Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Bernburg (Saale)

Aus Jewiki
(Weitergeleitet von Bernburg)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bernburg ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter Bernburg (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bernburg (Saale)
Bernburg (Saale)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bernburg (Saale) hervorgehoben
51.79361111111111.742585
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Salzlandkreis
Höhe: 85 m ü. NN
Fläche: 113,45 km²
Einwohner:

33.879 (31. Dez. 2013)[1]

Bevölkerungsdichte: 299 Einwohner je km²
Postleitzahl: 06406
Vorwahlen: 03471, 06392
Kfz-Kennzeichen: SLK, ASL, BBG, SBK, SFT
Gemeindeschlüssel: 15 0 89 030
Stadtgliederung: 8 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schloßgartenstr. 16
06406 Bernburg (Saale)
Webpräsenz: www.bernburg.de
Oberbürgermeister: Henry Schütze (parteilos)
Lage der Stadt Bernburg (Saale) im Salzlandkreis

Bernburg (Saale) ist die Kreisstadt des Salzlandkreises in der Magdeburger Börde in der Mitte Sachsen-Anhalts. Bernburg liegt an der Saale, 45 Kilometer südlich von Magdeburg und 40,2 Kilometer nördlich von Halle. Bernburg ist historisch ein Teil von Anhalt und war Residenz der Nebenlinie Anhalt-Bernburg.

Geografie

Datei:Bernburg.jpg
Stadtansicht 2009
Datei:Saale Bernburg.jpeg
Blick vom Schloss auf die Saale

Geografische Lage

Bernburg liegt an der Saale südlich von Magdeburg und nördlich von Halle. Seine Lage südlich der Gletschervorstöße der letzten Eiszeit (vor etwa 12.000 Jahren) mitten im Schwarzerdegebiet der Magdeburger Börde bietet landwirtschaftlich die besten Voraussetzungen. Im „Gletschergarten“ am Stadtrand befinden sich noch riesige Gesteinsplatten mit eiszeitlichen Schrammen.

Stadtgliederung

Die Stadt Bernburg setzt sich zusammen aus der Berg- und der Talstadt (Zusammenschluss der beiden Städte am 21. März 1825). Die Talstadt Bernburg wiederum bildet sich aus der Alt- und der Neustadt Bernburg. Hinzu kommen noch weitere Wohngebiete, z. B.

  • Anton-Saefkow-Siedlung. Die von Architekt Leopold Fischer geplante Gartenstadt zwischen John-Schehr- und Horst-Heilmann-Straße wurde Ende der 1920er Jahre erbaut. Sie wird im Volksmund „Zickzackhausen“ genannt, da die um 90 Grad gedrehten einzelnen Reihenhäuser in ihren Fronten versetzt sind.
  • Friedenshall (früher: Solvayhall)
  • Harnack-Siedlung (früher Friedhofssiedlung)
  • Schulze-Boysen-Siedlung (früher Junkerssiedlung; Kopernikus-, Galilei- Bunsen- und Nernststraße) Die meisten Mehrfamilienhäuser aus den 1930er Jahren wurden ab 2010 abgerissen. Der verbleibende Rest wird saniert und modernisiert.

Zu Bernburg gehören die acht Ortschaften:

Ortschaft Einwohner Ortsteile Vorlage:Imagemap Bernburg (Saale) Die Ortschaften von Bernburg
(anklickbare Karte)
Aderstedt 550 Aderstedt
Baalberge 1.363 Baalberge, Kleinwirschleben
Biendorf 810 Biendorf
Gröna 554 Gröna
Peißen 1.202 Peißen
Poley 602 Weddegast, Poley
Preußlitz 728 Leau, Plömnitz, Preußlitz
Wohlsdorf 505 Crüchern, Wohlsdorf

Die fünf Stadtteile sind:

Dazu kommen noch:

Stadtansicht entlang der Saale

Klima

Bernburg liegt inmitten des Mitteldeutschen Trockengebietes im Regenschatten des Harzes und ist dem Klimaraum des östlichen Harzvorlandes zugeordnet, dem trockensten Gebiet Deutschlands. Die durchschnittliche Lufttemperatur in Bernburg beträgt 9,2 °C, der jährliche Niederschlag 469 Millimeter.

