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Liste der Stolpersteine in Aschersleben

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Die Liste der Stolpersteine in Aschersleben enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig in Aschersleben verlegt wurden. Mit ihnen soll Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden, die in Aschersleben lebten und wirkten. Zwischen 2008 und 2013 wurden insgesamt 20 Steine an sieben Adressen verlegt.

Verlegungen

  • 23. November 2008: ein Stein an einer Adresse
  • 19. November 2009: zwei Steine an einer Adresse
  • 29. Oktober 2010: zwei Steine an zwei Adressen
  • 10. Juni 2011: drei Steine an einer Adresse
  • 30. Juli 2012: zwei Steine an einer Adresse
  • 6. Mai 2013: sieben Steine an einer Adresse
  • 19. Dezember 2013: drei Steine an einer Adresse

Liste der Stolpersteine

Adresse Datum der Verlegung Person(en) Bild Bild des Hauses
Breite Straße 19. November 2009[1] Adolf Conitzer (1866–1943)

Adolf Conitzer stammte aus Jeschewo. Gemeinsam mit Arthur Grünbaum betrieb er in Aschersleben ein Kaufhaus. 1942 wurde er ins Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort am 1. Februar 1943.[1][2]

Arthur Grünbaum (?–1938)

Arthur Grünbaum betrieb gemeinsa mit Adolf Conitzer in Aschersleben ein Kaufhaus. Er kam 1938 in Berlin ums Leben.[1]

Breite Straße 39 30. Juli 2012[3] Bertha Badt geb. Sternberg (1859–1942)

Bertha geb. Sternberg war mit Max Badt verheiratet und hatte mit ihm vier Kinder. Eine Tochter starb bereits sehr jung. Ein Sohn zog nach Berlin, ein weiterer Sohn und eine Tochter wanderten Anfang der 1930er Jahre nach Palästina aus. Nachdem für die Eheleute ein Leben in ihrer Heimatstadt nicht mehr möglich war, zogen sie zu ihrem Sohn nach Berlin. 1942 wurden sie zunächst ins Ghetto Theresienstadt und später in ein Todeslager deportiert. Bertha Badt wurde am 8. Dezember 1942 ermordet.[4][5]

Max Badt und Bertha Badt geb. Sternberg
Max Badt (1856–1942)

Max Badt betrieb in Aschersleben eine Lederwarenhandlung. Nachdem für ihn und seine Frau Bertha ein Leben in ihrer Heimatstadt nicht mehr möglich war, zogen beide zu ihrem Sohn nach Berlin. 1942 wurden sie zunächst ins Ghetto Theresienstadt und später in ein Todeslager deportiert. Max Badt wurde am 16. November 1942 ermordet.[4][6]

Breite Straße 41a 10. Juni 2011[7] Alice Crohn geb. Samson (1878–1944)

Alice geb. Samson wurde in Bernburg geboren und betrieb mit ihrem Mann Herman Crohn in Aschersleben ein Kaufhaus. Das Ehepaar hatte vier Töchter, darunter Käthe Hirsch geb. Crohn und Lilli Silberberg geb. Crohn. Nach dem Tod ihres Mannes führte Alice Crohn das Kaufhaus gemeinsam mit dem Ehepaar Feodor und Helene Hirsch. Alice Crohn und und Käthe Hirsch wurden 1942 deportiert. Alice Crohn gelangte zunächst ins Ghetto Theresienstadt. Später wurde sie ins KZ Auschwitz verlegt, wo sie am 16. Mai 1944 ermordet wurde. Auch Käthe Hirsch und Lilli Silberberg überlebten den Krieg nicht. Den beiden anderen Töchtern von Alice Crohn gelang die Flucht nach Südafrika bzw. Palästina.[8]

Käthe Hirsch geb. Crohn, Alice Crohn geb. Samson, Lilli Silberberg geb. Crohn und Fedor Hirsch
29. Oktober 2010[9] Feodor Hirsch (1888–1970)

Feodor Hirsch musste ab 1938 Zwangsarbeit in einem Lager verrichten. Anfang 1945 gelang ihm die Flucht. Bis zur Befreiung Ascherslebens durch amerikanische Truppen hielt er sich versteckt. Nach Kriegsende kehrte er in seinen alten Beruf zurück.[10]

10. Juni 2011[7] Käthe Hirsch geb. Crohn (1905–?)

Käthe Hirsch war die Tochter von Herman und Alice Crohn. Sie und ihre Mutter wurden 1942 deportiert. Käthe Hirsch musste Zwangsarbeit in einem Arbeitslager in Warschau verrichten. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.

Lilli Silberberg geb. Crohn (1909–1944)

Lilli Silberberg war die Tochter von Herman und Alice Crohn. Sie wurde 1944 nach Auschwitz deportiert und ermordet.[7]

Douglasstraße 2a 19. Dezember 2013[11] Dora Gerson (1884–1941)

Dora Gerson studierte Medizin und arbeitete in Köln als Assistenzärztin und später in Dresden als Oberärztin. 1935 wurde ihr die Arbeitserlaubins entzogen. 1941 wählte sie den Freitod.[11]

Rudolf Gerson (1890–1938)

Rudolf Gerson diente im Ersten Weltkrieg und studierte anschließend Jura. Er war verheiratet und hatte eine Tochter. Bis zu seiner Entlassung 1935 arbeitete er als Amtsgerichtsrat. 1938 wurde er verhaftet und ins KZ Buchenwald deportiert, wo er nach zehn Tagen Haft ermordet wurde. Seine Frau und seine Tochter überlebten den Krieg.[11]

Luise Hagedorn geb. Gerson (1886–1975)

Luise Hagedorn geb. Gerson diente im Ersten Weltkrieg als Krankenschwester. Sie war mit dem aus Staßfurt stammenden Bankbeamten Fritz Hagedorn verheiratet und zog mit ihm nach Hannover. Dort überlebte sie versteckt bis zum Ende des Krieges. Später zog sie nach Nürnberg, wo sie 1975 starb.[11]

Dr.-Wilhelm-Külz-Platz 8 6. Mai 2013[4] Sidonie Lewin geb. Gottschalk (1876–1942?)

