsanbindung
Bundesstraße B10 B14
S-Bahn Vorlage:S-Bahn Stuttgart Vorlage:S-Bahn Stuttgart Vorlage:S-Bahn Stuttgart
Stadtbahn Vorlage:Stadtbahn-S-U Vorlage:Stadtbahn-S-U Vorlage:Stadtbahn-S-U
Vorlage:Stadtbahn-S-U Vorlage:Stadtbahn-S-U Vorlage:Stadtbahn-S-U
Quelle: Datenkompass Stuttgart
48.80569.2141


Bad Cannstatt, bis 23. Juli 1933 Cannstatt, früher offiziell auch Kannstadt (um 1900), Canstatt oder Cannstadt genannt, ist der einwohnerstärkste und älteste Stadtbezirk der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Bad Cannstatt liegt beiderseits des Neckars und wurde bereits in der Römerzeit gegründet.

Übersicht

Mineral-Thermalbad Cannstatt

Abgesehen vom Botanisch-Zoologischen Garten Wilhelma, den 19 Mineralquellen („Sauerwasserstadt“) und den Kurbetrieben ist Bad Cannstatt bekannt für das alljährlich im Herbst auf dem Cannstatter Wasen stattfindende Cannstatter Volksfest, die Mercedes-Benz Arena (VfB Stuttgart), die Hanns-Martin-Schleyer-Halle und die Porsche-Arena.

Dank Gottlieb Daimler gilt Cannstatt als Geburtsort von Motorrad und Automobil. Außerdem fuhr in Cannstatt die erste württembergische Eisenbahn sowie die erste motorisierte Straßenbahn der Welt (siehe Geschichte)

Bad Cannstatt besitzt nach Újbuda, dem XI. Bezirk von Budapest, das zweitgrößte Mineralwasservorkommen Europas (siehe auch Städtepartnerschaft). Die Mineralquellen in Stuttgart-Bad Cannstatt und Berg waren schon den Römern bekannt und wurden von ihnen genutzt. 22 Millionen Liter tägliche Quellschüttung gehört zu den ergiebigsten Westeuropas. In Stuttgart sprudeln auch die zweitgrößten Thermalquellen Europas. Von 19 Mineralquellen sind 11 als Heilquellen staatlich anerkannt[1]. Die Mombachquelle ist der einzige Quelltopf in Bad Cannstatt, wo Mineralwasser drucklos in großen Mengen aus dem Boden austritt; das Mineralwasser wird in den benachbarten Bädern sowie in der Wilhelma verwendet.

Scherzhaft ist auch heute noch anstatt der korrekten Bezeichnung Stuttgart-Bad Cannstatt von Stuttgart bei Cannstatt die Rede, da die Landeshauptstadt im Talkessel des Nesenbachs auf der anderen Seite des Neckars erst wesentlich später gegründet wurde und Cannstatt bis zur Vereinigung 1905 als Oberamtsstadt selbstständig war.

Als Neckname werden die Cannstatter auch „Mondlöscher“ genannt (nach einem „Mondlöscher-Einsatz“ der Cannstatter Feuerwehr am Karsamstag 1887).

Geschichte

Vorgeschichte

Bereits in der letzten Eiszeit wurde die Gegend um den Seelberg von Mammutjägern als Lagerstätte genutzt, wie Funde im Travertinsteinbruch an der heutigen Seelbergstraße ergaben. Der Steinbruch wurde bereits im 18. Jahrhundert ausgebeutet. Heute befindet sich dort ein modernes Einkaufszentrum. In Vorrömischer Zeit gab es auf dem Hallschlag auf dem Gelände der Reiterkaserne eine keltische Siedlung, deren Name nicht überliefert ist.

Römisches Kastell Stuttgart-Bad Cannstatt

In römischer Zeit war Cannstatt eine bedeutende Stadt, vermutlich sogar der Hauptort einer Civitas (Regierungsbezirk). Die Gegend kam um das Jahr 90 unter römische Herrschaft. Wurde früher das Jahr 85 n. Chr. als Gründungszeitpunkt vermutet, so gibt es in der neueren Literatur seit den 1990er Jahren Ansätze, eher das Jahr 98 n. Chr. als Beginn der römischen Präsenz in diesem Raum anzunehmen. Die Diskussion ist aber noch nicht abgeschlossen.

In Cannstatt errichteten die Römer auf der Altenburg im Cannstatter Stadtteil Hallschlag ein Reiterkastell (Alenkastell, vgl. Ala). Hier lag mit der Ala I Scubulorum eine der stärksten römischen Militäreinheiten zwischen den römischen Legionslagern Mainz und Augsburg. Das Kastell bestand bis zur Vorverlegung des Neckar-Odenwald-Limes um rund 30 Kilometer nach Osten, wahrscheinlich im Jahre 159 n. Chr. Auch als Zivilsiedlung war das römische Cannstatt sehr bedeutend. Streufunde belegen eine Größe von mindestens 19 Hektar. Damit war Cannstatt eine der größten römischen Städte im heutigen Baden-Württemberg nach Ladenburg und Rottenburg, etwa gleichauf mit Wimpfen, Rottweil und Heidenheim an der Brenz. Allerdings sind römische Großbauten (Wasserleitungen, Thermen, Theater, Stadtmauer, Forumsbauten o. ä.) bis heute nicht nachgewiesen. Zu dem Dorf gehörte eine größere zivile Ziegelei, die neben Töpferwaren auch anspruchsvolle Baukeramik produzierte.[2] Das Ende des römischen Cannstatt kam mit dem großen Alemanneneinfall von 259/260 n. Chr. Der lateinische Name der Stadt ist unbekannt.

Mittelalter bis zur Gegenwart

In den Metzer Annalen des frühen 9. Jahrhunderts wird Cannstatt im Zusammenhang mit den Ereignissen von 746 (s. u.) „condistat“ geschrieben. Für diesen Namen gibt es kaum eine plausible germanische, aber naheliegende lateinische Etymologien (vgl. lat. „condita“ = die Gegründete). Von daher stammt die Hypothese, der lateinische Name der Stadt könne mit Condi- begonnen haben. Der Archäologe C. S. Sommer wiederum identifiziert Cannstatt mit der „Civitas Aurelia G“, die in einer bei Öhringen gefundenen römischen Inschrift erwähnt wird. Auch eine keltische Herkunft wird vorgeschlagen: der Name soll sich aus *Kondâti- (keltisch: „Zusammenfluss“) zu alemannisch *Chandez entwickelt haben, das später verdeutlichend um stat ergänzt wurde. Gestützt wird diese These durch weitere, mutmaßlich keltische Ortsbezeichnungen in der näheren Umgebung (ehemalige Vorstadt +Brey, Prag-Sattel und Burg Wirtemberg). Siehe Aufsatz A. Greule (Literatur).

Cannstatt 1643, Merian
Cannstatt um 1900
Daimlers Reitwagen von 1885
SIMOS, Leitstelle für Sicherheit und Mobilität Stuttgart

Aus der Völkerwanderungszeit fehlen Nachrichten über Cannstatt. Man kann aber davon ausgehen, dass an dem günstig gelegenen Platz kontinuierlich eine städtische Siedlung bestand. Dafür sprechen auch die sehr frühen Erwähnungen des 8. Jahrhunderts.