Geschichte

Datei:Bernburg-1650-Merian.jpg
Bernburg um 1650 (Stich von Matthäus Merian d.Ä.)

Bernburg ist namengebender Fundort für Siedlungsbelege der Bernburger Kultur, einer Untergruppe der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur.

Das Gebiet um Bernburg ist durch fruchtbare Lössböden gekennzeichnet und zählte daher schon in früher Zeit zu den bevorzugten Siedlungsgebieten. Im Frühmittelalter trennte die Saale die Wohngebiete der Germanen von denen der Slawen. Im Bereich der heutigen Stadt Bernburg lag einst ein günstiger Flussübergang. Die Saale machte allerdings damals einen Bogen und floss etwas weiter westlich, zwischen der heutigen Neustadt und dem Stadtteil Waldau.[3]

Der jetzige Stadtteil Waldau wurde im Jahre 806 erstmals als Waladala in der Chronik des Klosters Moissac (heute in der Bibliothèque Nationale de France in Paris) erwähnt. Am 29. Juli 961 erscheint in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Otto I. eine civitas Brandanburg. Es ist aber fraglich, ob es sich dabei um Bernburg handelte. Die erste sichere Erwähnung einer Bernburger Burg erfolgte zum Jahre 1138: Zwei Chroniken, die des Annalista Saxo und die Magdeburger Annalen, berichten, dass die Feinde Albrechts des Bären die Berneburch ansteckten, auf der seine Mutter residierte.

Neben dieser Burg bestand vermutlich auch auf dem Westufer der Saale eine weitere frühmittelalterliche Befestigungsanlage, die aus dem in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts zum Gernroder Klosterhof gewordenen ehemals fränkischen Königshof „Waladala“ hervorgegangen sein könnte. Auf dem Gebiet der Talstadt kann im Bereich der Neustädter Pfarrkirche St. Nikolai eine frühstädtische Fernhandelskaufmannssiedlung angenommen werden. Nach der Zurückdrängung des Einflusses der Askanier auf das Kloster Nienburg und den dort befindlichen bedeutenden Saaleübergang im Jahr 1166 kam der Errichtung eines sicheren Flussüberganges in Bernburg eine erhöhte Bedeutung zu.

Gemeinsam mit dem Wiederaufbau der Burg ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde auch die Bergstädter Pfarrkirche St. Aegidien neu errichtet. Das Aegidien-Patrozinium und der aufwändige Bautyp dieser Kirche als romanische Basilika mit Vierungsturm deuten darauf hin, dass der Bau der Bergstädter Pfarrkirche Teil eines Ansiedlungsprojektes für Neusiedler aus den westlichen Teilen des Reiches war, die sich nun zur Intensivierung des askanischen Landesausbaus in Bereich der Bernburger Burg niederlassen sollten. Gleichzeitig entstand vor der Burg, im Bereich der heutigen Fischergasse, eine slawische Kietz-Siedlung. Der Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten an Fernhandelskaufleute schuf die Grundlage für die Entstehung einer Nahmarkt- und Dienstleistungssiedlung auf dem Gebiet der Bernburger Altstadt im Saaletal. Diese entwickelte sich dann in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch die gezielte Ansiedlung von Handwerkern und Kaufleuten und die Einbeziehung von ortsfest gewordenen Händlern der Nikolaisiedlung, die nun in einer untergeordneten, aber selbstständigen Neustadt aufging, zur gotischen Marktstadt weiter.

