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Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest

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Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest Burgdorf (2013)

Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (französisch Fête fédérale de lutte et des jeux alpestres, italienisch Festa federale dei lottatori e degli alpigiani) findet als Eidgenössisches Fest alle drei Jahre statt. Dabei werden die Schweizer Nationalsportarten oder Nationalspiele Schwingen, Hornussen und Steinstossen ausgeübt, wobei der Schwingsport im Zentrum steht. Es ist zusammen mit dem Unspunnenfest und dem Kilchbergerschwinget der wichtigste Wettkampf im Schwingen und Steinstossen. Erstmals fand es 1895 in Biel/Bienne statt.

Der Gewinner des Eidgenössischen, wie das Fest im Allgemeinen genannt wird, wird zum «Schwingerkönig» ausgerufen und erhält den «Muni», einen Stier, als lebenden Hauptpreis. Auch für die anderen Teilnehmer stehen jeweils in einem Gabentempel gestiftete Preise zur Auswahl. Ein Schwinger, der an einem Eidgenössischen einen Kranz gewinnt, also zu den besten 15 Prozent gehört, wird als Eidgenosse bezeichnet und zur Schwinger-Elite gerechnet. Umgangssprachlich werden die guten Schwinger als die Bösen bezeichnet. Die Bösen sind in der Schweiz einer breiten Bevölkerungsschicht so bekannt wie andere Sportgrössen.

Austragungsorte und Sieger

Für die Austragung des Eidgenössischen sind abwechselnd die verschiedenen Verbände des Eidgenössischen Schwingverbands zuständig. Diese können innerhalb ihres Einzugsgebietes das Eidgenössische durchführen. Das erste offizielle Eidgenössische Schwing- und Älplerfest fand 1895 in Biel statt.

Jahr Austragungsort Veranstalter Schwingerkönig
2016 Estavayer-le-Lac Südwestschweizerischer Schwingerverband Matthias Glarner
2013 Burgdorf Bernisch-Kantonaler Schwingerverband Matthias Sempach
2010 Frauenfeld Nordostschweizerischer Schwingerverband Kilian Wenger
2007 Aarau Nordwestschweizerischer Schwingerverband Jörg Abderhalden
2004 Luzern Innerschweizerischer Schwingerverband Jörg Abderhalden
2001 Nyon Südwestschweizerischer Schwingerverband Arnold Forrer
1998 Bern Bernisch-Kantonaler Schwingerverband Jörg Abderhalden
1995 Chur Nordostschweizerischer Schwingerverband Thomas Sutter
1992 Olten Nordwestschweizerischer Schwingerverband Silvio Rüfenacht
1989 Stans Innerschweizerischer Schwingerverband Schwingerkönig: Adrian Käser, Erstgekrönter: Eugen Hasler
1986 Sitten Südwestschweizerischer Schwingerverband Heinrich Knüsel
1983 Langenthal Bernisch-Kantonaler Schwingerverband Ernst Schläpfer
1980 St. Gallen Nordostschweizerischer Schwingerverband Ernst Schläpfer
1977 Basel Nordwestschweizerischer Schwingerverband Arnold Ehrensberger
1974 Schwyz Innerschweizerischer Schwingerverband Ruedi Hunsperger
1972 La Chaux-de-Fonds Südwestschweizerischer Schwingerverband David Roschi
1969 Biel/Bienne Bernisch-Kantonaler Schwingerverband Ruedi Hunsperger
1966 Frauenfeld Nordostschweizerischer Schwingerverband Ruedi Hunsperger
1964 Aarau Nordwestschweizerischer Schwingerverband Karl Meli
1961 Zug Innerschweizerischer Schwingerverband Karl Meli
1958 Freiburg Südwestschweizerischer Schwingerverband Max Widmer
1956 Thun Bernisch-Kantonaler Schwingerverband Eugen Holzherr
1953 Winterthur Nordostschweizerischer Schwingerverband Walter Flach
1950 Grenchen Nordwestschweizerischer Schwingerverband Kein Schwingerkönig, Erstgekrönte: Walter Haldemann und Peter Vogt
1948 Luzern Innerschweizerischer Schwingerverband Peter Vogt
1945 Bern Bernisch-Kantonaler Schwingerverband Kein Schwingerkönig, Erstgekrönte: Willy Lardon und Peter Vogt
1943 Zug Innerschweizerischer Schwingerverband Willy Lardon
1940 Solothurn Nordwestschweizerischer Schwingerverband Otto Marti, Werner Bürki
1937 Lausanne Südwestschweizerischer Schwingerverband Willy Lardon
1934 Bern Bernisch-Kantonaler Schwingerverband Werner Bürki
1931 Zürich Nordostschweizerischer Schwingerverband Hans Roth
1929 Basel Nordwestschweizerischer Schwingerverband Hans Roth
1926 Luzern Innerschweizerischer Schwingerverband Henri Wernli
1923 Vevey Südwestschweizerischer Schwingerverband Karl Thommen
1921 Bern Bernisch-Kantonaler Schwingerverband Robert Roth
1919 Langenthal Bernisch-Kantonaler Schwingerverband Robert Roth, Gottlieb Salzmann
1911 Zürich Nordostschweizerischer Schwingerverband Gotthold Wernli
1908 Neuenburg Südwestschweizerischer Schwingerverband Albrecht Schneider
1905 Interlaken Bernisch-Kantonaler Schwingerverband Hans Stucki
1902 Sarnen Innerschweizerischer Schwingerverband Hans Stucki
1900 Bern Bernisch-Kantonaler Schwingerverband Hans Stucki, Emil Kocher
1898 Basel Nordwestschweizerischer Schwingerverband Christian Blaser, Frédéric Bossy
1897 Biel/Bienne Bernisch-Kantonaler Schwingerverband Alfons Thurneysen
1895 Biel/Bienne Bernisch-Kantonaler Schwingerverband Alfred Niklaus

