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Paul Leni

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Paul Leni (Arbeitspause bei Aufnahme des Films Das Wachsfigurenkabinett.)

Paul Josef Leni (auch: Paul Josef Levi,[1] geb. 8. Juli 1885 in Stuttgart; gest. 2. September 1929 in Hollywood) war ein deutscher Grafiker, Bühnenbildner, Szenenbildner und Regisseur, der den Film der Weimarer Repubik maßgeblich beeinflusste.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Stuttgart machte der Bankierssohn seine Leidenschaft, das Zeichnen, zum Beruf. In Berlin besuchte er die Akademie der Bildenden Künste. In den 1910er Jahren arbeitete er für das Theater, vor allem für die Meinhard-Bernauerschen Bühnen, stattete das Lichtspielhaus Wittelsbach am Bayrischen Platz aus und gestaltete Karikaturen, Anzeigen und Filmplakate. Ab 1913 entwarf er auch Filmdekors. zunächst für Joe May und Max Mack. Während des Ersten Weltkrieges eingezogen, drehte er seinen ersten Film als Regisseur, den Dokumentar-Spielfilm Der Feldarzt / Das Tagebuch des Dr. Hart. Ab 1917 arbeitete er wieder in Berlin für die Filmfirma Projektions-AG Union (PAGU) als Szenenbildner für Ernst Lubitsch und als Regisseur, inszenierte unter anderem den Märchenfilm Dornröschen.

Von Paul Leni entworfene Titelseite des Sonderhefts Film der Zeitschrift Das Plakat, Oktober 1920

1918/19 machte er die „dekorative Ausstattung“ von Joe Mays dreistündigem Monumentalfilm Veritas vincit. Neben der etablierten May-Film GmbH war auch die künstlerisch ambitionierte Gloria-Film GmbH sein Auftraggeber. Er führte Regie bei Prinz Kuckuck nach dem Roman von Otto Julius Bierbaum, dem Historiendrama Die Verschwörung zu Genua nach Friedrich Schiller, das Kammerspiel Hintertreppe und 1923 den Episodenfilm Das Wachsfigurenkabinett. Wiederholt waren Conrad Veidt und Fritz Kortner Stars seiner Filme. Neben seinen Regie-Arbeiten entwarf Leni weiterhin Szenenbilder für andere Regisseure, vor allem Ewald André Dupont, Joe May, Richard Oswald, Karl Grune, Alexander Korda, Arthur Robison und Michael Kertész, der in Hollywood als Michael Curtiz berühmt wurde. Gemeinsam mit dem Kameramann und Trickspezialisten Guido Seeber entwickelte Leni 1925/26 eine Serie von acht filmischen Kreuzworträtseln, die als Rebus-Film im Kino gezeigt wurden.

Leni blieb aber weiterhin der Bühne verbunden. 1923 eröffnete er am Potsdamer Platz gemeinsam mit dem Komponisten Hans May das Künstlerkabarett Die Gondel, für das neben anderen auch Kurt Tucholsky Lieder verfasste. Für große Kinos in Berlin inszenierte er kurze Bühnen-Prologe, die bei festlichen Premieren vor dem Hauptfilm aufgeführt wurden.

1926 fuhr Leni gemeinsam mit seiner Frau, der Tänzerin Lore Sello, über New York nach Hollywood, wo ihn der Filmproduzent Carl Laemmle engagiert hatte. Leni konnte sich mit vier kommerziell und künstlerisch erfolgreichen Filmen schnell im amerikanischen Studiosystem etablieren, wobei er zugleich mit optischen und inszenatorischen Innovationen aus Europa stilprägend z. B. für die Horrorfilme der Universal Pictures wurde. The Cat and the Canary war die stimmungsvolle Adaption eines Bühnenkrimis vom Broadway, The Man Who Laughs mit Conrad Veidt in der Titelrolle war eine aufwändige Verfilmung des Romans von Victor Hugo, der vor allem in Europa erfolgreich war.

Im Sommer 1929 erkrankte Leni infolge einer Blutvergiftung an einer Herzhautentzündung, an der er im September starb. Er war mit der Tänzerin und Schauspielerin Lore Sello (1899–1989) verheiratet.

Filmografie (Auswahl)

Als Filmarchitekt

Als Regisseur

Literatur

  • Paul Leni. Grafik – Theater – Film. Zusammengestellt von Hans-Michael Bock. Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-88799-008-0.
  • Das Wachsfigurenkabinett. Drehbuch von Henrik Galeen zu Paul Lenis Film von 1923 (= FILMtext). Mit einem einführenden Essay von Thomas Koebner und Materialien zum Film von Hans-Michael Bock. edition text + kritik, München 1994, ISBN 3-88377-430-8.

Weblinks

 Commons: Paul Leni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Paul Leni aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.