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Eric Schildkraut

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Eric und Josef Schildkraut

Eric Schildkraut (geb. 6. November 1906 in Langschede[A 1]; gest. 16. Juli 1999 in Ahlerstedt) war ein deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher.

Leben

Nach Ablegen des Abiturs besuchte er eine Schauspielschule. 1933 Emigration aus Deutschland und verschiedene Gastspiele an Theatern in Paris, Brüssel und Luzern. 1949 bis 1951 folgte ein Engagement nach Tel Aviv, wo er auch in Filmen mitgewirkt hat. Von 1951 bis 1958 gehörte Eric Schildkraut dem Ensemble der Städtischen Bühnen Frankfurt an. Ab 1961 folgten Tätigkeiten am Theater im Zimmer in Hamburg und an der Landesbühne Hannover.

Eric Schildkraut wirkte in verschiedenen Film-, Fernseh- und Hörspielproduktionen mit.

1960 spielte er unter anderem mit Inge Meysel, Karl John, Friedrich Joloff, Friedrich Schütter und Liselotte Willführ in der Fernsehadaption des Bühnenstücks Madame Sans-Gêne von Victorien Sardou unter der Regie von John Olden.[1]

Als Sprecher war Eric Schildkraut 1966 als Nachfolger von Herbert Hennies in der Rolle des Dieners Charlie in der Folge Paul Temple und der Fall Genf (Regie: Otto Düben), der populären Paul Temple-Reihe des Nordwestdeutschen Rundfunks bzw. Westdeutschen Rundfunks von Francis Durbridge zu hören.[2] In der Hörspielfassung des Romans Jud Süß von Lion Feuchtwanger in einer Produktion des Südwestfunks und des Saarländischen Rundfunks aus dem Jahr 1981 sprach er die Rolle des Landauer.[3] Neben Schildkraut sprachen in weiteren Rollen Axel Corti, Hubert Suschka, Hans Korte, Walter Richter, Ingeborg Lapsien, Hannes Messemer und Günter Strack.

Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof Ohlsdorf (Gräberfeld D-205).

Ergänzende Bemerkungen

Erich Schild wurde am 6. November 1906 in Langschede unehelich geboren. Seine Mutter war Lisette "Bella" Rosenthal (1883-1942?). Sie heiratete am 26. November 1911 in Dellwig Friedrich Schild (1888-1929), welcher Erich adoptierte.

Stationen seines Lebens: 1910 Lütgendortmund, 1929 Selm, am 13. Dezember 1933 ist er im Amt Bigge gemeldet. Die Jahre 1933-1946 liegen im Dunkeln. Mündlichen Gerüchten zufolge ist er in den 1930ern in die USA ausgewandert und dort unter dem Namen Schildkraut als Schauspieler aufgetreten. Dort änderte er vermutlich seine Biografie und gab sich als Neffe des Wiener Schauspielers Joseph Schildkraut aus.

1946 kehrt er, von Brüssel kommend, nach Selm zurück und meldet dort einen Großhandel an. Bis 1954 lebt er in Selm im ehemaligen elterlichen Haus (Dorf 215), danach meldet er sich nach Hamburg ab und beginnt seine Karriere als Schauspieler.

Weitere Berufe: Sportlehrer, Kaufmannslehre (in Duisburg und Elberfeld).

Filmografie (Auswahl)

  • 1952: Die Spur führt nach Berlin
  • 1953: Raskolnikow (Fernsehfilm)
  • 1954: Der Teufel fährt in der 3. Klasse (Fernsehfilm)
  • 1960: Madame Sans-Gêne (Fernsehfilm)
  • 1961: Zeit der Schuldlosen (Fernseh–Mehrteiler)
  • 1961: Der Mann von draußen (Fernsehfilm)
  • 1961: Am Abend ins Odeon (Fernsehfilm)
  • 1962: Leben des Galilei (Fernsehfilm)
  • 1964: Der Apoll vom Bellac (Fernsehfilm)
  • 1966: Gaspar Varros Recht (Fernsehfilm)
  • 1970: Pariser Leben (Fernsehfilm)
  • 1982: An uns glaubt Gott nicht mehr (Fernsehfilm)
  • 1986: Stammheim
  • 1989: Maria von den Sternen

Hörspiele (Auswahl)

  • 1954: Die gigantische Maschine – von Zwergen bedient
  • 1954: Die Suche nach dem Kaiser der Welt
  • 1955: Mary Celeste
  • 1955: Hundert Kronen (Illusion)
  • 1957: Die Angst am frühen Morgen
  • 1957: Omar und Omar
  • 1957: Der Ring des Kalifen
  • 1957: Die Brandung vor Setúbal
  • 1959: Die Kardemomme
  • 1959: Die Leute von Beersheba
  • 1960: Ausnahmezustand
  • 1961: Salto Mortale
  • 1961: Zeit der Schuldigen
  • 1962: The Life of Man
  • 1962: Der Gerechte
  • 1962: Das große Ebenbild
  • 1962: Ankommt eine Depesche
  • 1963: Das Obdach
  • 1964: Mord in Studio Eins
  • 1964: Kein Wort von Charly
  • 1964: Sarajewo
  • 1965: Gilles de Rais
  • 1965: Die Wasserminna
  • 1966: Paul Temple und der Fall Genf
  • 1966: Magellan – Die erste Weltumseglung
  • 1968: Zum Ruhme des Wahnsinns
  • 1968: Flucht zu den Sternen
  • 1970: Die schwarze Kerze
  • 1973: Das sonderbare Telefon
  • 1973: Hilda
  • 1973: Menschen in der Nähe
  • 1979: Das kalte Herz
  • 1981: Jud Süß
  • 1982: Eigentlich bin ich stumm

Literatur

  • Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 3. (Peit–Zz), Bad Münder 1961, S. 1495.
  • Schriftliche Mitteilungen der Stadtarchive Selm und Fröndenberg.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Madame Sans-Gêne Programmeintrag vom 18. Dezember 1960 auf tvprogramme.net; abgerufen am 12. Februar 2011
  2. Paul Temple und der Fall Genf auf HÖRDAT Online; abgerufen am 6. August 2013
  3. Hörspiel Jud Süß auf hörspielkrimi.net; abgerufen am 12. Februar 2011

Anmerkungen

  1. In Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon Band 3. (Peit – Zz), Bad Münder 1961, S. 1495 wird für Eric Schildkraut abweichend das Geburtsdatum 6. November 1911 angegeben. IMDb, filmportal.de, der Artikel Selm und andere Quellen gehen vom 6. November 1906 als Geburtsdatum aus.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eric Schildkraut aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.