Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Johannes Tralow

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johannes Tralow (* 2. August 1882 in Lübeck; † 27. Februar 1968 in Ost-Berlin; Pseudonym Hanns Low) war ein deutscher Romanautor, Erzähler, Dramatiker und Publizist. Er war mit der 23 Jahre jüngeren Autorin Irmgard Keun verheiratet (1932–1937).

Leben

Nach einer kaufmännischen Ausbildung arbeitete er mehrere Jahre als Volontär im Nahen Osten (unter anderem 1899/1904 in Ägypten). 1908 bis 1910 war er Chefredakteur des kurzlebigen Lübecker Stadt- und Landboten. Ab 1914 begann eine achtzehnjährige Tätigkeit am Theater. Am 17. Oktober 1932 heiratete er in Cochem die Schriftstellerin Irmgard Keun; 1937 wurde die Ehe wieder geschieden. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 lebte er zurückgezogen als freier Schriftsteller. Nach seiner Wahl zum Präsidenten des damaligen P.E.N.-Zentrums Ost und West (1951 bis 1960) wurden seine Werke hauptsächlich in der DDR verlegt, in die er in seinen letzten Lebensjahren übersiedelte.

Tralow hat, ausgehend von umfangreichen geschichtlichen Studien, „seinen Lesern das Tor zu fast unbekannten historischen Welten geöffnet und ihnen in erregenden Handlungen die Kultur- und Sittengeschichte ganzer Völker nahegebracht“ (B. Brandl).

Tralows bedeutendstes Erzählwerk ist die Osmanische Tetralogie mit den Romanen

  • Roxelane (1942, Zürich 1944, da in Deutschland „unerwünscht“),
  • Irene von Trapezunt (1947),
  • Malchatun (1952) und
  • Der Eunuch (1956).

In diesem Zyklus stellt Tralow den Aufstieg der Osmanen vom türkischen Nomaden-Stamm zur Weltmacht sowie den beginnenden Zerfall (13. bis 18. Jahrhundert) dar. Die farbige Schilderung blutiger Machtkämpfe lebt vor allem durch die faszinierenden Frauengestalten.

Tralows letztes Buch, an dem er über mehrere Jahrzehnte gearbeitet hat, war der biographische Roman

Mit ihm wollte er einen Beitrag zur „Vertiefung der Freundschaft mit den arabischen Völkern und für das Verständnis ihrer Kulturgeschichte“ leisten.

Grabstätte

Er ist auf dem Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden in Berlin-Mitte bestattet.

Auszeichnungen

Werke

  • Das Gastmahl zu Pavia (1905, Uraufführung 1908, Drama)
  • Kain - der Heiland (1911, Roman)
  • Peter Fehrs' Modelle (1912, Drama)
  • Inge. Das Drama einer Liebe (1912, Drama)
  • Die Mutter (1914, Drama)
  • Ein Mann in seinem Alter (1914, Drama)
  • Die Oresteia des Aischylos (1920, Nachdichtung)
  • Medea des Euripides (1924, Nachdichtung)
  • König Neuhoff (1929, Roman über Theodor von Neuhoff)
  • Gewalt aus der Erde (1933, Roman; 1947 unter dem Titel „Cromwell“)
  • Die verliebte Mosel (1936, Erzählungen)
  • Wo bleibt Petermann? (1936, Roman)
  • Trebonius erbt eine Frau (1937, Roman)
  • Flibustier vor Veracruz (1937, Roman, 1943 unter dem Titel Freibeuter und Frauen, 1948 unter dem Titel Wind um Tortuga)
  • Ein zweifelhafter Mensch (1938, Kriminal-Roman, 1949 unter dem Titel Wind aus Alaska)
  • Schwarze Orchideen (1939, Abenteuer-Roman, 1949 unter dem Titel Die Stadt im Dschungel)
  • Die vertauschten Schwestern (1939, Roman)
  • Die beiden Elikotts (1941, Roman)
  • Friederike und die Freunde (1946, Erzählungen)
  • Rosska. Fondi (1949, Zwei Erzählungen, Auszüge aus Roxelane)
  • Aufstand der Männer (1953, Roman)
  • Boykott (1950, Roman auch unter dem Titel Das Mädchen von der grünen Insel)
  • Worte wider Waffen. Schriftsteller mahnen zum Frieden (1951)
  • Der Beginn (1958, Autobiografie)
  • Kepler und der Kaiser (1961, Roman)

Literatur

Weblinks

 Commons: Johannes Tralow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Johannes Tralow aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.