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Rosalynn Carter

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Offizielles Foto von Rosalynn Carter (1977)

Rosalynn Eleanor Smith Carter (* 18. August 1927 in Plains, Georgia als Eleanor Rosalynn Smith; † 19. November 2023 ebenda) war eine US-amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin, die als Ehefrau des 39. US-Präsidenten, Jimmy Carter, von 1977 bis 1981 die First Lady der Vereinigten Staaten war.

Leben

Rosalynn war das älteste der vier Kinder von Frances Allethea „Allie“ Murray (1905–2000) und Edgar Smith (1896–1940). Beide Elternteile übten mehrere Berufe aus. Die Familie verfügte über wenig Geld.[1] Vater Edgar starb, als Rosalynn 13 war, fortan half sie neben ihrem Schulbesuch sowohl bei der Erziehung ihrer jüngeren Geschwister als auch in der Schneiderei der Mutter.[2]

Die Familien Smith und Carter kannten sich bereits, als Rosalynn 1945 eine Beziehung mit Jimmy Carter begann. Am 7. Juli 1946 heirateten die beiden. Ihre Ehe war seit dem 19. Oktober 2019 die längste in der Geschichte der amerikanischen Präsidenten, das Paar hat vier Kinder:

  • John William „Jack“ (* 1947)
  • James Earl III „Chip“ (* 1950)
  • Jeffrey Donnel (* 1952)
  • Amy Lynn (* 1967)

Rosalynn Carter wurde nach ihrer Hochzeit Hausfrau, jegliche Pläne eines Innenarchitektur-Studiums gab sie auf. An der Seite ihres Ehemanns zog sie während dessen militärischer Karriere von Einsatzort zu Einsatzort. Als Jimmy Carter 1953 seine Marinekarriere aufgab, um die familieneigenen Erdnuss- und Baumwollplantagen sowie Lagerhäuser von seinem sterbenden Vater zu übernehmen, führte dies zu ihrer ersten Ehekrise.[3]

Rosalynn und Jimmy Carter 2016

Seit 1962, als Jimmy Carter zum Senator von Georgia gewählt worden war, beschäftigte sich Rosalynn mit der Politik. Die Ermordung von John F. Kennedy war hierbei ein prägendes Erlebnis, als die Carters realisierten, wie glücklich einige Menschen in ihrer Heimat darüber waren.[4]

Rosalynn Carter gehörte wie ihr Mann mit einigen Unterbrechungen viele Jahrzehnte der Maranatha Baptist Church in Plains an. Während Jimmy Carter dort unter anderem als ehrenamtlicher Sonntagsschullehrer wirkte, übte sie das Amt einer Diakonin aus.[5]

Als First Lady von Georgia setzte sie sich für geistig Behinderte sowie für Verständnis für Menschen mit psychischen Störungen ein. Sie arbeitete ehrenamtlich für das Krankenhaus in Atlanta und war fünf Jahre lang Ehrenpräsidentin der „Georgian Olympiad“ für behinderte Kinder. Ein weiterer Fokus ihrer Arbeit war die Gesundheit von Pflegepersonen.

Sie war die erste First Lady, die ein eigenes Büro im Ostflügel des Weißen Hauses unterhielt.[6] Während der Präsidentschaft ihres Mannes entfaltete sie vielfältige Tätigkeiten und wird als eine der politisch einflussreichsten First Ladys in der amerikanischen Geschichte angesehen.[7]

1982 gründete sie mit ihrem Ehemann die NGO Carter Center, die sich für Gesundheit und Demokratie weltweit engagiert. Im Juli 1986 arbeitete das Ehepaar eine Woche lang auf einer Baustelle in Chicago, um Einfamilienhäuser für finanziell schwache Familien zu schaffen.[8]

1984 schrieb und veröffentlichte Rosalynn Carter ihre Autobiografie. Seither hat sie vier weitere Sachbücher geschrieben, diese jeweils in Zusammenarbeit mit anderen Autoren. Carter trat auch nach ihrer Zeit im Weißen Haus weiterhin als Rednerin bei ihr wichtigen Veranstaltungen auf.