Der erste Beleg für eine Mühle an der Saale stammt aus dem Jahre 1219. Das Gefälle der Bernburger Saalestufe war für den Mühlenbetrieb gut geeignet. Die erste Saalebrücke wurde 1239 errichtet. Sie wurde bis ins 20. Jahrhundert immer wieder zerstört und erneuert. 1278 erhielten Altstadt und Neustadt durch Bernhard I. von Anhalt-Bernburg das Stadtrecht. 1308 wurde das Bernburger Kloster (heute St. Johannes-Hospital) erstmals erwähnt, 1326 die Bergstadt. Die regionale Legende bringt den Handlungsort jener Historie, in der sich Till Eulenspiegel als Turmbläser beim Grafen von Anhalt verdingt, mit dem Bergfried des Bernburger Schlosses in Verbindung. Da aber auf der Burg Bernburg im 15. Jahrhundert zwei Bergfriede vorhanden waren und der heutige „Eulenspiegelturm“ im Jahr 1497 noch als „keulichter thorm“ bezeichnet wurde, kann davon ausgegangen werden, dass diese Übertragung erst als Reaktion auf die Rezeption des Eulenspiegelstoffes am Bernburger Fürstenhof erfolgte. Im Jahr 1640 ist der Name „Eulenspiegel“ für den heute erhaltenen runden Bergfried der Kernburg erstmals im Bernburger Salbuch belegt. Wegen der Einfuhr unverzollter Waren auf dem Wasserweg kam es 1426 zum „Heringskrieg“, einem bewaffneten Zollstreit mit der Hansestadt Magdeburg. 1526 erfolgte die Einführung der Reformation in Anhalt-Bernburg als drittem Staat der Welt, nach Kursachsen und Anhalt-Köthen. In den Hexenverfolgungen wurden 1555–1664 in Bernburg/ Amt Bernburg/Anhalt mindestens 46 Personen angeklagt. Bekannt wurde der Hexenprozess 1617–1619 gegen die Frau des Bürgermeisters Meyhen, Barbara Meyhe.[4]

1595 zerstörte eine Überschwemmung 160 Häuser der Talstadt. 1603 wurde Bernburg Residenz- und Garnisonsstadt des Fürstentums (ab 1807 Herzogtums) Anhalt-Bernburg. Im Dreißigjährigen Krieg eroberten und plünderten im Jahre 1630 die „Holk'schen Reiter“ die Stadt, eine Pestepidemie forderte in dieser Zeit 1700 Opfer. 1666 wütete eine Feuersbrunst in der Altstadt. Die letzte Pestepidemie suchte Bernburg 1682 heim. 1697 wurde die erste Saale-Schleuse eingeweiht.

1745 wurde in Bernburg die erste Dampfmaschine für den Bergbau konstruiert. 1757 und nochmals von 1807 bis 1813 stand Bernburg unter französischer Besatzung. Tal- und Bergstadt wurden 1825 zur Stadt Bernburg vereinigt. Die Anhalt-Köthen-Bernburger Eisenbahn eröffnete 1846 Köthens dritten Bahnhof und damit Bernburgs erste Bahnverbindung zu den Stationen der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn (1840) sowie der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn (1841).

Im Schloss wurde 1860 ein Bärenzwinger gebaut, um den ersten 1858 aus Russland eingetroffenen Braunbären zu halten. Der Zwinger wurde 1996 nach tierschutzgerechten Prinzipien erneuert.

1863 endete das Herzogtum Anhalt-Bernburg mit dem Tod des letzten Herzogs Alexander Carl. 1890 wurden die Solvay-Werke eröffnet, wodurch Bernburg für kurze Zeit die größte Stadt in Anhalt war. 1891 wurde die erste Stahlbrücke über die Saale errichtet. 1902 wurde die Stadt Solbad und bekam ein Kurhaus. 1913 wurde der Keßlerturm eingeweiht,[5][6][7] benannt nach seinem Stifter, Kommerzienrat Theodor Keßler (1839–1917), Teilhaber der Bernburger Zinngießerei L. Keßler & Sohn.

1934 wurde die neue Marktbrücke eingeweiht. Während der Zeit des Nationalsozialismus war Bernburg ab 1935 wieder Garnisonsstadt und beherbergte Teile eines Infanterie-Regiments sowie eine Vielzahl von Ersatz- und Luftwaffen-Einheiten.

