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Olkusz

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Olkusz
Wappen von Olkusz
Olkusz (Polen)
Olkusz
Olkusz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kleinpolen
Landkreis: Olkusz
Fläche: 25,6 km²
Geographische Lage: 50° 16′ N, 19° 34′ O50.26666666666719.566666666667Koordinaten: 50° 16′ 0″ N, 19° 34′ 0″ O
Einwohner:

36.398
(30. Jun. 2015)[1]

Postleitzahl: 32-300 bis 32-305
Telefonvorwahl: (+48) 32
Kfz-Kennzeichen: KOL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: KrakauSosnowiec
Nächster int. Flughafen: Katowice
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 25 Ortschaften
19 Schulzenämter
Fläche: 150,7 km²
Einwohner:

49.716
(30. Jun. 2015) [2]

Bevölkerungsdichte: 330 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 1212053
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Dariusz Rzepka
Adresse: Rynek 2
32-300 Olkusz
Webpräsenz: www.umig.olkusz.pl

Olkusz ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Kleinpolen.

Geografische Lage

Olkusz liegt zwischen Krakau und Katowice an der Droga krajowa 94.

Geschichte

Die ersten Hinweise auf eine feste Siedlung in der Gegend des heutigen Olkusz stammen aus dem 11. Jahrhundert. Der Name des Ortes war Elkusz, was sich aus dem phönizischen El für Gott oder Meister und Kusz für meißeln oder hämmern zusammensetzt. Grund für den Namen waren die Funde von Silber und anderen Erzen in der Gegend. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1257, als Bolesław V. 400 Gramm Gold als Abgabe der Stadt für ein Kloster festlegte. Das genaue Datum der Vergabe des Stadtrechtes ist nicht bekannt, allerdings ist sicher, dass 1299 der Ort selbiges bereits besaß und daher wird dies als offizielles Datum angenommen. Ende des 14. Jahrhunderts wurde das Rathaus errichtet, das Sitz der Stadtverwaltung der vorwiegend von Deutschen bewohnten Stadt wurde (siehe Walddeutsche). Das Erz der Umgebung der Stadt führte zu ihrem Wohlstand. So wurde die Stadt 1356 ein wichtiger Gerichtssitz. Ende des 17. Jahrhunderts hatte die Stadt ihren einstmaligen Glanz verloren. Hungersnöte, exzessive Erzgrabungen, Brände und nicht zuletzt der Krieg gegen die Schweden waren Ursachen dafür.

1795 kam der Ort nach der dritten Teilung Polens unter österreichische Herrschaft. 1809 wurde er Teil des Herzogtums Warschau und 1815 dann von Kongresspolen. 1830 nahmen die Einwohner am Novemberaufstand und 1863 am Januaraufstand teil. 1883 bis 1885 erfolgte der Anschluss an das Schienennetz, was die Entwicklung der Stadt förderte. 1918 wurde die Stadt Teil der Woiwodschaft Kielce und 1919 Sitz eines Powiat. 1938 hatte sich die Einwohnerzahl im Vergleich zu 1918 verdoppelt.

Deutsche Ordnungspolizisten zwingen während der Strafaktion im Juli 1940 den Rabbi Moshe Yitzhak Hagermann zum Gebet. Hagermann wurde 1942 im KZ Majdanek ermordet.[3][4]

Im September 1939 wurde die Stadt von der Wehrmacht besetzt. Sie wurde in Ilkenau umbenannt und wurde Kreisstadt des neuen Landkreises Ilkenau im Regierungsbezirk Kattowitz in der Provinz Schlesien des Deutschen Reiches. Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurden vor allem jüdische, aber auch andere Einwohner des Ortes getötet.

