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Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest
Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (französisch Fête fédérale de lutte et des jeux alpestres, italienisch Festa federale dei lottatori e degli alpigiani) findet als Eidgenössisches Fest alle drei Jahre statt. Dabei werden die Schweizer Nationalsportarten oder Nationalspiele Schwingen, Hornussen und Steinstossen ausgeübt, wobei der Schwingsport im Zentrum steht. Es ist zusammen mit dem Unspunnenfest und dem Kilchbergerschwinget der wichtigste Wettkampf im Schwingen und Steinstossen. Erstmals fand es 1895 in Biel/Bienne statt.
Der Gewinner des Eidgenössischen, wie das Fest im Allgemeinen genannt wird, wird zum «Schwingerkönig» ausgerufen und erhält den «Muni», einen Stier, als lebenden Hauptpreis. Auch für die anderen Teilnehmer stehen jeweils in einem Gabentempel gestiftete Preise zur Auswahl. Ein Schwinger, der an einem Eidgenössischen einen Kranz gewinnt, also zu den besten 15 Prozent gehört, wird als Eidgenosse bezeichnet und zur Schwinger-Elite gerechnet. Umgangssprachlich werden die guten Schwinger als die Bösen bezeichnet. Die Bösen sind in der Schweiz einer breiten Bevölkerungsschicht so bekannt wie andere Sportgrössen.
Austragungsorte und Sieger
Für die Austragung des Eidgenössischen sind abwechselnd die verschiedenen Verbände des Eidgenössischen Schwingverbands zuständig. Diese können innerhalb ihres Einzugsgebietes das Eidgenössische durchführen. Das erste offizielle Eidgenössische Schwing- und Älplerfest fand 1895 in Biel statt.
Jahr | Austragungsort | Veranstalter | Schwingerkönig |
---|---|---|---|
2016 | Estavayer-le-Lac | Südwestschweizerischer Schwingerverband | Matthias Glarner |
2013 | Burgdorf | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Matthias Sempach |
2010 | Frauenfeld | Nordostschweizerischer Schwingerverband | Kilian Wenger |
2007 | Aarau | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Jörg Abderhalden |
2004 | Luzern | Innerschweizerischer Schwingerverband | Jörg Abderhalden |
2001 | Nyon | Südwestschweizerischer Schwingerverband | Arnold Forrer |
1998 | Bern | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Jörg Abderhalden |
1995 | Chur | Nordostschweizerischer Schwingerverband | Thomas Sutter |
1992 | Olten | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Silvio Rüfenacht |
1989 | Stans | Innerschweizerischer Schwingerverband | Schwingerkönig: Adrian Käser, Erstgekrönter: Eugen Hasler |
1986 | Sitten | Südwestschweizerischer Schwingerverband | Heinrich Knüsel |
1983 | Langenthal | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Ernst Schläpfer |
1980 | St. Gallen | Nordostschweizerischer Schwingerverband | Ernst Schläpfer |
1977 | Basel | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Arnold Ehrensberger |
1974 | Schwyz | Innerschweizerischer Schwingerverband | Ruedi Hunsperger |
1972 | La Chaux-de-Fonds | Südwestschweizerischer Schwingerverband | David Roschi |
1969 | Biel/Bienne | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Ruedi Hunsperger |
1966 | Frauenfeld | Nordostschweizerischer Schwingerverband | Ruedi Hunsperger |
1964 | Aarau | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Karl Meli |
1961 | Zug | Innerschweizerischer Schwingerverband | Karl Meli |
1958 | Freiburg | Südwestschweizerischer Schwingerverband | Max Widmer |
1956 | Thun | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Eugen Holzherr |
1953 | Winterthur | Nordostschweizerischer Schwingerverband | Walter Flach |
1950 | Grenchen | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Kein Schwingerkönig, Erstgekrönte: Walter Haldemann und Peter Vogt |
1948 | Luzern | Innerschweizerischer Schwingerverband | Peter Vogt |
1945 | Bern | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Kein Schwingerkönig, Erstgekrönte: Willy Lardon und Peter Vogt |
1943 | Zug | Innerschweizerischer Schwingerverband | Willy Lardon |
1940 | Solothurn | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Otto Marti, Werner Bürki |
1937 | Lausanne | Südwestschweizerischer Schwingerverband | Willy Lardon |
