Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Max Naumann

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Max Naumann (geb. 12. Januar 1875 in Berlin; gest. 15. Mai 1939 ebenda) war ein deutscher Rechtsanwalt, Politiker und Publizist. Er war Gründer und Vorsitzender des Verbandes nationaldeutscher Juden. Die Mitglieder wurden auch als „Naumann-Juden“ bezeichnet. Von 1922 bis 1934 gab Naumann die Zeitschrift Der nationaldeutsche Jude heraus.

Wirken

Naumann begann an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin Rechtswissenschaft zu studieren. 1893 wurde er Mitglied der liberalen Brandenburgia Berlin, die 1919 zum Burschenbunds-Convent trat.[1] An der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen wurde er 1899 zum Dr. jur. promoviert.[2] Er war Reserveoffizier der Bayerischen Armee und nahm zuletzt als Hauptmann der Bayerischen Landwehr am Ersten Weltkrieg teil. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen und dem Militärverdienstorden (Bayern) IV. Klasse ausgezeichnet. Nach Kriegsende siedelte Naumann schließlich nach Berlin über. In der Weimarer Republik war er Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei.

Naumann und sein 1921 gegründeter Verband nationaldeutscher Juden (VnJ) sah in der Betonung und Zurschaustellung einer besonderen jüdischen Identität den Auslöser für Rassismus und Judenfeindlichkeit. Naumann und der VnJ befanden sich damit in scharfer Opposition zum Zionismus und zu den meisten jüdischen Verbänden und unterschieden streng zwischen Deutsch-Juden und Fremd-Juden. Besonders die ins Reich geströmten orthodoxen Ostjuden erregten seinen Zorn. Naumann und die Mitglieder des VnJ schlossen sich der Idee eines „deutschen Gottes“ an und begingen christliche Feiertage. Anfangs sah Naumann sogar in Adolf Hitler eine positive politische Kraft. Seinen Antisemitismus tat er als unwichtig ab. Trotz (oder wegen) der Loyalitätsbekundungen gegenüber dem Nationalsozialismus und trotz seiner deutschnationalen Ausrichtung wurde Naumanns Verband nationaldeutscher Juden bereits am 18. November 1935 aufgelöst, früher als andere jüdische Organisationen. Max Naumann wurde am selben Tag von der Geheimen Staatspolizei verhaftet. Nach einem Suizid­versuch wurde er einen Monat später aus der Gestapohaft entlassen. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.

Schriften

Max Naumanns Grabstein auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf
  • Vom nationaldeutschen Juden. Berlin 1920.
  • Ganz-Deutsche oder Halb-Deutsche. Vier Aufsätze. Berlin 1921.
  • Von deutscher Zukunft. Zwei Aufsätze. Berlin 1924.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Matthias Hambrock: Die Etablierung der Aussenseiter: der Verband nationaldeutscher Juden 1921–1935 (2003)
  2. Dissertation: Der Erbeinsetzungsvertrag in seinen Beziehungen zum Noterbenrechte.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Max Naumann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.