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Lucian Bernhard

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Lucian Bernhard, eigentlich Emil Kahn (geb. 15. März 1883 in Cannstatt bei Stuttgart; gest. 29. Mai 1972 in New York City), oft auch Lucien Bernhard, war ein deutscher Grafiker und Designer der Neuen Sachlichkeit, Typograf, Architekt und erster Professor für Plakatkunst überhaupt. Die Familie von Schriftstilen, die er entwickelte, wird als Bernhard bezeichnet. Kaffee Hag, Pelikan und die Bosch-Zündkerze sind noch heute stilistisch von Lucian Bernhard geprägt.

Datei:Plakat Bernhard 08.jpg
Lucian Bernhard: „Stiller“, 1908

Leben

Emil Kahn wuchs in einer deutsch-jüdischen Familie auf. Nach Schulabschluss studierte er zunächst an der Münchner Kunstakademie und übersiedelte 1901 nach Berlin, wo er bei Ernst Growold für die Plakatdruckerei Hollerbaum & Schmidt arbeitete und viele Plakatentwürfe für Firmen, wie Stiller, Pelikan, Manoli, Kaffee Hag, Bosch oder Faber-Castell anfertigte. Anfang des Jahrhunderts nahm er das Pseudonym Lucian Bernhard an, unter dem er weltbekannt wurde.

Er war ab 1905 Ehrenmitglied des Vereins der Plakatfreunde um den Zahnarzt Hans Sachs, mit dem zusammen er das Magazin Das Plakat (später Gebrauchsgraphik) begründete.

In den Jahren von 1910 bis 1920 entwarf Lucian Bernhard als künstlerischer Leiter der Deutschen Werkstätten Hellerau Möbel, Tapeten, Teppiche und Leuchten. Er entwarf im Auftrag des Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck ab 1911 Plakate für die Stollwerck-Außenwerbung. [1] Zudem gründete er um diese Zeit die Zeitschrift Das Plakat (später Gebrauchsgrafik). Er betrieb an der Bellevuestraße in Berlin ein Architekturatelier, wo er unter anderem für sein eigenes Wohnhaus in Grunewald Entwürfe für das Innendekor anfertigte und einen Büroneubau für die Cigarettenfirma MANOLI entwarf, der um 1922 an der Potsdamer Straße 14 entstand. In Berlin wurde er 1923 als Professor für Reklamekunst an die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums berufen. Er lebte ab 1925 mit Unterbrechungen in den USA, wo er zunächst ein Designatelier Bernhard-Rosen innehatte, später vor allem unterrichtete. Im Jahr 1964 wurden Arbeiten von ihm auf der documenta III in Kassel in der Abteilung Graphik gezeigt.

Lucian Bernhard war der Vater der Fotografin Ruth Bernhard.

Schriftstile

  • Aigrette (1939)
  • Bernhard Antiqua (1912)
  • Bernhard Bold Condensed
  • Bernhard Brushscript SG
  • Bernhard Fashion (1929)
  • Bernhard Fraktur
  • Bernhard Gothic (1930)
  • Bernhard Handschrift (1928)
  • Bernhard Modern (1937)
  • Bernhard Privat (1919)
  • Bernhard Schönschrift
  • Bernhard Tango
  • Concerto Rounded SG
  • Lilli
  • Lucian (1932), später wiederaufgelegt als Belucian
  • Negro (1930), später wiederaufgelegt als Berlin Sans

Einzelnachweise

  1. Lorenz, Detlef: Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder, Reimer-Verlag, 2000.

Ausstellungskataloge

  • Lucian Bernhard. Werbung und Design im Aufbruch des 20. Jahrhunderts, Institut für Auslandsbeziehungen e. V. (ifa), 2. veränd. Aufl., Stuttgart 2004

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lucian Bernhard aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.