Am 31. Juli 1940 fand eine Strafaktion, sog. „Blutiger Mittwoch“, statt. Als ein deutscher Gendarm von einem Einbrecher getötet wurde, mussten sich alle Juden wie auch Nichtjuden auf dem Marktplatz einen Tag gefesselt auf das Pflaster legen. Sie wurden mit Gewehrkolben geschlagen und Stiefeln getreten. Zwanzig Personen wurden als Geiseln öffentlich hingerichtet. Später wurde die Zahl auf 100 Geiseln für einen getöteten und 50 für einen verwundeten Deutschen erhöht. In die leergewordenen Häuser und Wohnungen wurden 1941/42 umgesiedelte sogenannte Volksdeutsche aus dem Buchenland (Bukowina) eingewiesen. Im Juni und Juli 1942 wurden fast alle verbliebenen Juden des Ghettos ins KZ Auschwitz deportiert. Am 20. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Stadt, die Bukowinadeutschen wurden erneut vertrieben.

Die Stadt wurde nun Teil der Woiwodschaft Krakau. 1975 verlor die Stadt ihren Sitz als Powiat auf Grund einer Verwaltungsreform und wurde Teil der Woiwodschaft Katowice, erhielt den Sitz aber 1999 wieder und wurde damit Teil der Woiwodschaft Kleinpolen.

Erhaltene Teile der Stadtmauer
St.-Andreas-Basilika in Olkusz

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • das Regionalmuseum „Antoni Minkiewicz“, das bereits 1911 errichtet wurde
  • das Afrikamuseum „Bogdan Szczygiel“
  • das Museum der Arbeiten von Władysław Wołkowski
  • das Feuerwehrmuseum

Bauwerke

  • die Basilika des Heiligen Andreas aus dem 14. Jahrhundert wurde in der Folgezeit mehrfach umgebaut und besitzt eine Renaissance-Orgel von 1612-1623, die noch nahezu im Originalzustand erhalten ist;
  • rekonstruierte Teile der Stadtmauer, bestehend aus einem Wachturm und einem Wehrgang-Fragment;
  • ein Mahnmal für die Opfer des Krieges 1939–1945 auf dem Marktplatz (Rynek)

Gemeinde

Die Stadt- und Landgemeinde Olkusz gliedert sich neben dem gleichnamigen Hauptort, der Stadt Olkusz, in folgende 19 Ortsteile:

  • Bogucin Mały
  • Braciejówka
  • Gorenice
  • Kogutek Kosmołowski
  • Kosmolów
  • Niesułowice
  • Olewin
  • Pazurek
  • Podlesie Rabsztyńskie
  • Osiek
  • Rabsztyn (deutsch: Rabenstein[5])
  • Sieniczno
  • Troks
  • Wiśliczka
  • Witeradów
  • Zawada
  • Zederman (deutsch: Sundermann[5])
  • Zimnodół
  • Żurada

Söhne und Töchter der Stadt

Verweise

Weblinks

 Commons: Olkusz – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2015. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (ZIP-Ordner mit XLS-Dateien; 7,82 MiB), abgerufen am 28. Mai 2016.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2015. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (ZIP-Ordner mit XLS-Dateien; 7,82 MiB), abgerufen am 28. Mai 2016.
  3. Yad Vashem: This Month in Holocaust History - July - July 31, 1940 German police unit publicly abuses and humiliates Rabbi Moshe Yitzchak Hagerman in Olkusz, Poland, on “Bloody Wednesday”: http://www1.yadvashem.org/yv/en/exhibitions/this_month/july/04.asp
  4. Yad Vashem: German Police Activity in Olkusz, 31/7/1940 - Through the Lens of History - http://www1.yadvashem.org/yv/en/exhibitions/our_collections/olkusz/index.asp
  5. 5,0 5,1 Wojciech Blajer: Bemerkungen zum Stand der Forschungen uber die Enklawen der mittelalterlichen deutschen Besiedlung zwischen Wisłoka und San. [in:] Późne średniowiecze w Karpatach polskich. red. Prof. Jan Gancarski. Krosno, 2007, ISBN 978-83-60545-57-7

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