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Oskar Hirsch

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Oskar Hirsch (geb. 14. November 1877 in Prerau, Mähren; gest. 20. April 1965 in Boston) war ein österreichischer Jude, der als HNO-Arzt ein Pionier der Hypophysenchirurgie war. Als Hochschullehrer an der Universität Wien emigrierte er 1938 in die Vereinigten Staaten.

Leben

Hirsch studierte Medizin an der Universität Wien und promovierte 1902 zum Dr. med. Als Hals-Nasen-Ohren-Arzt war er am Rudolfspital sowie am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien tätig. Seit 1914 für Laryngologie und Rhinologie habilitiert, wirkte er von 1915 bis 1918 bei Hans Finsterer in einem Wiener Garnisonsspital in Wien. 1919/20 war er an der Ohrenklinik Heinrich Neumann. Als Privatdozent wurde er 1920 Vorstand der Kehlkopfabteilung am Kaiser Franz Joseph-Ambulatorium und Jubiläumsspital. 1927 wurde er zum a.o. Professor ernannt.

Wie vorher kein anderer widmete er sich den Tumoren der Hypophyse und ihrer transnasalen Resektion; Adam Rainer war einer seiner Patienten. In seinen Publikationen befasste Hirsch sich auch mit der Entstehung und Behandlung der Nasenpolypen und mit Entzündungen der Nasennebenhöhlen.[1] Daneben interessierte er sich für Embryologie und Vergleichende Anatomie.[2]

Nach dem Anschluss Österreichs widerrief man seine Venia legendi. Schon am 22. April 1938 wurde er amtsenthoben und von der Universität Wien verwiesen. Im November 1938 konnte er nach Boston emigrieren. Er arbeitete dort zunächst auf der HNO-Station im Städtischen Krankenhaus und wurde Konsiliarius am Beth Israel Deaconess Medical Center, am Chelsea Naval Hospital, am New England Center for Children und am Massachusetts General Hospital. 1944 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Er starb mit 87 Jahren.

Werke

  • Die operative Behandlung von Hypophysistumoren nach endonasalen Methoden. Archiv für Laryngologie und Rhinologie 26 (1912), S. 529–686.
  • Über Augensymptome bei Hypophysentumoren und ähnlichen Krankheitsbildern. Ophthalmologica 45 (1921), S. 294–309.
  • Die Widerstandsfähigkeit der zentralen Sehbahnen gegenüber mechanischem Druck. Ophthalmologica 57 (1925), S. 592–600.
  • mit Josef Meller: Über die rhinogene Neuritis retrobulbaris. S. Karger 1926. ISBN 9783805518239.
  • Contribution à la clinique des tumeurs hypophysaires, basée sur 100 cas opérés par l'auteur, d'après sa propre méthode endonasale. Paris 1926.
  • A contribution to the question about the genesis of the deviatio septi. Acta Oto-Laryngologica 9 (1926), S. 87–103.
  • mit Anton von Eiselsberg und Otto Marburg: Die Hypophyse. Vorträge, gehalten in der Wiener Gesellschaft für Innere Medizin und Kinderheilkunde, 1930.

Literatur

  • William T. Couldwell, James K. Liu, Aaron A. Cohen-Gadol, Edward R. Laws, Chad D. Cole, Peter Kan: Harvey Cushing and Oskar Hirsch – early forefathers of modern transsphenoidal surgery. American Association of Neurological Surgeons, 2005.
  • Hannibal Hamlin: Prof. Dr. Oskar Hirsch zum Gedenken. Monatsschrift für Ohrenheilkunde und Laryngo-Rhinologie 101 (1967), S. 51–53.
  • James F. McMurry: Oskar Hirsh and surgery for exophthalmos. 1983.
  • Giuseppe Lanzino, Edward R. Laws jr.: Pioneers in the development of transsphenoidal surgery: Theodor Kocher, Oskar Hirsch, and Norman Dott. 2001.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. O. Hirsch: Catarrhal Inflammation of the Nasal Accessory Sinuses, and its Diagnosis. The Journal of Laryngology & Otology 42 (1927), S. 39–47.
  2. Katharina Kniefacz: Oskar Hirsch (Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien)
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