Cannstatt wurde im Jahre 700 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster St. Gallen erstmals urkundlich erwähnt. 708 wurde die Siedlung erstmals als „Canstat ad Neccarum“ bezeichnet. Das sogenannte Blutgericht zu Cannstatt im Jahr 746, bei dem Karl Martells Sohn Karlmann fast die ganze Führungsschicht der Alamannen tötete, bedeutete das Ende von Theudebalds Macht. Gleichzeitig hatten die karolingischen Hausmeier endgültig über die Alamannen gesiegt. Die Metzer Annalen nennen Cannstatt in diesem Zusammenhang „condistat“. Die Stadt wurde 1330 durch Kaiser Ludwig IV. (der Bayer) erhoben. Im 15. Jahrhundert versuchten die Grafen von Württemberg, den Neckar bis Cannstatt schiffbar zu machen. Allerdings scheiterte das Vorhaben am hartnäckigen Widerstand der damaligen Reichsstadt Heilbronn. Zwar kam 1557 mit Hilfe Kaiser Karl V. ein Vergleich zustande, aber die Schiffbarmachung des Neckars zwischen Cannstatt und Heilbronn wurde erst 1713 abgeschlossen. Gleichzeitig wurde der erste Cannstatter Hafen am Mühlgrün durch Herzog Eberhard Ludwig (Württemberg) eingeweiht.

Die Oberamtsstadt Cannstatt blühte im 18. und 19. Jahrhundert besonders als Kur- und Erholungsort für viele prominente und gutsituierte Gäste auf, unter ihnen beispielsweise Honoré de Balzac. Am 22. Oktober 1845 fuhr die erste württembergische Eisenbahn vom Cannstatter Bahnhof nach Untertürkheim. 1862 gründete Charles Terrot zusammen mit dem Kaufmann Wilhelm Stücklen in Cannstatt die Firma „Stücklen u. Terrot“ zur Herstellung von Textilmaschinen, die ab 1878 unter „C. Terrot“ firmierte. 2008 begann man mit dem Abriss der Terrot-Werke, die Firma ist inzwischen erloschen. Der „Reitwagen“ von Gottlieb Daimler fuhr 1885 als erstes Motorrad der Welt durch Cannstatt. 1876 wurde eine neue Synagoge für die in den folgenden Jahren bis zu 500 Personen umfassenden jüdischen Gemeinde in Cannstatt erbaut. In der Zeit trugen jüdische Unternehmer wesentlich zur Industrialierung der Stadt bei. So wurde u. a. seit 1863 die Bettfedernfabrik Straus & Cie, sowie 1882 die Korsettenfabrik Sigmund Lindauer u. Cie. gegründet, ein weltweit führendes Unternehmen der Korsettindustrie – bereits 1865 gegründet als H. Guttman & Co. – wurde ab 1938 unter Wilhelm Meyer-Ilschen weitergeführt. Am 10. November 1938 wurde die Synagoge durch die Feuerwehr unter SA-Regie niedergebrannt. Seit 1961 erinnert ein von Herbert Gebauer geschaffener Gedenkstein an dieses Geschehen.[3] 1952 wurde auf dem israelitischen Teil des neuen „Zentralfriedhofs“ ein Stein aus dem Lager Föhrenwald als Gedenkstein für die Opfer der Konzentrationslager aufgestellt.[3]

Am 10. November 1885 fuhr Paul Daimler mit dem ersten „Reitwagen“ seines Vaters mit eingebauter „Standuhr“ von Cannstatt nach Untertürkheim. Ein Jahr später befuhr Gottlieb Daimler mit seinem vierrädrigen Motorfahrzeug die Straßen in Cannstatt. 1887 ließ er die erste motorisierte Straßenbahn der Welt zwischen Kursaal und Wilhelmsplatz verkehren. Am 10. August 1888 erhebt sich zum ersten Mal Daimlers motorisiertes Luftschiff vom Cannstatter Seelberg bis nach Kornwestheim. Der Pilot war ein Mechaniker von Gotthilf Wirsum aus Dresden. Die Cannstatter Firma ASTO, (Erste Württembergische Locomobilfabrik Assmann & Stockder GmbH) stellte ab 1901 unter anderem Dampf-Lokomobile für die Landwirtschaft her. Bad Cannstatt war im 19. und 20. Jahrhundert bedeutender Standort auch für weitere Maschinenbau-Unternehmen, wie die Friedrich Hesser, Maschinenfabrik, Hildt & Metzger oder auch die Fortuna-Werke.

Am 1. April 1905 wurde die Oberamtsstadt Cannstatt mit der Residenzstadt Stuttgart vereinigt, aber nicht eingemeindet. Die Nationalsozialisten übernehmen am 30. Januar 1933 die Regierung und Cannstatt erhält den Titel „Bad“[4], der von vielen Einheimischen bis heute nicht benutzt wird.

Im Februar 2006 öffnete das Einkaufszentrum Cannstatter Carré mit 40 Geschäften auf dem ehemaligen Werksgelände der Trafo-Union. Die Baukosten betrugen 100 Millionen Euro. Einen Monat später wird auf dem Gelände der Hauptfeuerwache Bad Cannstatt die „Leitstelle für Sicherheit und Mobilität Stuttgart-SIMOS“ in Betrieb genommen. Hier werden alle Notrufe Stuttgarts für Feuerwehr und Rettungsdienst koordiniert sowie die zentrale Steuerung der Lichtzeichenanlagen durchgeführt.

Oberamt Cannstatt

1624 bestand der Amtsbezirk Cannstatt aus den Orten: Cannstatt, Fellbach, Hedelfingen, Münster, Obertürkheim, Rohracker, Rommelshausen, Rothenberg, Sillenbuch, Uhlbach und Untertürkheim. Die Gemeinden Kornwestheim und Zuffenhausen wurden 1718 an Ludwigsburg abgegeben. Dafür kam 1718 Feuerbach (bis 1736) dazu, Weil im Dorf (bis 1807) und Schmiden hinzu. 1737 erhielt Cannstatt Beutelsbach hinzu (bis 1739). 1739 wurde Zuffenhausen wieder Cannstatt zugeteilt, blieb allerdings nur bis 1762. Hofen kam 1754 unter den Cannstatter Stab, Mühlhausen und Zazenhausen wurden 1807 mit Cannstatt verbunden. 1808 kamen Hegnach, Stetten i. R., Schanbach, Lobenroth und 1810 Oeffingen zum Amtsbezirk Cannstatt hinzu. Ab 1889 gehörten also zum Oberamt Cannstatt: Cannstatt, Fellbach, Hedelfingen, Hofen, Mühlhausen, Münster, Obertürkheim, Oeffingen, Rohracker, Rommelshausen, Rothenberg, Schanbach mit Lobenroth, Schmiden, Sillenbuch, Stetten i. R., Uhlbach, Untertürkheim, Wangen und Zazenhausen.

Stadtteile

Bei der Einteilung der Stadt Stuttgart in Stadtbezirke im Jahre 1956 wurde der Stadtteil Bad Cannstatt mit den Stadtteilen Burgholzhof (1831 als Gutshof angelegt), Sommerrain und Steinhaldenfeld (beide ab 1932 entstanden) zum Stadtbezirk Bad Cannstatt vereinigt.