1934 | Bern | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Werner Bürki |
1931 | Zürich | Nordostschweizerischer Schwingerverband | Hans Roth |
1929 | Basel | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Hans Roth |
1926 | Luzern | Innerschweizerischer Schwingerverband | Henri Wernli |
1923 | Vevey | Südwestschweizerischer Schwingerverband | Karl Thommen |
1921 | Bern | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Robert Roth |
1919 | Langenthal | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Robert Roth, Gottlieb Salzmann |
1911 | Zürich | Nordostschweizerischer Schwingerverband | Gotthold Wernli |
1908 | Neuenburg | Südwestschweizerischer Schwingerverband | Albrecht Schneider |
1905 | Interlaken | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Hans Stucki |
1902 | Sarnen | Innerschweizerischer Schwingerverband | Hans Stucki |
1900 | Bern | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Hans Stucki, Emil Kocher |
1898 | Basel | Nordwestschweizerischer Schwingerverband | Christian Blaser, Frédéric Bossy |
1897 | Biel/Bienne | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Alfons Thurneysen |
1895 | Biel/Bienne | Bernisch-Kantonaler Schwingerverband | Alfred Niklaus |
Einzelne Veranstaltungen
Aarau (2007)
Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2007 in Aarau dauerte drei Tage und war der grösste Schweizer Sportanlass des Jahres. Es nahmen 279 Schwinger und 150 Steinstosser teil, dazu 450 Hornusser in 20 Mannschaften. Das eigens für den Anlass errichtete Stadion fasste knapp 47'000 Zuschauer und an den drei Tagen kamen 200'000 Besucher. Die für das Schwingfest erbaute Arena war das grösste temporäre Sportstadion, welches in der Schweiz verwendet wird. Die Schwingwettkämpfe wurden vom Schweizer Fernsehen live übertragen und die nationale Presse berichtete ausführlich. Schwingerkönig wurde zum dritten Mal Jörg Abderhalden.
Frauenfeld (2010)
Das «Eidgenössische» 2010 fand vom 20. bis 22. August in Frauenfeld statt. Zum grössten Schweizer Sportanlass kamen rund 250'000 Besucher, mehr als von den Veranstaltern erwartet. Die «Gänge» (Paarungen) im Schwingen wurden erneut in der 47'000 Besucher fassenden temporären Arena ausgetragen. Die Wettkämpfe fanden in drei Sportarten statt: Neben dem Schwingen, für das über 300 Teilnehmer gemeldet waren, wurden auch Wettkämpfe im Hornussen und im Steinstossen ausgetragen. Schwingerkönig wurde der damals erst zwanzigjährige Kilian Wenger.
Burgdorf (2013)
Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2013 fand vom 30. August bis 1. September 2013 in Burgdorf im Emmental, Kanton Bern statt. Das Festgelände umfasste 70 Hektaren mit 12 Festzelten und einer langen Marktgasse. Die Arena für 52'013 Personen war die grösste temporäre Arena der Welt.[1] 278 Schwinger, 20 Hornussermannschaften und 121 Steinstösser traten zum Wettkampf an, rund 300'000 Besucher waren zu Gast.[2] Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) setzten rund 400 Extrazüge ein, die Busland AG, eine Tochtergesellschaft der BLS AG, 680 Extrabusse.[3]
Die Preise im Gabentempel hatten einen Gesamtwert von 800'000 Franken, Hauptgewinn war ein Muni oder alternativ ein Hochlader im Wert von 20'000 Franken. Das Budget der Veranstaltung lag bei 25 Millionen Franken, davon kamen über 10 Millionen von Sponsoren. Insgesamt wurde für das Fest ein Umsatz von 80 Millionen Franken erwartet.[4]
Im Anschwingen endete der Spitzenkampf zwischen den Schwingerkönigen Kilian Wenger und Arnold Forrer mit einem Gestellten (Unentschieden). Ansonsten gewannen die Berner überwiegend ihre Kämpfe.[5] Im 2. Gang verlor Wenger überraschend gegen den Luzerner Martin Koch und hatte damit faktisch keine Chance mehr auf eine Titelverteidigung.[6] Auch im 3. Gang waren von den neun ohne Niederlage Führenden sechs Berner.[7] Im 4. Gang lagen vier Schwinger in Führung, darunter drei Berner.[8] Während im 5. Gang noch Christian Stucki vor Matthias Sempach lag, ging dieser im 6. Gang in Führung, die er im 7. Gang noch ausbaute. Im Schlussgang standen sich Stucki Christian und Sempach Matthias gegenüber, letzterer konnte den Gang für sich entscheiden und wurde damit neuer Schwingerkönig.
