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Walter Nettig

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Walter Nettig (* 7. Juni 1935 in Wien; † 29. September 2020[1][2]) war ein österreichischer Unternehmer und Präsident der Wiener Wirtschaftskammer Wien sowie Wiener Kommunalpolitiker. Nettig war Bürger ehrenhalber der Stadt Wien und von Juni 2008 bis 2013[3] Präsident der Wiener Sängerknaben.

Jugend und Ausbildung

In seiner Kindheit war Walter Nettig Mitglied des weltberühmten Wiener Kinderchores der Sängerknaben. Er machte eine Ausbildung als Fotokaufmann und arbeitete dann ein Jahr lang als Geschäftsführer einer Wiener Firma. Nettig wanderte als 19-Jähriger nach Australien aus, wo er sich vom Erntehelfer auf den Zuckerrohrfeldern zum Salesman hocharbeitete. In den USA absolvierte Nettig ein zweijähriges Handelsstudium, wo er auch für ein großes Foto-Unternehmen in Hollywood arbeitete. Bei seiner Rückkehr nach Österreich 1958 eröffnete er sein eigenes Fotogeschäft in einem aufgelassenen Gendarmerieposten in Traiskirchen.

Geschäftsaufbau und Privates

Nach nur drei Jahren eröffnete Nettig seine erste Filiale in Wien. 1977 entstand mit der Fotoring Austria Ges.m.b.H. die größte Einkaufsvereinigung Österreichs in der Fotobranche. Bis 1990 wuchs das Filialnetz seiner Firma Foto Nettig auf 27 Niederlassungen an. Anfang der 1990er Jahre verkaufte Walter Nettig die Mehrheit der Anteile an seiner Firma an das Konkurrenzunternehmen Niedermeyer.

Walter Nettig war Vater zweier Töchter. Er galt als Tennis- und Fußball-Fan und besaß einen Zweitwohnsitz in Florida (USA). Bei Journalisten und in der Öffentlichkeit beliebt war die geteilte „Tradition“ von Walter Nettig und Michael Häupl, gemeinsam im Tretboot die „neue Saison an der Alten Donau“ zu eröffnen.

Kammerwesen

In der Wirtschaftskammer Österreich war Nettig seit 1970 aktiv. Seit 1972 Vorsteher-Stellvertreter des Landesgremiums Wien, avancierte er 1982 an die Spitze des Gremiums. Fünf Jahre später wurde Nettig zum Obmann der Sektion Handel in der Wiener Wirtschaftskammer, zu deren Präsidenten er 1992 gewählt wird. Er trat damit die Nachfolge des erkrankten Karl Dittrich an. Nettig war bis Ende 2004 Präsident der Wiener Wirtschaftskammer. In dieser Position folgte ihm Brigitte Jank nach.

Nettig war auch Obmann des Wiener VP-Wirtschaftsbundes sowie Präsident des Fonds der Wiener Kaufmannschaft.

Politik

Als ÖVP-Politiker wurde Walter Nettig 1987 Gemeinderat in Wien. Bereits 1989 folgte er Erhard Busek, der in die Bundesregierung als Minister wechselte, als Stadtrat nach. Nach der Wahlniederlage der ÖVP 1991 kehrte Nettig als Abgeordneter in das Stadtparlament zurück, dem er bis 1996 angehörte. Obwohl Nettig bei der Wiener Gemeinderatswahl vom 13. Oktober 1996 aus dem Gemeinderat ausschied, entstand die daraus folgende Rathaus-Koalition aus SPÖ und ÖVP, unter Bürgermeister Michael Häupl, vor allem dank Nettigs lang andauernden, freundschaftlichen Kontakten zur „roten Hemisphäre“ des Rathauses. Häupl und Nettig galten in jenen Jahren als das „Traum-Team“ der Wiener Wirtschaft. Trotzdem lehnte Walter Nettig das Angebot eines Stadtratspostens ab. Bis Lebensende war er auf Wunsch Häupls Sonderbeauftragter für Außenwirtschaftsfragen mit Sitz in der Wiener Stadtregierung, allerdings ohne Stimmrecht.

Ehrungen und Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Walter Nettig aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.