Bei der Neugliederung der Stuttgarter Stadtteile zum 1. Januar 2001 wurde der Stadtbezirk Bad Cannstatt in die Stadtteile Altenburg, Birkenäcker, Cannstatt-Mitte, Espan, Hallschlag, Im Geiger, Kurpark, Muckensturm, Neckarvorstadt, Pragstraße, Schmidener Vorstadt, Seelberg, Veielbrunnen, Wasen und Winterhalde aufgeteilt. Seither verwaltet das Bezirksrathaus in Bad Cannstatt insgesamt 18 Stadtteile des Stadtbezirks Bad Cannstatt.

Der Stadtbezirk Bad Cannstatt ist der größte und älteste Stadtbezirk Stuttgarts mit 68.000 Einwohnern (Stand 30. November 2007).

Bevölkerungsentwicklung

1834 1837 1840 1843 1846 1849 1852 1855 1858 1861 1864 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1900 1980 1990 2000 2005 2008 2011
5.055 5.183 5.451 6.012 6.890 6.425 6.698 6.658 7.143 7.414 8.087 8.611 11.804 15.065 16.205 18.031 20.265 26.497 66.478 64.937 67.378 67.005 67.842 66.611

Politik

Bezirksbeirat

Kommunalwahl 2009
 %
30
20
10
0
24,0 %
23,3 %
19,3 %
10,2 %
8,9 %
5,9 %
4,1 %
3,5 %
0,8 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2004
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-9,4 %p
+7,8 %p
-6,4 %p
+2,7 %p
+3,7 %p
+3,7 %p
+1,9 %p
-2,3 %p
-1,7 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
f 2004: PDS

Die Ergebnisse der Gemeinderatswahlen in den Stadtbezirken sind maßgebend für die Anzahl der Sitze der Parteien in den Bezirksbeiräten. Die letzte Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 ergab die in der nebenstehenden Grafik abgebildeten Stimmenanteile und die folgende Sitzverteilung:

Bürgermeister in Cannstatt vor 1905

  • 1828–1848: Heinrich von Idler (1802–1878)
  • 1848–1853: Pfäfflin
  • 1854–1868: Ludwig Lemppenau (1801–1870)
  • 1869–1880: Otto Heinrich Rupp (1824–1880)
  • 1881–1905: Oskar Nast (1849–1907) (1885 wurde er Oberbürgermeister)

Bezirksvorsteher seit der Vereinigung mit Stuttgart 1905

  • 1905 Christoph Mehl, Ratsschreiber
  • 1909 Gustav Nass, Ratsschreiber und zugleich Standesbeamter
  • 1917 Hermann Gann, Ratsschreiber (ab 1922 auch Standesbeamter und Obersekretär)
  • 1928 Gustav Hahn, Rechnungsrat und Ratsschreiber für öffentliche Beglaubigungen und Standesamt
  • 1940 Diener (Vorname nicht ermittelbar), Oberrechnungsrat (ab 1942 Stadtamtmann)
  • 22. April 1945 – 30. August 1945: Erwin Renz, Bürgermeister
  • 31. August 1945 – 31. Januar 1947: Richard Wiedersheim, Bürgermeister
  • 1. Februar 1947 – 30. Oktober 1956: Hermann Banhart, Bezirksvorsteher
  • 1. November 1956 – 30. April 1982: Willi Schwenger, Bezirksvorsteher
  • 1. August 1982 – 30. August 2006: Hans Peter Fischer, Bezirksvorsteher
  • 1. September 2006 – 31. Dezember 2013: Thomas Jakob, Bezirksvorsteher
  • seit 21. Februar 2014: Bernd-Marcel Löffler, Bezirksvorsteher

Städtepartnerschaft

Bad Cannstatt unterhält seit 1996 eine Partnerschaft mit Újbuda, dem XI. Bezirk von Budapest (Ungarn) (siehe auch Übersicht).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Oper, Theater und Ballett

Wilhelma-Theater

Die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart unterhält in Bad Cannstatt das 1840 eingeweihte Wilhelma-Theater. Das Theater wurde im Auftrag von König Wilhelm I. von Württemberg von Karl Ludwig von Zanth erbaut. Es ist das einzige Theater Deutschlands in pompejianischen Baustil, dessen Originalbemalung noch teilweise erhalten ist.

Der 1972 gegründete, gemeinnützige Verein 'Kulturkabinett e.V." ist eine feste Institution in Bad Cannstatt. Schwerpunkte des soziokulturellen Zentrums in der Kissinger Straße auf dem Seelberg sind Schauspiel, Kleinkunst, Kabarett, Musik, Kindertheater und Ausstellungen, sowie eine aktive Kinder- und Jugendarbeit. Auch internationale Begegnungen werden vom Kulturkabinett durchgeführt. Sowohl regionale als auch überregionale Netzwerke sind Bestandteil der kulturellen Ausrichtung des KKTs. Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt werden gefördert, Basiskultur gepflegt. Das gemütliche Haus im Hinterhof ist familiär und persönlich geführt, es wird viel Wert auf einen nahen und direkten Austausch von Künstlern und Publikum gelegt.

Seit Juni 2008 liegt das Theaterschiff Stuttgart am Neckarufer. Auf dem 1930 erbauten Binnenschiff finden neben Komödien auch Kabarett- und Kleinkunstveranstaltungen statt.

Museen

Beide Zweigstellen des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart, das Museum am Löwentor und das Museum Schloss Rosenstein befinden sich in Bad Cannstatt. In Ersterem sind insbesondere die Fossilienfunde Baden-Württembergs ausgestellt. Ein großer Teil der Ausstellung beinhaltet alles rund um Dinosaurier. Die biologische Schausammlung im Schloss Rosenstein zeigt die naturwissenschaftliche Sammlung, die eine der bedeutendsten Europas ist.

Mercedes-Benz-Museum

Privat unterhalten wird das Mercedes-Benz Museum, das am meisten besuchte der Stadt Stuttgart. Seit 1923 besitzt das Unternehmen eine Fahrzeugsammlung. Im Jahr 2006 wurde die Mercedes-Benz-Welt eröffnet. Auf ihrem Weg durch das von hg merz entworfene Museum erleben die Besucher eine Zeitreise durch die 125-jährige Automobilgeschichte. Historische Fahrzeuge vom ersten Auto der Welt über die legendären Silberpfeile bis zur Gegenwart der Marke Mercedes-Benz sind zu betrachten. Ergänzt wird das Museum durch die Gottlieb-Daimler-Gedächtnisstätte im Kurpark von Bad Cannstatt. In einem ehemaligen Gartenhaus einer nicht mehr erhaltenen Villa erfand Gottlieb Daimler gemeinsam mit Wilhelm Maybach 1883 den ersten schnelllaufenden Motor.

Die Straßenbahnwelt Stuttgart wurde 2009 in einem 1929 errichteten Straßenbahndepot eröffnet. Zu sehen sind historische Fahrzeuge von 1868 bis 1986 aus dem Betrieb der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB). Die Oldtimerlinien 21 und 23 haben ihren Ausgangspunkt vom Museum.

Die Geschichte Bad Cannstatts wird im Stadtmuseum Bad Cannstatt erlebbar, das Teil der Museumsfamilie des Stadtmuseums Stuttgart ist. Das Museum wurde 1988 in der Scheune des ältesten Wohngebäudes Stuttgarts, dem Fachwerkbau Klösterle von 1463, eingerichtet. Einen Schwerpunkt bildet die römische Epoche, da sich auf der Gemarkung ein 1894 ausgegrabenes Kastell befand. Das Stadtmuseum Bad Cannstatt zeigt regelmäßig Sonderausstellungen[5].

