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Fischach

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Fischach (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Fischach
Fischach
Deutschlandkarte, Position des Marktes Fischach hervorgehoben
48.29083333333310.653611111111495
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Augsburg
Höhe: 495 m ü. NN
Einwohner:

4.603 (31. Dez. 2011)[1]

Postleitzahl: 86850
Vorwahlen: 08236, 08204
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 09 7 72 141
Marktgliederung: 13 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Hauptstraße 16
86850 Fischach
Webpräsenz: www.fischach.de
Erster Bürgermeister: Peter Ziegelmeier[2] (SPD/Unabhängige)
Lage des Marktes Fischach im Landkreis Augsburg
Karte

Fischach ist ein Markt im schwäbischen Landkreis Augsburg. Die Marktgemeinde hat mehr als 4800 Einwohner und ist mit Abstand einwohnerstärkste Gemeinde in den Stauden.

Geographie

Lage

Die Gemeinde liegt im tertiären Hügelland des Naturparks Westliche Wälder südlich von Augsburg. Der Ort entstand an der Stelle, an der das Neufnachtal auf das Schmuttertal trifft.

Gemeindestruktur

Zum Markt Fischach gehören die nachfolgenden 13 amtlich benannten Gemeindeteile. In Klammern steht die topografische Angabe gemäß amtlichem Ortsverzeichnis.[3]

Es gibt die Gemarkungen Aretsried, Fischach, Itzlishofen, Reitenbuch, Siegertshofen, Tronetshofen, Willmatshofen und Wollmetshofen.

Nachbargemeinden

Dinkelscherben
8 km
Augsburg 20 km
Gessertshausen 8 km
Thannhausen
14 km
Kompass
Schwabmünchen
14 km

Geschichte

Fischach war bis in das 14. Jahrhundert Sitz eines alten Ortsadelgeschlechts, der Herren von Fischach. Diese waren Ministerialen der bischöflichen Augsburger Schirmvögte, der Herren von Schwabegg. Im Zuge der Säkularisation kam der Ort 1803 an das Kurfürstentum Bayern. Von 1862 bis 1929 gehörte Fischach zum Bezirksamt Zusmarshausen und ab 1929 zum Bezirksamt Augsburg, das ab 1939 als Landkreis Augsburg bezeichnet wurde. Die Markterhebung erfolgte 1952.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1972 wurden Aretsried, Willmatshofen und Wollmetshofen eingegliedert.[4] Am 1. Juli 1975 kamen mit Itzlishofen und Tronetshofen Teile der aufgelösten Gemeinde Kreuzanger hinzu. Siegertshofen folgte am 1. Januar 1976. Schließlich wurde noch ein Teil der aufgelösten Gemeinde Reitenbuch am 1. Mai 1978 eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung

Fischach war ursprünglich ein kleines Dorf, das erst nach dem Zweiten Weltkrieg erheblichen Zuwachs bei den Einwohnerzahlen verzeichnete. Erste Zahlen stammen aus dem Jahr 1593. In diesem Jahr wohnten 259 Menschen in Fischach. Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges erlitt das Dorf durch die Pest deutliche Verluste bei der Einwohnerzahl. In den darauffolgenden Jahrhunderten steigerte sich die Einwohnerzahl jedoch wieder bis auf rund 800 im Jahre 1925. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu vermehrtem Zuzug. Weitere Zugewinne bei den Einwohnerzahlen brachten auch die Eingemeindungen in den 1970er Jahre. So zählte die neu entstandene Gemeinde 1978 3.361 Einwohner. Bis 2019 erhöhte sich die Einwohnerzahl auf 4.856.

