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Sebastian Steiger

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Sebastian Steiger mit der Medaille von Yad Vashem (2008)

Sebastian Steiger (geb. 14. Oktober 1918 in Oltingen; gest. Juli 2012 in Basel) war ein Schweizer Lehrer und Flüchtlingshelfer.

Leben

Sebastian Steiger wuchs mit vier Geschwistern als Sohn des reformierten Pfarrers Walter Steiger in Oltingen auf, wo er die Primarschule besuchte. Nach dem Besuch der Sekundarschule in Binningen, absolvierte er das vierjährige Lehrerseminar in Schiers, das er mit dem Lehrerpatent abschloss. 1940 bis 1943 unterrichtete er als Stellvertreter und studierte ein Semester am Heilpädagogischen Seminar in Zürich.

Von 1943 bis 1945 unterrichtete er im Auftrag der Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes in der Kolonie Château de la Hille im besetzten Südfrankreich vorwiegend jüdische Flüchtlingskinder.

Nach seiner Rückkehr in die Schweiz schloss er seine Studien mit dem Diplom des Heilpädagogischen Seminars in Zürich ab und wurde Primarschullehrer in Arlesheim. 1947 wurde er an die Mädchenprimarschule nach Basel berufen. 1982 wurde er pensioniert und schrieb ein Buch über seine Erlebnisse im Schloss La Hille.

Von 1958 bis 1990 führte er alljährlich im Mai den Tag des jüdischen Kindes durch, einen Gedenktag für die anderthalb Millionen Kinder, die während der Nazi-Zeit umgebracht worden waren. Er war im Vorstand der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft und der Gesellschaft Schweiz-Israel sowie im Komitee der Freunde des Schweizer Kinderdorfes Kiriat Yearim in Jerusalem. 1985 nahm er im Kibbuz Lehavot HaBashan in Israel an der Zusammenkunft aller ehemaligen Kinder von Schloss La Hille, die irgendwie noch erreichbar waren, teil.

So lange es seine Gesundheit zuliess, informierte er Kinder am Tag des jüdischen Kindes im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde Basel über das Judentum.

Er heiratete 1956 und war Vater von drei Kindern.

Ehrungen

Veröffentlichungen

Dokumentation

  • Anne-Marie Im Hof-Piguet: Juste parmis les nations. Schweiz 2009, 50 Min[2].
  • La filière. Schweiz 1987, 37 Min., Regie Jacqueline Veuve.

Literatur

  • Anne-Marie Im Hof-Piguet: Fluchtweg durch die Hintertür. Eine Rotkreuz-Helferin im besetzten Frankreich 1942–1944. Verlag im Waldgut, Frauenfeld 1985, ISBN 3-7294-0045-2.
  • Meir Wagner, Moshe Meisels: The Righteous of Switzerland: Heroes of the Holocaust. KTAV Publishing House, Inc., Hoboken NJ 2001, ISBN 0881256986
  • Odile Munos-du Peloux: Passer en Suisse, les passages clandestins entre la Haute-Savoie et la Suisse, 1940-1944. Presse Universitaires de Grenoble, Grenoble 2002, ISBN 2706110732.
  • Vera Friedländer: Die Kinder von La Hille. Flucht und Rettung vor Deportation. Aufbau Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-7466-8106-5.
  • Yagil Limore: Chrétiens et Juifs sous Vichy (1940-1944). Sauvetage et désobéissance civile. Vorwort von Yehuda Bauer. 2005, ISBN 978-220407585-5.
  • Antonia Schmidlin: Das Kinderheim in La Hille: Rösli Näf. Eine der mutigen, heldenhaften Frauen, zu denen unsere Heimat mit Stolz aufblickt. In: Helena Kanyar Becker (Hrsg.): Vergessene Frauen. Humanitäre Kinderhilfe und offizielle Flüchtlingspolitik 1917–1948. Schwabe Verlag, Basel 2010, ISBN 3-7965-2695-0.
  • Serge Nessi: Die Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes 1942–1945 und die Rolle des Arztes Hugo Oltramare. Vorwort von Cornelio Sommaruga. Karolinger Verlag, Wien/Leipzig 2013, ISBN 978-3-85418-147-7 (Originalausgabe französisch: Éditions Slatkine, Genève 2011, ISBN 978-2-8321-0458-3).

Weblinks

Einzelnachweise

Andere Wikis

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