Bauwerke

Stadtarchiv

Industriebauwerke

In der Wilhelmsstraße 16 ist die ehemalige Produktionsstätte der Alfred Ritter GmbH & Co. KG erhalten. Als Firmensitz diente das Areal von 1920 bis 1930, dann wurde die Produktion nach Waldenbuch verlagert.

Im Bereich des Travertinparks im Stadtteil Hallschlag befinden sich neben der historischen Kranbahn der Firma Schauffele, den Resten der Industriebahn auch der bis 2007 genutzte Travertinsteinbruch der Firma Haas. Nicht zugänglich ist der Steinbruch der Lauster, auf dessen Areal sich eine Werkshalle und ein Verwaltungsgebäude befinden, die als Kulturdenkmal eingestuft sind.

Am ehemaligen Bad Cannstatter Güterbahnhof wurde 1921 das Kontor und Lagergebäude des „Großeinkaufsverein der Kolonialwarenhändler Württembergs“ errichtet. Am 22. Januar 2011 wurde das Stadtarchiv Stuttgart in den renovierten Räumlichkeiten im Bellingweg 21 wiedereröffnet. Rund 10 Kilometer Akten und Dokumente werden unter fachgerechten Bedingungen gelagert und können im Lesesaal eingesehen werden.

Im Neckar befindet sich die Staustufe Cannstatt welche für die Schiffbarmachung des Flusses sorgt.

Kirchen

Uffkirche

Die Stadtkirche Bad Cannstatt wurde 1471–1506 von Aberlin Jörg d. Ä. als dreischiffige Hallenkirche in spätgotischem Stil erbaut. Der Turm im Renaissance-Stil wurde 1613 von Heinrich Schickhardt erbaut. Es wird vermutet, dass Einhard bereits im 9. Jahrhundert an dieser Stelle eine Kirche erbaut hat und der Auftrag von Karl dem Großen kam. Im Zweiten Weltkrieg blieb sie als einzige der vier großen gotischen Kirchen der Stadt nahezu unzerstört.

Einst Kirche „Zu unseren lieben Frauen“ genannt, wurde die Uffkirche (heute Friedhofskirche) im spätgotischem Stil erbaut und um 1500 umgebaut. Außen und im Inneren finden sich Epitaphien aus der Zeit der Gotik, der Renaissance und des Barock. An der Nordfassade ist eines der bedeutendsten Renaissance-Epitaphien Württembergs für den Cannstatter Bürgermeister Jakob Speidel (1538–1613) angebracht.

Im Stadtteil Neckarvorstadt steht die katholische Martinskirche. Die erste Kirche wurde von der Altenburg verlegt und zwischen 1511 und 1516 am heutigen Standort errichtet. 1950 wurde sie nach der Kriegszerstörung wiederaufgebaut.

Die Christuskirche der evangelisch-methodistischen Kirche Stuttgart-Bad Cannstatt aus dem Jahr 1873 wurde von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum „Denkmal des Monats Dezember 2009“ ernannt.

An der Waiblinger Straße wurde 1895–1900 nach Plänen von Richard Böklen und Carl Feil die Lutherkirche erbaut. Sie zählt zu den ersten aus Backstein gebauten Kirchen Süddeutschlands. Im Februar 1944 wurden Chor und Sakristei der Kirche zerstört, doch konnte die Kirche 1950 wiedereingeweiht werden. Die Fenster im Chor wurden von Wolf-Dieter Kohler geschaffen.

Die Liebfrauenkirche wurde 1907–1909 von Joseph Cades als unverputzter neugotischer Ziegelbau in Anlehnung an französische Vorbilder erbaut. Nach schweren Kriegsschäden wurde sie 1948 wieder aufgebaut.

Die 1960 errichtete Stephanuskirche wurde von den Architekten Heinz Rall und Hans Röper entworfen. Entstanden ist eine schlichte Kirche in Form eines Zeltes mit farbigen Betonglasfenstern, daneben ein schlanker Betonturm.

Schlösser

Das Schloss Rosenstein wurde 1822 bis 1830 von Hofbaumeister Giovanni Salucci unter König Wilhelm I. in klassizistischem Stil erbaut. Es liegt am Rande des Neckartals inmitten des zeitgleich angelegten Rosensteinparks. Vom Schloss hat man einen freien Blick auf das Mausoleum, der Grabkapelle auf dem Württemberg, für König Wilhelms zweite Frau Katharina Pawlowna.

Türme

Der 25 Meter hohe Aussichtsturm Burgholzhof im gleichnamigen Stadtteil wurde 1891 erbaut und bietet eine weite Aussicht in das Neckartal bis Esslingen am Neckar.

Auf einer Anhöhe im Kurpark wurde 1894 der so genannte Daimlerturm, das „Tusculum“ Gottlieb Daimlers mit dem Aushubmaterial der benachbarten Güterumgehungsbahn von Unterkürkheim nach Kornwestheim in Travertin erbaut und Mitte der 1930er Jahre erhöht.

Verkehrsbauwerke

Eisenbahnviadukt Stuttgart-Münster

Über das Neckartal führt der Eisenbahnviadukt Stuttgart-Münster und verbindet Untertürkheim mit Kornwestheim. Die Umgehungsbahnstrecke wurde 1896 in Betrieb genommen, die 855 Meter lange Brücke wurde 1985 durch eine Beton-Stahl-Konstruktion ersetzt.

Der dreiflügelige Bahnhof Bad Cannstatt wurde vom Architekten Martin Mayer im Stil der Neuen Sachlichkeit entworfen und 1915 eingeweiht. Den Haupteingang zieren die Figuren von Zeus, Hermes und Athene. Der Rosensteintunnel ist ein Eisenbahntunnel unter dem Rosensteinpark. Er verbindet den Stuttgarter Hauptbahnhof mit der Rosensteinbrücke über den Neckar zum Bahnhof Stuttgart-Bad Cannstatt. Der erste Rosensteintunnel wurde 1846 vollendet. Das verschlossene Tunnelportal unterhalb des Rosensteinschlosses kann besichtigt werden. 1914 wurde der neue Rosensteintunnel fertig gestellt. Im Rahmen des Projekts Stuttgart 21 soll ein weiterer Eisenbahntunnel gebaut werden, um den jetzigen Rosensteintunnel zu ersetzen.

Zwischen der Rosensteinbrücke und der 1948 wiedererrichteten König-Karls-Brücke befindet sich die Schleuse Cannstatt aus dem Jahr 1958, bestehend aus einer Doppelschleuse am rechten Ufer. Am linken Ufer schließt sich ein 2-feldriges von Paul Bonatz im Stil des Neuen Bauens geplantes, 1930 eingeweihtes, Wehr und Wasserkraftwerk an.

Weitere Bauwerke

Großer Kursaal mit Reiterstandbild Wilhelms I.

Auf Grund der geringen Kriegszerstörungen sind in der Altstadt von Bad Cannstatt zahlreiche historische Bauwerke erhalten. Besonders erwähnenswert sind das 1585 erbaut Alte Dekanat am Marktplatz, das Alte Spital von 1545 in der Brunnenstraße und der Gasthof "Crone" von 1489 in der Marktstraße der 1957 nach Kriegszerstörungen wieder aufgebaut wurde. Das älteste Haus in der Brählesgasse 21 ist vor 1350 erbaut worden. Geringe Reste sind von der ehemaligen Stadtmauer zu sehen.