Jahr Einwohner
1593 259
1618 327
1625 350
1650 96
1743 674
1809 575
1840[6] 542
1871[6] 571
1900[6] 753
1910[6] 743
Jahr Einwohner
1925[6] 801
1933[7] 853
1946[7] 1282
1952[7] 1322
1961[8] 1310
1970[9] 2576
1973 2585
1978 3361
1987[3] 3863
2019 4856

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Politik

Bürgermeister

Peter Ziegelmeier (SPD/Unabhängige) wurde bei der Bürgermeisterwahl 2014 und auch 2020 jeweils ohne einen Gegenkandidaten im Amt des Ersten Bürgermeister bestätigt.[10]

Gemeinderat

2014 bis 2020

Sitzverteilung von 2014 bis 2020 im 17-köpfigen Gemeinderat:

Ab 2020

Sitzverteilung 2020 bis 2026 im nunmehr 16-köpfigen Gemeinderat:[10]

  • SPD/Unabhängige: 7 Sitze (unverändert)
  • CSU: 7 Sitze (+1)
  • Bündnis 90/Die Grünen: 2 Sitze (+1)

Die Freie Wählergemeinschaft ist nicht mehr vertreten.

Wappen

[[Datei:{{#property:p94}} |100px|links|Wappen von Fischach]] Blasonierung:

„In Rot ein silberner Wellenbalken begleitet oben von einem nach rechts, unten von einem nach links schwimmenden silbernen Fisch.“

Städtepartnerschaft

Nach ersten gegenseitigen Kontakten und Besuchen ging Fischach mit der französischen Gemeinde Vimy am 18. Mai 1975 eine Städtepartnerschaft ein.[11] Seit 1992 werden die Veranstaltungen und Treffen vom Freundeskreis Vimy organisiert und von 1994 bis 1999 wurde auch ein Schüleraustausch durchgeführt. Im Jahr 2015 feierte die Verbindung ihr 40-jähriges Bestehen.[12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In Fischach befindet sich ein jüdischer Friedhof, der im Jahr 1774 von der damaligen jüdischen Gemeinde gegründet wurde. Er wird heute von der Gemeindeverwaltung gepflegt und erhalten und kann nach Rücksprache besucht werden. Daneben gibt es eine ehemalige Synagoge und ein ehemaliges jüdisches Gemeindehaus mit Schule. Im Jahr 1999 wurde in Fischach ein Judendenkmal errichtet, das an die vierhundertjährige Geschichte des christlich-jüdischen Zusammenlebens in der Gemeinde bis zur Judenverfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus erinnern soll. Eine aus Fischach stammende bemalte Sukka (Laubhütte für das jüdische Laubhüttenfest) befindet sich heute im Israel-Museum in Jerusalem.

Monika Saller beschrieb 2019 in einem Artikel recht ausführlich Fischachs jüdische Geschichte. Auf die Hachschara geht sie dabei allerdings nur sehr allgemein ein und lässt offen, ob es in Fischach selber eine Hachschara-Stätte gab.[13] Albert J. Phiebig dagegen, der als Statistiker für die Reichsvertretung der Deutschen Juden arbeitete, zeigte in einer Statistik an, dass sich am 1. August 1938 25 Auszubildende in einer landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Ausbildung in Fischach befanden und vom Hechaluz, dem Dachverband zionistischer Jugendorganisationen, betreut wurden.[14]

Im Ortsteil Heimberg befindet sich das älteste erhaltene Mozarthaus, aus dem nachweislich die direkten Vorfahren des Wolfgang Amadeus Mozart stammen. 1486 wurde das unscheinbare Bauernhaus als Wohnsitz eines Ändris (Andreas) Mozart beurkundet.

In Wollmetshofen befinden sich zwei Mariengrotten, welche teilweise auf dem bayrischen Jakobusweg liegen.

Baudenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Im Januar 2007 wurden 404 Gewerbebetriebe und ca. 2200 Arbeitsplätze gezählt.

Das bedeutendste Unternehmen in der Gemeinde ist die Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG (Müllermilch) in Aretsried. Fischach ist der Sitz der Raiffeisenbank Stauden.

Öffentliche Einrichtungen

  • Naturfreibad
  • Hallenbad
  • Staudenlandhalle
  • Bücherei
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Friedhof

Bildung

Klein- und Vorschulkinder können in Fischach den katholischen Kindergarten St. Michael besuchen. Dort stehen rund 80 Betreuungsplätze (aufgeteilt in vier Gruppen) zur Verfügung. Etwa 100 weitere Betreuungsplätze (aufgeteilt in sechs Gruppen) bietet die katholische Kindertagesstätte St. Vitus im Ortsteil Willmatshofen an.

