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Frans Hals

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Selbstporträt (ca. 1650)

Frans Hals (geb. zwischen 1580 und 1585 in Antwerpen; gest. 10. August 1666 in Haarlem) war ein holländischer Maler. Er wird zu den bedeutendsten Porträtmalern gezählt.

Leben

Frans Hals’ Grab in der St. Bavo-Kirche in Haarlem

Frans Hals war Sohn des Antwerpener Tuchhändlers Franchoys Hals aus Mecheln und dessen Frau Adriaentgen van Geertenryck; sein jüngerer Bruder, der Maler Dirck Hals, wurde am 19. März 1591 in Haarlem geboren. Frans Hals war vermutlich bis 1603 Lehrling des Malers Carel van Mander. 1610 wurde er in die Lukasgilde, die örtliche Malergilde von Haarlem, aufgenommen. Ebenfalls 1610 heiratete er seine erste Frau Annetje Harmansdochter. Ihnen wurde im darauf folgenden Jahr am 2. September der erste Sohn, Harmen Hals (1611–1669), geboren. 1615 starb seine Frau nach der Geburt des zweiten Sohnes Frans und wurde auf dem Armenfriedhof der Stadt Haarlem begraben. Ein besseres Begräbnis konnte Hals nicht finanzieren. Er litt während seines ganzen Lebens an chronischem Geldmangel. 1616, während eines Antwerpen-Aufenthaltes, war die Amme, die seine Kinder versorgte, sogar darauf angewiesen, das Kostgeld einzuklagen. Im darauf folgenden Jahr 1617 heiratete er in zweiter Ehe Lysbeth Reyniers, die ihm noch acht weitere Kinder schenken sollte. So hatte Hals am Ende zehn Kinder, davon fünf ebenfalls zu Malern erzogene und ausgebildete Söhne, nämlich:

Junge Frau, um 1655-1660

Unter den frühen Werken sind die Porträts der Haarlemer Schützengilde, die er durchweg nach 1616 malte, die wichtigsten. Das letzte dieser Gemälde stellte er 1637 fertig. In diesem Jahr endeten plötzlich in ganz Holland die Aufträge für Schützenbilder. Frans Hals verlegte sich stattdessen auf das Malen von Gruppenbildern von Hospitalvorstehern. 1644 wurde er Vorstand der Haarlemer Malergilde. Außerdem malte er auch eine große Menge von Einzelporträts, auch von so bedeutenden Persönlichkeiten wie René Descartes (1648) sowie von dem betagten Tuchhändler Willem van Heythuysen. Frans Hals war zu Lebzeiten schon sehr berühmt, äußerst geachtet, und seine Klientel reichte weit über Haarlems Grenzen hinaus. Zum Beispiel sind im 1680 aufgesetzten Nachlass-Inventar des Marine- und Landschaftsmalers Jan van de Cappelle (1626–1679?) mehrere Frans-Hals-Gemälde aufgeführt. Dieser mit Rembrandt van Rijn befreundete Künstler hatte sich sowohl von diesem als auch von Frans Hals porträtieren lassen.

Nach dem Tod von Peter Paul Rubens (1640) und Anthonis van Dyck (1641) wurde Frans Hals zum wichtigsten Porträtmaler in den Niederlanden. Zu Bildnissen von Privatpersonen gesellten sich bedeutende öffentliche Aufträge, die seinen Ruf international festigten.

Hals Bedeutung als Maler ragt in den Niederlanden und Flandern an die eines Rembrandt van Rijn, eines Peter Paul Rubens oder eines Jan Vermeer van Delft heran. So sind entsprechend viele Straßen in niederländischen und auch in belgischen Städten sowie Gemeinden nach ihm benannt, etwa die Frans Halsstraat in Kerkrade-Haanrade.

Schüler von Hals

In der kunsthistorischen Literatur werden als seine Schüler bezeichnet:

Werke

Frans Hals werden nach dem Werkverzeichnis von Seymour Slive (1974) 222 Gemälde zugeordnet, hinzu kommen 20 Gemälde, die als verschollen betrachtet werden. 81 weitere Gemälde wurden ihm zugeschrieben, diese Zuschreibungen werden jedoch kritisch betrachtet oder abgelehnt.

Bekannt ist vor allem sein Festmahl der Offiziere der Sankt Georgs-Schützengilde von 1616 geworden. Außerdem schuf er Genrebilder von Trinkern, Zigeunern und Frauen bei ihrer Arbeit, dazu kommen auch viele Kinderbildnisse wie z. B. Der Rommelpotspieler.

Große Lebendigkeit und treffende Charakterisierung zeichnen seine mit kühnem Pinselstrich ausgeführten, skizzenhaft wirkenden Gemälde aus (z. B. Malle Babbe). Die Impressionisten sahen in Frans Hals einen ihrer Vorläufer.

Sein Bild Brustbild eines jungen Mannes wurde 1979 beim Kunstraub von Gotha aus der Ausstellung im Schloss Friedenstein gestohlen und gilt seitdem als verschollen.

Zitat

„Durch seine außergewöhnliche Weise der Malerei, die einzigartig ist, übertrifft er eigentlich jeden. Seine Bilder werden mit solcher Kraft und Lebenskraft erfüllt, dass sich die Natur selbst seinem Pinsel zu widersetzen scheint. Das ist in allen seinen Bildnissen zu sehen. Sie werden in der Art und Weise gemalt, dass sie zu leben und zu atmen scheinen.“

Der Humanist Theodorus Schrevelius über Frans Hals in seinem 1648 in Haarlem erschienenen Werk „Harlemias“ [1]

Literatur

  • Pieter Biesboer: Frans Hals und Haarlems Meister der Goldenen Zeit. Hirmer Verlag, München 2008. ISBN 978-3-7774-6005-5.
  • Claus Grimm: Frans Hals : das Gesamtwerk. Belser Verlag, Stuttgart 1989. ISBN 3-7630-1946-4.
  • Seymour Slive: Frans Hals. 3 Bände (Text, Plates, Catalogue). Phaidon Press Ltd., London 1974. ISBN 0-7148-1443-1.
  • Seymour Slive (Hrsg.): Frans Hals. Prestel-Verlag, München 1989. ISBN 3-7913-1030-5.
  • Christiane Stukenbrock: Frans Hals : fröhliche Kinder, Musikanten und Zecher : eine Studie zu ausgewahlten Motivgruppen und deren Rezeptionsgeschichte. Europäische Hochschulschriften. Reihe 28 Kunstgeschichte Band 16; Peter Lang, Frankfurt am Main 1993; ISBN 3-631-45780-4
  • Joseph Eduard WesselyHals, Franz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 451–453.

Weblinks

 Commons: Frans Hals – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Theodorus Schrevelius: Harlemias, De eerste stichting der Stadt Haerlem, Het toe-nemen en vergrootinge der selfden, hare seltsame fortuyn en avontuer in Vrede, in Oorlogh, Belegeringe, harde beginselen van d'eerste Reformatie, Politique Raedtslagen, Sc, Haerlem. Thomas Fonteyn, Boeckdrucker in de Bartel-Ioris-Straet, inde Gekroonde Druckerye. 1648
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