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Erich Lewinski

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Erich Lewinski (geb. 1. Januar 1899 in Goldap/Ostpreußen; gest. 16. Februar 1956) war ein deutscher Anwalt, Sozialist und Präsident des Landgerichts in Kassel.

Leben

Lewinski stammte aus einer jüdischen Arzt- und Kaufmannsfamilie und studierte Rechts- und Sozialwissenschaften in Königsberg und Breslau mit Abschluss der Promotion. Von 1923 bis 1933 war er als Rechtsanwalt in Kassel niedergelassen. Politisch aktiv wurde er als Mitglied des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). 1933 emigrierte er gemeinsam mit seiner Ehefrau in die Schweiz und nach Frankreich, um der Verhaftung durch die Nationalsozialisten zu entgehen, nachdem er sich bei der Verteidigung politisch Verfolgter mit Roland Freisler auseinandergesetzt hatte. In Paris betrieb er ein Restaurant, das zum Treffpunkt vieler Emigranten wurde.

1940–1941 gehörte er zum Emergency Rescue Committee in Südfrankreich. In Marseille koordinierte er Rettungsaktionen für bedrohte SPD-Funktionäre zusammen mit Fritz Heine.

1941 gelang ihm über Spanien und Portugal die Flucht in die USA, dort war er u.a. Büroangestellter und Mitglied im geschäftsführenden Vorstand des „German-American Council for the Liberation of Germany from Nazism“.

1947 kehrte er nach Kassel zurück und wurde dort Landgerichtsdirektor und ab 1949 Präsident des Landgerichts Kassel. Dabei trat er für eine umfassende Reform des deutschen Justizwesens und eine demokratische Erneuerung ein. Er engagierte sich auch kulturpolitisch und wurde Mitbegründer der Kasseler Documenta.

Verheiratet war Erich Lewinski mit der Pädagogin Eva Lewinski.

Literatur

  • Antje Dertinger: Die drei Exile des Erich Lewinski. Bleicher Verlag, Gerlingen 1995
  • Antje Dertinger: Lewinsky, Erich. In. Manfred Asendorf, Rolf von Bockel (Hrsg.): Demokratische Wege. Deutsche Lebensläufe aus fünf Jahrhunderten. J. B. Metzler, Stuttgart, Weimar 1997 ISBN 3-476-01244-1, S. 385-386.
  • Ewald Grothe: Lewinski, Erich. In: Kassel Lexikon. Bd. 2, hrsg. von der Stadt Kassel, Kassel 2009, S. 39.

Weblinks

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