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Anthonis van Dyck

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Anthonis van Dyck, Selbstporträt um 1640
Jugendliches Selbstporträt, um 1615 (Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien)

Sir Anthonis van Dyck, flämisch Antoon van Dyck (* 22. März 1599 in Antwerpen; † 9. Dezember 1641 in London), war ein flämischer Maler (insbesondere Porträts) und Grafiker des flämischen Barocks und freier Mitarbeiter von Peter Paul Rubens. Weitere Versionen seines Namens sind Anton van Dyck und Anthony van Dyck.

Leben

Als siebtes Kind eines reichen Textilkaufmanns geboren, galt er als besonders begabt im Zeichnen. So akzeptierte ihn bereits im Alter von zehn Jahren der Maler Hendrick van Balen (1575–1632) als Schüler. Van Balen arbeitete als Schöpfer eleganter kleinformatiger mythologischer Szenen für Sammler der Antwerpener Mittelklasse. Die bekannten Frühwerke van Dycks zeigen – auch wenn nur in Details – den deutlichen Einfluss des Lehrmeisters. Bereits mit 19 Jahren arbeitete van Dyck als unabhängiger und anerkannter Meister, was nicht viele seiner Zeitgenossen von sich behaupten konnten.

Bald geriet er in das Umfeld von Rubens. Bei Arbeiten für dessen Studio lernte ihn der herausragende Kunstkenner Englands, Thomas Howard, 21. Earl of Arundel kennen und schätzen. Auf Veranlassung Arundels reiste Anthonis erstmals 1620 nach England. Nach nur einem Jahr trat er in die Dienste James I., um gleichzeitig einige Aufträge für die herausragenden Männer des Hofes zu malen. Dabei nutzte er die Gelegenheit, die in deren Sammlungen befindlichen Meisterwerke der italienischen Renaissance zu studieren, die ihn schon in Antwerpen interessiert hatten. Von 1621 bis 1626 lebte er in Italien, u. a. in Genua, Rom, Sizilien und Venedig, und perfektionierte dort seine Porträtkunst. Insgesamt porträtiert er etwa 280 Personen.

Mit seinem Italienaufenthalt wurde der Einfluss von Rubens zugunsten Veroneses und mehr noch Tizians zurückgedrängt. Erika Langmuir (National Gallery London) sprach in diesem Kontext sogar von einer „Verwässerung“ (diluted).

1626 kehrte Anthonis van Dyck nach Antwerpen zurück; oft hielt er sich am Hof in Brüssel auf. Aus dieser Zeit stammen verschiedene große, hochpathetische Altarwerke, die wieder den Einfluss Rubens' zeigen. Van Dyck übersiedelte 1632 nach London, wo er als Hofmaler, Liebling der Aristokratie und herausragender Porträtist für Karl I. arbeitete. Im selben Jahr erhob ihn der König in den Adelsstand. Die größte zusammenhängende Sammlung seiner Werke ist immer noch Eigentum der englischen Krone.

Zu van Dycks wichtigsten Schülern und Assistenten gehörten David Beck (Maler) und Jan van de Reyn.[1]

Ihm zu Ehren wurde seine Büste in der Walhalla aufgestellt. Nach seiner typischen Malweise ist das Van-Dyck-Braun benannt.

Werke (Auswahl)

  • Knabe mit gelocktem Haar, 1616
  • Eberjagd, 1618
  • Das Martyrium des heiligen Sebastian, 1618
  • Das Familienportrait, 1621
  • Heilige Familie, etwa 1626/1628, Benediktinerstift St. Paul
  • Porträt Emanuele Filiberto, Prinz von Oneglia, 1624, Öl auf Leinwand, 126×99,6, The Trustees of Dulwich Picture Gallery, London[2]
  • Susanna im Bade, 1626, Königl. Pinakothek, München
  • A Lady of the Spencer Family, 1633–1838, ex Althorp Manor, jetzt: Tate Britain, London
  • Karl I. auf der Jagd, 1638
  • Porträt Inigo Jones
  • Lady d'Daubigny, um 1638 – Porträt der Catharine Howard, die 1638 George Lord d'Aubigny heiratete.
  • Idealisiertes Porträt Wallensteins, zwischen 1636 und 1641 entstanden
  • Sein Werk Selbstbildnis mit Sonnenblume gilt seit dem Kunstraub von Gotha im Jahr 1979 als verschollen
  • Five Eldest Children of Charles I., The Royal Collection, London
  • Bildnis des Lucas van Uffel 1776 Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig
  • Der Evangelist Johannes. Studienkopf vor 1737 Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig

Literatur

  • Susan J. Barnes u. a. (Hrsg.): Van Dyck. A complete Catalogue of the Paintings. Yale University Press, New Haven 2003, ISBN 0-300-09928-2.
  • Christopher Brown, Till Borchert (Hrsg.): Van Dyck. 1599–1641. Buch zur Ausstellung in Antwerpen und London 1999. Hirmer, München 1999, ISBN 3-7774-8080-0.
  • Gustav Glück: Van Dyck, des Meisters Gemälde in 581 Abbildungen (= Klassiker der Kunst. Band 13). 2. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart und Berlin 1931.
  • Michael Jaffe (Hrsg.): Van Dyck’s Antwerp Sketchbook. 2 Bände. Macdonald, London 1966.
  • Hermann Knackfuß: A. van Dyck. Künstler-Monographien, Velhagen & Klasing, Bielefeld und Leipzig 1896.
  • Eric Larsen: The paintings of Anthony van Dyck. Luca, Freren 1988, ISBN 3-923641-12-5.
  • Wolfgang Maier-Preusker: Anthonis van Dyck, 1599–1641. Zeittafel und Dokumentation zu dem Brustbild „Knabe mit gelocktem Haar“. Selbstverlag, Wien 2003.
  • Gudrun Raatschen: Anton Van Dycks Porträts König Karls I. von England und Königin Henrietta Marias. Form, Inhalt und Funktion. Dissertation, Universität Bonn 1997 (Volltext).
  • Adolphe Siret: Dyck, Anton van. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 504–508.
  • Friedrich Wilhelm Bautz: DYCK, Anthonis van. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 1435–1436.

Weblinks

 Commons: Anthonis van Dyck – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Jacob Burckhardt: Anton van Dyck. (1886) In: Kulturgeschichtliche Vorträge. Stuttgart 1959, S. 259–280.
  2. Klaus Bußmann, Heinz Schilling: 1648 – Krieg und Frieden in Europa. Katalogband und zwei Textbände, Münster 1998 [Dokumentation der Europaratsausstellung zum 350-jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens in Münster und Osnabrück.] Münster/ Osnabrück 1998, ISBN 3-88789-127-9, S. 39
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