Zudem befindet sich in Fischach eine staatliche Grund- und Mittelschule. Sie gehört zum Schulverband Fischach-Langenneufnach und wird gemeinsam mit der Außenstelle in Langenneufnach von etwa 580 Schulkindern besucht. Neben den vier Jahrgangsstufen in der Grundschule und den fünf Jahrgangsstufen in der Mittelschule gibt es dort auch einen M-Zug und eine Offene Ganztagsschule.[15]

Der eingetragene Verein Wohlfühlhaus Westliche Wälder betreibt in Fischach das Zentrum Kinderlachen. Es beinhaltet eine Kindertagesstätte mit rund 60 Betreuungsplätzen, ein Haus für junge Mütter mit Kindern sowie einen Jugendhilfebereich für Jugendliche ab 14 Jahre und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.[16]

Im Ortsteil Reitenbuch ist das Josefsheim, ein heilpädagogisches Kinder- und Jugendheim, ansässig. Träger der 1910 eröffneten Einrichtung ist der eingetragene Verein Christliche Kinder- und Jugendhilfe.

Verkehr

Durch Fischach verläuft von Südwesten nach Nordosten die Staatsstraße 2026. Sie verbindet Fischach in der einen Richtung mit Langenneufnach und in der anderen Richtung mit Gessertshausen und der B 300, die weiter nach Augsburg führt. In Nord-Süd-Richtung durchschneidet die Kreisstraße A2 die Ortschaft und ermöglicht so die Fahrt nach Dinkelscherben und weiter zur A 8 im Norden und Mickhausen im Süden. Des Weiteren ist Fischach an das Wander- und Radwegenetz des Naturparks angebunden.

In Fischach gibt es mehrere Bushaltestellen, die regelmäßig von den AVV-Linien 604, 606 sowie 607 bedient werden und den Ort so mit dem Bahnhof Gessertshausen bzw. der Bahnstrecke Augsburg–Ulm verbinden. Darüber hinaus befindet sich am nördlichen Ortsrand der Bahnhof Fischach (Schwab) (DS100: MFIS) mit der zugehörigen Bahnstrecke Gessertshausen–Türkheim (auch Staudenbahn genannt). Die Bahnstrecke gehört der Bahnbetriebsgesellschaft Stauden und wird gegenwärtig nur am Wochenende in den Sommermonaten von der Stauden-Verkehrs-Gesellschaft für Ausflugsfahrten genutzt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten mit Verbindung zur Gemeinde

Literatur

  • Michael Piller: Fischach – Geschichte einer Mittelschwäbischen Marktgemeinde, Anton H. Konrad Verlag 1981, ISBN 3-87437-178-6

Weblinks

 Commons: Fischach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Gemeindeorgane. Gemeinde, abgerufen am 4. Juli 2020.
  3. 3,0 3,1 Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1991-11, S. 390, DNB 94240937X (Digitalisat).
  4. Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München, ISBN 3-406-09669-7, S. 424.
  5. Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz, ISBN 3-17-003263-1, S. 767 und 768.
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952. München 1954, S. 243, DNB 451478568 (Digitalisat).
  7. 7,0 7,1 7,2 Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952. München 1954, S. 220, DNB 451478568 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, Abschnitt II, Sp. 918, DNB 453660959 (Digitalisat).
  9. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, S. 200, DNB 740801384 (Digitalisat).
  10. 10,0 10,1 Ergebnisse. Abgerufen am 20. März 2020.
  11. Fischach will Partnerschaft mit Vimy neu beleben. In: Augsburger Allgemeine, erschienen am 19. September 2019, abgerufen am 17. April 2021.
  12. Die Freunde in Frankreich gibt es seit 40 Jahren. In: Augsburger Allgemeine, erschienen am 29. Mai 2015, abgerufen am 17. April 2021.
  13. Monika Saller: Was Steine erzählen: Fischachs jüdische Geschichte
  14. Albert J. Fiebig: Statistische Tabellen, in: Almanach des SchockenVerlags auf das Jahr 5699, Schocken Verlag, Berlin 1938/39, S. 141
  15. Beschreibung Grund- und Mittelschule Fischach, abgerufen am 25. April 2021.
  16. Zentrum Kinderlachen – Wir über uns, abgerufen am 25. April 2021.
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