Einzelne Veranstaltungen

Aarau (2007)

Logo 2007

Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2007 in Aarau dauerte drei Tage und war der grösste Schweizer Sportanlass des Jahres. Es nahmen 279 Schwinger und 150 Steinstosser teil, dazu 450 Hornusser in 20 Mannschaften. Das eigens für den Anlass errichtete Stadion fasste knapp 47'000 Zuschauer und an den drei Tagen kamen 200'000 Besucher. Die für das Schwingfest erbaute Arena war das grösste temporäre Sportstadion, welches in der Schweiz verwendet wird. Die Schwingwettkämpfe wurden vom Schweizer Fernsehen live übertragen und die nationale Presse berichtete ausführlich. Schwingerkönig wurde zum dritten Mal Jörg Abderhalden.

Frauenfeld (2010)

Das Logo der Veranstaltung 2010

Das «Eidgenössische» 2010 fand vom 20. bis 22. August in Frauenfeld statt. Zum grössten Schweizer Sportanlass kamen rund 250'000 Besucher, mehr als von den Veranstaltern erwartet. Die «Gänge» (Paarungen) im Schwingen wurden erneut in der 47'000 Besucher fassenden temporären Arena ausgetragen. Die Wettkämpfe fanden in drei Sportarten statt: Neben dem Schwingen, für das über 300 Teilnehmer gemeldet waren, wurden auch Wettkämpfe im Hornussen und im Steinstossen ausgetragen. Schwingerkönig wurde der damals erst zwanzigjährige Kilian Wenger.

Burgdorf (2013)

Logo 2013

Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2013 fand vom 30. August bis 1. September 2013 in Burgdorf im Emmental, Kanton Bern statt. Das Festgelände umfasste 70 Hektaren mit 12 Festzelten und einer langen Marktgasse. Die Arena für 52'013 Personen war die grösste temporäre Arena der Welt.[1] 278 Schwinger, 20 Hornussermannschaften und 121 Steinstösser traten zum Wettkampf an, rund 300'000 Besucher waren zu Gast.[2] Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) setzten rund 400 Extrazüge ein, die Busland AG, eine Tochtergesellschaft der BLS AG, 680 Extrabusse.[3]

Die Preise im Gabentempel hatten einen Gesamtwert von 800'000 Franken, Hauptgewinn war ein Muni oder alternativ ein Hochlader im Wert von 20'000 Franken. Das Budget der Veranstaltung lag bei 25 Millionen Franken, davon kamen über 10 Millionen von Sponsoren. Insgesamt wurde für das Fest ein Umsatz von 80 Millionen Franken erwartet.[4]

Im Anschwingen endete der Spitzenkampf zwischen den Schwingerkönigen Kilian Wenger und Arnold Forrer mit einem Gestellten (Unentschieden). Ansonsten gewannen die Berner überwiegend ihre Kämpfe.[5] Im 2. Gang verlor Wenger überraschend gegen den Luzerner Martin Koch und hatte damit faktisch keine Chance mehr auf eine Titelverteidigung.[6] Auch im 3. Gang waren von den neun ohne Niederlage Führenden sechs Berner.[7] Im 4. Gang lagen vier Schwinger in Führung, darunter drei Berner.[8] Während im 5. Gang noch Christian Stucki vor Matthias Sempach lag, ging dieser im 6. Gang in Führung, die er im 7. Gang noch ausbaute. Im Schlussgang standen sich Stucki Christian und Sempach Matthias gegenüber, letzterer konnte den Gang für sich entscheiden und wurde damit neuer Schwingerkönig.

Estavayer-le-Lac (2016)

Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (Fête fédérale de lutte suisse et des jeux alpestres) 2016 fand vom 26. bis 28. August bei Estavayer-le-Lac auf dem Gelände des benachbarten Militärflugplatzes Payerne statt.[9]

Schwingerkönig wurde der 30-jährige Matthias Glarner.

Geplante und zukünftige Schwing- und Älplerfeste

Das nächste ESAF findet vom 23. bis 25. August 2019 in Zug statt, organisiert durch den Innerschweizerischen Schwingerverband. Im Jahr 2015 fanden erste Vorbereitungen statt, um das Gelände in Zug-West für den Anlass nutzbar zu machen, unter anderem durch Planierung und Entwässerung.[10]

Für das ESAF 2022 wurde der Standort Aesch BL/Reinach BL diskutiert. Widerstände seitens von Landwirten (Angst vor Bodenverdichtung) und Naturschützern (Populationen von bedrohten Vogelarten und Feldhasen) haben dazu geführt, dass dann der St.-Jakob-Park in Basel favorisiert wurde. Dort erwies sich aber die Koordination mit den Anlässen des FC Basel als Problem. Nach einer positiven Machbarkeitsstudie ist nun ein Gelände in Pratteln nahe der geschichtsträchtigen Hülftenschanz vorgesehen. Damit wäre erstmals in der Geschichte des ESAF das Baselbiet Austragungsstätte.[11] Der Standort des ESAF 2022 wird offiziell erst im März 2018 durch den Eidgenössischen Schwingerverband festgelegt.[12]

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.