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KGB

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Dieser Artikel stellt den sowjetischen Geheimdienst KGB vor; zu weiteren Bedeutungen siehe KGB (Begriffsklärung).
KGB SSSR

Wappen des KGB SSSR

Gründung 13 März 1954 - Reorganisation 3 Dezember 1991
Land Flag of the Soviet Union.svg SSSR
Aufgabe der Behörde Nachrichtendienst
Aufsichtsbehörde Ministerrat der Sowjetunion
Hervorgegangen aus NKVD
Direktor
Dienstsitz Lubjanka, Moskau
Budget geheim
Mitarbeiter
Unterstelle Spezialeinheit 14 Republikanischen Bundes Ausschüsse SSSR
Website
Das Hauptquartier der Staatssicherheitsdienste, die Lubjanka in Moskau
Datei:70 лет КГБ.JPG
Jubiläumskongress KGB (1987)


Der KGB (Audio-Datei / Hörbeispiel Комитет государственной безопасности?/i) war der sowjetische In- und Auslandsgeheimdienst, der von 1954 bis 1991 bestand.

Der vollständige Name des KGB lautete Комитет государственной безопасности при Совете Министров СССР oder Komitet gossudarstwennoi besopasnosti pri Sowjete Ministrow SSSR, auf Deutsch Komitee für Staatssicherheit beim Ministerrat der UdSSR (1954 – 1978) bzw. KGB SSSR (KGB der UdSSR, 1978 – 1991). Der Geheimdienst von Weißrussland trägt weiterhin die Bezeichnung KGB.

Geschichte

Im März 1946 wurden alle Volkskommissariate in Ministerien umbenannt, darunter auch das dem NKWD unterstellte Volkskommissariat für Staatssicherheit (NKGB), das nunmehr 'Ministerium für Staatssicherheit' (Ministerstwo gossudarstwennoj besopasnosti, MGB) hieß und die Vorgängerorganisation des KGB ist.

Der KGB entstand 1954 als eigenständiges Ministerium aus Abteilungen des Inlandsgeheimdienstes des Innenministeriums MWD. Seine Zentrale hatte ihren Sitz in der Moskauer Lubjanka. Nach dem Putschversuch vom August 1991, an dem der damalige KGB-Vorsitzende General Wladimir Krjutschkow maßgeblich beteiligt war, bekam General Wadim Wiktorowitsch Bakatin den Auftrag, die Behörde aufzulösen. Am 6. November 1991 hörte die Organisation auf zu existieren. Seine Aufgaben wurden in Russland unter anderem von dem neugegründeten FSB (Федеральная служба безопасности) (Föderaler Sicherheitsdienst) und dem Auslandsnachrichtendienst SWR (Служба внешней разведки) übernommen.

Auftrag

Die Hauptaufgaben des KGB waren die Auslandsspionage, Gegenspionage, Kontrolle von Regimegegnern innerhalb der Sowjetunion sowie die Sicherung und Bewachung von Mitgliedern der Partei- und Staatsführung.

Mehr als andere Geheimdienste verließ sich der KGB auf die operative Aufklärung (englisch Human Intelligence), also durch eigene Agenten oder Verbindungsleute erhaltene Erkenntnisse, wohingegen die westlichen Gegenspieler des KGB auch stark auf Bildaufklärung sowie die Technische Aufklärung (englisch Signals Intelligence) (Abfangen und Entschlüsseln von Funksprüchen) vertrauten.

Organisation

Der KGB war in Hauptverwaltungen und Verwaltungen unterteilt. Die wichtigsten waren:

Erste Hauptverwaltung ПГУ, PGU (Auslandsaufklärung)

war für das Sammeln von Geheiminformationen im Ausland zuständig. Ihr unterstanden alle KGB-Residenturen bei den sowjetischen Botschaften im Ausland sowie die Spionagenetze. Nach der Auflösung des KGB wurde sie zu einer neben dem FSB weiteren und selbständigen Nachfolgeorganisation des KGB umformiert, dem SWR (Auslandsaufklärungsdienst).

Zweite Hauptverwaltung ВГУ, WGU

war für die Spionageabwehr und in diesem Zusammenhang für die Überwachung ausländischer Touristen und Diplomaten in der Sowjetunion zuständig. Vor Gründung der Fünften Hauptverwaltung erfüllt sie teilweise auch deren Aufgaben.

Dritte Hauptverwaltung ТГУ, TGU (Streitkräfte)

befasste sich mit Militärischer Spionageabwehr und der politischen Überwachung in den sowjetischen Streitkräften, einschließlich dem militärischen Nachrichtendienst GRU, der dem Generalstab unterstand und selbstständig war. Dennoch hatte der KGB auch Mitarbeiter in den Streitkräften, die entsprechend ihrer Aufgabenstellung uniformiert in den militärischen Diensteinheiten arbeiteten, aber dem KGB unterstellt waren und nicht der militärischen Führung (traditionelle Bezeichnung „Sonderabteilung“).

Vierte Verwaltung (Transportschutz)
Fünfte Hauptverwaltung

bestand nicht von Anfang an, sondern wurde als Reaktion auf zunehmende ideologische Probleme gegründet und übernahm die Aufgaben der Kontrolle der Bevölkerung, zumal der nichtrussischen Minderheiten in der Sowjetunion, der Kirche und der Intelligenzija mit dem Ziel der Bekämpfung von Dissidenten.