Im Zuge der Aufrüstung der Wehrmacht wurde nördlich von Strenzfeld das „Werk Bernburg“ der Dessauer Junkers-Flugzeugwerke errichtet, wo Ju 88 montiert und auf dem anliegenden Flugplatz von der Luftwaffe übernommen wurden. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Werk mehrfach bombardiert (→ Big Week).

Im November 1940 wurde vom NS-Regime in der damaligen Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg (heute Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie) die NS-Tötungsanstalt Bernburg eingerichtet und betrieben. Zwischen 1940 und 1943 wurden dort über 14.000 Menschen im Rahmen der EuthanasieprogrammeAktion T4“ und „Aktion 14f13“ vergast. Die 1989 neu eröffnete Gedenkstätte Bernburg für die Opfer der NS-Euthanasie befindet sich am authentischen Ort in der früheren Heil- und Pflegeanstalt bzw. dem heutigen Landeskrankenhaus.[8]

1961 wurde im Stadtteil Strenzfeld die Hochschule Bernburg gegründet, die heute Teil der Hochschule Anhalt ist. Die Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt hat dort ebenfalls ihren Sitz.

Im Jahr 2011 feierte die Stadt ihr 1050-jähriges Jubiläum. In Vorbereitung dieses Ereignisses hat die Stadt das Buch „1050 Jahre Bernburg (Saale) in Anhalt – Ein Jubiläumsbuch“ herausgebracht.

Eingemeindungen

Die Eingemeindungen nach Bernburg fanden in den Jahren 1871 (Waldau), 1926 (Dröbel), 1927 (Roschwitz), 2003 (Aderstedt)[9] und 2010 (sieben Gemeinden)[10] statt.

Eingemeindungen in jetzige Ortsteile von Bernburg fanden hauptsächlich 1950 statt.[11]

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Aderstedt 1. Januar 2003
Baalberge 1. Januar 2010
Biendorf 1. Januar 2010
Crüchern 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Wohlsdorf
Dröbel 1. Oktober 1926
Gröna 1. Januar 2010
Kleinwirschleben 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Baalberge
Leau 1. Januar 1957 Eingemeindung nach Preußlitz
Oberpeißen 1. Juli 1950 Zusammenschluss mit Unterpeißen zu Peißen
Peißen 1. Januar 2010
Plömnitz 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Preußlitz
Poley 1. Januar 2010
Preußlitz 1. Januar 2010
Roschwitz 1. Oktober 1927
Unterpeißen 1. Juli 1950 Zusammenschluss mit Oberpeißen zu Peißen
Waldau 1. Januar 1871
Wohlsdorf 1. Januar 2010

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 jeweils am 31. Dezember):

  • 1817: ca. 7000 1
  • 1830: 5.995
  • 1880: 18.602
  • 1889: 27.893
  • 1890: 34.418
  • 1910: 33.695
  • 1919: 33.028
  • 1925: 34.631
  • 1928: 37.200
  • 1946: 53.367 2
  • 1950: 49.000 3
  • 1960: 44.464
  • 1965: 45.799
  • 1970: 45.367
  • 1975: 43.861
  • 1980: 42.262
  • 1981: 41.232
  • 1984: 40.882
  • 1985: 40.786
  • 1990: 39.901
  • 1995: 35.902
  • 2000: 33.825
  • 2001: 33.244
  • 2002: 32.599
  • 2003: 32.618
  • 2004: 32.202
  • 2005: 32.618
  • 2006: 32.202
  • 2007: 31.883
  • 2008: 31.329
  • 2009: 30.329
  • 2010: 35.516 4
  • 2011: 35 224
Datenquelle: Webseite Stadt Bernburg

1 lt. W. v. Kügelgen: Jugenderinnerungen eines alten Mannes.
2 29. Oktober
3 31. August

4 Eingemeindung

Politik

Kommunalwahl 2009
Wahlbeteiligung: 31,1 %
 %
40
30
20
10
0
31,2 %
22,3 %
15,0 %
14,9 %
8,2 %
4,9 %
3,5 %

Stadtrat

Der Stadtrat von Bernburg setzt sich nach der Kommunalwahl 2009 folgendermaßen zusammen:[12]

Oberbürgermeister

Oberbürgermeister ist seit 1. März 2008 Henry Schütze (parteilos). Bei der Wahl im November 2007 wurde er von der CDU nominiert.