Estavayer-le-Lac (2016)
Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (Fête fédérale de lutte suisse et des jeux alpestres) 2016 fand vom 26. bis 28. August bei Estavayer-le-Lac auf dem Gelände des benachbarten Militärflugplatzes Payerne statt.[9]
Schwingerkönig wurde der 30-jährige Matthias Glarner.
Geplante und zukünftige Schwing- und Älplerfeste
Das nächste ESAF findet vom 23. bis 25. August 2019 in Zug statt, organisiert durch den Innerschweizerischen Schwingerverband. Im Jahr 2015 fanden erste Vorbereitungen statt, um das Gelände in Zug-West für den Anlass nutzbar zu machen, unter anderem durch Planierung und Entwässerung.[10]
Für das ESAF 2022 wurde der Standort Aesch BL/Reinach BL diskutiert. Widerstände seitens von Landwirten (Angst vor Bodenverdichtung) und Naturschützern (Populationen von bedrohten Vogelarten und Feldhasen) haben dazu geführt, dass dann der St.-Jakob-Park in Basel favorisiert wurde. Dort erwies sich aber die Koordination mit den Anlässen des FC Basel als Problem. Nach einer positiven Machbarkeitsstudie ist nun ein Gelände in Pratteln nahe der geschichtsträchtigen Hülftenschanz vorgesehen. Damit wäre erstmals in der Geschichte des ESAF das Baselbiet Austragungsstätte.[11] Der Standort des ESAF 2022 wird offiziell erst im März 2018 durch den Eidgenössischen Schwingerverband festgelegt.[12]
Weblinks
- Website des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2013 in Burgdorf
- Website des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2016 in Estavayer-le-Lac
- Website des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2019 in Zug
- Schwingerkönige seit Gründung des Eidgenössischen Schwingerverbands (PDF-Datei; 46 kB)
- Schweizer Fernsehen: Die Schlussgänge seit 1958 im Video und Schwingerkönige seit 1895
Einzelnachweise
- ↑ Der Bund: Die Party steigt schon vor dem Fest, 29. August 2013.
- ↑ Eidgenössisches übertrifft alle Erwartungen. Neue Luzerner Zeitung Online, 2. September 2013
- ↑ SBB: Rund 400 Extrazüge für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest: Mit dem öffentlichen Verkehr zu den Bösen
- ↑ Burgdorf freut sich auf Schwinger und ein 80-Millionengeschäft - Schweiz - Aargauer Zeitung
- ↑ Halbzeitbilanz: Der König der Bösen wankt - Eidg. Schwingfest Nachrichten - NZZ.ch
- ↑ ESAF 2. Gang: Könige sind am Kämpfen | schlussgang.ch
- ↑ ESAF 3. Gang: Berner weiter auf Vormarsch | schlussgang.ch
- ↑ ESAF 4. Gang: Noch vier Schwinger | schlussgang.ch
- ↑ Offizielle Website
- ↑ Schlussgang.ch: "Erste Arbeiten auf ESAF 2019 Festgelände in Zug" http://www.schlussgang.ch/de/artikel/berichte/erste-arbeiten-auf-esaf-2019-festgelaende-zug (abgerufen am 10. Februar 2017)
- ↑ Eidgenössisches Schwingfest 2022 soll in Pratteln stattfinden
- ↑ Basler Zeitung: Schwinger sollen 2022 im Joggeli in die Hosen steigen (abgerufen am 10. Februar 2017)
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