Sechste Verwaltung

war mit der Wirtschaftsspionageabwehr und dem Industrieschutz betraut, einschließlich der Kontrolle und Überwachung der in der Wirtschaft tätigen Personen.

Siebte Verwaltung

war für Observationen zuständig und baute entsprechende technische Überwachungsausrüstung.

Achte Hauptverwaltung

war zuständig für den Fernmeldeverkehr. Sie beobachtete fremde Kommunikation, war für die Kryptografie in allen Hauptverwaltungen verantwortlich, insbesondere auch im Verbindungswesen mit den KGB-Residenturen der Ersten Hauptverwaltung im Ausland, und entwickelte Fernmeldeausrüstung.

Neunte Verwaltung

stellte den Personenschutz und die Bediensteten für hochrangige Funktionäre und deren Familien.

Fünfzehnte Verwaltung (Sicherheit der Regierung Installationen)
Sechzehnte Verwaltung (SIGINT und Kommunikationsüberwachung, betrieben die nationale und staatliche Telefon und Telegrafen)
Hauptverwaltung der Grenztruppen

war seit 1957 verantwortlich für die Grenztruppen der UdSSR.

Vorsitzende des KGB

Insignien

Tatsächliche und vermeintliche KGB-Agenten

  • Alger Hiss wird verdächtigt, für den KGB spioniert zu haben, was allerdings nie bis ins Letzte bewiesen werden konnte.
  • Robert Hanssen versorgte den KGB aus seiner Position beim FBI mit Informationen über die US-amerikanische Gegenspionage.
  • Aldrich Ames war ein KGB-Maulwurf in der CIA.
  • Ethel und Julius Rosenberg wurden in den USA hingerichtet, weil ihnen entgegen ihrer Aussage unterstellt wurde, Informationen über das US-amerikanische Atomprogramm Manhattan-Projekt an den KGB weitergegeben zu haben.
  • George Blake
  • die sogenannten Cambridge Five (beispielsweise Kim Philby) gehörten zu den wichtigsten und erfolgreichsten Doppelagenten während des Zweiten Weltkriegs
  • Ahmad Mogharebi, iranischer General und sowjetischer Spion. Wurde am 25. Dezember 1977 hingerichtet, nachdem er von SAVAK-Agenten des iranischen Geheimdienstes enttarnt worden war. Ahmad Mogharebi hatte bis zu seiner Enttarnung mehr als 30 Jahre für den KGB gearbeitet.

James Jesus Angleton, Chef der CIA-Gegenspionage, lebte in ständiger Angst, dass der KGB „Maulwürfe“ an zwei Schlüsselpositionen installieren könnte: In der eigenen Abteilung sowie deren Pendant bei der Bundespolizei FBI. Mit zwei Agenten wäre es dem KGB möglich gewesen, Kontrolle oder Kenntnis über Aktionen gegen eigene Spione zu erlangen und diese somit zu beschützen. Außerdem hatte die Gegenspionage die Aufgabe, fremde Geheimdienstquellen trockenzulegen, und Maulwürfe an diesen Positionen wären Anlaufstellen für Doppelagenten geworden. Nach der Enttarnung von Ames und Hanssen erschienen Angletons Ängste plötzlich gut begründet, nachdem er vorher für leicht paranoid gehalten wurde.

Literatur

  • Andrew, Christopher; Mitrochin, Wassili: Das Schwarzbuch des KGB 2. Propyläen Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-549-07291-0.
  • Albaz, Jewgenija: Geheimimperium KGB. Totengräber der Sowjetunion. dtv, München 1992, ISBN 3-423-30326-3.
  • Barron, John: KGB. Arbeit und Organisation des sowjetischen Geheimdienstes in Ost und West. Scherz-Verlag, Bern und München 1973. Mit einem Beitrag von Alexander Solschenizyn.
  • Blanc, Hélène; Commerce, Hors: KGB Connexion: Le système Poutine. 2004, ISBN 2-915286-15-9.
  • Gordiewski, Oleg; Andrew, Christopher: KGB. Die Geschichte seiner Auslandsoperationen von Lenin bis Gorbatschow. Goldmann, München 1992, ISBN 3-442-12430-1.
  • Jakowlew, Alexander: Ein Jahrhundert der Gewalt in Sowjetrussland. Berlin Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-8270-0547-7.
  • Kaminski, Lukasz; Persak, Krzysztof Gieseke, Jens (Hrsg.): Handbuch der kommunistischen Geheimdienste in Osteuropa 1944–1991, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-35100-0.
  • Knight, Amy W.: The KGB. Police and Politics in the Soviet Union. Unwin Hyman, Boston 1990 (rev. ed.), ISBN 0-04-445718-9.
  • Ougartchinska, Roumiana: KGB & Cie à l'assaut de l'Europe, Éditions Anne Carrére, 2005, ISBN 2-84337-288-7.
  • Rayfield, Ronald: Stalin und seine Henker. KarBlessing Verlag, München 2004, ISBN 3-89667-181-2.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: KGB – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel KGB aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.