Wappen

Blasonierung: „In Silber eine rote Burg mit schwarzgefugter Zinnenmauer, offener Rundbogentoröffnung sowie zwei gezinnten Türmen mit golden beknauften blauen Spitzdächern und je drei (2:1) schwarzen Fensteröffnungen, die untere Öffnung rund. In der Toröffnung ein Wappenschild: gespalten, vorn in Silber ein roter Adler am Spalt, hinten von Schwarz und Gold neunmal geteilt, schräg belegt mit einem grünen Rautenkranz. Zwischen den Türmen auf den Mauerzinnen ein rot gefütterter silberner Spangenhelm – die Spangen golden – mit goldener Krone; die Helmdecken rechts rot/silber, links schwarz/golden. Aus der Krone aufsteigend zwei bekleidete übereck von Schwarz und Gold quadrierte, sich kreuzende Menschenarme, in den Händen grüne Pfauenfedern.“

Flagge

Die Flagge der Stadt Bernburg (Saale) zeigt die Farben Schwarz und Gold (Gelb), gestreift mit Stadtwappen.

Datei:Bernburg Landratsamt.jpg
Landratsamt des Salzlandkreises

Verwaltung

Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Sachsen-Anhalt wurden die Gemeinden Baalberge, Biendorf, Gröna, Peißen, Poley, Preußlitz und Wohlsdorf in die Stadt Bernburg (Saale) eingemeindet und bilden die Einheitsgemeinde Bernburg (Saale) mit Sitz in der Stadt. Seit dem 1. Juli 2007 ist Bernburg Verwaltungssitz des neu gegründeten Salzlandkreises. Zuvor war die Stadt Sitz des Landkreises Bernburg.

Städtepartnerschaften

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes:
Rathaus
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes:
Nikolaikirche

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Die Baudenkmäler der Stadt sind im Bernburger Denkmalverzeichnis eingetragen.

Kirchen

  • Die Dorfkirche St. Stephani im Stadtteil Waldau (12. Jahrhundert, erste Erwähnung 964) ist die älteste ihrer Art in Sachsen-Anhalt und Teil der Straße der Romanik.
  • „Neue“-Kirche St. Stephani im Stadtteil Waldau (wird auch als „Rote Kirche“ bezeichnet)
  • Dorfkirche St. Stephan im Stadtteil Dröbel
  • Marienkirche, in der Bernburger Altstadt, gotisch, 13. Jahrhundert, mit Büsten aus der Schule des Conrad von Einbeck
  • Nikolaikirche in der Bernburger Neustadt
  • Schlosskirche Bernburg St. Aegidien, auf dem Schlossberg Bernburg, Barock, mit Fürstengruft
  • Neuapostolische Kirche
  • Martinskirche
  • Kirche St. Bonifatius, in der Bergstadt Bernburg, katholisch (Mitte 19. Jahrhundert)
  • St. Gertrud im Stadtteil Gröna
  • Baalberger Dorfkirche St. Nocolai
  • Biendorfer Dorfkirche
  • Leauer Dorfkirche St. Wolfgangs
  • Peißner Dorfkirche St. Wenzels
  • Poleyer Dorfkirche St. Cyriacus
  • Preußlitzer Dorfkirche
  • Wohlsdorfer Dorfkirche

