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Schmuel Yosef Friedenson

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Schmuel Yosef Friedenson (genannt Reb oder Rabbi Yossel bzw. R. Yosef oder R. Friedenson, obwohl er kein Rabbiner war; geb. im April 1922 / Nissan 5682 in Lodz; gest. im Februar 2013 / Schabbat Sachor 5773 in den USA, vermutlich in New York) war ein sehr geschätzter und beliebter jiddischer Publizist. Er war ein bekannter Holocaust-Historiker mit einem riesigen Faktenwissen die Kriegszeit betreffend, war Generalsekretär der Agudas Yisroel in Amerika und beinahe sieben Jahrzehnte lang der Herausgeber der Zeitung Dos Yiddishe Vort und als solcher ein bedeutender jiddischer Schriftsteller, der fortdauernd und in aussergewöhnlicher Weise an heroische Ereignisse und die unbändige spirituelle Kraft der Jüdischkeit auch und gerade während der dunkelsten Jahre jüdischer Existenz erinnerte.

Schmuel Yosef Friedenson
Schmuel Yosef Friedenson
Ausgabe von Dos Yiddishe Vort (München 1948)

Leben

Reb Yossel wurde in Polen geboren. Seine Eltern waren Rabbi Eliezer Gerschon Friedenson, ein bekannter Askan der Agudat Jisrael in Polen, und Esther Baila, geborene Pelberg.

Reb Yosef konnte im Alter von 16 Jahren zunächst die renommierte Jeschiwa in Lublin besuchen, aber eine ungestörte und länger währende Zeit des Tora-Studiums war ihm wegen des Einmarschs der Deutschen in Polen nicht vergönnt. Während des Holocausts durchlitt er die Schrecken von sechs Konzentrationslagern, darunter Auschwitz und Buchenwald, wo er durch die Amerikaner befreit wurde. Auf die Ermutigung des Zichliner Rebben hin hatte er im Warschauer Ghetto Gittel Leah Zilberman geheiratet. Sie überlebte Auschwitz, und nach dem Krieg konnte sich das Ehepaar wieder in die Arme schliessen. Nach insgesamt 63 Ehejahren starb Frau Friedenson im Jahr 2006.

Reb Yosef publizierte die erste Ausgabe von Dos Yiddishe Vort 1946 im DP-Lager Feldafing in Deutschland und gab die Zeitung während ungefähr vier weiterer Jahre heraus. Hagaon Harav Reuven Grozovski, der Rosch Jeschiwa von Jeschiwas Tora Vodaas und später Beis Medrasch Elyon, sah die Publikation und ermutigte die Aguda in New York, Reb Yossel nach Amerika zu bringen. 1951 begann Reb Yossel, Dos Yiddishe Vort in den USA herauszugeben und war bis zum letzten Tag seines Lebens als sein Herausgeber unermüdlich tätig - zuletzt mit immer stärkeren Sehhilfen, aber geistig wach und rege wie zu seinen besten Zeiten.

Reb Yossel hinterliess seine zweite Frau, Frau Yocheved Friedenson, und seine drei Töchter Esther Grunstein, Chanah Kahn und Rosie Golding. Er wurde 91 Jahre alt. Die Lewaja fand am Mozae Schabbat statt und sein Aron wurde nach Erez Jisrael gebracht, wo er auf dem Har Hamenuchot begraben wurde. Hespedim wurden gehalten von seinem Schwiegersohn, Rabbi Yosef Chaim Golding, der den Aron begleitete, und von Rabbi Avraham Yosef Leizerson.

Zitat

“I … respond to the ridiculous bantering of many secularists who claim that the six million Kedoshim went to their deaths like sheep to the slaughter. Nothing could be further from the truth. Spiritually, the majority of them, heroically, resisted the German onslaught. They went like heroes of spirit. Anyone who thinks that the Jewish masses could have united to defeat the Germans should just acquaint themselves with the history of World War Two. If the well equipped Polish army could not last a full week under the Nazi onslaught, how could anyone dare say that the civilian Jewish population could have successfully fought back?

In the five plus years I endured under Nazi torture and degradation, I can testify that the Germans never broke the collective spirit of emunah and bitachon of the Jews. They may have been physically stronger, and, indeed, they succeeded in killing six million of our people, but they never defeated us. We survived their plan to annihilate the Jewish people and we triumphantly go on living, remaining the Am Hanivchar, G-d’s Chosen Nation. This is certainly partly due to the valiant spirit of the majority of the Kedoshim, whose heroism was not fully revealed to this day.

Much has been written about the heroism of those who physically dared to resist the Nazi barbarians and were ready to die to avenge innocent Jewish blood. But in our opinion, the real heroes were those who chose spiritual resistance in order to help Jews survive and prepare them to rebuild Jewish life, anew.”

Schmuel Yosef Friedenson, Aus dem Vorwort zu Heroes of Spirit (2012)

Hinweis

Der Artikeltext beruht in Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 1. März 2013, Seite 5.

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