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Haim Madjar

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Haim Madjar (2019)

Haim Madjar (geb. 1935 in Sofia; vermutlich gestorben 2022) war (im Wechsel mit Daniel Frank) mehrfach (u. a. ab 2017) Präsident der Jüdischen Gemeinde Biel/Bienne.

Leben

Geboren in Bulgarien und sefardischer Herkunft (sein Vater war ein einfacher Handelsreisender), emigrierte Haim Madjar mit seinen beiden Eltern und seiner damals zweijährigen Schwester 1948 nach der kommunistischen Machtübernahme in Bulgarien nach Israel. Die Überfahrt war nicht ganz einfach, zunächst drei Tage in einem Güterwaggon nach Jugoslawien, und dann per Schiff eine Woche weiter nach Israel.

Ein Jahr verbrachte er in einem Kibbuz, wo ein halber Tag gearbeitet und die zweite Hälfte des Tages gelernt wurde, dann absolvierte er eine Technische Schule mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik und lernte auch intensiv Hebräisch. Auf drei Jahre Militärdienst in einer Panzerdivision, in der er für die Radiogeräte zuständig war, folgten ab 1956 vier Jahre Studium als Elektroingenieur am Technion in Haifa. Für Ingenieure gab es im Land nur wenige Arbeitsstellen zu dieser Zeit. Er fand dann eine Arbeit am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv, wo er sich zunächst um die Erneuerung der Flughafenausrüstung kümmerte.

1961 kam er in die Schweiz (in Israel hatte er trotz seiner guten Ausbildung keine wirklich adäquate Arbeit gefunden), wo er zunächst in Baden für Brown-Boveri arbeitete. Dort hatte er auch seine aus Berlin stammende Frau (Barbara, gestorben 6. März 2022) kennengelernt, die bei Brown-Boveri als Sekretärin arbeitete. 1965 heirateten sie am gemeinsamen Wohnort Baden AG, seine Frau trat dafür zum Judentum über, sie hatte Unterrichtsstunden bei Rabbiner Silberstein in Biel genommen. Der vollzogene Übertritt ermöglichte dann auch die religiöse Heirat. Die Hochzeitsfeier fand in Biel, im damaligen Hotel Touring an der Bahnhofstrasse statt.

Haim Madjar ging dann für zwei Jahre mit seiner Frau nach Seattle (noch in der Schweiz war der gemeinsame Sohn geboren worden) und war dort am Bau der Boeing 747 beteiligt.

1967 kamen die beiden nach Biel, er arbeitete dann in Biel etwa ein Jahr bei der Firma Biennophone, die Rundfunkgeräte entwickelte und produzierte, dann 12 Jahre lang für Digitron (wo vollautomatisierte Lagerhäuser hergestellt wurden) in Brügg und danach bis zur Pensionierung im Marketing von Omega-Electronics, die Informationsanlagen (rotierende Flap-Module) für Bahnhöfe und Flughäfen herstellten.

Der Jüdischen Gemeinde Biel trat er im Jahr 2003 bei, er wurde angefragt, ob er sich nicht in deren Vorstand engagieren wolle. So übernahm er zunächst die Protokollführung, dann auch Buchhaltung, Administration, teilweise die Repräsentation und viele andere Aufgaben. Daraus ergab sich dann im Wechsel mit Daniel Frank mehrfach die Präsidentschaft der kleinen Gemeinde.

Haim Madjar war "nur" traditionell, in Israel hatte er kein einziges Mal die Synagoge besucht. Judentum bestand für ihn im jüdischen Gemeinschaftsleben, ob innerhalb oder ausserhalb der Synagoge. In Biel besuchte er die Synagoge nach eigener Aussage "eher aus Solidarität, nicht aus religiösem Bedürfnis".

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