Friedhöfe

  • Erster Friedhof in Bernburg (Saale) ist Friedhof I: „Alte Bibel“, so genannt wegen der Bibelsprüche auf jedem Grabstein. Jetzt Park, Grabtafel an der Mauer und das Grabmal der Familie Keßler mit Standbild
  • Ehrenanlagen auf den Friedhöfen II und III für Zwangsarbeiter verschiedener Nationalitäten, die in den Solvay-Werken Opfer der NS-Zwangsarbeit wurden
  • Gedenkstätte an der Südmauer des Friedhofs III mit der Asche von 80 bei der T4-Aktion Ermordeten
  • Sowjetischer Ehrenfriedhof am Martinsplatz (zu DDR-Zeiten Platz der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft) für 665 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, Polen und Frankreich
  • Grab des Kabarettisten Peter Pan auf dem Friedhof III.
  • Israelitischer Friedhof

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straße

Bernburg liegt an der Bundesautobahn 14, die Magdeburg im Norden mit Halle und Leipzig im Süden verbindet. Westlich der Stadt liegen an der A 14 die Anschlussstellen Bernburg und Staßfurt. Des Weiteren kreuzen sich in Bernburg die Landesstraße 50 (Halle–Magdeburg, ehemalige Bundesstraße 71) und die Bundesstraße 185 (KöthenAschersleben). Südlich von Bernburg ist der alte Verlauf der L 50 seit 2010 wegen eines Erdfalls bis auf weiteres gesperrt.

Derzeit im Bau befindet sich die Bundesstraße 6n. Sie verläuft in Ost-West-Richtung und kreuzt die A 14 an der entsprechend ausgebauten Anschlussstelle Bernburg. Im Bau ist ebenfalls die Verlängerung bis zur B 185 östlich von Bernburg. Die B 6n wird dann als nördliche Umfahrung Bernburgs dienen.

Geplant war zudem, die Bundesautobahn 71 SchweinfurtSangerhausen bis nach Bernburg zur A 14 zu verlängern. Diese Pläne werden jedoch im Moment nicht weiter verfolgt.

Schiene

Datei:Bernburg Bahnhof Bahnsteige.jpg
Bahnsteige 2009 (vor der Sanierung)

Bernburg hat seit 1846 Bahnanschluss nach Köthen, nach der Streckenverlängerung ab 1865 auch nach Aschersleben (Bahnstrecke Köthen–Aschersleben). Das Bahnhofsgebäude stammt ebenfalls aus diesem Jahr. Seit 1889 besteht Verbindung über Baalberge nach Könnern sowie seit 1899 nach Calbe (Saale) Ost (Bahnstrecke Bernburg–Calbe (Saale)).[14]

Der Bahnhof wird stündlich von der Regionalbahn Aschersleben–Güsten–Bernburg–Köthen–Dessau bedient. Weiterhin verkehren im Zwei-Stunden-Takt eine Regionalbahn nach Calbe (Saale), die nach dem Ausbau der Bahnstrecke bis Magdeburg Hbf durchgebunden werden soll, sowie der Harz-Elbe-Express nach Könnern, der seit dem 15. Dezember 2008[15] bis Halle (Saale) Hauptbahnhof durchgebunden ist, womit Bernburg einen direkten Bahnanschluss an alle drei Oberzentren von Sachsen-Anhalt besitzt.

In den Jahren 2010 und 2011 wurde der Bahnhof modernisiert, so wurden im Rahmen der Konjunkturprogramme der Bundesrepublik Deutschland die Personenunterführung erneuert und Aufzüge neu gebaut. Zusätzlich wurden die Bahnsteige 1 und 2/3 und deren Zugänge neu gebaut und ausgestattet, das Dach des Bahnsteigs 1 saniert und die Beleuchtung der Bahnsteige 1 und 2/3 erneuert.[16]

Der nächstgelegene Fernverkehrshalt ist Köthen.

ÖPNV

Zahlreiche Buslinien erschließen Bernburg und verbinden die Stadt mit der Region. Betrieben wird das Busnetz von der Kreisverkehrsgesellschaft Salzland mbH.

Den innerstädtischen Verkehr bediente von 1897 bis 1921 die Straßenbahn Bernburg.