Am 31. Mai 2023 gab das Carter Center bekannt, dass Rosalynn Carter an Demenz erkrankt sei. Sie lebte weiterhin mit ihrem Mann Jimmy Carter in ihrem gemeinsamen Haus und wurde wie er palliativ betreut, wie im November desselben Jahres bekannt wurde. Sie starb am 19. November 2023.[9] Zuletzt öffentlich in Erscheinung getreten war sie Ende September gemeinsam mit ihrem Ehemann anlässlich einer Parade in ihrer Heimatstadt Plains.[10]

Ehrungen

Am 9. August 1999 überreichte US-Präsident Bill Clinton Carter zusammen mit ihrem Mann die Freiheitsmedaille („The Presidential Medal of Freedom“), die höchste zivile Auszeichnung in den USA.

Werke

  • Rosalynn Carter: Removing the Mental-Illness Stigma, 18. November 1977, New York Times
  • Jimmy Carter, Rosalynn Carter: Foreword to The Cruikshank Chronicles: Anecdotes, Stories, and Memoirs of a New Deal Liberal, Alice M. Hoffman and Howard S. Hoffman, New York 1989, Archon Books

Literatur

  • Dawn Langley Simmons: Rosalynn Carter. Her Life Story. F. Fell Publishers, New York NY 1979, ISBN 0-8119-0320-6.
  • Edna Langford, Linda Maddox: Rosalynn. Friend and First Lady. Fleming H. Revell Company, Old Tappan NJ 1980, ISBN 978-0-8007-1132-0.
  • John Driemen: Jimmy & Rosalynn. In: Good Housekeeping Januar 1992, ISSN 0017-209X.
  • Ruth Turk: Rosalynn Carter: Steel Magnolia. Franklin Watts, New York NY 1997, ISBN 0-531-20312-3.
  • Mary Finch Hoyt: East Wing: A Memoir. Xlibris, Philadelphia 2001, ISBN 978-1-4010-2971-5.
  • Kristin L. Ahlberg: Eleanor Rosalynn Smith Carter. In Katherine A. S. Sibley (Hrsg.): A Companion to First Ladies. Wiley-Blackwell, Chichester 2016, ISBN 978-1-118-73222-9, S. 569–584.

Weblinks

 Commons: Rosalynn Carter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rosalynn Carter: First Lady from Plains. Fayetteville 1994, OCLC 944346326.
  2. E. Stanly, Jr. Godbold: Jimmy and Rosalynn Carter: the Georgia years, 1924-1974. Oxford University Press, New York 2010, ISBN 978-0-19-978149-2.
  3. Scott Kaufman: Rosalynn Carter: equal partner in the White House. University Press of Kansas, Lawrence, Kan. 2007, ISBN 978-0-7006-1544-5.
  4. Richard B. Stolley & Clare Crawford-Mason: Rosalynn Carter. In: People. 24. Dezember 1979, abgerufen am 9. August 2021 (english).
  5. NYtimes.com: Jimmy and Rosalynn Carter, Newly Vaccinated, Return to Church in Georgia (24. Februar 2021).
  6. Little-known facts about our First Ladies... Abgerufen am 11. Oktober 2020.
  7. Vgl. dazu Faye Lind Jensen: An Awesome Responsibility: Rosalynn Carter as First Lady. In: Presidential Studies Quarterly. Vol. 20, No. 4 (= Modern First Ladies White House Organization), Herbst 1990, S. 769–775.
  8. A ‘lot more’ to do, builder Carter says – Chicago Sun-Times | HighBeam Research. (Nicht mehr online verfügbar.) 10. Juni 2014, archiviert vom Original am 10. Juni 2014; abgerufen am 9. August 2021. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.highbeam.com
  9. www.nbcnews.com
  10. Jimmy Carter zeigt sich trotz schwerer Krebserkrankung bei Parade. In: FAZ.NET. 2023-09-25 ISSN 0174-4909 (https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/jimmy-carter-zeigt-sich-trotz-schwerer-krebserkrankung-bei-parade-19199121.html).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rosalynn Carter aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.