Das Klösterle in der Marktstraße wurde 1463 erbaut; es ist ein 1983 saniertes spätgotisches bürgerliches Fachwerkhaus mit der einzigen erhaltenen mitteralterlichen Hauskapelle im Obergeschoss. Es wurde von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum „Denkmal des Monats Oktober 2008“ ernannt.

Das Bezirksrathaus Bad Cannstatt befindet sich im historischen Alten Rathaus von 1491. Letztmals umgestaltet wurde es 1875, als das Eingangsportal hinzugefügt wurde. Im Jahre 2013 wurde es vollständig saniert. Im Dachreiter befindet sich mit der zwischen 1200 und 1250 gegossenen Glocke die zweitälteste Württembergs.

Der Große Kursaal im Kurpark wurde nach Plänen von Nikolaus Friedrich von Thouret (1767–1845) im Stil des Klassizismus erbaut. Vor dem Großen Kursaal befindet sich ein Reiterstandbild des Königs Wilhelm I. aus dem Jahr 1875. Ergänzt wurde das Gebäude zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den Kleinen Kursaal, der nach Plänen des Stuttgarter Architekten Albert Eitel in Jugendstil erbaut wurde.

Mercedes-Benz-Arena

Die Mercedes-Benz Arena wurde 1929 bis 1933 von Paul Bonatz erbaut und 1933 unter dem Namen Adolf-Hitler-Kampfbahn in Betrieb genommen. Nach dem Krieg wurde das Stadion von der US-Besatzung zunächst in Century Stadium und später in Kampfbahn umbenannt und für Baseballspiele genutzt. 1949 erhielt es den Namen Neckarstadion. Im Rahmen des Umbaus zu den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1993 erhielt das Stadion den Namen Gottlieb-Daimler-Stadion, seit 2008 heißt es Mercedes-Benz Arena. Bis 2011 fand ein Umbau zur reinen Fußballarena statt.

Direkt neben der Mercedes-Benz-Arena steht die größte Mehrzweckhalle Stuttgarts, die Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Sie wurde 1983 erbaut und nach dem ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer benannt. Durch ein gemeinsames Forum ist die Schleyer-Halle mit der 2006 eröffneten Porsche-Arena verbunden. Diese wird hauptsächlich für Sportveranstaltungen genutzt. In direkter Nachbarschaft liegt das Carl-Benz-Center.

Im Bereich des Kurparks in Bad Cannstatt wurde 1994 das MineralBad-Cannstatt eröffnet. Geplant wurde das Bad vom Architekten Wilfried Beck-Erlang, die Innenausstattung wurde von Helmut Pizzini gestaltet.

Denkmäler

Junobrunnen

In Bad Cannstatt sind mehrere historische Brunnen vorhanden. So befinden sich dort unter anderem der Polizeibrunnen von 1831, der 1834 aufgestellte Jakobsbrunnen, der 1879 errichtet Schreinerei-Brunnen, der 1929 von Fritz von Graevenitz geschaffene Erbsenbrunnen und der von Jakob Clement 1934 in Cannstatter Travertin gestaltete Lautenschlägerbrunnen.

1902 schuf einer der wichtigsten Vertreter des Jugendstils in Württemberg, Emil Kiemlen, das Denkmal für Gottlieb Daimler im Kurpark Bad Cannstatt. Auf einem Block aus Granit ist ein Bronzemedaillon mit dem Bildnis des Konstrukteurs angebracht.

Ein weiteres Werk Kiemlens ist der 1910 errichtete neoklassizistische Junobrunnen, der sich in den Kursaalanlagen Bad Cannstatts befindet. Der Brunnen steht als Symbol für den Zusammenschluss Bad Cannstatts mit Stuttgart.

Im Kurpark findet sich eine 1909 vom Bildhauer Hermann Volz geschaffenes Denkmal für Berthold Auerbach. Auf einem Sockel ist ein Medaillon mit dem Bildnis Auerbachs angebracht.

Auf dem Grab Ferdinand Freiligraths steht die vom Bildhauer Adolf von Donndorf entworfene Monumentalbüste. Ausgeführt wurde sie 1878 von Georg Howaldt.

Im Großen Kursaal Bad Cannstatt befindet sich das 1894 von das von Professor C. Christaller geschaffene Denkmal für den ehemaligen Ehrenpräsidenten des Cannstatter Brunnenvereins Graf Wilhelm von Taubenheim.

Vor dem Großen Kursaal wurde 1881 das Reiterstandbild von König Wilhelm I. aufgestellt, welches zuvor auf dem Wilhelmsplatz stand. Erschaffen wurde es 1875 von Johann von Halbig.

Das Denkmal für Leopold Marx wurde 2008 saniert und zeitgemäß umgestaltet. Es steht an der Stelle von Marx ehemaligen Wohnhaus am Wilhelmsplatz in Bad Cannstatt.

An der Stelle der ehemaligen Synagoge Bad Cannstatt, welche in der Reichspogromnacht niedergebrannt wurde, errichtete Herbert Gebauer 1961 einen Gedenkstein.

Im Stadtteil Hallschlag des Stadtbezirks Bad Cannstatt findet sich am Römerkastell das Ehrenmal des Kavallerieregiments 18. 1961 wurde es mit einem Relief von Irmgard von Puttkamer ergänzt.

Auf allen drei Friedhöfen Bad Cannstatts erinnern Ehrenmale an die Toten der Weltkriege.

Parkanlagen

Wilhelma um 1900

Der obere und untere Schlossgarten geht nahtlos in den zu Bad Cannstatt zählenden Rosensteinpark über, welcher im Südwesten durch Gleise, nördlich durch den zoologisch-botanischen Garten Wilhelma und die „Pragstraße“ und im Nordwesten durch das Löwentor begrenzt wird. Durch den alten Baumbestand und die großflächigen Wiesen gilt der Rosensteinpark als größter englischer Landschaftspark im Südwesten Deutschlands. König Wilhelm I. ließ den Garten zwischen 1824 und 1840 anlegen, was den Bau des klassizistischen Schlosses – dem heutigen Rosensteinmuseum – beinhaltete.

Der bekannteste zoologisch-botanische Garten der Stadt Stuttgart ist die Wilhelma. Sie existiert in heutiger Form seit dem Jahr 1953. In der historischen Schlossanlage werden rund 8000 Tiere in 1050 Arten und etwa 5000 Pflanzenarten gezeigt. Ursprünglich als „Badhaus“ gedacht, wurde 1842 mit dem Bau des ersten Gebäudes begonnen, das auf Anweisung des Königs, Wilhelma genannt wurde. Dem Architekten Zanth gelang es, das, was man unter maurischem Stil verstand, mit den Fähigkeiten deutscher Handwerker, den Wohnbedürfnissen eines schwäbischen Monarchen und dem mitteleuropäischen Klima zu verbinden. Als die Wilhelma 1846 eingeweiht wurde, gab es einen Festsaal, zwei Hauptgebäude mit mehreren höfischen Räumen, verschiedene Pavillons, Gewächshäuser und großzügige Parkanlagen.