Wasser

Weiterhin ist auch die Saale als Transportweg von Bedeutung. Die Stadt setzt sich für einen Ausbau der Saale insbesondere auf dem Abschnitt von der Schleuse in Calbe bis zur Elbe ein.[17]

Ansässige Unternehmen

Die größten Betriebe sind:

  • ein Werk von Schwenk Zement
  • das Sodawerk (Solvay GmbH)
  • das Steinsalzwerk esco GmbH & Co.KG, ein Unternehmen der K+S-Gruppe mit etwa 425 Beschäftigten[18]
  • das Serumwerk
  • die Kaugummifabrik Wohlgemuth Süßwaren GmbH ist wohl die einzige Kaugummifabrik in den neuen Bundesländern (früher vor allem bekannt für ihre Kaugummikugeln)
  • Die Bäckerei Steinecke betreibt in Bernburg einen ihrer größten Produktionsbetriebe
  • ein Werk des Fenster- und Türenherstellers moderne bauelemente Detlef Knechtel GmbH & Co.KG
  • die COIL GmbH, Tochterunternehmen der belgischen Gruppe United Anodisers SA, Aluminiumbeschichtungen
  • ein Lidl-Logistikzentrum
  • die ALMECO GmbH, ein Tochterunternhmeen der italienischen ALMECO-Gruppe, Herstellung von Aluminiumprodukten für solarthermische Anlagen

Medien

In Bernburg erscheint eine Lokalausgabe der Mitteldeutsche Zeitung (MZ) aus Halle. Weiterhin erscheinen Lokalausgaben der kostenlosen Anzeigenblätter SuperSonntag und Wochenspiegel. Lokalnachrichten im TV sendet das Regionalfernsehen Bitterfeld-Wolfen (RBW).

Über den Sender Bernburg werden die Hörfunkprogramme von Radio SAW und Rockland Sachsen-Anhalt abgestrahlt.

Bildung

Das Friederiken-Gymnasium, das Hermann-Hellriegel-Gymnasium und das alte Gymnasium Carolinum wurden zu Beginn des Schuljahres 2003/2004 zu einem neuen Gymnasium Carolinum verschmolzen.[19]

Im Ortsteil Strenzfeld befindet sich ein Standort der Hochschule Anhalt. Hier findet die Forschung und Lehre im Bereich Landwirtschaft (insbesondere Pflanzenforschung), Ökotrophologie, Naturschutz, Landschaftsarchitektur und Wirtschaftswissenschaften statt.

Behörden und Gerichte

Bernburg ist Sitz des Amtsgerichts Bernburg und der Verwaltung des Landkreises.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 8. Mai 1833: Prof. August Hartung (* 11. März 1762 in Bernburg, † 30. April 1839), Schulreformer in Berlin zur Zeit König Friedrich Wilhelm III.
  • 26. März 1854: Wilhelm Ernst von Braun (1790–1872), Geheimrat und Kammerpräsident in Bernburg, förderte die wirtschaftliche und verkehrstechnische Entwicklung Bernburgs
  • 13. Juni 1874: Timon Gustav Theodor Walther (1800–1881), Generalsuperintendent und Oberkonsistorialrat in Bernburg
  • 10. April 1890: Otto von Bismarck (1815–1898)
  • 13. Juni 1907: Carl Wessel (1842–1912), Generaldirektor der Deutschen Solvay-Werke AG in Bernburg
  • 1. Juli 1933: Ernst Eilsberger (* 28. Februar 1868, † 26. März 1947), Generaldirektor der Deutschen Solvay-Werke AG in Bernburg
  • 7. April 1937: Hermann Göring (1893–1946)
  • 12. Juni 1938: Ludwig (Lutz) Graf Schwerin von Krosigk (1887–1977)

Alle von 1933 bis 1945 erfolgten Ernennungen von Ehrenbürgern und dergleichen wurden annulliert.[20]

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die vor Ort gewirkt haben

(chronologisch nach Geburtsdatum geordnet)