Sidonie Lewin wurde 1942 zusammen mit dem Großteil ihrer Familie ins Warschauer Ghetto deportiert, wo vermutlich alle kurze Zeit später umkamen.[10][12]

Elfriede Spanier (1903–1942?)

Elfriede Spanier wurde 1942 zusammen mit dem Großteil ihrer Familie ins Warschauer Ghetto deportiert, wo vermutlich alle kurze Zeit später umkamen.[10]

Henny Spanier geb. Gottschalk (1881–1942?)

Henny Spanier stammte aus Groebzig. Sie war verwitwet und lebte mit ihren Kindern in Aschersleben. 1942 wurde der Großteil der Familie ins Warschauer Ghetto deportiert, wo vermutlich alle kurze Zeit später umkamen.[10][13]

Otto Spanier (1868–1943)

Otto Spanier wurde am 18. November 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 18. März 1943 starb.[14]

Ruth Spanier (1906–1942?)

Ruth Spanier wurde 1942 zusammen mit dem Großteil ihrer Familie ins Warschauer Ghetto deportiert, wo vermutlich alle kurze Zeit später umkamen.[10][15]

Walter Spanier (1905–1942?)

Walter Spanier wurde 1942 zusammen mit dem Großteil seiner Familie ins Warschauer Ghetto deportiert, wo vermutlich alle kurze Zeit später umkamen.[10][16]

William Salomon Spanier (1937–1942?)

William Salomon Spanier wurde 1942 zusammen mit dem Großteil seiner Familie ins Warschauer Ghetto deportiert, wo vermutlich alle kurze Zeit später umkamen.[10]

Dr.-Wilhelm-Külz-Platz 16 23. November 2008[17] Hans-Gideon Hirschfeld (1921–?)

Hans-Gideon Hirschfeld wurde in Berlin geboren und besuchte in Aschersleben das Stephaneum. 1935 musste er vorzeitig die Schule verlassen. Mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester floh er über Triest nach Palästina. Dort starb Hans-Gideon Hirschfeld noch in jungen Jahren nach schwerer Krankheit.[17]

Dr.-Wilhelm-Külz-Platz 16
Wilhelmstraße 21–23 29. Oktober 2010[9] Edith Hahn Beer geb. Hahn (1914–2009)

Edith Hahn Peter war studierte Juristin und stammte aus Wien. Sie gelangte als Zwangsarbeiterin nach Aschersleben, wo sie in der Bestehorn-Papierfabrik arbeiten musste. Der geplanten Deportation konnte sie sich entziehen und überlebte somit den Krieg. Später war sie als Richterin in Brandenburg tätig. Als der KGB versuchte, sie als Spitzel zu gewinnen, floh sie nach London, wo sie den Rest ihres Lebens verbrachte.[9]

Edith Hahn Beer geb. Hahn Wilhelmstraße 21–23

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Susanne Thon: Projekt gegen das Vergessen, Mitteldeutsche Zeitung, 19. November 2009. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  2. – yadvashem.org – Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer – Adolf Conitzer. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  3. Susanne Thon: Stumm schreiende Zeugen unvorstellbaren Geschehens, Mitteldeutsche Zeitung, 30. Juli 2012. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  4. 4,0 4,1 4,2 Susanne Thon: Steine der Erinnerung, Mitteldeutsche Zeitung, 6.Mai 2013. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  5. – yadvashem.org – Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer – Bertha Badt. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  6. – yadvashem.org – Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer – Max Badt. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  7. 7,0 7,1 7,2 Regine Lotzmann: Stolpersteine erinnern an jüdische Kaufmannsfamilie, Mitteldeutsche Zeitung, 10. Juni 2011. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  8. – yadvashem.org – Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer – Alice Crohn. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  9. 9,0 9,1 9,2 Marko Litzenberg: Stolpersteine erinnern an jüdische Opfer, eineblick.de, 29. Oktober 2010. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  10. 10,0 10,1 10,2 10,3 10,4 10,5 10,6 Susanne Thon: Leben und Leiden, Mitteldeutsche Zeitung, 22. Juli 2013. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  11. 11,0 11,1 11,2 11,3 Marko Jeschor: Arbeitskreis verlegt neue Stolpersteine, Mitteldeutsche Zeitung, 20. Dezember 2013. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  12. – Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945 – Lewin, Sidonie. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  13. – yadvashem.org – Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer – Henny Spanier. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  14. – Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945 – Spanier, Otto. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  15. – yadvashem.org – Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer – Ruth Spanier. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  16. – yadvashem.org – Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer – Walter Spanier. Abgerufen am 28. Januar 2014.
  17. 17,0 17,1 Regine Lotzmann: Stolperstein erinnert an Stephaneer, Mitteldeutsche Zeitung, 23. November 2008. Abgerufen am 28. Januar 2014.
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