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Ernst Levy von Halle

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Ernst von Halle

Ernst von Halle (geb. 17. Januar 1868 in Hamburg als Ernst Levy; gest. 28. Juni 1909 in Grunewald) war ein deutscher Nationalökonom und Hochschullehrer, der zeitweise beim kaiserlichen Reichsmarineamt in Berlin arbeitete und den Titel Wirklicher Admiralitätsrat trug.

Leben

Ernst Levy war ein Sohn des jüdischen Rechtsanwalts Hermann Levy, der Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft war. 1895 legte er den eindeutig jüdischen Familiennamen „Levy“ ab und nahm stattdessen den Geburtsnamen seiner Mutter „von Halle“ an, die einer anderen jüdischen Hamburger Familie entstammte.[1] Er konvertierte zum christlichen Glauben und wurde Protestant.

Er besuchte das Hamburger Johanneum und studierte an den Universitäten von München, Bonn und Leipzig sowie an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität, wo er 1889 Mitglied des Corps Vandalia Berlin wurde.[2]

1897 kam er zum Reichsmarineamt und wurde Pressesprecher („Propagandachef“) von Admiral Alfred von Tirpitz, der ihn für „die Krone der flottenfreundlichen Juden“ hielt.[3]

Ernst von Halle heiratete 1903 Henriette von Moßner, eine Tochter des Generals Walther von Moßner.[1]:67 Sie hatten zwei Söhne und eine Tochter.

Von Halle wurde 1906 zum Geheimen Admiralitätsrat ernannt. Er war außerordentlicher Professor für Nationalökonomie an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und Honorarprofessor an der Technischen Hochschule (Berlin-) Charlottenburg. 1908/1909 unternahm er eine Studienreise in die USA.

Erklärtes Ziel von Halles war es, Deutschland zu festigen und die innenpolitische Grundlage für eine Rolle als Weltmacht zu schaffen. Mit Max Weber vertrat er die Verbindung von Weltmachtpolitik und Sozialreform im Interesse der nationalen Integration.[1]:68

Schriften

  • Der freie Handelsmakler in Hamburg und seine Stellung. In: Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft, Band 16 (1892), S. 1109–1176.
  • Der freie Handelsmakler in Bremen. In: Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft, Band 17 (1893), S. 427–450.
  • Industrielle Unternehmer- und Unternehmungsverbände in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. In: Über wirtschaftliche Kartelle in Deutschland und im Auslande. Fünfzehn Schilderungen nebst einer Anzahl Statuten und Beilagen. (= Schriften des Vereins für Sozialpolitik, Band 60.) Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 93–326.
  • Trusts, or Industrial Combinations and Coalitions in the United States. Macmillan, New York 1895.
  • Baumwollproduktion und Pflanzungswirtschaft in den nordamerikanischen Südstaaten. Duncker & Humblot, Leipzig 1897. (als Nachdruck: Schmidt, Bad Feilnbach o. J.)
  • Die Seeinteressen Deutschlands. In: Volks- und Seewirtschaft. Reden und Aufsätze. Mittler, Berlin 1902 (1897), S. 136–171.
  • Weltmachtpolitik und Sozialreform. In: Volks- und Seewirtschaft. Mittler, Berlin 1902 (1899), S. 203–241.
  • (o. V., hrsg. vom Reichsmarineamt): Die Entwicklung der deutschen Seeinteressen im letzten Jahrzehnt. Mittler, Berlin 1905.
  • Amerika. Hamburg 1905.
  • Die Seemacht in der deutschen Geschichte. Leipzig 1907.
  • Die Vorbildung für den Beruf der volkswirtschaftlichen Fachbeamten. Berlin 1907.
  • Die Wirtschaftswissenschaft in der heutigen Beamtenvorbildung. Berlin 1909.

Außerdem war Ernst von Halle ab 1899 Herausgeber der Publikation Nauticus, Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen.

Literatur

Weblinks

 Wikisource: Ernst von Halle – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 G. Roth: Der politische Kontext von Max Webers Beitrag über die deutsche Wirtschaft in der Encyclopedia Americana. S. 66 ff.
  2. Kösener Korps-Listen 1910, 17, 241.
  3. Ernst Kehr: Schlachtflottenbau und Parteipolitik 1894-1901: Versuch eines Querschnitts durch die innenpolitischen, sozialen und ideologischen Voraussetzungen des deutschen Imperialismus. Berlin 1930, S. 185.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ernst Levy von Halle aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.