Unmittelbar an den Kursaal Bad Cannstatt schließt sich der Kurpark an, der, teilweise auf steil ansteigendem Gelände gelegen, alte Baumbestände aus dem 19. Jahrhundert aufweist. Im Kurpark befindet sich die Gottlieb-Daimler-Gedächtnisstätte. Unterhalb dieser Werkstatt steht Daimlerdenkmal von Emil Kiemlen, oberhalb steht der 1894 erbaute Daimlerturm.

Mitte 2010 wurde der Travertinpark im Stadtteil Hallschlag des Bezirks Bad Cannstatt eröffnet. Neben der historischen Kranbahn finden sich über den ganzen Park verstreut Reste der ehemaligen Industriebahn. Der Park informiert über die Entstehung und Nutzung des Gesteins Travertin, das bis 2007 im integrierten Steinbruch abgebaut wurde.

Friedhöfe

Uff-Kirchhof mit Liebfrauenkirche

Der Uff-Kirchhof in Bad Cannstatt gehört zu den ältesten Friedhöfen in Stuttgart. Er ist im achten oder neunten Jahrhundert an der Kreuzung einer römischen Straße entstanden und diente seit dem Mittelalter als Friedhof für die Gemeinde der Uffkirche. Unter anderem sind dort Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach und Ferdinand Freiligrath beerdigt.

Auch der Steigfriedhof im Cannstatter Stadtteil Altenburg zählt mit Einrichtung im 6. Jahrhundert zu den ältesten der Stadt Stuttgart. Er entstand aus einem fränkischen Gräberfeld. Ihre letzte Ruhestätte fanden hier unter anderem Thaddäus Troll und Helga Feddersen.

Im Bad Cannstatter Stadtteil Muckensturm liegt der 1918 eröffnete Hauptfriedhof. Er ist mit 29,6 Hektar der zweitgrößte Stuttgarter Friedhof. Seit 1944 hat er ein armenisches und seit 1985 ein muslimisches Gräberfeld. Ein großes jüdisches Gräberfeld wurde 1937/38 angelegt, da im Pragfriedhof die Plätze knapp wurden. Auf dem Hauptfriedhof befindet sich ein Ehrenfeld für 271 Opfer der Euthanasie in der NS-Zeit.

Veranstaltungen

Karfreitagsprozession

Jährlich findet Mitte April bis Anfang Mai das Stuttgarter Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen statt. Das Cannstatter Fischerstechen findet zweijährlich in ungeraden Jahren Ende Juli statt, Ende September bis Anfang Oktober zudem das Cannstatter Volksfest mit Volksfestumzug. Am ersten und zweiten Novembersamstag veranstaltet die Daimler AG den Motorsporttag Stars and Cars rund um die Mercedes-Benz Welt.

Jährlich findet in der Altstadt das Kübelesrennen am „Schmotzigen Donnerstag“ und das Schnurren und Schnitzelbänk am Fasnetsmontag statt. Auch das Geizigrufen gehört zur festen Fasnachtstradition. Vom 23.–25. Januar 2009 fand das Europäische Narrenfest in Bad Cannstatt statt. Höhepunkt war der Umzug am Sonntag, bei dem 4000 Narren aus 11 Ländern durch die Innenstadt Bad Cannstatts zogen.

Seit dem Jahre 1979 veranstalten italienische Migranten den aus Süditalien stammenden Brauch einer traditionellen Karfreitagsprozession. Tausende Italiener, Deutsche und anderen Christen ziehen vom Marktplatz durch die Straßen Bad Cannstatts zum Kurpark. Die Szenen werden zwar auf Italienisch gespielt, aber die Inhalte auf Deutsch angesagt. Mit rund 70 Laiendarstellern der italienisch-katholischen Gemeinde Stuttgarts und weiteren circa 50 freiwillige Helfern der Kirchengemeinden Liebfrauen, St. Peter und St. Rupert, sowie der Missione Cattolica Italiana, die die verschiedenen Inszenierungen unterstützen, beginnt die Prozession mit der Verurteilung Christi auf dem Marktplatz hinter der Stadtkirche. Über Lautsprecher an einem Minibus erzählen eine Männer- und eine Frauenstimme die Geschichte der Kreuzigung. In Bad Cannstatt wird in historischen Kostümen gespielt, aber die Gewaltszenen und das Blut bei der Kreuzigung ausgespart. Jesus wird nur mit einigen Bastseilen statt mit Nägeln ans Kreuz gefesselt. Mit einer Dornenkrone und dem schweren Holzkreuz, eskortiert von einer Handvoll römischen Soldaten unter der Leitung eines Zenturios, geht es durch verschiedenen Straßen Bad Cannstatts bis zum Kurpark. Auf dem Weg werden das Überreichen des Schweißtuchen sowie die Hilfe von Simon von Cyrene, der hilft das schwere Kreuz zu tragen, nachgespielt. Im oberen Kurpark gipfelt die Karfreitagsprozession mit der Kreuzigungsszene, das musikalisch von Posaunenbläsern umrahmt wird. 2007 verfolgten über 7000 Gläubige dieser Prozession.

Veranstaltungsorte

Für kleinere Veranstaltung eignet sich der Kursaal am Rande des Kurparks. Die meisten, besonders die größeren, Veranstaltungen finden in den Einrichtungen des Neckarparks statt. Dazu zählen u.a. das Stadion des VfB Stuttgart, die Mercedes-Benz Arena (ehemals Gottlieb-Daimler-Stadion und Neckarstadion), der Cannstatter Wasen, die Hanns-Martin-Schleyer-Halle, die Porsche-Arena, die Scharrena, das Carl Benz Center mit der Carl Benz Arena, die Mercedes-Benz Welt mit dem Mercedes-Benz Museum, das Haus des Sports (SpOrt Stuttgart) und das Reitstadion. Dort finden besonders sportliche Veranstaltungen, Konzerte und das bekannte Cannstatter Volksfest statt.

Verkehr

Bad Cannstatt ist mit den Bundesstraßen 10 (Karlsruhe–Stuttgart–Ulm) und 14 (Nürnberg–Stuttgart–Stockach) gut in das Stuttgarter Straßensystem eingefügt.

Im Schienenverkehr spielt der Bahnhof Stuttgart-Bad Cannstatt eine große Rolle, hier trifft die Remsbahn aus Richtung Schorndorf und Aalen mit der Filstalbahn aus Richtung Plochingen und Ulm zusammen. Nicht nur der Regionalverkehr hält hier, auch der Nahverkehr mit den S-Bahnlinien S1 (Kirchheim (Teck)–Stuttgart–Herrenberg), S2 (Schorndorf–Stuttgart–FlughafenFilderstadt) und S3 (Backnang–Stuttgart–Flughafen) im Stuttgarter S-Bahnnetz.

Mit dem Bahnhof Stuttgart Nürnberger Straße hat Bad Cannstatt einen weiteren Haltepunkt der S-Bahn.

