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Manfred Faber

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Manfred Faber (geb. 26. Januar 1879 in Karlsruhe; gest. 15. Mai 1944 ermordet im KZ Auschwitz) war ein deutscher Architekt.

Leben

Manfred Faber studierte an der Technischen Hochschule Karlsruhe zunächst Elektrotechnik und dann Architektur. 1914 zog er nach Köln, wo er nach dem Tod des Architekten Hermann Eberhard Pflaume 1921 dessen „Atelier für Baukunst und Kunstgewerbe“ übernahm. Seine frühen Werke waren noch traditionell, während er in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre zu den Vertretern des Neuen Bauens zählte. Er wurde einer der wichtigsten Architekten der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GAG.[1]

Am 28. Mai 1942 wurde der jüdische Faber nach Theresienstadt deportiert und von dort am 15. Mai 1944 nach Auschwitz, wo er noch am selben Tag ermordet wurde.[1]

Werk

Haus in der Kölner Märchensiedlung

Von 1922 bis 1929 entstand im Zuge der rechtsrheinischen Stadterweiterung südlich der Bergisch-Gladbacher Straße in den Kölner Stadtteilen Holweide und Dellbrück die Märchensiedlung, geplant von Faber und Wilhelm Riphahn. Die Siedlung besteht aus 181 Einfamilienhäusern. Der Name soll die wohnreformerische Idee vom „Wohnen wie im Märchen“ ausdrücken, mit märchenhaften Straßennamen und kleinen Gassen.[2] Mit der Siedlung wurden Ideale der aus England kommenden Gartenstadtbewegung umgesetzt, deren Ziel es war, für Arbeiterfamilien ausreichenden Wohnraum zu schaffen mit einem Garten, in dem die Familien Gemüse anbauen und Kleintiere halten konnten.[3]

Ab 1928 war Faber an der Planung der „Naumann-Siedlung“, benannt nach dem evangelischen Theologen und liberalen Politiker Friedrich Naumann, in Köln-Riehl beteiligt, weitere Architekten dieser Siedlung waren Otto Scheib, Fritz Fuß und Hans Heinz Lüttgen.[4] Zudem plante er Mehrfamilienhäuser entlang des Höninger Wegs in Köln-Zollstock (1927/1928), Häuser in der sogenannten „Professoren-Siedlung“ in Köln-Marienburg (1921/1922) sowie die Fabrikanlage der Erftwerk AG in Grevenbroich.[5]

1930 entwarf Manfred Faber für den Fabrikanten Karl Klute, der sich 1933 der NSDAP anschloss[6], die Villa Klute in Iserlohn.[7]

Ehrungen

Im Rahmen der Ausstellung „Köln und seine jüdischen Architekten“ 2010 im EL-DE-Haus wurde Faber als einer von rund 50 jüdischen Kölner Architekten gewürdigt.[8]

Im Kölner Stadtteil Porz-Elsdorf ist seit 2006 eine Straße nach ihm benannt.[1]

Bauten

Villa Klute in Iserlohn
  • 1921–1922: Einfamilienhäuser in Köln-Marienburg
  • 1922–1929: Märchensiedlung in Köln-Dellbrück und Köln-Holweide (gemeinsam mit Wilhelm Riphahn)
  • 1927–1928: Mehrfamilienhäuser in Köln-Zollstock
  • 1928–1930: Mehrfamilienhäuser in der „Naumann-Siedlung“ der GAG in Köln-Riehl, Boltensternstraße 111–131 / Stammheimer Straße 171–175 (mit Hans Heinz Lüttgen)
  • 1930: Villa Klute in Iserlohn
  • Fabrikanlagen der Erftwerk AG in Grevenbroich

Literatur

Weblinks

 Commons: Märchensiedlung – Sammlung von Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Gemeindeblatt der Synagogen-Gemeinde Köln, Dezember 2006 bis Januar 2007, S. 26
  2. bilderbuch-koeln.de
  3. holweide-bv.de
  4. Geschäftsbericht 2008 der GAG Immobilien AG
  5. Gemeindeblatt der Synagogen-Gemeinde Köln, Dezember 2006 bis Januar 2007, S. 27
  6. Volker Jakob (Hrsg.): Kolonnen und Kulissen. Der Nationalsozialismus im Film. Iserlohn 1933–1939. (Begleitheft zum Film) Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster 2009, ISBN 978-3-939974-08-6, S. 12. (online als PDF-Dokument mit ca. 1,09 MB)
  7. Jost Schäfer: Neues Bauen in Westfalen. Wohnhäuser des modern movement in der Provinz. In: Denkmalpflege in Westfalen-Lippe (ISSN 0947-8299), 16. Jahrgang 2010, Heft 2 (online als PDF-Dokument mit ca. 5,54 MB), S. 48f.
  8. „Köln und seine jüdischen Architekten“ auf www.koelnarchitektur.de
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Manfred Faber aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.