Literatur

  • Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg. 2 Bde. Anhaltische Verlagsgesellschaft, Dessau 1998, ISBN 3-910192-65-3 u. ISBN 3-910192-79-3.
  • Dietmar Schulze: "Euthanasie" in Bernburg. Die Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg/Anhaltische Nervenklinik in der Zeit des Nationalsozialismus. Verlag Die Blaue Eule, Essen 1999, ISBN 3-89206-954-9.
  • Jürgen und Riccardo Weigelt: Bernburg. Fotografien von gestern und heute. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2002.
  • Dr. Hans Peper: Geschichte der Stadt Bernburg. Druck und Verlag von Gustav Kunze (Dornblüth Nachf.), 1938.
  • Franz Stieler: Beiträge zur Geschichte von Stadt, Burg und Land BERNBURG. I. Teil Wann tritt Bernburg in das Licht der Geschichte. Bernburg 1961.
  • Olaf Böhlk: Auf den Spuren der Gotik – Die Stadt Bernburg im Mittelalter. Bernburg 2011, ISBN 978-3-9810170-4-5.
  • Stadt Bernburg (Hrsg.): 1050 Jahre Bernburg (Saale) in Anhalt. Ein Jubiläumsbuch. Bernburg 2011, ISBN 978-3-00-033108-4.

Quellen

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31.12.2013 (PDF) (Fortschreibung auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu). (Hilfe dazu)
  2. Deutscher Wetterdienst, Normalperiode 1961-1990
  3. Karsten Falke: Warum wir 1.050 Jahre Bernburg feiern – Zur Forschungsgeschichte über das Alter von Bernburg. Festvortrag im Rahmen der Festveranstaltung zum 1.050-jährigen Jubiläum der Stadt Bernburg am 22. Mai 2011 im Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg. Warum wir 1.050 Jahre Bernburg feiern Zur Forschungsgeschichte über das Alter von Bernburg (PDF; 2,1 MB)
  4. Hexenausstellung im Museum Schloss Bernburg
  5. Dr. Hans Peper: Die Geschichte der Stadt Bernburg. Bernburg, Gustav Kunze (Dornblüth Nachf.), 1938, S. 376.
  6. Otto Dorn: Die Geschichte des Keßlerturms. In: Mitteldeutsche Zeitung. 8. Februar 1997 ff (in 4 Teilen + Schluß).
  7. Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg in zwei Bänden. Band 2 Geschichte der Stadt Bernburg im 20. Jahrhundert. Anhaltische Verlagsgesellschaft Dessau 2000, S. 31.
  8. Onlineauftritt der Gedenkstätte Bernburg
  9. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  10. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  12. Webseite von Bernburg/Saale – Zusammensetzung des Gemeinderates
  13. Otto Köhler: Das Kloster der Marienknechte in Bernburg. Ein Beitrag zur anhaltischen Geschichte. Meyer, Bernburg 1889 (Digitalisat der ULB Düsseldorf)
  14. Frischzellenkur für Bahnhof Bernburg beendet. Deutsche Bahn AG, 23. Februar 2011, abgerufen am 2. Februar 2012.
  15. Pressemitteilung der Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH
  16. Konjunkturprogramm, Ausgewählte Highlights, Bernburg, geplante Maßnahmen. www.bahnhof.de, abgerufen am 2. Februar 2012.
  17. Verkehrsweg Saale. www.bernburg.de, abgerufen am 2. Februar 2012.
  18. Bergwerke und Tiefbaubetriebe in Sachsen-Anhalt, Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt
  19. zur Geschichte der Gymnasien s. auch deren Jahresberichte: Jahresbericht des Herzoglichen Realgymnasiums und der Gemeinschaftlichen Vorschule der Beiden Gymnasien zu Bernburg : für Ostern ... bis Ostern ... (Digitalisat der ULB Düsseldorf)
  20. Beschluss der Magistratssitzung der Stadt Bernburg vom 26. März 1946 – Stadtarchiv Bernburg Findbuch 8/II-675

Weblinks

 Commons: Bernburg (Saale) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Bernburg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Salzlandkreis

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bernburg (Saale) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.