Weiter durchqueren die Stadtbahnlinien U1 (FellbachVaihingen), U2 (Neugereut–Botnang), U13 (GiebelHedelfingen), U14 (RemseckHeslach) und die Sonderlinien U11 und U19 Bad Cannstatt auf ihrem Weg zum Ziel. Seit 2013 endet zudem die aus Vaihingen kommende U12 im Cannstatter Stadtteil Hallschlag.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter von Cannstatt

In Cannstatt geborene Persönlichkeiten

  • 1610, 11. Februar, Salomon Idler, † wahrscheinlich 1669 in Augsburg, gescheiterter Flugpionier
  • 1687, 7. März, Georg Konrad Rieger, † 16. April 1743 in Stuttgart, pietistischer Geistlicher
  • 1693, 23. Januar, Georg Bernhard Bilfinger, † 18. Januar 1750 in Stuttgart, württembergischer Philosoph, Baumeister, Mathematiker und Theologe
  • 1742, 28. Oktober, Christian Friedrich von Schnurrer, † 10. November 1822 in Stuttgart, Theologe, Kanzler der Universität Tübingen
  • 1770, Christian Zais, † 1820 in Wiesbaden, klassizistischer Architekt und Städtebauer
  • 1786, Jakob Linckh, † 1841 in Stuttgart, Maler und Archäologe
  • 1791, 11. Dezember, Gottlieb Friedrich von Stump, Landtagsabgeordneter, Oberamtmann in Aalen, Künzelsau, Ludwigsburg und Esslingen
  • 1794, 22. August Karl Friedrich Jaeger, † 28. November 1842 in Münchingen, Pfarrer in Bürg am Kocher
  • 1794, Eberhard Friedrich Walcker, † 1872, Orgelbauer
  • 1858, 8. Februar, Pauline Koch, † 20. Februar 1920 in Berlin, Mutter Albert Einsteins. Sie heiratete am 8. August 1876 in der Cannstatter Synagoge Hermann Einstein (1847–1902).
  • 1838, 26. April, Carl Wilhelm von Heine, † 9. September 1877 in Cannstatt, Mediziner, Chirurg und Präsident der deutschen Ärzteschaft in Prag
  • 1857, 4. Juli, Heinrich von Kraut, † 31. August 1935 in Heiligenberg, Jurist und Politiker (Württembergische Bürgerpartei, DNVP)
  • 1869, 15. Januar, Emil Kiemlen, † 1956 in Stuttgart, Bildhauer zahlreicher Denkmale und Brunnen in Stuttgart
  • 1878, 28. März, Carl Theodor Unger, † 4. Januar 1929 in Nürnberg, Theosoph, Anthroposoph und Autor anthroposophischer Werke
  • 1880, 28. Juni, Georg Stahl, † 17. Oktober 1974 in Stuttgart, Architekt
  • 1883, 15. März, Lucian Bernhard, eigentlich Emil Kahn, † 29. Mai 1972 in New York City, Designer der Neuen Sachlichkeit, Typograf, Architekt
  • 1883, 11. Dezember, Edwin Hoernle, † 21. Juli 1952 in Bad Liebenstein, kommunistischer Politiker, Pädagoge und Schriftsteller
  • 1884, 13. Januar, Elisabeth Oehler-Heimerdinger, † 30. März 1955 in Erdmannhausen, Missionarin und Schriftstellerin
  • 1884, 16. August, Hanna Henning, geboren als Johanna Julie Adelheid von Koblinski, † 9. Januar 1925 in Berlin, Filmregisseurin
  • 1889, 26. Februar, Otto Riethmüller, † 19. November 1938 in Berlin, Pfarrer und Herausgeber von Liederbüchern, Dichter (Lied: „Herr wir stehen Hand in Hand“) und Liedbearbeiter („Sonne der Gerechtigkeit“)
  • 1889, 8. Dezember, Leopold Marx, † 25. Januar 1983 in Shavej Zion, Israel, Fabrikant, Chawer und Literat (Gedichtbände, Roman „Franz und Elisabeth“, „Mein Sohn Erich Jehoschua“) mit bedeutender Rolle als schwäbisch-jüdischer und deutsch-israelischer Schriftsteller
  • 1890, 5. Februar, Carl Siber, † nicht ermittelt, Schriftsteller
  • 1890, 11. Juli, Fritz Elsas, † Januar 1945 im Konzentrationslager Sachsenhausen, Politiker und Widerstandskämpfer
  • 1892, 19. August, Otto Fahr, † 28. Februar 1969 in Bad Cannstatt, Schwimmer und Unternehmer
  • 1894, 20. März, Hermine Sterler, † 25. Mai 1982, Schauspielerin
  • 1894, 25. Januar, Karl Hartenstein, † 1. Oktober 1952 in Stuttgart, prägte die evangelische Mission des 20. Jahrhunderts als Missionsinspektor der Basler Mission und Mitglied des Internationalen Missionsrates.
  • 1898, 1. November Walter Scherff, † 24. Mai 1945 in Saalfelden am Steinernen Meer (Österreich), Offizier und Militärhistoriker
  • 1900, 15. März, Fritz Walter, † 5. Januar 1981, langjähriger Präsident des VfB Stuttgart
  • 1900, 17. September, Otto Lautenschlager, † 5. Februar 1987 in Aichwald, Schriftsteller und Lyriker
  • 1901, 27. März, Alfred Kärcher, † 17. September 1959 in Winnenden, Ingenieur und Unternehmer

In Stuttgart-Cannstatt geborene Persönlichkeiten

  • 1907, 18. Februar, Max Grünbeck, † 29. Februar 1984 in Friedrichshafen, 1949 bis 1951 Bürgermeister, dann bis 1977 Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafen,
  • 1907, 27. Oktober, Willi Bleicher, † 23. Juni 1981 in Stuttgart, deutscher Gewerkschaftsführer.
  • 1909, 28. März, Christian Oehler, † 7. November 1986 in Netstal, deutscher Maler, Zeichner, Lithograph, Holzschneider und Glasmaler
  • 1909, 6. April, Hermann Lang, † 19. Oktober 1987 in Bad Cannstatt, Rennfahrer* 1912, 20. Juni, Heinz Dürrbeck, † 21. November 2001 in Budapest, von 1954 bis 1977 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall
  • 1914, 18. März, Dr. Hans Bayer (Pseudonym: Thaddäus Troll), † 5. Juli 1980 in Stuttgart, Schriftsteller
  • 1917, 15. Juni, Karl Steinbuch, † 4. Juni 2005, Kybernetiker, Nachrichtentechniker und Informationstheoretiker
  • 1917, 1. Dezember, Gerd Schmückle, † 28. Mai 2013 in München, deutscher General
  • 1930, 24. September, Willy Seiler, † 10. Juni 1988 vermutlich in Hildrizhausen, deutscher Schauspieler, Sänger und Moderator
  • 1930, 11. Juni, Gerlinde Beck, † 19. Februar 2006 in Mühlacker-Großglattbach, deutsche Bildhauerin und Malerin
  • 1931, 26. Januar, Kurt Geibel, Professor für organische Chemie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • 1932, 26. Februar, Elisabeth Nill, Politikerin (SPD), Landtagsabgeordnete

