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Liste der Gerechten unter den Völkern aus Deutschland
Die Liste der Gerechten unter den Völkern aus Deutschland enthält Deutsche, die für die Rettung von Juden während der Zeit des Nationalsozialismus von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern geehrt wurden.
Seit 1953 werden durch den Staat Israel Menschen als Gerechte unter den Völkern ausgezeichnet, die zwischen 1933 und 1945 große persönliche Risiken in Kauf nahmen und dabei ihr Leben in Gefahr brachten, um von der Deportation in Arbeits- oder Vernichtungslager bedrohte Juden zu schützen. In Yad Vashem wird im Garten der Gerechten unter den Völkern für jede Person eine Plakette angebracht, für die frühen Geehrten wurde zudem in der Allee der Gerechten unter den Völkern jeweils ein Baum gepflanzt, dies ist inzwischen jedoch aufgrund Platzmangels selten geworden. Zum 1. Januar 2011 betrug die Zahl der Gerechten insgesamt 23.788, darunter befanden sich 495 Deutsche.[1]
Aufgrund der großen Anzahl an Personen ist die Liste nach Nationalitäten aufgeteilt. Für andere Nationen siehe Liste der Gerechten unter den Völkern.
Liste
Name | Geboren | Gestorben | Grund der Ehrung | Jahr |
---|---|---|---|---|
Elisabeth Abegg | Mär. 1882 | 3.Aug. 1974 | 8.Versteckte Verfolgte u.a. in ihrer Wohnung, organisierte Nahrung, Geld sowie gefälschte Papiere und unterrichtete heimlich Kinder und Jugendliche, die aufgrund der Nürnberger Gesetze nicht mehr unterrichtet werden durften. | 1967 |
Willi Ahrem | 1902 | Juni 1967 | 20.Als Kommandant eines Zwangsarbeitslagers der Organisation Todt warnte er wiederholt dort internierte Juden vor bevorstehenden Aktionen des SS und versteckte Personen während diesen Aktionen in seinem Haus; Schließlich schmuggelte er eine Familie aus dem Lager in ein Ghetto in rumänisch besetztem Gebiet und versorgte sie und andere dort mit Nahrung und Kleidung. | 1965 |
Adolf Althoff | Juni 1913 | 25.Okt. 1998 | 14.Als Direktor des Zirkus Althoff nahm er die Lebensgefährtin einer seiner Mitarbeiter und deren Familie bei sich auf und rettete so fünf Menschen vor der Deportation. Adolf Althoff wurde dafür gemeinsam mit seiner Frau Maria Althoff geehrt. | 1995 |
Ruth Andreas-Friedrich | Sep. 1901 | 23.Sep. 1977 | 7.Gründer der Widerstandsgruppe Onkel Emil; Sie versteckte Verfolgte, versorgte sie mit Nahrung und gefälschten Papieren | 2002 |
Aurelius Arkenau | Jan. 1900 | 7.Okt. 1991 | 19.Als Dominikanerpater versteckte er mehr als 100 Menschen im Dachgeschoss des Klosters St. Albert in Leipzig. | 1998 |
Albert Battel | Jan. 1891 | 21.1952 | Rettete im Sommer 1942 zusammen mit Max Liedtke Juden, die vor der drohenden Deportation dem Ghetto von Przemyśl geflohen waren und verhinderte zeitweise die Räumung des Ghettos durch die SS. Später ließ er etwa 500 Insassen des Ghettos in eine Kaserne überführen, in deren Kellerräumen diese der Deportation in Vernichtungslager entgingen. | 1981 |
Gitta Bauer | 1919 | 1990 | Versteckte ihre Freundin Ilse Baumgart ab Juli 1944 neun Monate lang in ihrer Wohnung. | 1985 |
Berthold Beitz | Sep. 1913 | 26.Stufte mehrere hundert jüdische Zwangsarbeiter – darunter auch arbeitsunfähige – als unentbehrlich für die Erdölindustrie ein und beschäftigte sie in den von ihm verwalteten Fabriken, wodurch diese der Deportation entgingen. Zusammen mit seiner Frau Else Beitz versteckte er zudem Juden in seinem eigenen Haus. | 1973 | |
Otto Berger | Apr. 1900 | 15.Mai 1985 | 22.Versteckte u.a. seinen Kollegen Fedor Bruck ab Juli 1943 in seinen Privaträumen vor der drohenden Deportation und besorgte ihm gefälschte Papiere. | 2009 |
Adolph Kurt Böhm | Juli 1926 | 27.Fälschte zusammen mit seiner Mutter Marie Böhm Ausweise, um Juden vor Verfolgung zu schützen. | 1994 | |
Alfred Dilger | Okt. 1897 | 20.1975 | War als Mitglied der „Bruderrats“ der Bekennenden Kirche an der Hilfe für Verfolgte beteiligt; u.a. versteckte er zusammen mit seiner Frau Luise das jüdische Ehepaar Krakauer in seinem Haus. | 1991 |
Luise Dilger | ? | Versteckte zusammen mit ihrem Mann Alfred das jüdische Ehepaar Krakauer in ihrem Haus. | 1991 | |
Albert Harder | ? | Versteckte gemeinsam mit seiner Frau Loni von Januar 1945 bis zum Kriegsende im April drei jüdische Frauen, die von einem Todesmarsch geflohen waren, in seinem Haus und versorgte sie mit Essen und medizinischer Hilfe. | 1966 | |
Loni Harder | ? | Versteckte gemeinsam mit ihrem Mann Albert von Januar 1945 bis zum Kriegsende im April drei jüdische Frauen, die von einem Todesmarsch geflohen waren, in ihrem Haus und versorgte sie mit Essen und medizinischer Hilfe. | 1966 | |
Anne-Lise Harich | Nov. 1898 | 21.1975 | Versteckte ab Frühjahr 1943 den untergetauchten Konrad Latte in ihrem Haus und versorgte ihn mit Nahrung und Kleidung. | 2002 |
Literatur
- Daniel Fraenkel, Jakob Borut (Hrsg.): Lexikon der Gerechten unter den Völkern: Deutsche und Österreicher. Wallstein Verlag, Göttingen 2005; ISBN 3-89244-900-7
- Anton Maria Keim (Hrsg.): Yad Vashem: Die Judenretter aus Deutschland. Matthias-Grünewald Verlag, Christian Kaiser Verlag; Mainz, München 1983; ISBN 3-7867-1085-6; ISBN 3-459-01523-3
Weblinks
- Gerechte unter den Völkern auf der Seite der Gedenkstätte Yad Vashem, u.a. mit einer Liste der Deutschen (PDF, 202 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Yas Vashem: About the Righteous – Statistics; Abgerufen am 28. April 2012
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