In Stuttgart-Bad Cannstatt geborene Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1818: Karl Friedrich Sick, Hofrat (1780–1837)
  • 1822: Franz Xaver Freiherr Hugo von Spitzemberg, Oberstkammerherr, Generalleutnant und Hofjägermeister (1781–1864)
  • 1822: Johann Gottlob Christoph von Seeger, Oberamtmann und Stadtrichter (1767–1835)
  • 1830: Josef (von) Dalbenden, Oberstleutnant und Kammerherr (1792–1844)
  • 1830: Jakob (von) Heine. Dr., Geh. Hofrat, Mitbegründer der Orthopädie und Entdecker der spinalen Kinderlähmung (1800–1879)
  • 1830: Henriette Heine, geb. Camerer (1807–1874)
  • 1831: Gotthold Karl Georg von Ströhlin, Oberamtmann und Stadtdirektor (1791–1858)
  • 1843: Elisabeth Freifrau Hugo von Spitzemberg geb. Freiin von Massenbach (1803–1857) und ihre vier Söhne, die Freiherren:
    • Wilhelm Hugo von Spitzemberg, General (1825–1888)
    • Karl Hugo von Spitzemberg, Kammerherr, Staatsrat (1826–1880)
    • Alfred Hugo von Spitzemberg (1830–1848)
    • Franz Hugo von Spitzemberg, Premierleutnant (1841–1871)
  • 1845 Karl Baron von Vauthier-Bailliamont, K. K. Kämmerer, Hauptmann (1778–1856)
  • um 1845: Emil Freiherr von Maucler, Oberstkarnmerherr, Oberhofratspräsident und Staatsrat (1809–1870)
  • um 1845: Julius Freiherr von Maucler, Kammerherr und Legationsrat (1811–1850)
  • 1854: Wilhelm Graf von Taubenheim, Kammerherr und Oberst-Stallmeister (1805–1894)
  • 1856: Albert (von) Veiel, Dr., Oberamtsarzt und Geh. Hofrat (1806–1874)
  • 1879: Ernst Ezechiel Pfeiffer, Geheimer Hofrat (1831–1904)
  • 1881: Karl Wilhelm Sutorius, Kaufmann (1831–1901)
  • 1888: Karl (von) Burckhardt, Dr., Hofrat und Badearzt (1818–1888)
  • 1893: Rudolf (von) Vellnagel, Bankier, Geh. Hofrat und Niederländischer Generalkonsul (1840–1918)
  • 1893: Karl von Schmid, Staatsminister des Innern (1832–1893)
  • 1893: Karl von Leibbrand, Präsident (1839–1898)
  • 1905: Oskar von Nast, letzter Oberbürgermeister der Stadt Cannstatt (1849–1907)

Prominente Bewohner

Hier folgt eine kleine Übersicht von prominenten Personen, die in Cannstatt gelebt und gewirkt haben beziehungsweise in Bad Cannstatt leben und wirken, die jedoch nicht hier geboren sind.

  • Der Lyriker Hermann Ferdinand Freiligrath (* 17. Juni 1810 in Detmold) starb am 18. März 1876 in Cannstatt (Freiligrath-Denkmal im Uff-Kirchhof).
  • Wilhelm Ganzhorn (* 1818 in Böblingen) starb 1880 in Cannstatt (Uff-Kirchhof). Er war Jurist sowie Oberamtsrichter in Cannstatt und wurde bekannt als Autor des Volksliedes „Im schönsten Wiesengrunde“.
  • Der Industrielle Gottlieb Daimler (* 17. März 1834 in Schorndorf), Gründer der Daimler-Motoren-Gesellschaft, starb am 6. März 1900 in Cannstatt.
  • Wilhelm Blos erster Staatspräsident des republikanischen Württemberg (* 5. Oktober 1849 in Wertheim) starb in Cannstatt am 6. Juli 1927 begraben auf dem Pragfriedhof.
  • Der Autokonstrukteur Wilhelm Maybach (* 9. Februar 1846 in Heilbronn) starb am 29. Dezember 1929 in Cannstatt.
  • Der Schriftsteller Hermann Hesse, einer der bedeutendsten deutschen Autoren, lebte vom 7. November 1892 bis 18. Oktober 1893 in Cannstatt, wo er das Gymnasium besuchte.
  • Henriette von Seckendorff-Gutend; gestorben am 25. Juni 1878 in Cannstatt, Gründerin der Villa Seckendorff zur geistlichen als auch körperlichen Fürsorge und Begleitung von somatisch und psychisch kranken Menschen.
  • Engelbert Wittich (* 18. April 1878 in Lützenhardt; † 4. März 1937 in Bad Cannstatt) war ein Schriftsteller. Mit seiner Kasperl-Wanderbühne gastierte er verschiedene Male auf dem Cannstatter Wasen, bevor er sich in Cannstatt niederließ. Hier widmete er sich ganz der Schriftstellerei und der Sammlung von Kulturgut der Jenischen und Sinti.
  • Philipp Rupprecht lebte lange Jahre in Bad Cannstatt in der Teinacher Straße.
  • Der VfB-Manager Fredi Bobic lebt (wie bereits zu seiner Zeit als aktiver VfB-Profi) in Bad Cannstatt.
  • Der Schriftsteller Reinhard Gröper (Pseudonym für Egbert-Hans Müller), * 1929 in Bunzlau/Schlesien, lebte von 1938-1959 in Bad Cannstatt; er besuchte das Johannes-Kepler-Gymnasium.
  • Der Maler und Bauhaus-Meister Oskar Schlemmer (*1888 in Stuttgart, † 1943 in Baden Baden) lebte von 1921 bis 1922 in der König-Karl-Straße 17.

Literatur

  • Jürgen Hagel: Cannstatt und seine Geschichte. Hrsg: Pro Alt-Cannstatt e. V., Silberburg.
  • Albrecht Greule: Keltische Ortsnamen in Baden-Württemberg. Wir können alles – außer Latein. In: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg (Hrsg.): Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau. (Ausstellungskatalog). Esslingen 2005, ISBN 3-8062-1945-1, S. 80–84.
  • Jürgen Hagel: Das „Paradies des Neckars“ Bad Cannstatt. In: W. Niess, S. Lorenz (Hrsg.): Kult-Bäder und Bäderkultur in Baden-Württemberg. Filderstadt 2004, ISBN 3-935129-16-5.
  • Manuel Werner: Cannstatt – Neuffen – New York. Das Schicksal einer jüdischen Familie in Württemberg – Mit den Lebenserinnerungen von Walter Marx. Nürtingen/Frickenhausen 2005, ISBN 3-928812-38-6.
  • Rachel Dror, Alfred Hagemann, Joachim Hahn (Hrsg.): Jüdisches Leben in Stuttgart-Bad Cannstatt. Klartext, Essen 2006, ISBN 3-89861-625-8.
  • Reinhard Gröper: "Vom Glück, bei großen Gärten zu wohnen. Kindheit und Jugend in Schlesien, Sachsen und Württemberg", 2006 Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn Würzburg - Dreizehn Kapitel darin sind der Cannstatter Schulzeit des Verfassers (1938–1943), acht der Zeit seiner Schule als Stuttgarter Oberschule in Rottweil 1943–1945.
  • Michael Goer: Cannstadt: Handelsstadt – Kurstadt – Großstadt. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 25. Jg. 1996, Heft 1, S. 89–97. (PDF; 10,4 MB)

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Stuttgart-Bad Cannstatt – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. stuttgart-rallye.de
  2. Ulrich Brandl und Emmi Federhofer: Ton + Technik. Römische Ziegel. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2403-0 (Schriften des Limesmuseums Aalen. Nr. 61)
  3. 3,0 3,1 Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 89.
  4. Jürgen Hagel Cannstatt und seine Geschichte, S. 237, Hrsg. Verein Pro Alt-Cannstatt, 2. Auflage, 2007, ISBN 978-3-00-022904-6
  5. [1]

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